Die Reise durch Nordmarokko und die Enklaven ist vorbei und damit auch das Reisejahr 2019 beendet, zumindest was das Fliegen angeht!
Die Einreise in die Spanischen Exklaven war im Grunde genauso einfach wie jeder andere überwachte Grenzübertritt den man so kennt!
Auffällig war, dass man als optischer Europäer sowohl von den Marokkanern, als auch von den Spaniern sehr zuvorkommend behandelt wurde.
Der Grenzverkehr bei beiden Enklaven ist stark vom Grenzhandel bestimmt! Die Marokkaner mit Wohnsitz aus den Nachbarstätten können für paar Stunden Visumsfrei in die Exklaven einreisen um auf den grenznahen Schwarzmärkten zu kaufen. Dadurch sind teilweise lange Schlangen vorhanden! Man wird aber wie oben beschrieben mit einem europäischen Pass (zur Not hochhalten und auf sich aufmerksam machen) an den Schlagen vorbeizitiert oder -geleitet.
Lediglich muss man darauf achten, dass man seine Aus- und Einreisestempel nach Marokko bekommt! Die "Stempelbuden" sind nicht immer deutlich zu erkennen, sodass man aufmerksam sein muss. Das Prozedere an sich ist aber total normal und easy. Die üblichen marokkanischen Fragen und dann gehts weiter.
Der Grenzbereich ist allerdings sehr sehr stark bewacht und gesichert!
Und die Kontraste beim Grenzwechsel sind schon enorm! Aus dem Dreck und der Hektik auf der marokkanischen Seite, in die saubere und organisierte Welt Europas!
Man wird schon ein bisschen demütig und wird sich gerade an diesen Grenzen bewusst, was es für ein Privileg ist einen europäischen Pass zu besitzen! Die Freiheit die dieser Pass bedeutet!
Flüchtlinge haben wir bei unseren Grenzübertritten keine gesehen! Lediglich einfach eine Demonstration, die wir aber schnell umschifft haben! Somit hatten wir zum Glück auch nicht das Pech Kurzfristig festzusitzen. Ab und an wird die Grenze kurz geschlossen, wenn sich eine Lage vor der Grenze ergibt! Aber das kommt nach Aussage der Grenzpolizisten nicht so oft vor!
Man sollte auf jeden Fall das Foto- und Videografierverbot innerhalb der Grenze beachten und nach Möglichkeit seine Kamera nicht offen tragen! Ich bin bei beiden Malen von den Polizisten befragt worden, ob ich Journalist sei!
Das zu den Einreisemodalitäten! Jetzt zu den Enklaven!
Melilla:Die Grenzstadt zu Melilla auf marokkanische Seite ist
Beni Ensar.
Die Grenze ist dabei so zentral in der Stadt gelegen, dass es kein Problem ist, sein Auto auf den Parkplätzen entlang der Zufahrtsstraße abzustellen! Je nachdem wieviel Stau ist, sollte man sich vorher eine Parkplatz suchen.
Man kann dann aber ohne Problem zu Fuß zur Grenze gehen. Wir mussten von unserem Parkplatz aus nicht mal 300 m gehen.
Nach dem Grenzübertritt haben wir uns dann mit dem Taxi zu
Plaza de Espana bringen lassen. Die bietet sich ideal zu fußläufigen Erkundung Melillas an!
Von der Plaza de Espana abgängig ist der
Parque Hernandez und die
Av Rey Juan Carlos I., welche beide sehr sehenswert sind! Zum einen die schöne gepflegte Parkanlage und zum anderen die Straße mit schönen spanischen Bauten mit leichtem Kolonialstil. In diesem Stil gibt sich auch die Plaza de Espana!
Von dort aus sind wir dann entlang des
Hafens hoch zur Festung gelaufen. Die
Festung ist das eigentlich touristische Highlight Melillas. Man kann entlang der Mauern schlendern und kommt hier und da zu grandiosen Aussichtspunkten. Die normalen Gassen der Stadt an sich fand ich nicht so spektakulär. Die entlang der Festungsmauern waren aber sehr schön.
Man könnte sich in Melilla mit dem Taxi noch weiter raus zu anderen Festungsresten und kleinen Forts fahren lassen, allerdings haben wir uns nach Sichtung bei Google dazu entschlossen es nicht zu machen, weil wir im Endeffekt schon dergleichen in der Altstadt gesehen haben!
Melilla reicht somit für 3-4 Stunden.
