Thema: Balearische Inseln  (Gelesen 1484 mal)

Kama aina

« am: 09. Juni 2021, 09:09 »
Nach Monaten des Stillstandes fühlt es sich so langsam nach Aufbruch an! :)
Viele Inzidenzen gehen nach unten, viele Ländern öffnen sich wieder.

Meine aktuelle Reise nach Mallorca brachte mich auf die Idee mal einen Thread über die schönen und vielfältigen Balearischen Inseln einzustellen! Sicherlich waren schon viele von euch auf einer der Inseln.

Für mich war es jetzt das 13 mal, dass ich auf Mallorca war.
Bisher war ich aber immer nur im Trainingslager oder zum Feiern auf der Insel. Von daher war es mal sehr schön sich die Insel nach meinen heutigen Reisevorstellungen anzuschauen und nicht nur vom Rad aus Fotos zu machen.

Insgesamt waren wir 10 Tage auf der Insel und hatten uns für die wesentlich teurere Variante der indiviuellen Buchungssegmete entschieden. Pauschaulreisen bekommt man aktuell noch sehr günstig, aber unsere Freude wollten auf jeden Fall in eine Fincaanlage und des alles hatte natürlich seinen Preis.
Aber ich will mich gar nicht beschweren, dann es war wirklich mal wieder eine Wohltat raus zu kommen und so zu reisen, wie man es von früher kannte! Auch wenn man die Maske im Freien tragen musste.

Wir hatten uns keine festen Tage zum Sightseeing ausgesucht, sondern das individuell mit unseren Freunden von Tag zu Tag entschieden.

Unsere erste Tour führte uns nach Arta. Eine sehr schön gelegene historische Stadt mit einem Festungsberg. Hier kann  man hervorragend durch die Gassen schlendern und sich neben der tollen Kirche und der alten Festung auch noch die Aussicht von eben jener zu Gemüte führen. Definitv ein lohnender Ziel.
Weiter ging es dann nach Capdepera.
Capdepera ist ähnlich aufgebaut wie Arta, nur dass es alles was kleiner ist und die alte Festung hauptsächlich aus Ruinen besteht. Aber auch hier lohnt eine Besichtungung für Interessierte.
Da Cala Rajada, als Ballermann-Zwilling, nicht umbedingt was fürs Sightseeing ist (abgesehen vielleicht vom Hafen), fuhren wir einfach direkt weiter durch zum Faro de Capdepera. Der Leuchtturm auf der kleinen Halbinsel liegt so malerisch, dass ich jedes Mal hoch erfreut bin ihn zu erblicken! Auf den umliegenden Felsen hat man fantastische Ausblicke über die Bucht.

In Canyamel legten wir einen kurzen Stopp beim Torre de Canyamel ein. Einem trutzigen Turm, bei dem ein recht schönes Restaurant liegt.
Weiter ging es dann, an der Cala Küste vorbei nach Porto Cristo. Hier lässt sich am Hafen schön schlendern und ein Eis essen. Die berühmte Tropfsteinhöhle Coves del Drac ist immer einen Besuch wert.

Von hier aus ging es nach Felantix. Wie fast alle der kleinen und großen Städtchen auf der Ebene besteht Felantix aus einem kleinen hübschen historischen Kern um die Dorfkirche herum und entsprechende enge Bebauung im weiteren Verlauf. Die Städtchen sind vor allem auf die Abschirmung der Hitze ausgelegt. Helle schmucklose Sandsteingebäude mit Fensterladen. Dennoch haben die Städte einen besonderen Flair und man kann sie sich gut anschauen!
Zum Tagesfinale ging es dann hoch zum Berg San Salvador.
Hier oben schauten wir uns die Kirche und die 2 Kreuzmonumente an. Die Sicht von hier oben über die Ebene bzw. die ganze Insel ist bei klarem Wetter grandios!

An unserem zweiten Sightseeingtag ging es für uns zuerst nach Algaida. Algaida ist ähnlich die Felantix ein Ort mit historischem Kern und enger Bebauung drum herum. Ähnlich wie auf Malta hat hier gefühlt jedes Dorf eine riesige Kirche.
Von Algaida ging es dann weiter Richtung Randa und dem gleichnamigen Berg.
Das kleine Örtchen Randa hat nicht viel, aber das was man sich anschauen kann ist sehr sehr hübsch, vor allem hat es uns eine Zitronenplantage angetan, die sehr Fotogen im Ort liegt. Die Serpentinen zum Kloster Randa hoch geben immer wieder schöne Ausblicke preis und oben angekommen, hat man neben dem sehenswerten Kloster auch wieder grandiose Aussichten über die Ebene, die Insel und über Palma. Absolut lohnenswert.

