Jaja, Gefuehlswelten auf Reisen sind so eine Sache.
Nach langer Vorbereitung bin ich mit meiner Freundin seit ueber 3 Monaten auf Weltreise und es ist wirklich herausragend gelaufen. Sind wunderbar die Westkueste der USA heruntergereist, haben Cook Inseln, Neuseeland und Australien besucht, uns dabei aber nie gestresst. Lieber Sachen ausgelassen und dafuer andere Punkte ausfuehrlicher gesehen.
Wir haben viele Uebernachtungen ueber Couchsurfing oder airbnb organisiert und dabei viele locals getroffen, tolle Unterhaltungen gefuehrt und viel ueber Land und Leute gelernt. Genauso haben wir uns die Reise vorgestellt.
Die ganze Zeit ueber haben wir uns auf das "Abenteuer" Asien gefreut, darauf ganz neue Kulturen kennenzulernen und nochmal was voellig anderes zu entdecken.
Und dann? Vor knapp 2 Wochen ging es von Sydney nach Singapur und schon beim Abflug ueberkam uns das Gefuehl, jetzt auch nur umsteigen und direkt nach Hause weiter fliegen zu koennen. Haben wir natuerlich nicht gemacht, sondern erstmal die Stadt und danach Bangkok erkundet. Seit ein paar Tagen sind wir jetzt in Mandalay, Myanmar und endlich in dem Land, das fuer uns die ganze Zeit das Traumziel schlechthin war. Es war auch der erwartete Kulturschock: ein ganz anderes Leben hier, super nette Leute, interessante Kultur, tolles Essen... aber wir bekommen das Gefuehl nicht los einfach wieder nach Hause zu wollen. Wieder in unserer Wohnung zu sein und Freunde und Familie zu treffen...
Das Verrueckte ist ja auch, dass es uns beiden gleich so geht. Nicht der eine zieht den anderen runter oder man empfindet unterschiedlich. Nein, irgendwie wuenschen wir uns beide gerade eine vertrautere Umgebung herbei.
Wir haben eigentlich noch genau 5 Wochen hier vor uns. Ausnahmsweise ist mal alles etwas durchgeplant (Myanmar ist sonst ausgebucht): noch 2 Wochen hier, kurzer Zwischenstopp in Bangkok, ein paar Tage in Phnom Phen und Siem Reap und am Ende entspannen auf Ko Chang. Aber irgendwie liegt das gerade noch sooo weit weg und wir koennen uns nicht richtig darauf freuen. Spielen immer mal wieder Szenarien durch wie wir was kuerzen oder auslassen koennen und kommen doch zu keinem Ergebnis.
Morgen geht es in aller Herrgottsfruehe nach Bagan, auch so ein ehemaliges Traumziel, das kaum noch Vorfreude ausloest. Irgendwie ne verdammt doofe Situation - aber ich bin schonmal froh mir hier das mal von der Seele schreiben zu koennen, ohne gleich bei irgendjemanden zuhause die Panik ausbrechen zu lassen (das Erdbeben vorgestern war da schon genug).