Ah, Uzbekistan … ich komme ins Schwärmen.
Ich war im August 2011 da, drei Wochen herumgereist. Drei der besten Wochen meines Lebens. Die Usbeken sind deutlich weniger „russifiziert“ als beispielsweise die Kasachen, aber natürlich ist die Sowjetzeit deutlich sichtbar, auch ist russisch immernoch verbreiteter als englisch, aber in den meisten Städten können die Leute in den Hostels ziemlich gut englisch.
Wir waren zu zweit unterwegs und ich habe für alles (eher billigere Hostels, nur local food, Zug 2. Klasse oder Marshrutkas, Eintrittsgelder) 18 € pro Tag gebraucht.
Die Architektur ähnelt der persischen in der Tat und Samarkand und Bukhara könnten auch im Iran liegen, allerdings sind die Reisebedingungen deutlich leichter (besonders für Dich als Frau kein Kopftuchzwang). Offiziell benutzt Uzbekistan mittlerweile ein latein-basiertes Alphabet, allerdings ist es sicherlich hilfreich zumindest die kyrillischen Buchstaben zu kennen.
Die Uzbeken sind unglaublich gastfreundlich, neugierig und interessiert. Wir wurden unzählige Male eingeladen, auf der Straße angesprochen und hatte tolle Erlebnisse.
Das Essen ist phantastisch, mittags solltest Du unbedingt Plov probieren, das ist das Nationalgericht, das es allerdings nur mittags gibt. In jeder Region gibt es ein eigenes Non (Brot), allerdings solltest Du Dir gut überlegen, ob Du dort Wassermelonen ißt. Es sind nämlich die besten der Welt und danach wirst Du nirgens mehr Wassermelonen essen können, ohne Dich nach den usbekischen zu sehnen.
Tashkent, Bukhara, Samarkand und Khiva sind mit Zügen verbunden, sonst gibt es überall entweder offizielle Busse oder semi-offizielle Marshrutkas, die zwischen den Städten verkehren, auch shared Taxis sind üblich. Dank sowjetischer Emanzipation sind alleinreisende Frauen auch hier nicht vor Probleme gestellt, auch wenn es sicherlich Fragen nach dem Verbleib Deines Ehemannes geben wird.
Ich fand drei Wochen genau richtig. Wir sind von Kirgistan ins Ferghana Valley eingereist (sehr empfehlenswert und so ungefährlich wie der Rest des Landes), dann Tashkent, Samarqand, Bukhara, Khiva gemacht und noch einen Abstecher ins Savitski Museum nach Nukus gemacht.
Wenn Du an den Aral-See willst, solltest Du noch 3-4 Tage drauf rechnen, den hatten wir ausgelassen.
Für's Visum brauchst Du eine (gefälschte) vorgebuchte Reise, diese kannst Du bequem und zuverlässig über
Stantours arrangieren, die werden auch über die Botschaften oder Konsulate in SOA bescheid wissen (
http://www.uzbinbkk.com/).
Achja, nimm Dollars mit, der Schwarzmarktkurs liegt um ca. 30% über dem offiziellen Wechselkurs bei Banken und ATMs. Die Geldwechsler erkennst Du an den großen Plastiktüten, denn der größte Uzbekische Schein sind 1000 Sum, das sind ca. 30 Cent!
Achja, den
Lonely Planet Central Asia fand ich auch ziemlich gut und kann ihn empfehlen!
Wenn Du konkretere Tipps brauchst, immer her mit den Fragen!
Viel Spaß und Oq Yo'l!
Post Scriptum: Wenn Du Iran bereist hast, ist Uzbekistan kein schwer zu bereisendes Land für Dich. Der Schwierigkeitsgrad dürfte gleich sein (als Frau ist Iran wahrscheinlich sogar schwerer).
Post Post Scriptum: Ein
kurzer Bericht über Uzbekistan aus meinem „Blog“.