So, nun nähert sich das Ende meiner Reise durch Australien und nachdem ich schon ein erstes Feedback zu meiner Tour im Westen gegeben habe, nun auch noch vom Rest der Reise.
Adelaide war ich nur zwei Tage und habe mich dann aufgemacht, um nach Alice Springs zu kommen. Dort habe ich mir einen Wagen geliehen und bin dann zunächst in den Kings Canyon gefahren, wo es ein Ressort mit Mehrbettzimmern gibt, wo man noch mit erträglichen Kosten (54 AUD im Vierbettzimmer) rechnen konnte. Es war hier schon gut warm, so dass wenn man den RIM-Walk gehen will, früh aufstehen musste, um nicht in die große Hitze zu kommen. Nervig waren hier die vielen Fliegen, die permanent um einen herumschwirren und viele Touristen liefen mit einem Hut mit integriertem Netz herum. Der Weg ist schön, aber in einigen Reiseführern hatte ich von DEM Weg in Australien gehört, aber so schön war er dann auch nicht, da hoffe ich doch, dass Australien mehr zu bieten hat und das hat es auch.
Weiter ging es dann zum Ayers Rock. Hatte ich kein Zimmer vorgebucht und das sollte sich rächen, denn alles von den rund 5000 Betten war ausgebucht. Hatte ich aber Glück bei meiner Mietwagenbuchung, denn dort habe ich von der Polo-Klasse ein Upgrade auf einen großen SUV bekommen. Wenn man bei dem die Rückbank umgeklappt hat, konnte man bequem darin schlafen, was ich die drei Nächte dann auch gemacht habe. Ich bekam auch schnell mit, warum es so voll gewesen ist, es war der letzte Tag, wo man auf den Ayers Rock klettern konnte und das hatte noch mal den Einen oder Anderen angelockt.
Am Ayers Rock fand ich den Sonnenuntergang schöner als dort zu sein, wenn die Sonne aufgeht, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Ans Herz lege ich jedenfalls auch einen Ausflug zu den Olgas zu machen und auch hier fand ich den Sonnenuntergang schöner als den Sonnenaufgang. Dieses sollte man mit einem Gang auf dem „Valley of Wind“ kombinieren, der wirklich schön gewesen ist.
Mittags konnte man dort eigentlich nicht wirklich etwas anfangen, ausser sich in ein klimatisiertes Cafe oder einen guten Schattenplatz zurückzuziehen, denn es war viel zu warm. Doch das sollte sich für fast den Rest der Reise durch Australien immer wieder so darstellen.
Zurück in Alice Springs habe ich noch einen Ausflug in den „McDonnells Ranges“ gemacht, aber für große Wanderungen war es hier einfach zu warm, so dass sich meine Begeisterung dafür in Grenzen hält.
Nun kann ich nur empfehlen, wer Zeit hat (und nur der) sollte nicht von vornherein einen Mietwagen bestellen sondern mal schauen, ob die Mietwagenunternehmen nicht einen Wagen zurücktransportieren müssen. Dieses können sie mit eigenem Personal machen oder sie bieten diese Wagen an für einen kostenlosen Transport von A nach B. Hier habe ich die Plattform von Transfercar genutzt und gute Erfahrungen mit gemacht. Aufpassen muss man hier nur, da nur die Basisversicherung mitgeliefert wird, die ich noch um eine Vollkasko-Versicherung ergänzt habe. Doch so hat mich der Wagen um die 20 € pro Tag plus Sprit gekostet. Dieses habe ich viel in Australien gemacht, aber die Angebote kommen kurzfristig rein, so dass wer nur beschränkt Zeit hat, damit nicht planen kann, da mann ggf. flexibel bzgl. Ort und Zeit sein muss.
Nun hatte ich einen Rücktransport von Alice Springs nach Adelaide gefunden und der Anbieter hat mir 6 Tage Zeit dafür gegeben. So bin ich durch die Wüste hindurch in den Süden von Australien gefahren, was ich absolut empfehlen kann. Die Wüste ist eintönig und abwechslungsreich. Widerspruch? Sie ist für zig wenn nicht hunderte Kilometer gleich, aber dann plötzlich ganz anders und so lohnenswert. Allerdings hatte ich auch gute Hörbücher dabei. Da hier auch die australische SIM-Karte keine Abdeckung hatte, wusste ich irgendwann nicht mehr, wie weit es bis zum nächsten Ort war und habe mich in die Wüste auf einen Parkplatz gestellt und noch eine Nacht in Wagen übernachtet (auch hier hatte ich einen großen SUV). Als ich Nachts mal raus musste, hatte ich einen Sternenhimmel über mir, den ich nicht so schnell vergessen werde und der es in die Top 3 der Sternenhimmel bei mir schaffen wird. Konnte ich mit blossen Auge die Milchstraße sehen und auch auf ein Foto bekommen, Wahnsinn.
Wer Wein liebt dem kann ich auch das Barossa-Gebiet ans Herz legen. Hier gibt es schöne kleinere Dörfer und Weinkeller, wo man teilweise kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr schön Wein probieren kann. Allerdings Achtung: Promillegrenze ist 0,5 gewesen, so dass ich immer erst eine Unterkunft hatte und dann möglichst zu Fuss oder Rad hingekommen bin.
