Thema: 12 Wochen Fazit mix aus Gefühlen  (Gelesen 2233 mal)

Reisender215

« am: 18. Februar 2013, 02:26 »
Hallo zusammen,

habe überlegt das zu schreiben, denn ich bin eigentlich immer eher etwas missverstanden, wenn ich ausführlich anfange zu schreiben.
aber versuche ich es, denn wenn  nicht hier wo dann.
Hier sollte es Erfahrungen geben.


Vorbei war es erstmal nach ca. 3 Monaten mit der Superlaune .
Reisefaul, Gefühlskaos, Angst.. wer weiß, ich kann es nicht genau herrausfinden.
Und auch nur versuchen zu beschreiben.

Aber der Reihe nach.

Anfangs, viel es mir echt schwer z.b. am Strand zu sitzen und all die Zeit welche man hat, ""Totzuschlagen""
sprich ich konnte nicht da sitzen und nichts machen. Wie ferngesteuert, versuchte ich (oder mein ich) irgend etwas zu finden, was ich machen könnte.
Ich konnte einfach anfangs innerlich nicht zur Ruhe kommen oder einfach relaxt sein.

Empfand aber zunemend immer mehr das Gefühl relaxter zu werden abzuschalten
und mein ohne hin etwas "pendelnem" inneren Frieden auf kurs zu bringen.

Was auch im gewissen Umfang spürbar funktionierte!
Und die Zeit des reisens auch so mit sich bringt.

Aber ich komme nicht auf die "Bahn" und das frustriert mich jetzt auf der reise intensiv!
Bzw. spielt sich das irgendwie alles im Kopf ab.
Lustlos, oder ich denke einfach nur noch über mich nach, warum mach ich etwas so oder so,
warum habe ich nicht mehr Spaß (kommt die Frage auf, was macht mir wirklich Spaß)
warum sind andere Happy und ich nicht.
Was macht mich Glücklich, warum finde ich es nicht.
Was ist das, was mich so beschäftigt und warum ist es so.
Warum und wo sind mir meine Leichtigkeit meine "altes" ich abhanden gekommen
Das sind die Gedanken.
Normalerweise, bin ich eher der Typ dem das egal ist und auch offen und charmant,

ich habe das Gefühl,  irgendwie auch schon vor meiner Reise dieses Gefühl oder diese Eigenschaften verloren zu haben.
Frage ich mich warum, finde ich die Antwort darauf nicht.
Das ist aber auch schon etwas länger so.

Nur kommt es jetzt eben dicker!
Und teilweise überfordert mich das auch irgendwie.

Ich bin bisher nur im Norden Australiens die 12 Wochen, was ich gestern aber geändert habe und mit dem Camper jetzt bis nach Melbourne fahre.
Um einen tapeten wechsel zu bekommen.
Ich werde viele neue Dinge erleben und mir wird es sicher besser gehen!

Nur weiß ich , das das "kernproblem" sicher nicht gelöst ist bzw. mein "Frieden" dann eine Zeitlang ruhiger ist.
Aber der Innere sebastian eben nicht zufrieden ist.

Naja Anyway die Frage ist , reisen ist mMn eben für viele eine art der Selbstfindung (doofes Wort!)
aber mir scheint, das sich viele damit schon auseinader gesezt haben müssen.
Eine wirkliche Frage an euch habe ich nun nicht unbedingt, aber kann das evtl.jemand so nachvollziehen und mir tips geben?

bzw. fühlt sich angesprochen und weiß Rat .

Beste Grüße aus Byron bay
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Vombatus

« Antwort #1 am: 18. Februar 2013, 10:27 »
Nein, Tipps kann ich auch gar nicht geben. Bin mir aber sicher, dass viele Verständnis für deine Gefühle/Selbstfragen haben weil sie schon in ähnlicher Situation waren.

Meine Meinung ist, dass viele auf der "Selbstfindungs-Suche" sind (wie die auch immer aussieht), aber tatsächlich weiß/findet man nicht mehr als das, was vor der Reise schon da war, nur sieht man es eben viel DEUTLICHER. Unterwegs ist in einem mehr in Bewegung, man hat mehr Zeit sich eben selbst wieder zu finden, bzw. besser zu sehen ohne den Arbeits-Haushalt-noch ein Tag-Alltag. Und ich glaube, dass die Antworten auf diese (selbst) Fragen auch schon da sind/waren.

Ich meine das gar nicht spirituell-esotherisch und möchte auch nicht so verstanden werden. Es ist halt einfach nur eine Entwicklung in einem, die noch nicht mal mit einer Reise zu tun haben muss.
Manchmal reicht nur eine Veränderung. Eine Trennung, ein Todesfall im Umfeld, nicht alltägliches.

