Thema: Malarone - wann nimmt man es?  (Gelesen 13630 mal)

Vombatus

« Antwort #15 am: 07. April 2013, 20:17 »
Wobei man doch bitte trotzdem erst mit einen Facharzt (Tropenarzt) sprechen sollte. Einen echten, nicht nur Dr. Google.

Prophylaxe schön und gut, dennoch Mückenschutz nicht vergessen und überlegen, ob eine stand by-Therapie mit z.B. Malarone nicht sinnvoller ist, als sich Wochen/Monate lang ein Antibiotikum reinzupfeifen?

In einigen Gebieten Schwarz Afrikas würde ich das anders sehen, aber in SOA ist das Risiko, wenn man sich vernünftig verhält, relativ überschaubar was Malaria betrifft (Wenn man Anzahl der Touristen mit der Anzahl der Erkrankungen vergleicht). Wobei man die Gefahr von Mückenstichen auf gar keinen Fall vernachlässigen darf, wie uns einige Beispiele von Dengue-Fieber hier im Forum gezeigt hat.

@ WhiteWidow
in welchen Gebieten mit der "höchsten Gefährdung" wart ihr denn? Und war es wirklich "nötig" im Nachhinein?

Gute Reise.
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Mangolassi

« Antwort #16 am: 07. April 2013, 21:36 »
Ich hab auch schon mit Doxycyclin Malaria-Prophylaxe betrieben, und zwar in Kenia 8 Wochen lang als ich dort in einem Krankenhaus gearbeitet hab.
Man muss es jeden Tag nehmen und es ist nicht besser verträglich als Malarone, aber eben billiger! Somit bildet es die perfekte Mitte zwischen Lariam (Depressionen, Angstzustände) und Malarone (teuer).

Doxycyclin ist ein Antibiotikum, das als Nebenwirkung deine Darmflora kaputt macht (Magen-Darm-Beschwerden), die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht (Sonnenbrandgefahr!) und FÜR MÄDELS GANZ WICHTIG: die Pille unwirksam macht!

Man kann das gut 8 Wochen am Stück nehmen, aber man sollte sich der Nebenwirkungen bewusst sein.

Sony

« Antwort #17 am: 08. April 2013, 14:56 »
Hallo Sunny

Mich hat die Malaria in Malawi erwischt. Habe sie mir aus Mozambique mitgebracht. Ich war wirklich immer sehr vorsichtig. Während meine bessere Hälfte noch draussen in kurzer Hose rumlief, war ich schon längst in langer Hose und Hemd sowie dick eingesprüht. Ich hatte zwei Mückenstiche und einer wars. Ich habe es eigentlich sofort gemerkt. Für mich waren die Symptome eindeutig, Schüttelfrost, Fieber, so habe ich mich noch nie gefühlt. Wir haben nie Malarone genommen nur als Sicherheit im Gepäck gehabt. Nicht nur, weil es auf den Magen schlägt, sondern weil der Arzt die Malaria-Viren dann schlechter erkennen kann, wenn er das Blut untersucht. Als es soweit war, sind wir unverzüglich zum Arzt und der hats dann bestätigt. Ich habe Sie dann zur Behandlung genommen.
In Äthiopien lag ich dann noch einmal flach. Wir vermuteten einen erneuten Ausbruch der Malaria, obwohl es nicht ganz genau so war, wie beim ersten Mal, und ich habe sofort mit der Einnahme begonnen, weil kein vertrauenserweckender Arzt in der Nähe war. Im Endeffekt war es eine Lebensmittelvergiftung. Ich würde es immer wieder so machen. Ich pumpe mich nicht mit dem Giftzeug voll. Versuche so gut wie es geht vorzubeugen. Und nur wenn kein Arzt da ist, und ich diese Symptome habe, dann würde ich schlucken. Allerdings schreibst Du, dass Du ein Kind hast. Da wüsste ich nicht, wie ich es machen würde. Da würde ich vielleicht doch noch mal mit einem Tropenarzt sprechen. Nach meinen Erfahrung, wie ich auf diese Tabletten reagiere, kann ich mir nicht vorstellen, diese meinem Kind zu geben.