Von Randa aus ging es dann nach Llucmajor. Diese Stadt in der Ebene ist etwas größer als die anderen und hat auch ein wenig mehr zu bieten. Hier lässt es sich schön durch die Gässchen schlendern und auf dem großen Marktplatz und an der Kirche entspannen.
Als nächster Stopp stand bei uns die (steinzeitlich) Talaiotische Siedlung von Capocorb Vell auf dem Programm.
Steinhaufen, aber ich stehe auf sowas! :)
Landschaftlich beeindruckend war dann wieder der wohl schönste Fjord an der Südküste Mallorcas Cala Pi.
Hier gibt es zahlreiche Aussichtspunkte die immer wieder die Schönheit dieser Cala untermalen.

Wir fuhren an der Südküste entlang, über Sa Rapita, in Richtung Cala Santanyi um uns dort die berühmte Felsenbrücke Es Pontas anzusehen. Die Küste hier ist einfach so vielfältig und fassettenreich, dass man wohl auch Tage hier verbringen könnte.
Unseren Tagesabschluss fanden wir im malerischen Fischerort Cala Figuera. Im alten Teil des Fischerhafens konnte sich die alte traditionelle Bauweise noch bewahren, was den Ort zu einer absoluten Empfehlung macht.

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martenot

« Antwort #1 am: 09. Juni 2021, 09:16 »
Vielen Dank für die Reisebeschreibung. Bisher bin ich nur ein einziges Mal auf Mallorca gewesen und habe eher die kanarischen Inseln bevorzugt. Aber vielleicht sollte ich die derzeit abklingenden Pandemie-Beschränkungen dazu nutzen, mir mal die Balearen etwas genauer vorzunehmen.
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Kama aina

« Antwort #2 am: 09. Juni 2021, 09:46 »
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Unsere dritte Tagestour führte uns an die Nordküste, in die Berge des UNESCO Weltkulturerbes Serra de Tramuntana.
Wir fuhren über Andratx auf die MA-10 und folgten ihr bis nach Soller.
Gerade am Anfang ergeben sich soviele wunderbare Gelegenheiten zu stoppen und die grandiosen Aussichten zu genießen.
Zahlreiche Aussichtspunkte kann man hier nutzen und sollte man auch nutzen. 
Auch befinden sich viele kleine schöne Bergdörfer auf der Route.
Wir hielten zunächst in Estellencs und schlenderten ein wenig durch die steilen Gassen des Dörfchens.
Das nächste Bergdorf in dem wir hielten war Banyalbufar. Ähnlich wenig zu sehen wie in Estellencs zählt hier vielmehr sich anzuschauen die die Leute so fernab in den Bergen leben. Von den umliegenden Straßen bzw. Sträßchen aus hat man tolle Blicke auf die in den Fels gewachsenen Städtchen mit ihrem typischen Terrassenbau.

Unser nächstes Stopp war das wunderschöne und oft preisgekrönte Örtchen Valldemossa.
Der Touristenmagnet platze zum Glück, aufgrund der geringen Touristenmassen, noch nicht wie üblich aus allen Nähten.
So konnten wir uns diesen wunderschönen Ort mit all seinen tolle engen Gassen, den Kirche und liebevoll dekorierten und bepflanzten Häusern intensiv anschauen. Immer wieder eine Freude.

Auf der Route weiter ging es dann in das nächste wunderschöne Örtchen. Es ging nach Deia.
Deia liegt auch eng an einen Fels geschmiegt in malerischer Lage etwas abseits der Küste. Die typische Terrassenbauweise prägt auch diesen Ort. Nachdem wir dann endlich einen Parkplatz gefunden hatten (denn viele gibt es hier nicht) konnten wir durch den kleinen Ort schlendern und arbeitet uns schließlich bis ganz nach oben zur Kirche mitsamt Friedhof in exponierter Lage.

Die letzte Stadt auf dieser Tour war Soller, was mit seinem wunderschönen Marktplatz und der grandiosen Kirche besticht. Ansonsten lebt Soller vom Trubel seiner Geschäftstraßen, welche allerdings zu Coronazeiten nicht wirklich frequentiert sind und somit der Stadt etwas an Anziehungskraft fehlt.
Als Rückweg wählten wir den Weg über den Col de Soller. Durch zahlreiche Serpentinen und durch Olivenbaumhaine bahnten wir uns den Weg zurück zu unserer Unterkunft.

Die letzte Tagestour führte uns zum Cap de Formentor. Zu seinen grandiosen Aussichtspunkten und bis ans Ende zum  Leuchtturm. Landschaftlich ist diese Strecke grandios, aber man merkte schon, warum die Inselregierung die Strecke im Sommer komplett sperrt und nur noch Busse fahren lässt.
Selbst der geringe Andrang an Fahrzeugen sorgte gerade am Leuchtturm für lange Fahrzeugschlangen. Dennoch eine Reise wert und in der Hochsaison dann halt mit dem Pendelbus.
Aufgrund des hohen Zeitaufwandes für die Erkundung des Caps erfolgte unser Tagesabschluss dann im wunderschönen Örtchen Pollença. Die noch stark historische Bausubstanz gibt dem Ort ein besonderes Flair. Grandios ist dann die Szenerie hoch zum Kalvarienberg. Die endlosen Stufen aus der Stadt hoch zur recht unspektakulären Kirche lohnen aufgrund der grandiosen Ausblicke. Unten wieder angekommen kann man dann schön bei Kaffee und Kuchen die Eindrücke sacken lassen.

