Thema: Mit 17 auf Weltreise??!  (Gelesen 7284 mal)

sixtus

« Antwort #15 am: 30. März 2010, 11:19 »
@ Karoshi: Sehe ich ganz genau so. Toleranz war vermutlich nicht ganz der richtige Ausdruck – es geht mir eher darum, nicht alle 20-Jährigen (oder welche Gruppe auch immer) über einen Kamm zu scheren. Das ist ein festgefahrenes Schubladendenken, das ich ganz entschieden ablehne, und das ich gerade bei Menschen, die auf eigene Faust gereist sind, ausgesprochen bedauerlich finde. Außerdem macht bekanntlich der Ton die Musik – wobei ich da auch durchaus bereit bin, mir an die eigene Nase zu fassen.

Nochwas zu dem Zitat von Flynn: Natürlich ist nahezu jeder Mensch mit 30 reifer als mit 20. Gleichzeitig gibt es Menschen, die mit 20 deutlich reifer sind und dementsprechend ganz anders reisen als andere mit 30 oder 40 – es hängt also schon ziemlich stark von der einzelnen Person ab und erst in zweiter Linie von deren Alter.

Viele Grüße

Sixtus
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tinibini

« Antwort #16 am: 31. März 2010, 10:54 »
Weltreise mit 17?!?! Find ich stark!!

Wäre ich mit 17 schon so vorausschauend, weltoffen und selbstbesusst gewesen, hätte ich das vielleicht auch gemacht!
M. E. muss man auch schon wesentlich "reifer" sein als der Durchschnitts-Teenie, wenn man solche Pläne überhaupt entwickelt.

Wenn mein theoretisches Kind solche Pläne hätte, die würde ich in jeder Hinsicht unterstützen - sei es ideell oder finanziell. Dass man mit 17 noch nicht über die nötigen eigenen liquiden Mittel verfügt, ist ja klar, aber wenn es da einen spendablen Gönner gibt, sollte man die Chance doch nutzen!
Und wenn Liz dann, sobald sie selbst in Lohn und Brot steht, anfängt zu sparen, ist doch eine 2. solche Reise auf jeden Fall realisierbar.

LG
Tini
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Stecki

« Antwort #17 am: 31. März 2010, 11:43 »
Was mir auf meiner Weltreise aufegfallen ist, war der Unterschied zwischen zweier Nationen, nennen wir sie mal Schweizer und Deutsche :-)

Die Schweizer die wir unterwegs getroffen hatten waren alle so gegen 30ig, hatten nach dem Abschluss eine Lehre absolviert und erstmal fleissig gespart. Dementsprechend konnten sie eine ausgedehnte Weltreise absolvieren, mussten nicht jeden Rappen umdrehen und gönnten sich auch gerne mal was (dazu zähle auch ich mich).

Die Deutschen hingegen waren viele knapp 20ig, hatten gerade das Abi hinter sich und hatten sich mit ihrem wenigen Ersparten ein Flugticket gekauft. Der Vorteil: Die meisten hatten ein Work & Travel-Visum, was wir Schweizer ja nicht bekommen. Der Nachteil: Wie oft musste ich den Satz hören "Wenn ich nicht bald nen Job finde muss ich wieder heimfliegen.". Und das nachdem die besagten Personen vielleicht 1-2 Wochen in Australien oder so verweilt hatten. Ausserdem traf man die Germanen selten mal in einer Bar, die Dosis Alkohol holte man sich mit Billigwein auf dem Hostelzimmer. Oft kam hinzu dass diese Leute auch schlecht englisch sprachen.

Mein Fazit: Ich bin ganz froh mit meiner Weltreise etwas gewartet zu haben und kann dies auch jedem empfehlen. Möchte allerdings niemanden davon abhalten es auch schon früher zu versuchen, aber ich kann mir nicht vorstellen dass der Funfaktor derselbe sein wird.
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farmerjohn1

