Hey Leute,
Ich bin 25 Jahre, Krankenpflegerin.
Frisch ausgelernt habe ich unter unmöglichen Arbeitsbedingungen gearbeitet (kirchlicher Träger und pseudo Offenheit), wollte am liebsten meinen Job komplett aufgeben, obwohl ich ihn aus verschiedenen Gründe einstmals gewählt hatte und privat war ich auch eher unzufrieden, so eAber scheidete Ich mich Für 8 Monate Australien, was meine ersten ReiseErfahrung ist und war.
Ich habe natürlich viel Klarheit für mich und mein Leben bekommen.
Nun bin ich zurück. Mein Privatleben ist grade noch eine Katastrophe. Meine Freunde, die sich so gefreut haben, mich wiederzuhaben, sind alle in einem Beziehung und melden sich nur bedingt. Ich solle mir doch jemanden suchen, dann hätte ich auch nicht das Bedürfnis abzuhauen.
Ich frage mich wie es Menschen geht, die noch viel länger reisen und dann wiederkommen. Bekommt man denn dann keine Krise und ist das einzelgängerische Leben vorprogrammiert? Sollte man deswegen lieber gar nicht erst reisen? Hahaha
Oder ist man dann so weise, dass man die deutsch Deutschen sehr locker nimmt.
Eigentlich denke ich eher egoistisch für,mein Glücksgefühl, obwohl ich alles andere als egoistisch bin, dass ich nicht gebunden bin und ich vermutlich noch etwas Zeit brauche, um einen Partner zu haben und zu halten. Also für wen und was sollte ich stur arbeiten und dieses langweilige Leben führen alleine?!
Und überhaupt lebe ich zwischen Tunnelblickmenschen (Du musst doch aber..., du kannst doch nicht!), die mich mittlerweile so beeinflussen, dass ich selbst nicht mehr weiß, was für mich wichtig und richtig und falsch ist.
Ich fange jetzt schon langsam an Online Kontakte zu knüpfen, die mich verstehen.
G
Nun bin ich nach 4 Monaten postaustralia
an einer komplett eingerichteten Wohnung gebunden und einen größerer Konflikt im Moment, mein neuer Job. Ich habe jetzt Blut geleckt am reisen und wollte mindestens definitiv nochmal vor meinem 30. Lebensjahr nach Australien für 1 Jahr und halte mir die Option auswandern auch offen.
Aber mein Job. Es passt einfach alles. Sehr gute Einarbeitung. Die Disziplin. Die Kollegen. Direkt 1 Ort neben meinem Elternhaus, was ich ja mal vererbt bekommen soll. Bei uns auf dem Land ist dieses Krankenhaus das einzigste im Umkreis von 25 km. Und das schlimmste: die wollen mir gerne einen unbefristeten Arbeitsvertrag geben. Aber sie merken, dass ich nicht richtig bei der Sache bin, was komplett richtig ist. Aber wenn ich jetzt schon dran denke, dass sie sich so bemühen um mich und ich dann einfach gehen werde nach kurzer Zeit, bekomme ich ein schlechtes Gewissen.
Ich denke, dass mein Job das größte Problem bei der Umsetzung meiner träume darstellt. Beispielsweise bei dem Vorstellungsgespräch habe ich mir schon anhören können: So lange raus aus der Praxis, sie fangen komplett von neu an und es verändert sich so viel.
Was ist, wenn ich beim reisen 2 Jahre nicht die Gelegenheit bekomme als Krankenschwester zu arbeiten? Dann gibt mir keiner die Chance?
Ich trau mich gar nicht anzufragen mal unbezahlten Urlaub zu bekommen, es sei denn um Unterstützung beim Dienstplan, um privat eine Yoga Ausbildung machen zu können.
Ist das nur in den alten Bundesländern so?
Der weiteren würde mir wahrscheinlich eine verlockende Weiterbildung zur Psychiatrieschwester angeboten werden, die mich vertraglich vermutlich 5 Jahre bindet.
Ich habe leider nur die Fachhochschulreife und wäre auch offen zu studieren oder weiterzubilden, vielleicht auch außerhalb Deutschlands, wenn es nicht mehr als 4 Jahre ist.
Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen?
Ich weiß, dass Australien beispielsweise Einschränkungen durch die akademisierung in der Krankenpflege für das Arbeitsvisum dort hat.
Oder sollte ich den einfachen weg gehen, hier bleiben, nicht noch mehr fernweh-konflikte beklommen, mich anpassen, alles hinnehmen wie meine Umgebung es tut, gute Miene zum bösen Spiel machen und im inneren eigentlich fliehen wollen?
Komischerweise tat mir das fliehen sehr gut. Ich habe viele offene und ehrliche Menschen kennengelernt, die mir Zuhause privat fehlen. Und die erfahrene Arbeitsmoral war auch entlastender als der deutsche ständige Leistungsdruck.
Also für mich ist's grade sehr kompliziert und komplex. Ich wäre sehr dankbar für Erfahrungen, Anregungen und denkanstöße.