Vielen Dank all denen die sich hier so intensiv damit auseinadergesetzt haben, ist ja doch ein längerer Text gewesen ;-)
Aber ich weiß, dass ich selbst nach einem Jahr zumindest versuchen würde, ein Sabbatical rauszuschlagen (schonmal darüber nachgedacht? )
Irgendwie hatte ich das kategorisch ausgeschlossen, um nach der Wiederkehr noch freier zu sein was die Ortswahl angeht, aber auch mögliche berufliche Veränderung. Könnte es mir mittlerweile aber evtl. doch mehr oder weniger vorstellen. Allerdings wird das wohl kaum möglich sein. Erstens will ich in 3 Monaten los undzwar für über 12 Monate (Kann man das Gehalt jetzt überhaupt noch soweit runterschrauben und auf die gesamte Zeit verteilen?). Zweitens ist es eben nur eine kleine Praxis aus drei Behandlern (inklusive mir). Für die Zeit, die ich nicht da bin brauchen sie Ersatz und zack... am Dienstag kommt schon jemand zum Vorstellungsgespräch. Da hat sich zufälligerweise jemand vor ca. 10 Tage hier beworben und dei Gelegenheit haben meine Chefs natürlich gleich bei den Hörnern gepackt.
Und zum Schluss noch ein Gedanke: Vielleicht bist du auch deshalb nicht im Arbeitsleben angekommen, weil du von Anfang an wusstest, dass du in absehbarer Zeit wieder kündigen wirst? Wenn du jetzt alles um ein oder zwei Jahre verschiebst, dann wird es dir unter Unständen in dieser Zeit nicht anders gehen als im letzten Jahr.
Diesen Gedaken hat mir meine Freundin auch aufgezeigt! Es könnte durchaus was dran sein! Ich kann einfach nicht differenzieren ob das kopfmäßig noch nicht im Berufsleben angekommen sein daran liegt, dass es vielleicht nicht DER Job für mich ist oder vielleicht noch an meinem Alter, dass ich einfach noch nicht die Verantwortung verspüre arbeiten zu MÜSSEN oder auch wirklich daran, dass ich die Reise als eine Art Laster verpüre, dass endlich "abgehakt" werden muss, um meine Aufmerksamkeit anderen Dingen voll widmen zu können. Im Moment empfinde ich die Reise wirklich eher als eine Art Last, als ein Damoklesschwert, dass über meinem Kopf baumelt... Eigentlich müsste ich mich doch extremst drauf freuen. Ich hab z.B. auch gar keine Lust in den Countdown-Thread zu schreiben, obwohl das doch eigentlich ein total geiles Gefühl sein sollte! Oder nicht?
Andererseits tummeln sich hier im Forum auch genug Personen, die es nicht bei einer einzigen Weltreise belassen. Wenn ich jetzt noch nichtmal richtig im Berufsleben angekommen bin, vielleicht will ich dann nach der Reise erst recht wieder los und nicht arbeiten. NUR reisen passt aber nicht in meine Vorstellung eines erfüllten Lebens auch wenn es vermutlich immer ein wichtiger Teil bleiben wird.
Andererseits sehe ich aber in so einer Reise auch die Chance, Klarheit zu erlangen. Fern der gewohnten Umgebung und der bekannten Leute besteht viel eher die Möglichkeit sich eingehend mit der eigenen Person zu beschäftigen. Nicht nur, dass man die Zeit dazu hat, ich denke viel wichtiger ist es, sich wirklich darauf einlassen zu können, also die Muße zu haben!
Einerseits gebe ich dir da recht! Andererseits denke ich mir: "Wenn ich jetzt nicht bewusst diesen Job ausübe oder eine Spezialisierung, Weiterbildung etc. angehe, dann werde ich nur vom Nachdenken nicht zu einem Entschluss kommen können ob es das Richtige für mich ist." Das kann ich irgendwie nur feststellen wenn ich es auch einfach mache oder zumindest mal länger hospitiere! Und dann denk ich mir: "Sollte ich das eine Jahr dann nicht lieber dafür nutzen als eine Art Orientierungsphase?"