« Antwort #18 am: 31. März 2010, 13:09 »
Wer sich dazu in der lage fuehlt, der soll das ruhg machen. Ich habe mit 11 ohne meine Eltern Verwandte in Aegypten besucht, bin mit 15 alleiner per Interrail in Europa unterwegs gewesen, mit 16 mit einem gleichaltrigen Kumpel alleine durch Kanada getourt, mit 18 alleine drei Monate im Sueden von Suedamerika gewesen. War nie einbesonderes Problem, aber ich war immer sehr vorsichtig.
Allerdings gibt es ein paar Laender, die sind fuer Mitteleuropaer ziemlich starker Tobak, und wer zum Beispiel in Kalkutta - von einem Kulturschock geschuettelt ueber die Menschenmassen und die Lebensverhaeltnisse, auch ueber das menschliche Leid von Armut und Krankheit  - in irgendeiner Absteige sitzt, der hat einen EIndruck, der den Rest des Lebens nicht wieder verschwindet. 10jaehrige Kinder auf Rollbrettchen ohne Beine mit Lepra, die insgesamt kleiner sind als eine grosse Ratte mit Schwanz, sind kein Pappenstiel, Favela-Strassenkinder in Suedamerika, die mit Knarre auf offener Strasse andere Kinder erschiessen, weil sie die Turnschuhe nicht rausruecken wollen, tragen auch nicht zum seelischen Gleichgewicht bei.
Wenn man dann niemanden richtig kennt in dem Land, ist das manchmal ziemlich hart. Das sollte man wissen.
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tinibini

« Antwort #19 am: 31. März 2010, 16:43 »
10jaehrige Kinder auf Rollbrettchen ohne Beine mit Lepra, die insgesamt kleiner sind als eine grosse Ratte mit Schwanz, sind kein Pappenstiel, Favela-Strassenkinder in Suedamerika, die mit Knarre auf offener Strasse andere Kinder erschiessen, weil sie die Turnschuhe nicht rausruecken wollen, tragen auch nicht zum seelischen Gleichgewicht bei.

Das ist auch für volljährige Mitteleuropäer starker Tobak!!
Tolle Touren hast Du da gemacht farmerjohn! Mit 15 allein ´ne Interrail-Tour; das hätte meine Mutter mir nie erlaubt...  ::) Aber für Jungs gelten eh andere Maßstäbe als für Mädchen...

@Stecki: Ich habe auch schon viele Low-low-Budget-Traveller kennengelernt, vornehmlich in meiner Funktion als Couchsurfing-Host. ;) Leute, die schon am 3. Tag ihrer Reise stöhnen, weil in der Kneipe das Bier 1,30 kostet und sie "pleite" sind. Diese Leute meiden dann aber meist den Alkohol wie der Teufel das Weihwasser (viel zu teuer!), und erleben ziemlich abenteuerliche Reisen - weil sie per Anhalter fahren, im Zelt übernachten oder bei Gelegenheitsbekanntschaften auf dem Küchenboden, weil sie durch Nationalparks trekken anstatt in Nachtclubs rumzuhängen, und weil sie eher die Gunst der Stunde nutzen als jemand der das große Geld dabei hat. Waren alles weder Deutsche noch Schweizer, da fehlt mir der Vergleich. ;) Eher Israelis, Slovaken, Paraguayaner (heißen die so??),.... also bunt gemischt.

LG
Tini
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Stecki

« Antwort #20 am: 01. April 2010, 11:28 »
@Stecki: Ich habe auch schon viele Low-low-Budget-Traveller kennengelernt, vornehmlich in meiner Funktion als Couchsurfing-Host. ;) Leute, die schon am 3. Tag ihrer Reise stöhnen, weil in der Kneipe das Bier 1,30 kostet und sie "pleite" sind. Diese Leute meiden dann aber meist den Alkohol wie der Teufel das Weihwasser (viel zu teuer!), und erleben ziemlich abenteuerliche Reisen - weil sie per Anhalter fahren, im Zelt übernachten oder bei Gelegenheitsbekanntschaften auf dem Küchenboden, weil sie durch Nationalparks trekken anstatt in Nachtclubs rumzuhängen, und weil sie eher die Gunst der Stunde nutzen als jemand der das große Geld dabei hat. Waren alles weder Deutsche noch Schweizer, da fehlt mir der Vergleich. ;) Eher Israelis, Slovaken, Paraguayaner (heißen die so??),.... also bunt gemischt.

