Thema: Neues Malariamittel: Eurartesim  (Gelesen 7648 mal)

Raus2013

« am: 08. April 2013, 20:19 »
Seit kurzer Zeit ist wohl ein weiteres Malariaakutmittel in Dtl. zugelassen, Eurartesim. In der aktuellen 4-Seasons ist ein Bericht vom Leiter des Reise- und Tropenmedizinzentrum ins Berlin dazu.

Und hier steht auch noch mal jede Menge:
http://www.diagnosia.com/de/medikament/eurartesim-320-mg40-mg-filmtabletten

Im Unterschied zu anderen Malariamedikamenten soll es woll besser und länger vor einer Neuinfektion schützen.

Vielleicht hat schon jemand Erfahrung damit? In anderen Ländern ist es ja sicher schon länger auf dem Markt ...

Lg
Sunny
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migathgi

« Antwort #1 am: 10. April 2013, 09:35 »
Lt. Beipackzettel hat das Medikament so viele Kontraindikationen und Nebenwirkungen, dass ich lieber einen Arzt fragen würde. Jeder bringt andere Voraussetzungen mit, so dass eine Antwort hier kaum Aussagekraft haben dürfte.
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Raus2013

« Antwort #2 am: 10. April 2013, 18:20 »
Für mich kommt es nicht in Frage, ich habe mein Malarone schon da. Es war nur ein Tipp, der ggf. durch Erfahrungsberichte ergänzt werden darf.  :)

Lg
Sunny
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Stecki

« Antwort #3 am: 08. Oktober 2013, 15:17 »
Offenbar könte sich schon in absehbarer Zeit einiges ändern bezüglich der Malariaprophylaxe. Die britische Firma GlaxoSmithKline will einen Impfstoff patentieren lassen der bereits 2015 erhältlich sein soll: http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung-medizin/medizin/entwicklung-von-glaxo-smithkline-erster-impfstoff-gegen-malaria-in-sicht/8899940.html
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Raus2013

« Antwort #4 am: 08. Oktober 2013, 16:45 »
Wow! Ein Impfstoff wäre klasse! Ich bin gespannt was daraus wird.

LG
Sunny
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sandburg

« Antwort #5 am: 12. November 2013, 17:55 »
Cool das wäre ja echt mal was!
Finde es nämlich ziemlich kacke das wir reichen Ausländer uns die eigentlich zur Behandlung gedachten Medikamente als Prohylaxe einwerfen und dadurch dazu beitragen das es vermehrt zu Resitenzbildungen kommt.
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Barbosa

« Antwort #6 am: 19. November 2013, 14:10 »
Hallo Zusammen,

ich habe Erfahrungen mit Artemisinin als Behandlungsmittel. Ich war lange in Afrika unterwegs und hatte keine Lust mir totale Chemie (Mefloquin, Lariam o.ä.) einzuwerfen, Malarone gab es noch nicht und ist eh zu teuer. Im Reise-Knoffhoff Tansania las ich dann von ebendiesem Mittel und wurde sehr neugierig. Die afrikanischen Medikamente (in China entwickelt) gab es anfang der 2000er zum Beispiel in Tansania für 12 Dollar die Packung. Ich hatte Malaria, und genau die oben beschriebene Behandlungsmethode wirkte super: Einwerfen nach nem Test für 3 Tage und weg war die Malaria, und zwar komplett. Keine Angst, ich bin kein leichtsinniger Drogeneinwerfen, hatte mich vorher über ein halbes Jahr genauestens über die Situation informiert (auch mit deutschen und Schweizer Tropenmedizinern).

meine Meinung dazu:

Ich sehe, daß hier ein altes chinesisches, ursprünglich auf pflanzlicher Basis (Beifuß) entwickeltes Medikament neu erfunden wird. Das gibt es seit tausenden Jahren und ist mindestens seit den 70er jahren extrahiert worden und für einen industriellen Prozess qualifiziert worden. Leider muss ich zustimmen, das sollte als Behandlungsmittel dienen, aufgrund der geringen Halbwertszeit käme es dann nicht zu Resistenzen, da wir es nun aber als Proflaxe schlucken, gehen die Resistenzen schon los. Leider leider...


