Ich stimme schon zu, dass die Gefahren 'exotischer' Laender in der Wahrnehmung der mitteleuropaeischen Oeffentlichkeit meist zu einem vollkommen falschen Zerrbild der wirklichen Verhaeltnissen vor Ort verzogen sind. Medien muessen Sensatioenchen berichten, um zu verkaufen, Institutionen wollen und muessen warnen, unter anderem, damit sie im Fall des Falles nicht als verantwortungslos dastehen und mit Steuergeldern Rettungsaktionen in Gang setzen muessen, manch ein Traveller dramatisiert. Hinzu kommt die Tatsache der verschiedenen Mentalitaeten, d.h. ein Ereignis in Brasilien hat oft einen ganz anderen Hintergrund als dasselbe Ereignis, wenn es in Deutschland stattfinden wuerde, und ist daher auch anders einzuschaetzen - so wie die eventuell davon ausgehende Gefahr. Genau diese verschiedenen Hintergruende zu erkennen, ist die 'Arbeit' des Reisenden, und das ist im Ernstfall ein lebenslanger und im weniger extremen Fall zumindest ein langwieriger und anstrengender Prozess. Ausserdem ist es eine Art Grenzgang mit Risiken, auf den zu begeben nur dann Sinn macht, wenn man entweder Erfolg hat oder im Falle des Scheiterns Sinnvolles damit anfangen kann. Manch einer will das in seiner Entspannungs-Auszeit nicht, und ein unbestimmtes Angstgefuehl als Begleiter ist nicht nur unangenehm, sondern gefaehrlicher als die meisten konkreten Gefahren, gegen die man sich in den meisten Faellen durch konkrete Massnahmen schuetzen kann.