Thema: 7 Wochen frei - wohin reisen?  (Gelesen 4021 mal)

tunfaire

« am: 07. Juni 2013, 16:42 »
Hallo.

Ich hab heute erfahren, daß ich von Mitte September an 7 Wochen frei haben darf und schwelge nun in Reiseplanungen...Wie als Kind im Süßigkeitenladen.

Deshalb frage ich hier mal nach euren Tips und Erfahrungen.

Ich war vor knapp 2 Jahren für 4 Monate in den Ländern Türkei, Iran, Nepal, Indien, Thailand und Laos.

Von Indien war ich sehr abgeschreckt, ansonsten zieht es mich grundsätzlich schon wieder eher in Richtung Asien. Vielleicht aber auch doch mal Mittelamerika. Verdammt...es ist soo schwierig.

Meine bisherigen Überlegungen sind:

- zweiter Versuch Indien - dieses mal der Nordosten. Von der Beschreibung her klingt Mizoram toll aber weil es Indien ist bleib ich skeptisch. Zumal es kaum Detailinfos zu den "Seven Sisters"  für Individualreisende gibt. War von euch vielleicht schon wer dort?
Ansonsten würde ich die Reise dann mit nettem Strandleben in Goa oder gar Andamenen (*träum*) abrunden.

- Indonesien ausgiebig entdecken. Aber offensichtlich ist meine Reisezeit da nicht so ideal. (Monsun)

- Myanmar. Alle sagen, es ist toll aber sehr arm. Und gerade auf heftige Armut reagiere ich sehr sensibel

- Kolumbien. Klingt rundherum großartig aber bisher hab ich nur Flüge für 1100€ gefunden und ich bin skeptisch, ob das dort sprachlich Spaß macht. Englisch kann ich mich gut verständigen, Spanisch aber kein Wort. Ist das wirklich so entscheidend, wie Wikitravel suggeriert oder ist das eher eine Einzelmeinung?

Ansonsten bin ich sehr dankbar für Ratschläge in alle Richtungen. Ich suche einfach ein Land, welches viel schöne, abwechslungsreiche Natur bietet und eine gut dazu passende, umfangreiche aber besser nicht zu partywütige Backpackerszene.

So, das dürfte nur der Anfang zu einem Fragenkatalog gewesen sein. Schön, wieder hier zu sein, ich bin so happy, wieder reisen zu können, auch wenn es "nur" 7 Wochen sind.

Grüße

Wolf
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Stecki

« Antwort #1 am: 07. Juni 2013, 17:04 »
Spanisch ist in Lateinamerika schon sehr wichtig, doch das Nötigste kann man sich auch innert ein paar Tagen aneignen.

Da Du bisher offenbar nur Asien und Europa kennst empfehle ich Dir wirklich mal Richtung Lateinamerika zu fliegen. Kolumbien lässt sich auch gut mit Costa Rica und Panama verbinden.
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tunfaire

« Antwort #2 am: 07. Juni 2013, 17:25 »
Ja, ich bin auch gerade ganz begeistert von allem, was ich darüber so lese. Wenn ich meine Reisedaten ein klein wenig anpasse, gibt es sogar ganz passabel günstige Direktflüge ab Frankfurt (Lufthansa ab 700€).

Spanisch lernen wird mir sicher schwer fallen, bin in sowas absolut nicht gut aber ich hab auch noch 6 Monate.
Panama und Costa Rica...mhhm. Ich bin noch ganz am Anfang mit meinen Überlegungen aber ich werd dann mal schauen, was es dort noch so gibt, was Kolumbien vielleicht nicht hat.

Sind denn in Lateinamerika die Lebenserhaltungkosten und die Infrastruktur mit Asien vergleichbar? Ich fand es sehr angenehm, in Asien überall in Backpackerunterkünftig günstig schlafen und praktisch überall essen zu können, ohne Angst, arm dabei zu werden. (war gerade in Italien, oh man, war das teuer).

