Hi Scorpi,
bei mir kam das auch so Stück für Stück. Ich habe mit 17 ein Auslandssemester in den USA gemacht, was mir supergut gefallen hat (ich denke, immer wenn der erste Eindruck von weit weg positiv ist, möchte man wieder weg). Dann war ich in Thailand und es hat mich einfach mal fasziniert, was anderes zu sehen - gleichzeitig habe ich dort zum ersten Mal bittere Armut gesehen, was weniger erfreulich war. Anschließend habe ich Monate in Frankreich gearbeitet.
Im Studium hab ich mir gedacht: lernst Du doch mal Spanisch, wird so schwer nicht sein - und habe ein Auslandssemester in Chile gemacht (um die Sprache zu vertiefen) und bin anschließend durch Chile und Peru gereist und habe auch dort Erlebnisse gehabt, an die ich mich immer erinnern werde:
- der Sternenhimmel über der Atacamawüste, wo man kaum einen Fleck am Himmel ohne Stern sieht
- deren surreale Farben, vor allen Dingen beim Sonnenuntergang (schon mal einen Himmel gesehen, der violett und türkis ist?)
- Menschen, die komplett anders aussehen und sich komplett anders verhalten
Da ich dann schon mal dort war, habe ich dann einfach auch noch portugiesisch gelernt und ein Auslandssemester in Rio de Janeiro drangehangen. Gerade von Brasilien bin ich begeistert: offene Menschen (was natürlich auch damit zu tun hat, dass ich weiss bin - bei schwarzen sind sie da leider weniger offen), wahnsinnig tolle Strände - einfach wird dort das ganze Leben als eine große Party gesehen - seinerzeit hat mir das ungeheuer gut gefallen. Dort bin ich dann auch - auf Fernando de Noronha (einer Insel, ca. 500 km vor Ceara), das erste Mal getaucht - Riesenschildkröten, gigantische Fische, etc; dann tropischer Regenwald bei Manaus.... Anschließend habe ich in 2 Semestern mein Hauptstudium durchgezogen - und bin dann noch einmal nach Mexiko gegangen, weil sich gerade die Gelegenheit ergeben hat. Dort: eine ungeheuer reiche Kultur, offene Menschen, Maya-, Azteken-, Olmeken-, Tolteken-, und wie sie alle heißen Ruinen. Wieder: sehr nette Menschen (sowohl Einheimische als auch interessante Menschen in den Backpackerhotels).
Nach dem Studium habe ich dann noch ein Auslandspraktikum draufgesetzt und eine Argentinienreise drangehangen. Jetzt sitze ich auf meinem ersten Job - und habe mal ausgerechnet, dass ich wohl 3 Jahre brauchen werde, bis ich mir eine Weltreise leisten kann (hab die einfach mal mit ca. 25.000 Euro veranschlagt).
Im Endeffekt sind die Hauptmotivationen:
- das Gefühl vollkommener Freiheit (man kann tun und lassen, was man möchte, hat keinen Druck)
- interessante Leute kennen lernen (Backpacker, Einheimische)
Und vor allen Dingen muss ich gestehen:
Ich bin wie ein Junky, immer süchtig nach neuen Eindrücken -
Reisen ist einfach wie eine Droge: nach dem ersten Mal findet man es nett, nach dem zweiten Mal findet super -
Man will es immer wieder haben - je weiter weg, je fremder die Kultur, desto besser - und: je mehr man schon gesehen hat, desto mehr möchte man sehen - aus diesem "Teufelskreis" kommt man wahrscheinlich erst auf dem Sterbebett wieder raus...
Nun ja, jetzt hast Du so meinen Werdegang und meine Hauptmotivation.
Bis dann,
Weltenbummler