Generell eine gute Idee, für ein halbes Jahr Lateinamerika einen Spanischkurs vor Ort zu machen. Es ist auch eine gute Idee, den Kurs relativ früh auf der Reise zu machen. Allerdings bin ich nicht sicher, ob Mexico City dafür die beste Wahl ist. Immerhin ist man mit so einem Kurs in den meisten Fällen erst mal 2-3 Wochen beschäftigt und wäre in der Zeit mehr oder weniger an den Moloch Mexico City gebunden. Persönlich habe ich noch von niemandem gehört, der den Kurs dort gemacht hat, die Leute haben sich eher kleinere Städte wie Oaxaca, Puerto Escondido oder Guanajuato ausgesucht. Persönlich kenne ich von diesen Städten nur Oaxaca, dort gibt es eine Reihe von kleinen Schulen, die sich auf Kurse für Touristen spezialisiert haben. (Mit den Schulen habe ich aber selbst keine Erfahrung, ich habe meine Kurse in Guatemala und Ecuador gemacht.)
Vom Ablauf her ist es typischerweise so, dass man sich erst mal für eine Schule entscheidet. Das kann schon im Vorfeld der Reise online recherchiert und gebucht werden, ist aber die mit Abstand teuerste Option. Die (meiner Meinung nach) bessere Variante ist, einfach mal einen halben Donnerstag oder Freitag zu investieren und einige Schulen vor Ort abzuklappern. (In guten Reiseführern (Stadtbücherei) stehen meistens diverse Schulen drin.) In Mexico ist es soweit ich weiß so, dass die Kurse fast immer in Kleingruppen (ca. 4-6 Schüler) ablaufen. Vorher gibt es einen kleinen Einstufungstest, es werden also unterschiedliche Vorkenntnisse zum Teil berücksichtigt. Ganz individuell geht das bei Kleingruppen natürlich nicht. Übrigens würde ich Deinem Mann dringend empfehlen, sich vorher auch ein paar Grundkenntnisse anzueignen, dann hat er viel mehr von seinem Kurs.
Gebucht und bezahlt werden die Kurse wochenweise, d.h. man kann sich immer spontan entscheiden, ob man noch eine Woche dran hängt, die Reise fortsetzt oder auch in eine andere Lerngruppe bzw. Schule wechseln will. Über die aktuellen Kosten kann ich nichts sagen, generell sind sie aber (viel) niedriger als in Spanien und höher als z.B. in Guatemala (wo übrigens auch Einzelunterricht die Norm ist).
Der Unterricht findet Mo-Fr statt, meistens 4 (Schul-)Stunden pro Tag. Mehr würde ich nicht empfehlen, sonst wird es schnell stressig. Dazu gibt es Hausaufgaben und die eine oder andere von der Schule organisierte Abend- oder Wochenendaktivität. Das kann alles mögliche sein, von gemeinsam kochen über kulturelle Veranstaltungen und Ausflüge bis zu Sport.
Die meisten Schulen können auch Privatunterkünfte inklusive Verpflegeung vermitteln. Das ist in der Regel günstiger als im Hotel oder Hostel zu wohnen. Allerdings darf man nicht unbedingt Familienanschluss und totale Immersion in die Sprache erwarten. Viele Familien haben da einen eher kommerziellen Ansatz, und oft wohnen mehrere Schüler im selben Haus, was dann doch wieder dazu verleitet, in der Freizeit Englisch zu sprechen.
Eine Alternative zu den Schulen sind Privatlehrer, die es auch haufenweise gibt. Da ist es aber naturgemäß schwieriger, sie überhaupt zu finden. Es gibt diverse Websites für die Suche, aber vor Ort hilft wohl nur rumfragen (was auch wieder für die kleineren Städte spricht, wo es dedizierte Traveller-Hangouts gibt).
Es spricht auch viel dafür, zu einem späteren Zeitpunkt noch mal einen kurzen Kurs zu machen, um gelerntes zu vertiefen und angewöhnte Fehler auszumerzen. Der sollte dann aber möglichst als Einzelunterricht stattfinden.