In Adelaide angekommen habe ich noch einen Zwei-Tages-Ausflug auf Kangooro-Island gemacht, wo ich meine es sollte in Koala-Island umgetauft werden, denn ich habe deutlich mehr Koalas als Kängurus gesehen. Der Ausflug war absolut schön und lohnenswert.
Von Adelaide hatte ich wieder einen Wagen transferiert nach Melbourne und bin so die Great Ocean Road entlang gefahren. Hier war es auch nicht heiß, sondern es hat viel geregnet und war zum Teil extrem windig, aber ich fand es toll und bin froh, die Tour gemacht zu haben. In Mount Gambier habe ich im Gefängnis übernachtet, nicht weil ich mit dem Gesetz in Konflikt gekommen bin, sondern es ist ein umgebautes Gefängnis, aber sehr schön.
Außerdem habe ich an den 12 Aposteln übernachtet und das war gut, denn als ich Nachmittags dort ankam, war es sehr sehr verregnet und extrem windig. Am nächsten Morgen bin ich dann noch mal hin und es war deutlich schöner und es ist absolut sehenswert. Auf dem weiteren Weg habe ich noch einige Koalas an verschieden Plätzen gesehen.
Melbourne wird es bei mir nicht in die Top 10 schaffen, aber sehenswert ist es trotzdem. Von dort bin ich nach Tasmanien geflogen und hatte mich auf 9 Tage eingelassen, um einen günstigen Rückflug zu bekommen. Um es vorwegzunehmen, man kann dort auch locker mehr Tage verbringen. Allerdings war es hier recht frisch und zum Teil leider auch sehr verregnet. Aber Tasmanien war toll.
Zurück in Melbourne geht es gleich weiter Richtung Sydney, wo ich 6 Tage war und ich fand die Stadt schöner als Melbourne, aber auch hier werden die Geister auseinandergehen. Beide Städte bieten aber tolle Free Walking Tours an, die ich gerne besucht habe. In Sydney kann ich nur den Botanischen Garten und hier den „Mrs. Macquire Chair“ empfehlen, von wo aus man den schönsten Blick auf die Oper und die Bridge hat. Außerdem sollte man wissen, dass am Sonntag der öffentliche Nahverkehr einmalig 2,80 AUD kostet und man dann solange fahren kann, bis der Arzt kommt ohne noch etwas zu bezahlen. Hier habe ich die weiten Fährfahrten in die Umgebung von Sydney gemacht, die sonst mit zu den teuersten Fahrten gehörten.
Nun ging es über verschiedene Stationen bis nach Cairns weiter, wobei nun mehrere Herausforderungen zu meistern waren. Neben der extremen Hitze, die wenig dazu eingeladen hatte, dass man große Wanderungen gemacht hat, kamen die extrem frühen Buschfeuer in diesem Jahr, die mich zwar nur zweimal beeinflusst haben aber auch viele Gedanken gleich vom Tisch gefegt haben, wo ich ins Landesinnere wollte, um in den Bergen zu wandern. Das war schade. Dazu kam, dass Baden im Meer immer schwieriger wurde, da es nun die Zeit von den nicht ungefährlichen Quallen im Meer ist, neben den üblichen Warnungen vor starker Strömung, Haien und ab und zu vor Krokodilen, die auf der Suche nach Nahrung sind. So war das Vergnügen am Meer zwar da, aber doch etwas eingeschränkt auf die wenigen Gebiete, die gesichert und geschützt waren.
Quintessenz ist, dass ich möglichst nicht nochmal im November/Dezember nach Australien reisen würde, zumindestens an die Ostküste, wobei in Perth hatten sie mir auch gesagt, dass es nun dort extrem Warm werden würde. Wenn überhaupt dann in der Zeit in den Süden bzw. Tasmanien wäre meine Empfehlung, da der Norden mit Darwin auch viel zu heiß und schwül sein soll, kann ich aber nur von höhrensagen berichten. Einige Australier hatten mir gesagt, die beste Reisezeit, wäre der lokale Winter für die Ostküste, aber auch dies ist von Dritten. Positiv war, mit Ausnahme am Ayers Rock, dass ich kein Hostel verbuchen musste und immer hingefahren bin, mir die Räumlichkeiten angesehen und den Preis verhandelt habe. Auch jetzt in der Hauptsaison war es kein Problem gewesen spontan noch etwas zu finden.
Bzgl. meiner Erfahrungen mit dem Great Barrier Reef schreibe ich es die Tage unter meiner Anfrage bzgl. „Gute Einstiegspunkte“. Nur soweit, ich hatte das Glück sowohl das Ningaloo Reef im Westen zu geschnorcheln als auch das Great Barrier Reef. Beide waren total toll und in ihrer Art einzigartig. So waren am Ningaloo Reef (hier speziell im Coral Bay) die Korallen unglaublich groß und beeindruckend. Weiterer Vorteil hier konnte ich vom Land aus über das Reef schnorcheln. Das Great Barrier Reef hatte deutlich mehr (bunte) Fische, Haie und bunte Korallen zu bieten. Aber ich würde nicht soweit gehen, zu sagen, das oder das ist schöner und bin froh Beide gesehen zu haben.
Soweit so gut!