Thema: Meine große Resteverwertung: Asien, OZ, Südsee, NZ, SA, Antarktis, Karibik, Afri  (Gelesen 4661 mal)

GschamsterDiener

Deckt sich so ziemlich mit meinen Erfahrungen. Bin gespannt, wie es dir auf den Salomonen gefällt. Ein Tipp, falls ich das noch nicht erwähnt hatte: hol dir in Honiara ausreichend Bargeld und mobiles Datenvolumen. In der Marovo Lagoon gab es zumindest damals weder einen ATM, noch top up fürs Handy.

Ja, hast du und werde ich. ;) Aber es ist bereits schon mal gut, dass es in der Lagune überhaupt Internetempfang geben wird. :)
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GschamsterDiener

Bin seit gestern auf Fiji und gönne mir einen Urlaub vom Urlaub nach den Salomonen: Zahnbürste aufladen, Internet-Retox, und eigentlich und hauptsächlich: herausfinden, was ich hier eigentlich soll die nächsten 10 Tage. Und ich habe gehofft, nach Vanuatu und den Salomonen wird es leichter  ;D

Mein Fazit zu den Salomonen:
Ich habe nicht viel gesehen, aber was ich gesehen habe, war teils überragend. Ich bin in Honiara gelandet (= eine staubige Hauptstraße am Meer mit coolem Markt und vielen Straßenpredigern), wurde einfach so von einem Richter und seiner Family zur billigen Unterkunft geführt, die sich als sleazy love motel herausgestellt hat, aber ich bin mittlerweile braungebrannt wie ein Gigolo, passt also irgendwie. Am nächsten Tag dann mit Kleinflieger in die Marovo Lagoon, der Flug selbst ein Highlight mit maledivischen Panoramen, wo ich 6 Tage in der Pepele Lodge blieb und gemästet wurde, ehe ich nach Fiji weiterflog. Instagrammable over water bungalow mit Solarstrom und im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten westlichen Annehmlichkeiten wie Klo mit Spülung und Duschkopf mit kaltem Wasser. Der pensionierte Chefkoch vom überteuerten Luxusressort um die Ecke macht alles wieder gut, was Vanuatu kulinarisch verbrochen hat. Frische Früchte und Pfannkuchen, Krabben, Fisch, Oktopusse, Austern, etc. Pflichtschuldig schaufle ich die überdimensionierten Portionen in mich. Dazwischen fahren wir schnorcheln. Ich hatte an die 10-12 Schnorcheleinheiten, alle waren zumindest gut: Wracks, Riffhaie, Eagle Rays, Schildkröten. Wir nehmen zum Teil Abkürzungen durch sehr flache Mangrovenkanäle, was wie die Backwaters in Kerala anmutet. Dazwischen Mittagessen auf einsamen Trauminseln, die wie von der KI generiert aussehen. Und irgendwie hat jede Insel hier ein Korallenriff, wo was los ist. Das Highlight meines Aufenthaltes waren 45 Minuten quasi alleine mit 3 Mantarochen in 3 Meter tiefem Wasser. Anders als in W-OZ musste ich denen nicht organisiert in einer Gruppe Rentner hinterherschwimmen. Ein viel intimeres Erlebnis für den Bruchteil der Kosten.

Internet ist hier frustrierend schwach, ein Videoupload via WhatsApp ein längerfristiges Projekt. Vom Bungalow direkt ins Wasser verbietet sich wegen des Krokodils, das ich nie sah. Sonst ist das hier aber sehr empfehlenswert und fair befreist: 30 EUR für Übernachtung, 20-25 EUR für 3 Mahlzeiten, 50 EUR fürs Schnorcheln. Es gibt ein Dorf, das man besuchen kann. Kinder zeigen dir ungefragt den Weg und es entsteht daraus keine „tip/pen“-Situation.

Was ich sonst weiß bzw mitbekommen habe: Eine Reisende fand Tauchen bei Uepi nicht gut. Die Korallenbleiche hat wohl sehr viel zerstört und die australischen Eigentümer des Resorts scheinen auch eigen (geworden) zu sein. Es gibt mittlerweile eine bessere Fährverbindung von Honiara mit einem neuen Boot (1x die Woche, 8 Stunden).

Die Salomonen haben ein erhebliches touristisches Potenzial, sind aber schwach im Marketing. Das hier ist ein noch weitgehend unverdorbenes Südseeparadies, das man sicher bereisen kann. Es müsste sich halt jemand finden, der all die Reiseinformation zusammenkratzt und daraus eine Backpackerroute bastelt. Wenn dann noch ein paar günstige Hostels entstehen (vor allem Honiara ist schrecklich überteuert), die man online auch tatsächlich findet (fehlende Onlinepräsenz ist ein weiteres Problem), wäre das ein Topziel in der Südsee.

