Mein letzter Tag auf Fiji. Ich bin hier ohne Plan angekommen und habe mir ein AirBnB zur mentalen Konsolidierung genommen. Was ich dann festgestellt habe, ist, dass es auf Fiji grob gesagt 3 Optionen gibt: du bleibst (1) entweder in einem Resort (häufig auf der Hauptinsel) und machst Touriprogramm, du machst (2) die Yasawas, eine Inselkette westlich der Hauptinsel, die täglich von einer teuren Fähre verbunden wird und das klassische Südseeparadies in bequem ist mit Unterkünften für unterschiedliche Geldbeutel - oder du machst (3) was anderes, wofür ich mich letztlich entschied.
Ich bin also per Bus in die Hauptstadt Suva, die relativ okay ist, aber nicht verpflichtend besucht werden muss. Dort nahm ich einen Twin Otter nach Savusavu auf die zweitgrößte Insel von Fiji, blieb 4 Nächte und nahm dann eine Fähre nach Taveuni, drittgrößte Insel Fijis, wo ich 4 Nächte in einem Homestay blieb. Von dort ging es per Flieger zurück nach Nadi in das bereits erwähnte AirBnB.
In Savusavu erhoffte ich mir ein bisschen off the beaten track - denkste. Das Dorf ist auffällig gut bestückt mit brauchbaren Restaurants, Läden, die Prosecco und Käse verkaufen, und eigentlich zu vielen Supermärkten für eine staubige Straße. Der Grund liegt im bei Yachtern beliebten Naturhafen, und an einem Tag lag auf einmal ein Kreuzfahrtschiff vor Anker, die Hauptstraße war gesäumt von Souvenirständen und im Hintergrund spielte eine The Police-Coverband. Abseits des Trubels gibt es nicht so viel zu tun: Es gibt einen im besten Fall ganz netten Schnorchelspot, einen überteuerten Wasserfall, eine empfehlenswerte Schokifabrik und erwähnte gute Restaurants. Dass ich 4 Tage bleibe, liegt daran, dass ich eine Schnorcheltour buche, die nur am 4. Tag stattfinden kann, allerdings dann kurzfristig doch nicht stattfindet.
Taveuni ist sehr grün, spärlich besiedelt und entsprechend basic. Ich komme in einem homestay eine Minute vom Strand entfernt unter und werde in die Familie und das Dorfleben (alle sind irgendwie miteinander verwandt) integriert. Ehrlich gesagt: ich mache da eine souverän gute Miene zu einem Spiel, das mir eigentlich nicht so taugt - ich will ja eigentlich lieber meine Ruhe haben und bin am Ende froh, dass ich mich wieder aus dem Staub machen kann.

Schnorcheln off the beach war nicht der Rede wert. Sonst gibt es in der Nähe 2 touristisch aufbereitete (= $$$$$$$) Wasserfalltreks mit Naturpools, allesamt durchaus schön. Meine Hosts erzählen mir von einer touristisch nicht erschlossenen Insel in der Nähe, wo es nur so vor Haien (hammerheads, bull sharks) und Schildkröten wimmelt. Das hätte ich gerne als Belohnung für die durchstandenen Gastfamilien- und Dorfaktivitäten unternommen, aber daraus wurde nichts.
Fazit Fiji:Das Positive: Fiji ist bei Essen und Transport vergleichsweise gut und günstig, wenn man etwas im Internet wühlt, findet man auch Unterkünfte mit gutem P/L. Die Menschen sind ausnahmslos herzlich nett, hilfsbereit und ehrlich. Ich habe mich immer wohl gefühlt. Nicht einmal die Taxler am Flughafen bescheißen. Auf Fiji funktionieren die Dinge relativ zuverlässig.
Das Negative: Nichts, was ich gesehen habe, war für mich absolut zwingend - aber vielleicht hatte ich auch nicht die richtigen Dinge angesteuert.
Hätte ich im Nachhinein etwas anders gemacht? Ich überlege, ob ich nicht doch einfach 8 bequeme Tage in 1-2 Resorts auf den Yasawas verbringen hätte sollen, anstatt mich durch die Peripherie zu manövrieren. Man muss wissen, dass die Yasawas mit teils sehr günstigen Nächtigungspreisen ködern. Allerdings ist man dann meistens zu einem teuren meal plan verpflichtet (gut und gerne 50-100 EUR full board) und die Fähre kostet auch 100 EUR in eine Richtung. Ich habe für mich argumentiert, dass das ein zu hoher Preis ist für schöne Strände und Schnorcheln - das werde ich im weiteren Verlauf meiner Reise noch einfacher und günstiger haben, habe ich mir gedacht.