Achso und noch ein Argument für Asien: Ich esse kein Fleisch und der Gedanke, mich in den hart erarbeiteten Reisewochen mehr schlecht als recht von Beilagen zu ernähren, anstatt allerlei asiatische Köstlichkeiten zu genießen, lässt mich etwas zweifeln....
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Stecki

« Antwort #3 am: 07. Juni 2013, 17:32 »
Zum Thema Vegetarier in Südamerika gibt es einige Themen. Ich finde in Südameirka kommt man als Vegetarier gut durch, in Mittelamerika kann ich es schlecht beurteilen. Abwechslungsreicher ist das Essen in Asien aber auf jeden Fall.

Das Leben in den besagten Ländern ist relativ günstig, leicht höher als in Asien. Für 10 USD gibts meistens ein Bett im Dorm oder sogar ein Einzelzimmer in einer Pension.
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tunfaire

« Antwort #4 am: 07. Juni 2013, 17:50 »
Bett im Dorm klingt gut. Das ist nämlich auch ein wichtiger Punkt für mich - Menschen treffen, plaudern, ggf. zusammen ein Stück reisen. Das fand ich auf meinen bisherigen Touren immer sehr schön. Wenn es in Kolumbien diese Art Tourismus (verbunden evtl. mit Couchsurfing gibt), wäre auch das Essensproblem vielleicht kein so großes - dann könnte man ja auch mal zusammen was kochen usw.

Nun, vielen Dank schonmal für die Anregungen, ich bin gespannt, was es dann am Ende wirklich wird...
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Vombatus

« Antwort #5 am: 07. Juni 2013, 18:08 »
Spanisch ist sicherlich hilfreich, aber das nötigste lernt man schnell mit Hilfe vom Reiseführer und während man sich durchkämpft. Natürlich ist es einfacher, je mehr Standard-Sätze du kannst ... würde mich aber nicht verrückt machen lassen.

Bin 2005 für 6 Wochen Backpacking mit Null Sprachkenntnissen (Ausser dem Satz: Ich spreche kein Portugiesisch) nach Brasilien und es hat geklappt. Am Ende konnte man ein Busticket kaufen, nach Zimmer Fragen und Essen bestellen. ... Wenn du dann noch nach Weg/Ort Uhrzeit fragen kannst und a bissl "ich bin xy, wie gehts, bitte, danke" und ein paar Zahlen kannst reicht das aus.

Als ich 2011/12 acht Monate in Mittel/Südamerika war besuchte ich 4 Wochen eine Sprachschule und hatte später noch eine Privatlehrerin, mit dem Erfolg, dass ich bei meinen Standartsätzen blieb und die meiste Zeit englisch sprach.

Je weiter du dich von den Touristenorten entfernst, desto weniger wirst du mit englisch anfangen können. Wenn du dich aber auf der Touriroute-bewegst wirst du in Hostels englisch sprechen können. Der Rest gehört zum Abenteuer, sich mit Händen, Füssen und ein Lächeln durch zu schlagen. :)

Worauf kommt es dir denn am meisten an?
Entspannen? Natur? Trekking, Strand, Kultur, .... etc. Viel herumkommen oder eher weniger und länger bleiben?

Evtl. wäre auch ein Trip Mexiko/Belize/Guatemala was für dich? In Mexiko dürfte es eigentlich genug "fleischloses" geben ???
(In Belize spricht fast jeder englisch) Ist aber etwas "teurer"
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tunfaire

« Antwort #6 am: 08. Juni 2013, 08:41 »
Danke dir Vombatus für den hilfreichen Beitrag.
Grundsätzlich bin ich wohl eher recht schnell reisend. Ich würde mich gern länger an einem Ort aufhalten und die Gegend/Kultur richtig kennen lernen aber dafür bin ich leider zu rastlos. Deshalb klingt die Option, andere Länder auchnoch mitzunehmen, sehr gut. Gerade Belize klingt prima aber das Preisniveau schreckt mich ein wenig ab.

Zum einen, weil ich selbst nicht gerade reich bin aber auch, weil ich mit grundsätzlich "ärmeren" Menschen meist besser klarkomme. Deshalb bin ich auch nicht ganz sicher, ob ich mich auf der "Touriroute" bewegen will oder dort eher Pauschaltouristen begegne.

