Thema: Oman im Dachzelt (2017)  (Gelesen 8732 mal)

Beate

« Antwort #30 am: 27. Mai 2020, 09:20 »
Findest Du wirklich, dass wir schnell reisen? Ja, wir sind auf einem solchen Trip jeden Tag an einem anderen Platz, denn warum sollen wir den ganzen Tag einfach so in der Landschaft rumsitzen. Aber die Tagesetappen z.b. auf dieser Tour waren ungefähr 130-150 km, nur zwei Tage waren um die 200 km.  Dann wird unterwegs immer wieder ausgestiegen und irgendwas angeschaut, was halt grad so auf dem Weg liegt. Auch kürzere Wanderungen sind drin. Nur wenn wir längere Wanderungen vorhaben, dann stehen wir auch mal 2 Nächte am selben Platz. Oder auch mehr. Das passiert regelmässig wenn wir in USA in den Nationalparks unterwegs sind.

Zu Deiner Frage: wir waren beide Male im Oman 14 Tage unterwegs. Haben aber nur den Norden angeschaut. Wenn man noch in den Süden fahren will und auch wieder zurück braucht man nach meiner Meinung nochmal ca. 10 Tage, wenn man nicht hetzen will. Aber ich habe auch schon Berichte gelesen, die in einer Woche runter und wieder zurück gefahren sind.


dirtsA

« Antwort #31 am: 27. Mai 2020, 10:17 »
Zitat
wenn man so wie wir eher schnell reist?
Nicht "ihr" ;)
Nein, bei euch habe ich den Eindruck, dass ihr euch eher gemütlich treiben lasst. Wir sind da meistens etwas schneller durch, denke ich. Danke jedenfalls für die Info! Hätte Oman eher mal für 10-max. 14 Tage angedacht. Man kann ja immer nochmal hin, wenn es einem gut gefällt, so wie ihr das macht.

Noch etwas anderes Off-Topic ;D
Thema Dachzelt. Euer Modell schaut dem sehr ähnlich, das wir in Nam&Bots hatten. Damit hatten wir allerdings ein grosses Problem, und mich interessiert, ob das immer/öfter der Fall ist, oder ob es dafür auch bessere Lösungen gibt: Und zwar haben wir das Zelt immer sehr schnell auf/zu gemacht, um ja keinen Moskitos die Chance zu geben nach innen zu kommen. Ich glaube es war in der 1. oder 2. Nacht in Namibia... auf einmal wachen wir mitten in der Nacht auf und um uns herum surrt es nur so! Duzende Moskitos! :o Dann die Suche, wo kommen die auf einmal her!? So haben wir dann schnell festgestellt, dass an allen 4 Zelt-Ecken, sowie jeweils auf der langen Seite, also insgesamt 6 "Löcher" sind, wo die Stangen durch gesteckt werden, wenn man das Zelt auseinander oder zusammen klappt. Da waren dann so Stoff-Lappen in der Grösse des Lochs angenäht, mit denen man das Loch "bedecken" konnte. Allerdings war da kein Klettverschluss oder sonst was, und es blieben eben immer noch kleine Ritzen, wo sich die Biester rein schleichen konnten. Haben uns dann am nächsten Tag Tape gekauft und dann jeden Abend sofort nach dem Aufstellen 10min damit verbracht, die Stoff-Lappen "luftdicht" am Zelt festzukleben. Musste natürlich jeden Abend neu, weil durch das Zusammenklappen vom Zelt die Löcher ja wieder benötigt wurden... ::) Das war eigentlich das einzige, was uns am Dachzelt ziemlich genervt hat.
Weisst du was ich meine? Bin mir nicht sicher, ob ich es gut beschrieben habe. Hattet ihr so was auch mal? Oder hattet ihr andere Modelle, wo das anders gelöst war?

Beate

« Antwort #32 am: 27. Mai 2020, 16:06 »
Zitat
wenn man so wie wir eher schnell reist?
Nicht "ihr" ;)

OMG, so gehts, wenn man ganz schnell noch antworten will.
Also 10-14 Tage reicht für den Norden ganz gut, aber für die Fahrt in den Süden nach Salala braucht man, wenn man die schönere Strecke am Meer entlang fahren will, 3 Tage, also 2 Zwischenübernachtungen, oneway. D.h. also letztendlich 1 Woche hin und zurück wenn man rund um Salalah noch ein bischen was sehen will.