LG Sony
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Raus2013

« Antwort #18 am: 08. April 2013, 15:56 »
Hallo Sony,

danke für deine Schulderung!
Im Sommer hat meine Tichter über ca. 3 Wochen Malarone Junior als Prophylaxe genommen und gut vertragen. Aber als Akutmittel soll man dann direkt die Malarone geben, nicht die Junior-Variante. Ob sie die dann auch so gut vertragen würde, bliebe abzuwarten ...  8)

Lg
Sunny
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WhiteWidow

« Antwort #19 am: 09. April 2013, 15:07 »
Ich bin natürlich auch der Meinung, dass man sich in erster Linie vor den Mückenstichen selbst schützen sollte. Andererseits trage ich ab einer gewissen Temperatur (35 Grad aufwärts) mit entsprechender Luftfeuchtigkeit halt einfach nicht immer ein Langarmshirt und lange Hose. Und ich behaupte einmal, dass die Meisten dies auch nicht tun?!?! Mückenspray auf Haut und starke Variante für die Kleidung sind natürlich auch immer dabei, zerstören aber a) langfristig die Haut beträchtlich und sind b) je nach Gegend nicht besonders wirkungsvoll, weil die Viecher einfach zu aggro drauf sind (z.B. im Dschungel von Borneo; da wird man auch mit imprägnierter, langer Hose gefressen...)

Punkto Malarone: als Stand-by Medi definitiv die beste Variante (haben wir auch dabei); allerdings muss man sich auch bewusst sein, dass es ein relativ junges Medikament ist, weshalb noch längst nicht alle Nebenwirkungen bekannt sind; wir haben z.B. in Indonesien auch jemanden getroffen, der nach Einnahme kurzfristig neurologische Störungen (Zuckungen) hatte... Da nehme ich doch lieber ein alt-bekanntes Antibiotikum mit zwar sicherlich auftretenden, aber eben auch "kalkulierbaren" Nebenwirkungen. Und ja, als Frau ist es definitiv noch einmal etwas anderes, da Hormone nicht mehr gleich wirken... Leider haben aber fast alle Medikamente auf Frauen andere Auswirkungen als auf Männer. Ist wissenschaftlich einfach nur ungenügend erforscht.

@Vombatus: das gesamte Gebiet östlich von Bali (Lombok, Nusa Tenggara, Guinea) gilt laut WHO als Hochrisikogebiet. Da wir in der Gegend mehr als drei Wochen (während Regenzeit) verbracht haben, haben wir beschlossen, das Zeugs zu nehmen.
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icybite

« Antwort #20 am: 09. April 2013, 18:55 »
Lombok empfand ich als nicht so Mückenlastig, aber ich war auch nicht während der Regenzeit da... Es wird ja auch immernoch gestreitet, wann die Mü+cken nun kommen und wann es gefährlich wird...

Selbstverständlich solltest du immer drauf achten, dass deine Unterkunft nen Mückennetz hat.

Eine bisschen was über Malaria habe ich hier geschrieben (Was ist Malaria und Malariagebiete auf Weltreise)... Man sollte sich aber noch einiges mehr anschauen...
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cocomex73

« Antwort #21 am: 11. April 2013, 18:57 »
Hallo an alle,

ups, da ist mir wohl ein Fehler unterlaufen  ;) Weiss nicht, wo ich mit meinem 'Hirn' an dem Tag war  ;)

Glaube, da muss ich in meinem Beitrag vom 07.04.13 was revidieren. Denn ich meinte natürlich ' Standby' und nicht 'Prophylaxe' . Also, da ich einige Monate unterwegs sein werde, werde ich def. NICHT solch ein Antibiotikum permanent nehmen. Sondern denke eher nebst anderer Vorsichtsmassnahmen ein Standby- Mittel mitzunehmen für den Fall der Fälle. In der Vergangenheit hatte ich immer ' Lariam' dabei, aber musste es nie nehmen  :). Habe die Erfahrung also selbst noch nicht gemacht.

Aber gut, von Euch Eure Erfahrungen mitgeteilt zu bekommen...

lg Cocomex73
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