Was würde ich im Nachhinein anders machen: Vielleicht mehr Zeit einplanen und mehr erkunden. zunächst zB nach Gizo fliegen. Dort gibt es eine lodge, wo dir die Riffhaie unterm Bungalow schwimmen. Von dort würde ich mich dann mit Bussen und Booten Richtung Marovo vorarbeiten und dann die Fähre zurück nach Honiara nehmen. Das ist leicht gesagt, wenn man mal die Infos hat.

Bei Fragen: Gerne!
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dirtsA

Cool, danke für den Bericht! Schön, dass du so eine gute Zeit auf den Salomonen und speziell in der Pepele Lodge hattest ;) Ich hatte zumindest damals glaub ich eine Website gefunden, die recht gut die Unterkünfte auf den Salomonen listete und man sogar über die buchen konnte. So hatten wir damals unsere günstigen Unterkünfte überall gefunden. Muss mal googlen, kann natürlich sein, dass die Website/der Service eingestellt wurde.
Schade, dass Uepi wohl nicht mehr so gut ist, aber super, dass du anderswo toll schnorcheln konntest!
Wir haben ja damals alles per Fähre gemacht: Honiara all the way to Ghizo, dann von dort nach Munda, in die Marovo Lagune und wieder zurück nach Honiara. War organisatorisch nicht so einfach, sehr basic und langes Warten, aber die Fähre kam schließlich irgendwann immer ;) Schwer, an Infos zu kommen, wie du schon sagst - aber extremes Potential. Mal schauen, was da in den nächsten Jahren passiert...

Gerade ge-googlet, die Website gibt es noch. Sorry, daran hatte ich nicht mehr gedacht, hätte dir die Planung evtl vereinfacht, da man wohl immer noch dort buchen kann, und auch Fotos etc sieht: https://www.visitsolomons.com.sb/where-to-stay/ - einfach runter scrollen und bei "Destination" nach Ort/Insel filtern. Hab da auch alle unsere Unterkünfte von damals gerade wieder gefunden, gibts also alles noch - schön zu sehen... Man konnte übrigens immer verhandeln, und nur in Honiara haben wir vorgebucht, beim Rest standen wir einfach vor der Tür ;)
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GschamsterDiener

Mein letzter Tag auf Fiji. Ich bin hier ohne Plan angekommen und habe mir ein AirBnB zur mentalen Konsolidierung genommen. Was ich dann festgestellt habe, ist, dass es auf Fiji grob gesagt 3 Optionen gibt: du bleibst (1) entweder in einem Resort (häufig auf der Hauptinsel) und machst Touriprogramm, du machst (2) die Yasawas, eine Inselkette westlich der Hauptinsel, die täglich von einer teuren Fähre verbunden wird und das klassische Südseeparadies in bequem ist mit Unterkünften für unterschiedliche Geldbeutel - oder du machst (3) was anderes, wofür ich mich letztlich entschied.

Ich bin also per Bus in die Hauptstadt Suva, die relativ okay ist, aber nicht verpflichtend besucht werden muss. Dort nahm ich einen Twin Otter nach Savusavu auf die zweitgrößte Insel von Fiji, blieb 4 Nächte und nahm dann eine Fähre nach Taveuni, drittgrößte Insel Fijis, wo ich 4 Nächte in einem Homestay blieb. Von dort ging es per Flieger zurück nach Nadi in das bereits erwähnte AirBnB.

In Savusavu erhoffte ich mir ein bisschen off the beaten track - denkste. Das Dorf ist auffällig gut bestückt mit brauchbaren Restaurants, Läden, die Prosecco und Käse verkaufen, und eigentlich zu vielen Supermärkten für eine staubige Straße. Der Grund liegt im bei Yachtern beliebten Naturhafen, und an einem Tag lag auf einmal ein Kreuzfahrtschiff vor Anker, die Hauptstraße war gesäumt von Souvenirständen und im Hintergrund spielte eine The Police-Coverband. Abseits des Trubels gibt es nicht so viel zu tun: Es gibt einen im besten Fall ganz netten Schnorchelspot, einen überteuerten Wasserfall, eine empfehlenswerte Schokifabrik und erwähnte gute Restaurants. Dass ich 4 Tage bleibe, liegt daran, dass ich eine Schnorcheltour buche, die nur am 4. Tag stattfinden kann, allerdings dann kurzfristig doch nicht stattfindet.