Selbstverständlich gibt es diese Leute auch, aber das sind nicht die, welche in ganzen Gruppen an der Australischen Ostküste rumhängen.
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Toby

« Antwort #21 am: 03. April 2010, 18:21 »
Interessantes Thema!
Ich komm gerade von einer achtmonatigen Reise durch die USA (3 Wochen), Zentral- und Südamerika zurück. Ich bin 22 und war eigentlich ausser einigen Volunteers fast überall einer der jüngsten. Der Altersunterschied ist aber eigentlich nie wirklich aufgefallen - im Gegenteil, oft war auch dank meinen Spanischkenntnissen ich derjenige der Ausflüge usw organisiert hat oder "den Alten" gezeigt hat, wo man für das gleiche Menü 1.50 USD zahlt statt 10 USD wie in der Touri-Beiz (unglaublich wie viele Leute einem auf so ner Reise begegnen, die keine Ahnung von solchen Dingen haben...). Party hab ich natürlich auch gemacht, gehört doch dazu, ich war aber am nächsten Tag trotzdem immer einer der ersten, der aufgestanden ist. Dies apropos zwanzigjährigen Partygängern, das stimmt so einfach nicht muss ich auch nochmals sagen, ich hab viele 30-jährige (oft Australier, Engländer und Iren) getroffen, welche wirklich nur an Parties und Drogen interessiert waren.

Ich habe mir dank Berufslehre und danach drei Jahre arbeiten übrigens jeden Cent meiner Reise selbst erspart. Und wenn ich das Geld früher beisammen gehabt hätte, wär auch ich  bereits mit 18 gegangen! Ich denke, für eine Horizonterweiterung ist es nie zu früh - klar reist man wahrscheinlich anders als mit 30, 40, aber das ist doch OK!? Wer weiss ob ich dann überhaupt noch lebe... Und ganz abgesehen davon ist es halt so viel einfacher in jungen Jahren, wenn man noch keine familiären oder sonstigen finanziellen Verpflichtungen hat zu sparen und dann auch einfach innerhalb kurzer Zeit den Job zu kündigen und abzuhauen. Meine letzte Reise wars bestimmt nicht, erstmal 2 Jahre arbeiten um beruflich nicht den Anschluss zu verlieren, und dann sofort wieder los, um mit 25 bereits die zweite Langzeitreise zu unternehmen :)!
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Jens

« Antwort #22 am: 03. April 2010, 21:16 »
Respekt Tobi!!
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Nummer1994

« Antwort #23 am: 17. April 2011, 17:12 »
Einen ähnlichen Plan habe ich auch. Ich werde demnächst 17 Jahre alt, und spare schon fleißig Geld und habe meine Ausrüstung auch schon fast komplett. Ich möchte von Tschechien nach Indien reisen, über den Landweg.

Am liebsten würde ich auch schon mit 17 Jahren starten, aber das ist mir dann doch zu kompliziert, wegen dem ganzen Papierkram. Ich warte desshalb auf meinen 18. Geburtstag.

Und zum Thema Party, ich interessiere mich gleich 0 dafür !! ;)
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serenity

« Antwort #24 am: 29. April 2011, 00:07 »
Ich denke, für eine Horizonterweiterung ist es nie zu früh - klar reist man wahrscheinlich anders als mit 30, 40, aber das ist doch OK!? Wer weiss ob ich dann überhaupt noch lebe...

Du hast 100%ig recht - ich war mit 15 zum ersten Mal einen Monat in England in einer Familie, das war ein echter Kulturschock mit einer Menge neuer Erkenntnisse.... Dann mit 18 ein Jahr in den USA, in einer Familie, dort zur Schule gegangen, total eingetaucht in eine andere Welt - und das war 1969/70, Konfrontation mit dem Vietnam-Krieg und den Hippies in San Francisco ... auch als Austausschülerin hab ich da Stellung bezogen, ging auf Demos, hab angefangen, mich politisch zu engagieren..... Während des Studiums dann alleine 3 Monate durch Indien .... später kreuz und quer durch Europa ... mit dem Greyhound-Bus durch die USA und Kanada ......

Für eine Horizonterweiterung ist es wirklich nie zu früh und mein späteres Leben, auch mein Beruf, wurden sicher stark geprägt davon, dass ich mich schon sehr früh auf andere Länder und Menschen sehr intensiv eingelassen habe.

Heute bin ich über 60 und war gerade 3 Monate in Südostasien und Australien, im Juni geht es für einen Monat nach Schottland - klar reise ich heute anders als vor 30, 40 Jahren - aber die Neugierde und die pure Freude am Neuen sind immer noch da. Serenity
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Litti

« Antwort #25 am: 29. April 2011, 07:41 »
Weil es irgendwie zum Thema passt: http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,759032,00.html Vlt nicht so wahnsinnig interessant (immerhin sieht man sowas nun mal gar nicht so selten), aber da es hier ein wenig um die Forenkultur geht könnt ihr euch ja mal die dortigen Leserkommentare durchlesen (die erste Seite reicht eigentlich schon).

