Thema: Angst vor Kriminalität und Krankheit  (Gelesen 6075 mal)

farmerjohn1

« Antwort #15 am: 23. September 2010, 02:45 »
Uebrigens verstehe ich nicht, weshalb du spaeter mit Kindern nicht in exotische/abenteuerliche Laender reisen willst. Gut, man sollte natuerlich besonders mit Kindern moeglichst nicht in Kriegesgebiete fahren und vielleicht auch Malariagebiete meiden, aber: nirgends sind Kinder so selbstverstaendlich willkommen wie in 'schwierigeren', weniger reglementierten Laendern, nirgends im Korsett der Zivilisation sind Kinder so ausgelassen, so froehlich und so frei wie z.B. auf dem Land in Suedamerikam bei warmem Klima.
Ich wuerde, wenn ich dein jetziges Ziel haette, mir keinen Stress antun, und spaeter, zu einem anderen Zeitpunkt, wenn du Lust auf Exotik und Abenteuer hast, mich auf ein Abenteuer einlassen, wenn  Kopf  und Nerven fuer das Abenteuer frei sind.
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CPT_CHAOS

« Antwort #16 am: 23. September 2010, 10:45 »
Ich glaube das Problem liegt eher dass hier die Gefahren überproportional von Sidna wahrgenommen werden. Sie hat eigentlich schon Lust auf exotische Länder (sonst würde sie sich gar nicht Gedanken darum machen?) aber fürchtet es wäre zu gefährlich (krrigier mich wenn ich mich irre). Und das verdirbt ihr dann halt den Spass...ist also eher ne Kopfsache.

Sie schreibt zum Beispiel dass ihr die Aussagen des Auswärtigen Amts Sorgen machen. Nun muss einem klar sein dass so eine staatliche Seite natürlich lieber auf Nummer sicher geht und alle Bedrohungen darin sehr übertrieben und eher sehr schwarzseherisch dargestestellt werden. Damit hinterher keiner was sagen kann... Als ich z.B. nach Indien bin gab es auch eine Reisewarnung für den gesamte Staat Jammu und Kashmir, das klang als wenn der ganze Norden Kriegsgebiet wäre. Die Realität sieht natürlich anders aus, nur ganz bestimmte Grenzgebiete stellen überhaupt ein Problem dar und sollten gemieden werden, und z.B. Ladakh (im Osten von J&K) ist ABSOLUT friedlich und sicher. Aber klar, wenn ich mir die Reisewarnungen vom Auswärtigen Amt durchlese krieg ich auch erstmal ein flaues Gefühl. Tipp: Alternative andere Quellen (Guidebooks, Netzforen, Seite wie diese nutzen).

Fakt ist: Die "Gefahren" in den meisten Ländern sind in den traditionellen Medien und von staatl. Seite total einseitig dargestellt. Wenn man sich unabhängig informiert merkt man schnell dass das alles sehr relativ zu sehen ist. Was die Gesundheit angeht: Gegen viel kann man sich impfen, man kann eine prima Auslandskrankenversicherung abschließen, und selbst wenn man in Malariagebiete fährt kann man sich gut schützen.
Klar ein Restrisiko bleibt, aber überleg mal wie viele Leute jährlich in Malariagebieten Urlaub machen, und da kommt auch nicht jeder 3. krank heim....

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farmerjohn1

« Antwort #17 am: 23. September 2010, 15:26 »
Ich stimme schon zu, dass die Gefahren 'exotischer' Laender in der Wahrnehmung der mitteleuropaeischen Oeffentlichkeit meist zu einem vollkommen falschen Zerrbild der wirklichen Verhaeltnissen vor Ort verzogen sind. Medien muessen Sensatioenchen berichten, um zu verkaufen, Institutionen wollen und muessen warnen, unter anderem, damit sie im Fall des Falles nicht als verantwortungslos dastehen und mit Steuergeldern Rettungsaktionen in Gang setzen muessen, manch ein Traveller dramatisiert. Hinzu kommt die Tatsache der verschiedenen Mentalitaeten, d.h. ein Ereignis in Brasilien hat oft einen ganz anderen Hintergrund als dasselbe Ereignis, wenn es in Deutschland stattfinden wuerde, und ist daher auch anders einzuschaetzen - so wie die eventuell davon ausgehende Gefahr. Genau diese verschiedenen Hintergruende zu erkennen, ist die 'Arbeit' des Reisenden, und das ist im Ernstfall ein lebenslanger und im weniger extremen Fall zumindest ein langwieriger und anstrengender Prozess. Ausserdem ist es eine Art Grenzgang mit Risiken, auf den zu begeben nur dann Sinn macht, wenn man entweder Erfolg hat oder im Falle des Scheiterns Sinnvolles damit anfangen kann. Manch einer will das in seiner Entspannungs-Auszeit nicht, und ein unbestimmtes Angstgefuehl als Begleiter ist nicht nur unangenehm, sondern gefaehrlicher als die meisten konkreten Gefahren, gegen die man sich in den meisten Faellen durch konkrete Massnahmen schuetzen kann.
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