Taveuni ist sehr grün, spärlich besiedelt und entsprechend basic. Ich komme in einem homestay eine Minute vom Strand entfernt unter und werde in die Familie und das Dorfleben (alle sind irgendwie miteinander verwandt) integriert. Ehrlich gesagt: ich mache da eine souverän gute Miene zu einem Spiel, das mir eigentlich nicht so taugt - ich will ja eigentlich lieber meine Ruhe haben und bin am Ende froh, dass ich mich wieder aus dem Staub machen kann. ;) Schnorcheln off the beach war nicht der Rede wert. Sonst gibt es in der Nähe 2 touristisch aufbereitete (= $$$$$$$) Wasserfalltreks mit Naturpools, allesamt durchaus schön. Meine Hosts erzählen mir von einer touristisch nicht erschlossenen Insel in der Nähe, wo es nur so vor Haien (hammerheads, bull sharks) und Schildkröten wimmelt. Das hätte ich gerne als Belohnung für die durchstandenen Gastfamilien- und Dorfaktivitäten unternommen, aber daraus wurde nichts.

Fazit Fiji:
Das Positive: Fiji ist bei Essen und Transport vergleichsweise gut und günstig, wenn man etwas im Internet wühlt, findet man auch Unterkünfte mit gutem P/L. Die Menschen sind ausnahmslos herzlich nett, hilfsbereit und ehrlich. Ich habe mich immer wohl gefühlt. Nicht einmal die Taxler am Flughafen bescheißen. Auf Fiji funktionieren die Dinge relativ zuverlässig.

Das Negative: Nichts, was ich gesehen habe, war für mich absolut zwingend - aber vielleicht hatte ich auch nicht die richtigen Dinge angesteuert.

Hätte ich im Nachhinein etwas anders gemacht? Ich überlege, ob ich nicht doch einfach 8 bequeme Tage in 1-2 Resorts auf den Yasawas verbringen hätte sollen, anstatt mich durch die Peripherie zu manövrieren. Man muss wissen, dass die Yasawas mit teils sehr günstigen Nächtigungspreisen ködern. Allerdings ist man dann meistens zu einem teuren meal plan verpflichtet (gut und gerne 50-100 EUR full board) und die Fähre kostet auch 100 EUR in eine Richtung. Ich habe für mich argumentiert, dass das ein zu hoher Preis ist für schöne Strände und Schnorcheln - das werde ich im weiteren Verlauf meiner Reise noch einfacher und günstiger haben, habe ich mir gedacht.
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karoshi

Was ich dann festgestellt habe, ist, dass es auf Fiji grob gesagt 3 Optionen gibt: du bleibst (1) entweder in einem Resort (häufig auf der Hauptinsel) und machst Touriprogramm, du machst (2) die Yasawas, eine Inselkette westlich der Hauptinsel, die täglich von einer teuren Fähre verbunden wird und das klassische Südseeparadies in bequem ist mit Unterkünften für unterschiedliche Geldbeutel - oder du machst (3) was anderes, wofür ich mich letztlich entschied.
So ähnlich kam es mir damals auch vor. Ich hatte für mich die folgenden drei Optionen identifiziert:
a) Eine Woche: Yasawas oder irgendein Resort woanders.
b) Zwei Wochen: Umrundung der Hauptinsel mit ein paar Stopps, inklusive Abstecher nach Levuka.
c) Vier Wochen: Das Zwei-Wochen-Programm und ein Abstecher in den Osten (Vanua Levu, Taveuni).
Mit drei Wochen Zeit ist man gekniffen, weil's immer irgendwo zu zu kurz oder zu lang ist.

Hätte ich im Nachhinein etwas anders gemacht? Ich überlege, ob ich nicht doch einfach 8 bequeme Tage in 1-2 Resorts auf den Yasawas verbringen hätte sollen, anstatt mich durch die Peripherie zu manövrieren. Man muss wissen, dass die Yasawas mit teils sehr günstigen Nächtigungspreisen ködern. Allerdings ist man dann meistens zu einem teuren meal plan verpflichtet (gut und gerne 50-100 EUR full board) und die Fähre kostet auch 100 EUR in eine Richtung. Ich habe für mich argumentiert, dass das ein zu hoher Preis ist für schöne Strände und Schnorcheln - das werde ich im weiteren Verlauf meiner Reise noch einfacher und günstiger haben, habe ich mir gedacht.
Die Yasawas sind halt ein klassisches Kurzurlaubsziel für Australier und Neuseeländer (bzw. inzwischen gibt es sogar Flüge nach Singapur und Hong Kong). Diese Leute sind bei den Kosten oft ziemlich schmerzfrei, und darauf hat man sich eingestellt.
Für Dich kommt das jetzt zu spät, aber eine gute Alternative scheint immer noch Nananu-i-Ra zu sein. Das ist im Vergleich zu den Yasawas ziemlich Low Key, und für ein paar Tage Tauchen und die Seele baumeln lassen fand ich es perfekt.
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