Thema: Mit 'Overlandern' mitfahren?  (Gelesen 4277 mal)

twobirds

« am: 08. Juli 2018, 22:14 »
Auf den Recherchen zum Reisen durch Afrika begegnen mit immer wieder Leute, die mit ihren Expeditionsmobilen durch den Kontinent fahren. Ich frage mich ja: hat jemand Erfahrung damit, spontan "an Bord" zu gehen gegen Beteiligung an Sprit/Campingplatzgebühren und Kochdiensten? Zelt hätten wir ja eh dabei, und flexibel genug für die Routen&Reisestile der Mitnehmer wären wir auch...

Welche der vielen Online-Communities müsste ich da wohl zu Recherchezwecken ins Auge fassen? Mir kommt es so vor, als wären da eh hauptsächlich Deutsche/Schweizer/Österreicher im Vorruhestand mit ihren Defendern (und größer!) unterwegs.
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Beate

« Antwort #1 am: 08. Juli 2018, 23:18 »
Es gibt wohl zwei Kategorien "Overlander":
Die einen sind diese Overlander-"Busse", auf denen "abenteuersuchende" Touristen sich durch Afrika kutschieren lassen. Wenn diese Overländer abends an einem Campingplatz ankommen, dann stöhnen alle anderen Camper auf, denn das heisst dann, heute Nacht gibts erst spät Ruhe, es ist Remmidemmi angesagt.

Und dann gibts noch die "Overländer" die Du anscheinend meinst: ein (Ehe-)Paar fährt mit einem gut ausgerüsteten Safari-Fahrzeug (oder wie immer man es nennen mag) durch Afrika oder Südamerika.

Bei beiden Overländern wirst Du kein Glück haben. Im ersten Fall ist jeder Sitzplatz durch Tourveranstalter vergeben, und im zweiten Fall glaube ich kaum, dass ein Paar auf einer solchen Reise unbedingt einen unbekannten Dritten im Auto haben will.

Beate
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twobirds

« Antwort #2 am: 09. Juli 2018, 07:47 »
Und dann gibts noch die "Overländer" die Du anscheinend meinst: ein (Ehe-)Paar fährt mit einem gut ausgerüsteten Safari-Fahrzeug (oder wie immer man es nennen mag) durch Afrika oder Südamerika.

Die meinte ich! Aber schade, dass das so schlecht zu gehen scheint... wir sind ja nicht die abgerissensten Backpack-Hippies, sondern ein halbwegs seriös aussehendes Ehepaar ;)
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Beate

« Antwort #3 am: 09. Juli 2018, 08:52 »
Warum das nicht geht? Tja, solche Reisende haben meistens kein Gästezimmer im Overlander. Und noch dazu, da Ihr zu zweit seid. Wo habt Ihr denn gedacht, zu schlafen, zu sitzen etc. Diese Overlander sind genau auf die Bedürfnisse der damit Reisenden abgestimmt.

Beate
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Vombatus

« Antwort #4 am: 09. Juli 2018, 09:21 »
@ twobirds
Hast du schon im Internet nach „selbstfahrer Foren“, „Mitfahrbörsen“ oder „Mitfahrgelegenheit Afrika“ gesucht? Wie z.B. hier https://www.wuestenschiff.de/phpbb/mitfahr-borse.html

Ab und an gibt es auch hier im Forum Reisepartnersuchen, die einen Mitfahrer suchen. Meist sind es Männer die eine Mitfahrerin suchen?!

Natürlich kann man Glück haben und etwas finden, aber bei zwei Mitreisenden teile ich die Meinung von Beate. Schon alleine wegen dem Platzmangel könnte es schwer werden, es geht ja nicht nur ums schlafen (ihr habt ein Zelt), sondern um das "Aufeinanderhocken", Tagelang mit angezogenen Beinen auf dem Rücksitz.

Man braucht ja kein „Expeditionsmobil“, um Afrika zu bereisen. Stichwort: „Mit dem Trabi durch Afrika“, andere waren mit dem Fahrrad dort unterwegs.

Wäre es für euch vorstellbar, selbst ein robustes Fahrzeug zu besorgen, herzurichten und zu starten?

Welche Gründe sprechen für die Mitfahrgelegenheit (sollte es denn möglich sein)? Ist es das Geld oder die fehlende Erfahrung/Mut und der evtl. große Zeit- und Organisationsaufwand das alles alleine zu machen? Passt es einfach nicht zur Gesamtreiseidee von euch?

Und was spricht dafür es selbst zu versuchen? Oder auch nicht?

Soweit ich eure letzten Beiträge gelesen habe seid ihr doch gerne individuell mit Zelt unterwegs und habt Erfahrungen gesammelt?
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Einmalrundum

« Antwort #5 am: 10. Juli 2018, 02:49 »
Wir sind solche Overlander! Leider ist der Platz bei uns wirklich zu Knap! Wir haben auch nur 2 Plätze zum Fahren und hinten wirts auf längeren Dtrecken schnell sehr heiss und ungemütlich! Das ist sicher bei vielen Ähnlich!
Auf der Panamericans gibt es immer mal wirder Grüppchen die sich für eine Weile ein Fahrzeug teilen! Dies sind dann Büschen oder sowas.