Zum Dachzelt: diese "Löcher" kennen wir nur zu gut. Wir hatten in allen afrikanischen Ländern diese Löcher im Dachzelt. Da half nur, jeden Abend mit Tüchern auszustopfen.
Das Dachzelt im Oman hatte an dieser Stelle von aussen eine Lasche mit Klettverschluss, so dass man diese Stelle sehr gut verschliessen konnte. Allerdings hatten wir im Oman auch keine Probleme mit Mücken.


dirtsA

« Antwort #33 am: 27. Mai 2020, 16:23 »
Hihi, kann passieren ;)
Alles klar, dann kann ich das zeitlich besser einschätzen.

Oje, dann scheint das ja normal zu sein bei den Dachzelten. Mich hat es irgendwie gewundert, dass es da keine bessere Lösung gibt. Klettverschluss scheint mir so was Logisches...

Beate

« Antwort #34 am: 27. Mai 2020, 20:34 »
Sonntag, 29.1.

unser letzter voller Tag. Deshalb packen wir gleich morgens mal einen Koffer. Dann fahren wir nocheinmal nach Nakal, denn ich will unbedingt in den heissen Quellen baden. Ich ziehe das längste Unterzieh-Shirt meines Mannes über den Badeanzug. Wenn ich dieses Shirt etwas ziehe geht es über die Knie. Dann steige ich mutig als einzige Frau in den Pool. Kaum bin ich im Wasser, kommt schon der Aufpasser und erklärt mir, ich müsse sofort raus, ich wäre nicht richtig angezogen. Da werde ich das erstemal richtig wütend und frage ihn, was er denn zu meckern hätte: meine Schultern sind bedeckt und meine Knie auch. Also würde ich im Wasser bleiben.
Zu meiner grossen Überraschung sagt er nichts mehr, sondern geht. Erst hinterher wird mir klar, dass ich mit einer derartigen "Aufsässigkeit" in einen anderen moslemischen Land leicht hätte im Gefängnis landen können.

So bleibe ich noch kurz im Wasser um nicht "das Gesicht zu verlieren", und steige dann langsam aus.





(An Astrid: das ist die Situation, die ich am 19.Mai erwähnte)


Wir fahren Richtung Küste durch eine Baustelle. Diese Warnung hier ist eine Puppe, sieht aber täuschend echt aus:




Wiedermal gibts Mittagessen in einem Einheimischen-Lokal an der Strasse. Dort essen gerade die Arbeiter und Angestellten der umliegenden Firmen. Ich bin die einzige Frau und wir sind die einzigen Ausländer. Wir sind auch die einzigen, die ein Besteck bekommen, alle anderen essen mit der Hand.

Für diese Platte mit Lammfleisch zahlen wir 6,50 Euro zu zweit, mit Wasser:




Auf dem weiteren Weg sehen wir dieses Kamel, das gerade genüsslich einen Karton verspeist:




und diese Reiter, die uns kurz vorher die "Vorfahrt" genommen hatten:




Wir wollen irgendwo am Strand übernachten, finden aber keine geeignete Stelle. Es ist überall dermassen windig, dass wir keine Lust haben, das Dachzelt aufzubauen.




Also fahren wir wieder zum Sawadi Beach. Diesen Strand kennen wir noch vom letzten Jahr, da damals unser Hotel direkt daneben war. Und wir wissen, dort gibts Bäume, Picknicktische mit Sonnendach und vor allem auch Toiletten.
Als wir ankommen, ist dort der Teufel los. So voll hatten wir den Strand letztes Jahr nicht gesehen. Also wird erst mal nichts mit Kofferpacken, da alle Tische belegt sind. So nutzen wir die zeit erst mal wieder in der Hängematte:



Wir haben die Hoffnung, dass es gegen Abend ruhiger wird. Leider täuschen wir uns da gehörig. Nachts um 22.00 h wird immer noch gegrillt und Autos kommen und fahren. Wir verziehen uns in den letzten Winkel dieses Strandes um wenigstens etwas schlafen zu können.

Beate

dirtsA

« Antwort #35 am: 27. Mai 2020, 22:22 »
Interessant, die Situation mit den heißen Quellen. Vielleicht, weil es so voll war, und schon so viel Männer drinnen waren? War das bei eurer anderen Badestelle auch der Fall oder war es da recht leer? Jedenfalls Hut ab vor deinem Mut, dass du da einfach dazu in den Pool gestiegen bist! :)

Eine Frage mal zum Essen. Ich glaube, ich sehe meistens einen riesigen Haufen Reis, eine Platte mit Fleisch und ein bisschen Gemüse (Salat kann man das wohl nicht nennen). Hätte ich es als Vegetarier schwer in dem Land? Ihr kocht wahrscheinlich auch viel selbst am Gaskocher wenn ihr campt, oder?