An die Impfung glaube ich erst wenn ich sie auf der Welt sehe!!!

kennt Jemand den Preis von dem Eurartesim?
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Seguro

« Antwort #7 am: 08. August 2014, 09:06 »
Der Thread ist zwar schon alt, aber trotzdem sollte dringend auf das hier hingewiesen werden:
http://www.dtg.org/uploads/media/DTG-Malaria_2014.pdf

An die Zulassung von Eurartesim® wurde die Auflage geknüpft ein „Schulungspaket für medizinisches Fachpersonal“ zu publizieren. Die Informationen können unter www.educationalmaterialeurartesim.de abgerufen werden. Aus dem dort publizierten und vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) freigegebenen „Leitfaden für medizinisches Fachpersonal“ (Stand Januar 2013) geht hervor: „Aufgrund der besonderen Empfehlungen für die EKG-Aufzeichnung und für ein EKG-Monitoring während der Behandlung ist Eurartesim® ungeeignet zur Notfallbehandlung (Stand-by Therapie) von Reisenden in Malariagebiete.“
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Hauptstädter

« Antwort #8 am: 14. August 2014, 22:49 »
Hier noch ein Update zu dem Impfstoff Stand Ende Juli 2014 :

Berlin - Nach 30 Jahren Forschung und Entwicklung könnte in absehbarer Zeit erstmals ein Malaria-Impfstoff zur Verfügung stehen. GlaxoSmithKline (GSK) hat bei der europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) die Zulassungsunterlagen für seinen Impfstoffkandidaten RTS,S eingereicht – dies ist der erste Schritt im Zulassungsprozess.

Die WHO hat dem Konzern zufolge bereits angedeutet, nach einer positiven Bewertung durch die EMA möglicherweise bis Ende 2015 eine grundsätzliche Empfehlung abzugeben.

 
http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2014/07/28/malaria-impfstoff-zulassung-in-sicht/13440.html

Laut einer im Fachmagazin "PLOS Medicine" veröffentlichten Studie konnten mit ihm die Malaria-Erkrankung bei 800 von 1000 Kindern verhindert werden. Durchgeführt hatten die Tests Experten von der St. George's University of London.

Bei andauernden Tests hielt der Schutz gegen Malaria bis zu 18 Monate nach der Impfung vor

"Obwohl der Impfstoff keinen hundertprozentigen Schutz, bietet, könnte er in sehr stark betroffenen Regionen große Auswirkungen haben", sagt Brian Greenwood von der London School of Hygiene and Tropical Medicine.

http://www.t-online.de/lifestyle/gesundheit/id_70450364/malaria-impfung-bald-moeglich-erster-impfstoff-wartet-auf-zulassung.html

Wäre ja wirklich schön, wenn das so hinhaut...
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Seguro

« Antwort #9 am: 07. September 2014, 10:09 »
Ich könnte dir problemlos Studien zu dieser Impfung nennen, die weitaus weniger tolle Ergebnisse hatten. Die lediglich mittelmäßige Wirksamkeit disqualifiziert diesen Impfstoff mit ziemlicher Sicherheit für Tropenreisende. Er dürfte wohl bestenfalls eine Option für Einwohner von Malariagebieten werden.

Wenn der Hersteller das anders sehen würde, dann wäre er momentan wohl auch kaum so intensiv damit beschäftigt, parallel ein neues Medikament zur Malariaprophylaxe namens Tafenoquin zu entwickeln. (Nebenbei ist Tafenoquin ein Wirkstoff, bei dem ich persönlich schon jetzt größte Bedenken in Punkto Nebenwirkungen habe, aber das ist ein anderes Thema.)
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