Liebe Grüsse
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twobirds

« Antwort #6 am: 10. Juli 2018, 14:59 »
Diese Overlander sind genau auf die Bedürfnisse der damit Reisenden abgestimmt.

Ich glaube, von außen gesehen hatte ich das Platzangebot vieler Gefährte vielleicht dann doch überschätzt  8) wir sind - innerhalb Europas zumindest - schon in allem möglichen mitgefahren, unter anderem wirklich riesige Wütenschiffe, da war in der Doppelkabine noch Platz für Purzelbäume. Aber klar, wer seinen Jeep radikal auf die Bedürfnisse zweier Insassen zurechtschneidert, der nimmt auch niemanden mit. Und/oder will das auch gar nicht.


@ twobirds
Hast du schon im Internet nach „selbstfahrer Foren“, „Mitfahrbörsen“ oder „Mitfahrgelegenheit Afrika“ gesucht? Wie z.B. hier https://www.wuestenschiff.de/phpbb/mitfahr-borse.html

Richtig. Da geht es ja um vorausgeplante Reisen, soweit ich es verstehe. Ich hatte mich gewundert, ob es hier Erfahrungen mit Vor-Ort-Bekanntschaften gibt. Als wir das letzte Mal den Luxus eines Mietwagens hatten (in Island, und zum Glück pistentauglich), haben wir so jedenfalls immer wieder spontan wunderbare Mitreisende gefunden...


Wäre es für euch vorstellbar, selbst ein robustes Fahrzeug zu besorgen, herzurichten und zu starten?

Welche Gründe sprechen für die Mitfahrgelegenheit (sollte es denn möglich sein)? Ist es das Geld oder die fehlende Erfahrung/Mut und der evtl. große Zeit- und Organisationsaufwand das alles alleine zu machen? Passt es einfach nicht zur Gesamtreiseidee von euch?

Psst... Nicht so laut, wenn meine Frau das hört... im Ernst: wir haben durchaus erwogen, einen robusten Technical (Hilux/4Runner in der Exportversion oä) gebraucht jenseits des EU-Markts zu erstehen und damit loszufahren. Es scheitert am fehlenden Reparaturwissen dank unseres Großstadtlifestyles voller Mietwägen und Carsharings - und der Frage, ob ein Verkauf am Ende wieder genug Geld reinbringt oder die Investition, sofern nicht abgeraucht, für die Katz war. Mal abgesehen von den Formalitäten; und dazu bin ich mir nicht sicher, ob kenianische Gebrauchtwagenhändler so anders als ihre deutschen Pendants agieren. Insgesamt also: nächstes Mal. ;D

Für diese Art der Mitfahrgelegenheit spricht tatsächlich die Neugierde. Klar werden wir mit Bussen und ab und an Bahnen lustig unterwegs sein, und jenseits von Afrika sicherlich auch Autostop versuchen. Ohne ein eigenes Auto zu mieten (tja, das Budget) ist es aber wohl recht schwierig, in manchen Gegenden jenseits der Hauptverkehrsadern unterwegs zu sein. Daher das Interesse.
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AlpenCheGuevara

« Antwort #7 am: 11. Juli 2018, 11:26 »
Leider ist bei mir DIE große Reise schon ein paar Jahre her.
Aber ich hatte das Glück in Südamerika auf Overlander zu treffen, mit denen ich dann mitgefahren bin.

Am Anfang meiner Reise (nach einem Monat Quito zum Spanisch lernen) bin ich nach Montanita an die Küste. Dort ist mir ein dunkelgrüner VW T3 Westfalia aufgefallen. Speziell, weil er zwei Österreichische Vignetten in der Windschutzscheibe hatte, ein ADAC Pickerl am Auto war und kanadische Kennzeichen hatte.
Also hab ich es mir einfach in der Nähe gemütlich gemacht. Hatte ja Zeit ;-)
Kurz darauf sind zwei Burschen (Arturo & Mattheus) daher gekommen, wir haben uns darüber unterhalten, dass sie das Auto von einem Deutschen in Kanada gekauft haben. Haben uns gut verstanden und sie haben mir angeboten im Camper zu schlafen. Weil sie eh ein Klappdach hatten, war auch Extraplatz vorhanden. Nach einer gemeinsamen Zweitages-Wanderung (mit Couchsurfern) haben sie mir angeboten weiter mit ihnen mit zu fahren. Da wir die gleiche Richtung (Süden) am Plan hatten.
Gesagt getan bin ich mit ihnen mehrere Wochen bis nach Lima mitgefahren. Dort hatte Arturo Verwandtschaft und sie wollten länger bleiben.
Während unserer Fahrt haben sie mir einen anderen Overlander vorgestellt. Lorenzo aus Belgien (VW T2). Mit ihm bin ich dann von Lima via Cuzco & La Paz bis nach Ushuaia gefahren. Waren so 2-3 Monate. Er war alleine mit seinem Hund unterwegs und hatte daher auch noch ein bisschen Platz.

Habe mich jeweils nur bei Sprit etc. beteiligt. Bei Reparaturen auch ein bisschen. War in Summe ein super Erlebnis.
Alles nicht geplant. Aber wenn man positiv denkt, zieht man das Positive an.

lg
Stefan
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