GschamsterDiener

« Antwort #36 am: 27. Mai 2020, 22:59 »
Eine Frage mal zum Essen. Ich glaube, ich sehe meistens einen riesigen Haufen Reis, eine Platte mit Fleisch und ein bisschen Gemüse (Salat kann man das wohl nicht nennen). Hätte ich es als Vegetarier schwer in dem Land? Ihr kocht wahrscheinlich auch viel selbst am Gaskocher wenn ihr campt, oder?

Ich mische mich mal ungefragt ein (Oman ist bei mir 3 Monate her): Es gibt sehr viele indische/pakistanische Restaurants. Dort bekommst du sehr günstige und ausgezeichnete vegetarische Currys. Ansonsten auch die libanesischen/syrischen Beilagen: Hummus, Tabouleh, Fattoush. Geht gut.

dirtsA

« Antwort #37 am: 28. Mai 2020, 07:15 »
Super, das klingt gut! :)

Beate

« Antwort #38 am: 28. Mai 2020, 09:13 »
ätte ich es als Vegetarier schwer in dem Land? Ihr kocht wahrscheinlich auch viel selbst am Gaskocher wenn ihr campt, oder?

Ganz im Gegenteil: das meiste Angebotene war wirklich Reis und Gemüse. Und wie GschamsterDiener schreibt, es gibt sehr gute Currys und andere vegetarische Gerichte (die lassen sich nur nicht so gut fotografieren  ;D)

Wir haben zwar einiges selber gekocht, aber mit einem so kleinen Gaskocher macht das nicht unbedingt Spass. Deshalb sind wir lieber mittags in die Einheimischen-Lokale gegangen und haben dann abends nur noch eine kleine Brotzeit (kalt) gemacht.


dirtsA

« Antwort #39 am: 28. Mai 2020, 09:17 »
Haha, alles klar! :) Das klingt ja sehr gut.
Ja, kochen am Gaskocher war in Namibia und Botswana auch eine ziemliche Herausforderung... v.a. in Botswana in den nicht umzäunten Campsites, wo man sich während dem Kochen gefühlt alle paar Sekunden umdreht und das Wasser nicht schnell genug kochen kann... ::) ;D ;D

Beate

« Antwort #40 am: 28. Mai 2020, 19:46 »
Montag, 30.1.

Unser letzter Tag beginnt schon sehr früh. Denn bereits vor Sonnenaufgang sind die ersten Touristen/Fischer/Spaziergänger wieder am Strand unterwegs. Aber so erleben wir wenigstens diesen wunderschönen Sonnenaufgang:




Nachdem wir gestern ja keine Ruhe zum Kofferpacken hatten, muss das jetzt recht schnell geschehen. Schon um 7.30 h sind wir fertig zur Abfahrt.
Auf dem Weg zurück nach Muskat stellen wir fest, dass sogar innerhalb dieser 2 Wochen schon wieder viele Siedlungen am Meer entlang abgerissen worden sind. Es wird alles freigemacht für die geplante Autobahn.

In Barka machen wir einen Stop, denn wir wollen den Fischmarkt nocheinmal besuchen:




Die Fisch-Versteigerung dort fanden wir letztes Jahr so interessant. Und wirklich ist noch derselbe alte Mann der "Geschäftsführer" für die Versteigerung. Wahrscheinlich ist er der einzige, der lesen, schreiben und rechnen kann:






Gleich nebenan gibts natürlich auch Obst und Gemüse. Anscheinend ist gerade Saison für Tomaten:




Und dann sind wir auch schon beim Autovermieter. Die Rückgabe klappt ohne irgendwelche Probleme. Die Frau des Vermieters fährt uns zum Airport, obwohl wir noch viel zu früh dran sind. Sie kann gar nicht begreifen, was wir so frühzeitig schon am Flughafen wollen, aber uns ist es lieber, als die Zeit im Gästehaus unseres Vermieters "abzusitzen".

Beim Abflug sieht man nocheinmal recht schön, wie im Oman die hohen Berge gleich hinter der Küste ansteigen. Das macht einen grossen Teil der schönen Landschaften dort aus:




Wir hoffen, dass dieses Land weiter auf dem Weg ins 21. Jahrhundert gehen kann, ohne von den Islamisten oder sonstigen rückwärts gewandten Gruppen überrannt zu werden.
Es wäre einfach zu schade.




Beate


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