Das, was ich an Infos/Aussagen hier im Forum zu finnischen Städten außer Helsinki gefunden hatte, ist das hier:
Generell wirken die meisten finnischen Städte auf mich vergleichsweise schmucklos und zweckmäßig. Der Charme geht z.T. eher in Richtung nordamerikanische oder sibirische Kleinstädte.
Helsinki mag ich eigentlich sehr gern. Ich meinte jetzt eher die anderen Städte Finnlands, wie z.B. Tampere, Lahti oder auch Turku.
Finnland hat mir sehr gut gefallen! Die Woche ist wie im Flug vergangen. Ich hatte keinen Regen und super viel Sonnenschein. Die Tagesausflüge haben geklappt wie geplant. Tampere hat mich dabei am meisten überzeugt. Der Nuuksio-Nationalpark ist super schön und Turku hat eine coole Burg.
Daher kommt hier ein kleiner Erfahrungsbericht von meiner Tour.
Auf dem Hinweg mit der Bahn durch Schweden habe ich einen Zwischenstopp in
Lund eingelegt. Hübsche Stadt, aber echt klein. Nach einem halben Tag hatte ich gefühlt alles gesehen und nur noch ein bisschen im Botanischen Garten und Stadtpark gechillt bei herrlich sonnigem Wetter.
In Stockholm habe ich nur die Nacht verbracht, weil ich früher schon mal dort war.
Weiter ging es mit der Fähre nach Turku (tagsüber). Das war mein erstes Mal auf so einem Riesendampfer, und es war schon beeindruckend, was dort alles geboten wird. Die 11 Stunden vergingen viel schneller als auf jeder Bahnfahrt. Und ich bin immer noch begeistert davon, dass die Überfahrt nur 30 Euro (ohne Kabine natürlich) gekostet hat. Natürlich sind Essen und Getränke an Bord teuer, aber wenn man möchte, kann man sich vorher mit ausreichend Proviant eindecken.
Jetzt kommen wir zu
Turku und
Tampere. Was die Aussagen oben angeht, bin ich eher bei echidna bzw. würde das noch weniger diplomatisch ausdrücken
Turku fand ich echt unattraktiv. Man muss schon wirklich suchen, um schöne Ecken zu finden. Tampere gewinnt in meinen Augen auch keinen Schönheitspreis im europäischen Vergleich, ist aber etwas gefälliger mit den roten Backstein-Gebäuden. Trotzdem haben beide Städte eine angenehme Atmosphäre. Wenn ich das noch mal machen würde, würde ich beide – gutes Wetter vorausgesetzt - in einem Tagesausflug von Helsinki aus besuchen. Das sind dann zwar jeweils 4 h Fahrt hin und zurück, aber da die Tage im Sommer lang sind, lohnt sich das schon.
In Turku unbedingt die mittelalterliche Burg besuchen (da stimme ich Jef Costello absolut zu) sowie mit dem Bus auf die Insel
Ruissalo fahren. Super schöne Natur mit Wald und Stränden und selbst am Wochenende fast komplett leer. Den Dom kann man auch noch kurz mitnehmen, aber sonst kann man das Stadtzentrum getrost links liegen lassen. So einen hässlichen Marktplatz habe ich, glaube ich, in Europa noch nicht gesehen
In Tampere würde ich mir dagegen das Stadtzentrum kurz anschauen sowie einen Abstecher nach Pyynikki machen, um auf den Turm zu steigen und ein bisschen zu wandern. Wenn man noch etwas Zeit und Interesse mitbringt, ist das Sara Hilden Kunstmuseum auch sehr empfehlenswert, denn hier stimmt alles: die ausgestellten Werke, die Architektur, die Lage direkt am See. Wenn man nur Zeit für eine der beiden Städte hat, würde ich allerdings wegen der Sights eher Turku empfehlen als Tampere.
Helsinki ist wirklich komplett anders und um ein Vielfaches sehenswerter als Turku und Tampere zusammen. Sehr schönes Stadtbild! Mit einer Free Walking Tour erfährt man viel Spannendes über die interessante Geschichte Helsinkis und Finnlands. Ein Ausflug nach
Suomenlinna ist ein Muss. Leider hatte ich bis auf den ersten und letzten halben Tag total Pech mit dem Wetter, und es hat nur geschüttet. Deswegen habe ich auch die geplanten Tagesausflüge nach Porvoo und Nuuksio gestrichen. Es spricht für Helsinki, dass die Stadt mir trotzdem so gut gefallen hat.
Zurück ging es dann wieder mit der Fähre von Turku nach Stockholm. Vermutlich lag es am Wochenende, dass es sehr voll und wuselig war, also deutlich weniger entspannt als die Hinfahrt. Ich würde daher empfehlen, die Überfahrt lieber unter der Woche zu machen, wenn es passt.
Auf dem Rückfahrt mit der Bahn habe ich mir dann noch
Linköping angeschaut. Das hatte ich eigentlich nur gewählt, weil es örtlich und zeitlich gut in meine Route passte. Und dann wurde ich total positiv überrascht. Es ist nicht spektakulär, aber einfach eine hübsche Stadt angenehmer Größe. Das Highlight ist der Stadtpark, eine Mischung aus Garten, Park und Wäldchen, mit viel Liebe zum Details angelegt. Wie auch auf den Tafeln erläutert wurde, ist dieser bewusst eine Mischung aus verschiedenen Stilen, ergibt aber dennoch ein harmonisches Ganzes. Auch der Dom (der zweitgrößte in Schweden) ist außerordentlich sehenswert, leider gerade nicht von außen, da der Turm restauriert wird. Als Zwischenstopp ist die Stadt sehr geeignet, wobei mir ein halber Tag auch locker gereicht hat.