Hab mir aber schon mal gedacht, dass ich in paar Jahren vom spanischen Festland aus nochmal dahin fahren kann und dann würde ich mit Übernachtung in Melilla auch sicherlich die anderen Festungen und Festungsreste ansehen. Alleine diesen seltsamen Flair nochmal zu schnuppern würde mir Spaß machen!
Von den um liegenden Bergen aus ergeben sich, mit Abstand zu kritischen Grenzwächteraugen, gute Möglichkeiten die Enklave und ihre "berühmten"
Grenzanlagen in Augenschein zu nehmen. Beeindruckend.
Weiter unten in der Stadt (auf marokkanischer Seite) kann man auch direkt an den Grenzanlagen vorbeifahren oder -gehen.
Ceuta:Die Grenzstadt auf marokkanischer Seite ist
Fnideq.
Hier ist die Besonderheit, dass die Stadt weit vor der Grenze aufhört und nur eine Küstenstraße zum Grenzübergang führt.
Bedeutet wenn man mit dem Auto dort rein gerät steht man ganz schön lange im Stau.
Daher am allerbesten sein Auto auf den Parkplätzen rund um die Moschee (unten am Meer) abstellen und mit einem Taxi, für wenig Geld (oder Verhandeln, wenn man verarscht werden soll) zur Grenze fahren. Die Taxis dürfen in den Gegenverkehr fahren und so so den Stau nach Ceuta hin umfahren.
Taxis sind auch für die Rückfahrt genug vorhanden.
Nach dem Grenzwechsel nach Ceuta sind wir wieder mit dem Taxi in die Stadt gefahren.
Hier haben wir uns vor den
Königlichen Mauern absetzten lassen. Von hier aus kann man ideal den Altstadtbereich erkunden und dann weiter in die "Neustadt" ziehen.
Die Königlichen Mauern sind an sich nicht sonderlich spektakulär, allerdings ergeben sie in ihrer Gesamtheit und vor allem mit ihren Aussichtspunkten (u. a. nach Gibraltar rüber) ein lohnenswertes Ziel und einen guten Startpunkt.
Von da aus sind wir zum
Plaza de Africa, wo wir uns die sehenswerten Kirchen, die Hauptverwaltung und das Heldendenkmal angesehen haben. Von hier aus hat man auch schon tolle Blicke auf den Hafen und die Festung von Ceuta.
Durch die
Prachtstraße ging es dann zur
Plaza de la Constitucion. Wo u. a. die
Herkulesstatur steht.
Von hier sind wir die Einkaufs-/Prachtstraße weiter hoch gelaufen bis zum
Plaza de Los Reyes.
Auf dem Weg gibt es das ein oder andere schöne Gebäude zu beachten.
Von hier aus haben wir uns wieder ein Taxi geschnappt und haben uns um die Halbinsel rumfahren lassen. Die
Steilküste ergibt hervorragende Ausblicke. Die
Festung ist militärische Sperrgebiet, deswegen kommt man auch nicht rein. Aber die Aussichten auf Festungsreste und den
Leuchtturm lohnen schon eine Fahrt dorthin. Abschluss der keinen Rundfahrt war ein
Aussichtspunkt mit tollem Blick auf das Zentrum Ceutas und die Meerenge von Gibraltar. Ein toller und eindrücklicher Ort. Zwei Kontinente so nah aneinander und doch so unterschiedlich. Allemal lohnenswert!
Zum Abschluss haben wir dann lecker im
Hafen gegessen und uns dann wieder mit dem Taxi auf zur Grenze gemacht.
Auch hat man von den umliegenden Bergen sehr tolle Ausblicke auf Ceuta und die Grenzzäune. Ziemlich beeindruckend.
Die Enklaven waren schon eine Reise wert und sind nicht nur was für "Sammler". Das Gefühl vor Ort ist schwer zu beschreiben und gibt einem nach langem Reisen irgendwie nochmal Grund nachzudenken. Ich fand es toll und würde sicherlich nochmal über den Seeweg eine Reise dorthin machen.
Als kleines Extra haben wir uns dann noch weitere
Plaza de soberanía angeschaut. Allerdings sind diese für Touristen nicht betretbar. Aber die Ausblicke waren schon schön und irgendwie gefällt mir so ein geopolitisches Konstrukt auch. Wir haben uns
Peñón de Alhucemas und
Peñón de Vélez de la Gomera angesehen. Also von der marokkanischen Seite aus!
Den Rest der Reise werde ich in einem passenden Thread über Nordmarokko beschreiben!