Zur Zeit bin ich etwas skeptisch bei der Idee, nach Amerika zu reisen. Ich weiß nicht recht, ob ich auf mein Bauchgefühl hören soll, welches mich doch sehr wieder in Richtung Südostasien zieht oder ob das einfach nur Bequemlichkeit ist, mich nicht mit Sprache, höherem Budget und schwierigerer Essensbesorgung herumschlagen zu müssen.

Mein Hauptfokus beim Reisen liegt darauf, einfach unterwegs zu sein. Am schönsten fand ich es immer, im Zug/Bus zu sitzen, auf dem Weg zu einem neuen Ziel. Ansonsten interessiert mich Natur, schnorcheln, Trekking und vor allem der Kontakt zu Menschen. Wenn ich an das Reisen zurückdenke, fällt mir zuerst die Inspiration ein, die ich durch wunderbare, in sich ruhende und ein wirklich alternatives Leben führende Backpacker ein oder die Unglaubliche Gastfreundschaft einiger Völker bekommen hab. Allein oder zusammen mit oberflächlichen, unreflektierten Menschen fühle ich mich schnell einsam und möchte weg.

Vielleicht sollte ich einen Thread eröffnen mit dem Thema "Suche Reiseziel, was die sympathischsten Menschen der Welt magisch anzieht" ;-)
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Mooni

« Antwort #7 am: 08. Juni 2013, 11:41 »
Wenn du vom Bauchgefühl nicht nach Lateinamerika willst, solltest du darauf hören.
Vielleicht ist die Zeit für dich dann einfach noch nicht reif, und es gibt ja in Asien noch viel zu entdecken.

Im Gegensatz dazu kam mir Asien jahrelang als nicht besonders spannend vor, ich war dafür mehrmals in Lateinamerika.. Irgendwann wollte ich aber dann etwas ganz Neues und war plötzlich interessiert an SOA. Sowas kann sich also auch schneller ändern als man denkt.
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CarstenS

« Antwort #8 am: 02. August 2013, 12:45 »
Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber ich antworte trotzdem ein mal darauf. Insbesondere zu Myanmar. Ich war zwar selbst noch nicht dort, jedoch möchte ich demnächst dorthinreisen. Ein Bekannter von mir ist bereits vor einigen Monaten in Yagon gewesen. Es gab eigentlich keine großartige negative Kritik bezüglich des Landes. Ich glaube so etwas wie Armut sollte einen nicht unbedingt abschrecken. Sofern man an die richtigen Orte reist kann man den Aufenthalt glaube ich dennoch genießen. Jedoch kann ich wie bereits erwähnt nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen.
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farmerjohn1

« Antwort #9 am: 02. August 2013, 15:09 »
Kolumbien koennte schon was fuer dich sein. Es gibt dort echte Individualisten und Abenteuerer, unter Einheimischen wie unter den dort ansaessigen Auslaendern,und auch dein Liebelingsreisegefuehl des Unterwegs-Seins zu einem neuen Ziel wirst du nicht missen, denn in den meisten Gegenden ist die Strassensituation holprig, aber zumindest umstaendich sodass du lange Zeit unterwegs bist. Die Leute halten gern Schwaetzchen, sowohl im Bus als auch in Doerfern und Staedten.
Allerdings ist es ganz ohne Spanisch n bisschen doof. Du kommst zwar auch mit Englisch durch, zumindest jeder Dorfschuldirektor spricht es sogar relativ gut, und ein Hostelbett kriegst du auch. Nur mit Unterhaltungen und Bekanntschaften wird's etwas schwieriger als in Asien, wobei auch das relativ ist, denn: die meisten Asiaten sprechen zu Hause und mit ihren Freunden auch nicht Englisch, sodass die Distanz ja eher noch groesser bleibt als wenn du in Lateinamerika mit Radebrecher-Spanisch ankommst.
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CarstenS

« Antwort #10 am: 09. August 2013, 16:30 »
Also wie schon gesagt: Myanmar ist wirklich weiterzuempfehlen. Jedoch herrscht von Mai bis Oktober Regezeit und es ist ziehmlich schwül. Deshalb ist der September vielleicht nicht die beste Zeit um hinzureisen. Auch die Menschen dort sind sehr freundlich. Sie führen einen ganz gerne herum und sind nicht beldeidigt, falls man dies ein mal nicht möchte und ablehnt.
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