Vielen Dank für eure Antwort.
Natürlich ist Speicher in grossen Mengen verfügbar und billig geworden. Allerdings sind bei mir jetzt innert ca. 10 Reisemonaten auch schon ca. 100 GB nur an JPEG's angefallen - mit RAW dürfte es dann ein vielfaches sein. Ich habe die Fotos gerne sowohl auf der lokalen HD (in meinem Fall SSD und darum "nur" 250 GB) als als Sicherungskopie auf einer externen 2.5" HD. Das würde in meinem Fall also nicht mehr so funktionieren. Eine Möglichkeit wäre es dann, die älteren / bereits bearbeiteten RAW-Fotos nur auf der Externen HD zu speichern und die entwickelten, exportierten JPEGs "Best of" sowohl lokal (SSD) als auch extern (plus je nach Internetverbindung auch in einer Cloud). Die RAWs vom letzten Trip / Land / Reisemonat könnten lokal bleiben, damit die Bearbeitung etwas zügiger geht. Dies liesse sich sicherlich weitgehend automatisieren, damit nicht viel Arbeit beim Herumkopieren anfällt. Dennoch, ein oder mehrere Backups werden so sicherlich schwieriger.
Vielleicht fehlt mir die Geduld im Umgang mit RAW ein wenig. Zumindest in Lightroom dauert das Handling auch mit anständigem Ultrabook ein gutes Stück länger als mit JPEG's, mal rasch alle Fotos durchzappen mit Pfeiltasten etc. ist hier wesentlich weniger flüssig.
Eine Minute pro Bild plus einen Basisaufwand (Daten kopieren, sortieren, exportieren ...), das macht pro "Fototag" dann schnell mal 1-2 Stunden, nach einer Woche würde da schon ein ganzer Tag anfallen ... Wahrscheinlich ist hier weniger halt doch mehr - sprich weniger Bilder machen, da aber die Bildkomposition sorgfältiger auswählen. Gerade wenn ich noch mit anderen Personen unterwegs bin und dann Personenfotos, Gruppenfotos plus die üblichen Landschafts- und Architekturaufnahmen entstehen, fallen halt schnell mal ne Menge Bilder an.
Nebst dem Weissabgleich sehe ich als Hauptvorteil vor allem die wesentlich höhere Dynamik > viel mehr Möglichkeiten und Details bei nachträglicher Anpassung der Belichtung. Da werden HDR-Aufnahmen (die ich mit meiner EM5 eigentlich nie mache, da auch aufwändig) dann oft überflüssig. Ein Hauptproblem ist bei mir oft, dass ich die Details im Himmel verliere (weisser Himmel, natürlich vor allem bei Gegenlicht oder Bewölkung) - da würde wohl ein Grauverlaufsfilter in vielen Situationen auch weiterhelfen. Hat das jemand oft so im Einsatz?
@Shino99: Welche Arbeitsschritte beinhaltet deine Standardvorlage denn so? Ist die spezifisch für dein Kameramodell oder hast du gar mehrere Vorlagen für verschiedene Szenarien (z.B. Nacht, künstliche Beleuchtung, Landschaft ...)?
Was passiert mit euren entwickelten RAW-Bildern dann? Vorwiegend zur Betrachtung am Bildschirm oder gehen die auch in den Druck? Ich habe bis anhin nicht sehr oft Fotobücher erstellt - allerdings kann ich mir schon sehr gut vorstellen, dass die Entwicklung für den besten Print in eine andere Richtung als für die Betrachtung am Bildschirm geht. Anders gesagt: Ich fürchte mich etwas davor, alle Bilder so zu bearbeiten, dass sie am Bildschirm toll aussehen, später dann aber im Druck dies eher eine "Verschlimmbesserung" darstellt, womit die ganze Arbeit ja dann fast umsonst wäre. Dies betrifft jetzt weniger den Weissabgleich, sehr wohl aber Klarheit, Dynamik, Kontrast, Schärfte, Farben ...