Bezüglich Koffer sehe ich kein Problem. Ich behaupte sogar, dass ich all meine Reisen mit wenigen Ausnahmen auch mit einem Rollkoffer anstelle Rucksack hätte machen können, ohne dass diese nennenswert anders ausgefallen wären. Manchmal ist ein Koffer mit Rollen sogar praktischer (asphaltierte Wege, weniger Schwitzen, einfacheres Packen...)
Mit einem Rucksack kannst du natürlich eher mal eine längere Strecke zu Fuss gehen, vor allem auf Sand (Inseln), Kopfsteinpflaster, nicht asphaltierten Wegen etc. Und wenn du mehrtägige Trekkingtouren machen willst, hast du den Rucksack schon dabei.
Koffer gehen auch eher kaputt (Verschlüsse, Schalen, Reissverschlüsse).
Daher wirst du eher mal ein paar Euros mehr für Taxis, Tuktuks und Co. ausgeben oder gar einen Gepäckträger in sehr seltenen Fällen engagieren (z.B. auf einer Insel ohne mot. Transport). Wenn du länger am gleichen Ort bleibst, ist das ja kein Ding. Solltest du doch mal länger Wandern wollen, lassen sich zumindest in den sehr beliebten Wanderregionen (z.B. Patagonien, Nepal, sehr beliebte NP) auch Rucksäcke anmieten. Wenn du lange an einem Ort bleibst, lernst du mehr Leute vor Ort kennen und kannst Dinge sogar öfters umsonst leihen.
Ansonsten geht's beim Backpacken ein Stück weit mehr um Kult, eine Art Traveller-Tradition und Abgrenzung von den 'normalen' Touristen, die mehr emotional und weniger rational zu erklären ist. Das hat schon seine Vorteile, man erkennt sich z.B. schneller auf der Strasse. Meist ist es auch ein Hinweis auf's grobe Reisebudget.
Deine Reiseform, also wenige Destinationen, dafür mehr Zeit pro Ort, ist gar nicht so ungewöhnlich. Viele langjährige Langzeitreisende oder digitale Nomaden (bzw. allg. Leute, die nebenher ein Business betreiben), landen irgendwann bei dieser Form des Reisens.
Persönlich würde ich 6*2 Monate oder 9*6 Wochen am gleichen Ort vorziehen. Das ist aber ganz individuell, du kannst dich einfach treiben lassen und musst dich nicht von Anfang an genau festlegen.
Meist macht es Sinn, die ersten Tage in einem Hostel / Gästehaus unterzukommen und dann ein Appartment zu suchen (geht vor Ort oft besser). Dennoch lohnt sich eine vorherige Recherche natürlich. Auch Couchsurfer-Hosts / Treffen können weiter helfen. Housesitting ist ggf. auch interessant für dich, vor allem, wenn es günstig sein soll.
Natürlich müsstest du in einigen Ländern dein Visum verlängern oder ggf. Visa-Runs machen, wenn du 3 Monate bleiben willst. In Südamerika geben dir die meisten Ländern ohne weiteres 90 Tage.
Insgesamt alles kein Problem und gut zu machen. Ich musste geschäftlich schon einige Male mit 2*32kg reisen. Mühsam, aber es geht. Dann halt echt vorwiegend mit Taxi oder Privattransport zum Flughafen, Busbahnhof oder dgl.
Drei Nachträge:
a) ich würde deine Ausrüstung so gut wie möglich versichern. Da gibt es für Fotografen spezielle Optionen, die auch eigenes Verschulden und Diebstahl aus nicht abgeschlossenen Räumen abdecken.
b) Die teuren Gegenstände wie Kamera, Objektive und Laptop gehören wenn immer möglich ins Handgepäck.
c) Es gibt stabile Reisetaschen aus Textilgewebe mit guten Rollen. Fände ich persönlich eher besser als ein Koffer.