Anders als bei dir zieht mein Partner leider nicht mit, sodass ich alleine starten werde (was die Sache nicht gerade einfacher macht!).
Das tut mir wirklich sehr leid für dich! Zum Glück unterstützt mich meine Partnerin diesbezüglich total. Sie gibt mir Rückhalt. Nachdem ich das letzte Mal 3 Monate in SOA war, war danach mit meiner Ex-Freundin Schluss. Diese mal werde ich ganze 3,5 Monate unterwegs sein bevor meine Freundin dazustößt. Durch meine Erfahrung mit meiner Ex-Freundin habe ich Angst und habe auch schon mit meiner jetzigen Freundin darüber gesprochen. Es ist eine ganz andere Situation als damals. Unsere Beziehung ist intakt und anstatt zu versuchen mich aufzuhalten oder mich zu bremsen, redet sie mich ernsthaft und ehrlich gemeint gut zu. Es könnte eine von den Frauen sein die farmerjohn auch gutheißen würde ;-)
Nachdem ich mich mit diesem Thema auch viel auseinandergesetzt habe und gute Ratschläge von guten Freunden erhalten habe, bin ich mittlerweile absolut der Meinung: Wenn ich Lust habe länger unterwegs zu sein und entsprechend früher loszureisen, dann muss ich das machen. Wenn es die Frau fürs Leben ist, dann hält die Beziehung das aus! Deshalb - so schwer es ist - setz dich mit dir deinem, deinem Freund und eurer Beziehung intensiv auseinander!
Ist es denn der konkrete Beruf oder eher die Angst, jetzt schon festgebunden zu sein und bis zur Rente nur noch arbeiten zu müssen? Das ist ja relativ unabhängig von dem Beruf, das ist mehr das Arbeitsleben an sich.
Das kann ich nunmal leider grad garnicht differenzieren, siehe oben!
Und was sagt deine Freundin dazu?
Stell dir vor, ihr verschiebt die Reise und in der Zwischenzeit wird sie schwanger, oder sie bekommt das absolute Jobangebot, oder sonstwas.
Meine Freundin bestärkt mich! Zum Glück haben wir ein Entspannungswochende auf Borkum vor uns wo wir bei Strandspaziergängen (und ordentlich Wind) viel reden können!
Sie möchte nur nicht, dass wir jetzt "wegen Ihr" fahren würden, weil es eben zwischen Bachelor und Master passt und ich dann deswegen Schweirigkeiten bekommen könnte bezüglich Job und co.
Als ich in Australien war, habe ich dort zufällig mit einem Zahnarzt ein Hostelzimmer geteilt, und er hatte gerade einen Job in Sydney gefunden. Es gibt so viele Möglichkeiten!
Weisst du ob das ein deutscher Zahnarzt mit deutscher Approbation war?
Im Moment denke ich viel nach ob es nicht doch Sinn machen könnte die Reise um 2 Jahre (Dauer des Masters) zu verschieben. Meine Freundin wäre komplett fertig mit dem Studium, ich stünde mit beiden Beinen fest im Berufsleben (vorrausgesetzt es bliebe bei der Berufswahl) und könnte vor der Selbstständigkeit nochmal einmal aus dem Arbeitsleben ausbrechen. Andererseits hätte ich immer noch dieses Damokles-Schwert über meinem Kopf für die nächsten Jahre und ja man weiss nie was kommt. Vielleicht würde ich doch eine Spezialisierung z.B. zum Kieferorthopäden beginnen und wäre dadurch dann wieder 3 Jahre gebunden oder ich könnte auch einfach aus gesundheitlichen, familiären oder sonstigen Gründen nicht los. Aber 2 Jahre draufhinwarten erscheint auch nicht so ewig...
Naja... schwierig...
Gruß Boris