Zweiter Grund für Brasilien "zum Schluss" machen war irgendwie doch verbreitete Meinung, dass Brasilien doch "etwas chaotisches Land" wäre, für das man schon erfahren sein sollte (ich mag das Wort "gefährlich", mit dem Brasilien oft beschrieben wird, nicht, deswegen benutze ich es hier nicht...). Noch eine Frage: außer Patagonien was wäre in Argentinien auf der Strecke nach oben interessant? (Aconcagua und Mendoza Gegend habe ich schon gemacht). Sonst könnte man echt überlegen, wo da zu iguazu zu fliegen und dann über Paraguay hoch zu fahren.
Ich mag das Wort "gefährlich" auch überhaupt nicht, und ich finde es - hab ich hier im Forum auch schon öfter erwähnt - auch fahrlässig, ein ganzes Land in die Kategorien "gefährlich" und "ungefährlich" einzuteilen. Denn in jedem lateinamerikanischen Land ist die Kriminalität im Mittel höher als in Deutschland (Österreich/Schweiz). Es kommt auf die Region, die Stadt, das Stadtviertel etc. an und insbesondere auf ein der Situation angepasstes Verhalten.
Ich fand fast ganz
Argentinien toll. Aber da scheiden sich die Geister. Manche machen nur 2 Wochen die Highlights, um danach jeweils 6 Wochen in Bolivien und Peru zu verbringen. Da dich besonders Natur und indigene Kulturen interessieren und Städte weniger, kann es auch gut sein, dass das für dich das richtige Verhältnis ist. Bzgl. indigener Kulturen bietet Argentinien viel weniger. Die Natur ist aber auch echt super. Ich zähl einfach mal auf, was mir gefallen hat und was noch
nicht genannt wurde:
- Buenos Aires und Umgebung
- Rosario
- Mar del Plata (aber nur wegen des Filmfestivals) und Villa Gesell
- San Juan mit dem Valle de la Luna
- Córdoba und Umgebung (besonders PN Quebrada del Condorito)
- Nordosten mit Corrientes, Posadas und ganz besonders den Esteros del Iberá
Was bei mir auch noch reingespielt hat, war, dass ich überall dort viele südamerikanische Reisende kennengelernt habe und nicht nur die klassischen Gringo-Trailer
In
Paraguay fand ich den Karneval in Encarnación super - Alternative zu Rio, da nicht so teuer und überfüllt- mit den Jesuitenmissionen in der Nähe, den Staudamm Itaipú (aber auch eher Spezialgeschmack
), und mal weit weg von der Backpackerszene zu sein, und zwar in der Reserva San Rafael und bei der NGO Para la Tierra.
Für mich muss Langzeitreisen eine gute Mischung sein. Nur die touristischen Highlights abzuklappern, gibt mir nichts. Für mich ist das richtige in etwas 1/3 Stadt/Kultur, 1/3 Berge/Landesinnere und 1/3 Meer/großer See, zwischendurch längere Aufenthalte mit Sprachkurs, Volunteering, Freunde/Bekannte besuchen, sich von Freunden/Bekannten besuchen lassen, oder auch mal spezielle Events wie Musik- oder Filmfestivals. Das ist aber genauso individuell wie das Reisetempo.