Trotzdem muss man sagen dass speziell Antwort 2 in diesem Thread schon eher Mist war. Da wurden blöde Pauschalurteile über die Autorin getroffen - und irgendwie ist es ja schon bezeichnend dass sie hier nicht wieder aufgetaucht ist, oder?
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little_earthquake

« Antwort #26 am: 01. Mai 2011, 10:30 »
ich denke dass es immer auf die person selbst ankommt wann die reise am besten ist.

ich selbst bin ein ziemlicher spätzünder. das war schon immer so. während andere mit 12 bereits in der disco ihren ersten freund kennengelernt haben habe ich noch mit puppen gespielt. pupertiert habe ich auch sehr sehr spät. so mit 16 fing das erst an. davor war ich einfach kind. bin zwar viel gereist aber eben mit meinen eltern und dann meist die üblichen 2 wochen und als pauschaltourist.  

nach dem abitur hab ich gemerkt dass ich einfach noch nicht für das arbeitsleben geschaffen bin und habe dann gleich mal studiert. (intellektuell war ich im gegensatz meist fitter als gleichaltrige). erst gegen ende des studiums so mit 23, 24 war ich das erste mal allein im ausland. damals in kanada. dort habe ich sehr viel aufgeholt, bin selbstständig geworden und habe mich vielleicht das erste mal entsprechend meines alters auch verhalten. dann kam das arbeitsleben und die idee der weltreise und ich weiß ganz genau dass ich erst jezt bereit dazu bin. nächstes Jahr mit 29 werde ich dann starten. das work & travel visum trifft gerade noch so auf mich zu, somit steht mir auch die möglichkeit des arbeitens auf reise offen.

ich denke wenn jemand mit 17 bereit dazu ist, dann soll er das tun. aber es gibt auch menschen die sich noch nicht bereit dazu fühlen mit 17 in die weite welt zu starten und noch ein paar jährchen vergehn lassen müssen bis zur welterkundung. das ist dann auch okay.
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smashbrother

« Antwort #27 am: 08. Mai 2011, 08:26 »
So. also ich bin im moment mit 19 Jahren unterwegs. es ist aber nur ne "kleine" Weltreise sprich 3 1/2 Monate, USA (übrigens unter 21 jahren auch sehr geil! obwohl alle gesagt haben, dass es unter 21 eine katastrophe wird) , Cookinseln (wann kommt man da sonst mal hin) Australien (geplant 5 wochen, werde aber vermutlich verkürzen, da ich an der Ostküste mit meinem cousin unterwegs sein werde und dieser eben halt vor allem auf party aus ist, ich aber nicht) und dann mehr SOA zu machen.
Ich hatte halt glück, dass ich zum Abitur einen hohen geldbetrag bekommen habe, hatte allerding schon mit der Einschulung begonnen immer einen Teil vom Taschengeld beiseite zu legen, so dass ich sogar so schon genug Geld zusammengespart hatte, bis ich dann mit 18 Mein Abitur gemacht habe. dann dazu Noch ein Jahr arbeiten (Zivi-Gehalt, nich viel, aber man wohnt ja noch bei Mutti und hat so kaum anfallende Kosten.) Also ich denke finanzierbar ist das schon.
Und wieso sollte es mit 20 schlechter sein, als mit 30? Ich denke man genießt die Zeit genauso, weil man ja schließlich macht, was einen interessiert. Unde wenn sich die Interessen ändern, kann man das ja immer noch nachholen.
Für mich sind es übrigens 2 VÖLLIG unterschiedlich Aussacgen, zu behaupten, manche sein mit 20 reifer als andere mit 30, oder aber zu sagen ein und die selbe Person ist mit 30 reifer als mit 20.
Zu zweiter Aussage: ist es nicht ein unglaublich großer Schritt in der "Reifung", wenn man so eine Reise macht? egal mit welchem Alter.
Ich habe mich übrigens für den jetzigen Zeitpunkt aus folgenden Gründen entschlossen: ich hatte das Geld; ich war im März mit dem Zivi fertig, hätte aber erst im Oktober anfange können zu studieren; Ferne Länder haben mich schon immer angezogen.
Also ich finde, sobald man sich selbst dazu in der Lage sieht, sollte man es auch machen!
Gruß Julius

PS: Ich hoffe ich bin nicht wieder zu unstrukturiert geworden in meinem wirren Schreibfluss :D
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Tags: minderjährig 
 

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