Ich habe in meiner Jungendzeit Deutschland, West-, Suedwesteuropa und Nordamerika als Laender mit uneingeschraenkter Reisefreiheit kennengelernt, die im Alter beschraenkter Geschaeftsfaehigkeit bis zur Volljaehrigkeit hoechstens an ein beglaubigtes Einwilligungsschreiben der Erziehungsberechtigten gebunden war. Da hat glaube ich jedes Land seine eigenen Gesetze und man kann das im Vorfeld mit den jeweiligen diplomatischen Vertretungen abklaeren. Alles kein Problem wenn man sich an die Bestimmungen haelt. Wie ist das denn mit Jugenherbergen fuer das Hotelproblem - oder gibt's die gar nicht mehr?
All das setzt natuerlich voraus, dass die Reisenden in ihrer ueberwiegenden Mehrheit zivilisierte Menschen sind - denn wenn ein Mensch mit 18, 20 das erste Mal laengere Zeit aus einer engen Umgebung wegkommt, dann ist es zu spaet, unbekannte Lebensweisen bei Gefallen in die erste eigene Persoenlichkeitsentwicklung zu integrieren.
Insofern ist das Reisen umso wichtiger, je juenger man ist, denn dann haben die Eindruecke noch Zeit, Wirkung zu entwickeln. Wer mit 70 anfaengt Weltreisen zu machen, der mag ja etwas Erfreuliches tun; aber was immer jemand auch dabei mitbekommt, sieht, lernt oder erkennt - es wird den entscheidendsten Teil des Lebens nicht mehr beeiflussen. Das entgegengesetzte Problem ist natuerlich auch moeglich, der Fall naemlich in dem jemand so frueh so viel sieht und erlebt, dass der/die Betreffende erst kurz vor dem Vergreisungstod am 90. Geburtstag die Enden einigermassen zusammenbekommt und dann langsam anfangen koennte zu leben, weil ihn altersbedingt keiner mehr schikaniert wenn er sich ueber Sozialnormen und Sprechblasen hinwegsetzten muss.
Traurig und wahrscheinlich von allgmeinerer Relevanz ist allerdings auch, wenn es durch Wegfallen zivilisatorischer Grenzen dazu kommt, dass nach der ersten Mensturation und dem ersten Samenerguss ohne Kriminalitaet inkl. Reifenaufstechen, Drogenraeusche und Sexparties mit anschliessendem Zerlegen des Hotelmobiliars nichts mehr geht - zumindest aus der Sicht des vernuenftigen Menschenverstandes der beste Weg zu kollektiven Ausgangssperren, pardon, zur Heraufsetzung des Eintritts der Voelljaehrigkeit auf den 500. Geburtstag - ohne lebensverlaengernde Massnahmen.