Hey Cheetah,
Dein Interesse für Afrika in allen Ehren - auch ich bin ein großer Fan des Kontinents - meine Planung (ebenfalls in dieser Rubrik hier) schließt die legendäre Kairo-Kap Linie mit ein.
Nun zu den Gründen der geringen Popularität:
1. Meiner Meinung nach hat Afrika ein riesiges Image-Problem in seiner Außendarstellung. Mach' mal selbst den Test und nenne ohne groß nachzudenken zehn Begriffe, die Dir bei dem Thema einfallen:
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Das dies nur sehr eingeschränkt gilt, brauche ich Dir als Kenner nicht darzulegen - die mediale Berichterstattung greift allerdings selten andere Themen als die "üblichen" Horror-/ und Klischeemeldungen auf. Das schreckt natürlich die einen ab - erhöht den Reiz für andere (UNS!). Die wahren "Perlen" des Kontinents sind nur wenigen bekannt.
2. Afrika ist teuer - hat ein schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis.
Ich spreche jetzt von Afrika abseits der "touristisch erschlossenen Gebiete" (dazu zähle ich: Südafrika, Namibia, Ägypten, Tunesien, Marokko, teilweise Kenia, Senegal, Kapverde)
Das hat wirtschaftliche Gründe, da teilweise selbst Nahrungsmittel importiert werden müssen. Touristische (Hotels) und Transportdienstleitungen (Bus, Zug, Flug) sind unverhältnismäßig teuer, aufgrund der geringen internen Nachfrage. Die Infrastruktur (Straßen, Eisenbahn, Kommunikationswege) sind sehr dürftig. Demzufolge sind auch internationale Verbindungen schlecht ausgebaut, oder wegen der geografischen Begebenheiten (Dschungel, Wüste, Seen) nicht-existent. Auch die jüngste Initiative der NEPAD wird erst in ein paar Jahren/Jahrzehnten Früchte zeigen.
3. Ja, es gibt Kriege, politische und ethnisch motivierte Gewalt und eine (und das ist das eigentlich schlimme) unsichere, verzerrende Nachrichtenlage. DR Kongo, VR Kongo, Sudan, Nigeria, Tschad, Zentralafrikanische Republik schieben geradzu einen Sperrgürtel durch den Kontinent und verhindern so vielerlei Überlandstrecken. Andere Länder erholen sich erst allmählich von einer Misere (positiv: Mosambik!) auch wenn dies zuweilen bizarre Stilblüten treibt (Luanda in Angola ist aufgrund des Erdölbooms mittlerweile eine der teuersten Städte der Welt!).
4. Die medizinsche Versorgung ist punktuell sehr gut - vor allem in den sog. "Katastrophenländern" in welchen es von NGOs nur so wimmelt. Ich habe nirgendwo auf der Welt eine so gut augestattete Polyklinik gesehen wie in Kigali, Ruanda!
Abgesehen davon fehlt abseits der Hauptstädte selbst das Nötigste.
5. Wenig (klassische) Sehenswürdigkeiten: Ok, die Pyramiden in Ägypten kennt jeder....oder Safari auf der Suche nach den Big 5.
Aber wem fallen die Insel Gorée in Senegal, die Lehmmoscheen in Djénne oder die Stelen in Aksum ein?
Du siehst - Wir sind wieder beim Thema Image und Bekanntheit.
All das sollen aber keine Hindernisse sondern Herausforderungen sein, die es zu überwinden und zu entdecken gilt!
Ich freue mich pers. am meisten auf diese Etappe meiner Weltreise.
Beste Grüße und Alles Gute,
Marko Polo