Mit unseren Freunden plus Baby machten wir dann Strand- bzw. Halbtagesausflüge.
Unseren Strandtag verbachten wir in der Cala Mondrago, einer super schönen Doppelbucht im Süden der Insel.
Schön zum Schwimmen und Schnorcheln.
Ein Halbtagesausflug führte uns nach Alcudia!
Da ich bisher nur Port de Alcudia kannte und nicht wirklich begeistert war, überzeugte mich Alcudia sofort. Eine wunderschöne weitläufige historischen Altstadt mit zahlreichen schönen Gassen, Gebäuden und Plätzen. Ein absolut lohnendes Ziel.

Einen Tagesausflug mit der ganzen Bande führte uns dann in die Inselhauptstadt Palma de Mallorca.
Der Bereich der historischen Altstadt ist einfach immer eine Reise wert. Der Flair einer spanischen Großstadt findet sich hier im kleinen wieder und auch die zahlreichen tollen Gasse, Plätze und Gebäude lassen das Reiseherz höher schlagen. Absolute Highlights für mich sind nach wie vor die Kathedrale von Palma, das Rathaus und das geschäftige Treiben auf dem Plaza Major.
So oder so sollte man mal einen Tag in Palma verbracht haben.

Abschließend muss ich sagen, dass es unglaublich gut tat mal wieder auf eigene Faust zu reisen und alles erkunden zu können! Da störte es mich auch nicht wirklich, dass ich mit Mallorca kein neues Ziel erkunden konnte. Ganz im Gegenteil war es mal schön die Insel aus meiner heutigen Reiseperspektive erkunden zu können ohne an das Rad oder die Bierflasche gebunden zu sein! :)
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Kama aina

« Antwort #3 am: 09. Juni 2021, 09:56 »
Vielen Dank für die Reisebeschreibung. Bisher bin ich nur ein einziges Mal auf Mallorca gewesen und habe eher die kanarischen Inseln bevorzugt. Aber vielleicht sollte ich die derzeit abklingenden Pandemie-Beschränkungen dazu nutzen, mir mal die Balearen etwas genauer vorzunehmen.

Gerne! :)
Lohnt sich auf jeden Fall! Die Balearen sind nochmal anders als die Kanaren. Defintiv ein attraktives Ziel!

Aber auch die anderen Inseln sind sehr hübsch! Allerdings war ich auf denen früher mit meinen Eltern und das ist schon ziemlich lange her, sodass ich sie nicht wirklich zählen kann und mich leider auch nicht mehr so gut erinnere.
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dirtsA

« Antwort #4 am: 18. Juni 2021, 19:47 »
Dann schieße ich hier gleich mal eine Frage rein zu den Balearen! ;)

Ich bin Ende Juni/Anfang Juli in der Nähe von Alicante zum Klettern. Nachdem Spanien momentan "orange" ist, was 2 Tests + Quarantäne nach Rückkehr bedeuten würde, überlege ich, ob ich von Alicante aus noch für ein paar Tage auf eine der Balearen fliege und von dort dann zurück nach Amsterdam (Balearen sind gelb - weder Test noch Quarantäne nötig).

Ich werde alleine unterwegs sein und mir ganz sicher kein Mietauto nehmen.

Welche Insel würdet ihr unter diesen Gesichtspunkten empfehlen? Ich habe auch nicht den Drang, jeden Tag Sightseeing zu machen, sondern würde eher gern vom Flughafen öffentlich in eine nette Kleinstadt am Meer kommen, wo ich ein paar Tage relaxen und vielleicht 1-2 Ausflüge in der Umgebung (mit Öffis) unternehmen kann. Oder vielleicht einen Tauchgang, wenns passt. Am ehesten würden sich natürlich Mallorca oder Ibiza anbieten.

Danke :)
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Railjeter

« Antwort #5 am: 19. Juni 2021, 08:47 »
Ich würde mich für Mallorca in Port de Sóller bzw Sóller entscheiden.
Da gibt es stündlich eine Busverbindung mit 45 Minuten Fahrzeit oder zweimal täglich mit der Bahn auf einer sehr schönen Bahnstrecke.

martenot

« Antwort #6 am: 13. Juli 2021, 16:26 »
Ich denke, dass man auf Mallorca am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein kann. Es gibt ein ganz gutes Linienbusnetz und sogar ein paar Bahnlinien. Wie der ÖPNV auf den anderen Balearen aussieht, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich weniger gut ausgebaut.
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