Hatte während meiner Reise auch so einige "Phasen". Die gehen vorbei, bleiben aber unvergessen.
1

Jens

« Antwort #2 am: 18. Februar 2013, 14:24 »
Hallo Reisender215,

also als erstes – die anderen kochen auch nur mir Wasser!! Ich kannmich in dich super gut reinfühlen, da es mir so ähnlich ging! Am Anfang hatte ich das Gefühl was zu verpassen, die Zeit zog sich wie Kaugummi zum nächsten Ziel und selber war ich die Geisel meiner Ungeduld! Aber was soll ich sagen, das legte sich dann. Mir kam es so vor, dass ich mit jedem Tag des Reisens ruhiger geworden bin, da ich vieles gesehen habe was ich unbedingt sehen wollte. Was auch ein Faktor war ist die Zeit! Früher hatte ich drei bis sechs Wochen – jetzt waren es 12 Monate! Das konnte ich am Anfang auch nicht verarbeiten.

warum habe ich nicht mehr Spaß (kommt die Frage auf, was macht mir wirklich Spaß)

Wenn du keinen Spaß hättest, dann würdest du heim fliegen! Wie definiertes du Spaß??? Wir können tauschen, du setzt dich in mein Büro und ich nehme deine Stelle ein Das wäre spassig ;-)

warum sind andere Happy und ich nicht.

Sind die das wirklich?? Woher weißt du das?? Vielen geht es wir dir, nur die wollen das nicht zu geben, da es als Schwäche ausgelegt wird! Was für ein Quatsch!

Was macht mich Glücklich, warum finde ich es nicht.

Das ist eine schwere Frage, aber die Antwort kannst nur du alleine finden und irgendwann fällt dir diese Schuppen von deinem Kopf!

Was ist das, was mich so beschäftigt und warum ist es so.

Kann es sein, dass du dir zuviel vorgenommen hast und dich damit unter druck setzt?? Denk mal drüber nach!

Warum und wo sind mir meine Leichtigkeit meine "altes" ich abhanden gekommen

Das kommt vom Grübeln!??!


Ich kenn nicht genau deine Route, aber wenn jetzt dein „lokaler“ Stationswechsel in Australien nicht hilft, dann verschiebe deine Reise auf einen neuen Kontinent! Asien liegt um die Ecke und nach Südamerika sind es doch auch nur ein paar Flugstündchen!

Übrigens gibt es auch irgendwann den Punkt, da wird das Reisen zum Alltag! Nicht verzagen und vielleicht hilft dir auch mal ein Reisepartner für zwei drei Wochen, denn vielleicht bist du einfach nur etwas alleine mit deinen Gedanken!! Hau rein, denk nicht soviel nach, vor allem nicht über das was Andere denken!!
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Bella

« Antwort #3 am: 18. Februar 2013, 14:24 »
Lustlos, oder ich denke einfach nur noch über mich nach, warum mach ich etwas so oder so,
warum habe ich nicht mehr Spaß (kommt die Frage auf, was macht mir wirklich Spaß)
warum sind andere Happy und ich nicht.
Was macht mich Glücklich, warum finde ich es nicht.
Was ist das, was mich so beschäftigt und warum ist es so.
Warum und wo sind mir meine Leichtigkeit meine "altes" ich abhanden gekommen
Das sind die Gedanken.
Normalerweise, bin ich eher der Typ dem das egal ist und auch offen und charmant,

ich habe das Gefühl,  irgendwie auch schon vor meiner Reise dieses Gefühl oder diese Eigenschaften verloren zu haben.
Frage ich mich warum, finde ich die Antwort darauf nicht.
Das ist aber auch schon etwas länger so.

Ich kann das gut verstehen. Und ja, wie ihr beide schon sagt, auch wenn das Wort blöd ist, es ist wohl Teil der Suche nach sich selbst, die eben nicht immer angenehm ist. Für mich war der größte Teil meines Reisejahres eine hoch-emotionale Zeit, nicht nur wegen der Reiseerfahrungen, sondern eben wegen dieser (Achtung, blöde Phrase) "Begegnung mit mir selbst". Es waren nicht immer leichte und fröhliche Zeiten, aber ich fand es auch sehr schön und erkenntnisreich mich nur mit mir selbst beschäftigen zu können. Rückblickend kann ich sagen, dass ich in diesem Jahr so viel über mich selbst gelernt hab wie wohl vorher nie in meinem Leben.

Sofern ein Rat in dieser Situation überhaupt möglich ist, würde ich sagen, dass du nicht von dir erwarten solltest happy zu sein, nur weil du auf Reisen bist. Die Zeit, die du jetzt hast, bringt eben Verborgenes an die Oberfläche (wie Vombatus auch schon sagt), also nimm dir die Zeit für dich, grübel halt nach und komm zu Schlüssen und vielleicht kommt das happy-sein dann auch ganz von selbst. Oder auch nicht, aber ich bin sicher du wirst mit sehr wertvollen Selbsterkenntnissen aus dieser Zeit heraus kommen. Also nimm die Chance wahr und denk nicht, dass du eigentlich gerade anders drauf sein solltest.

Ich dachte auch immer, dass ich die einzige bin, der es auf Reisen gerade nicht gut geht, aber anscheinend geht es ja doch mehreren so. Zum Schluss möchte ich noch einmal wiederholen, dass ich sehr dankbar bin, dass ich so viel Zeit mit mir selbst verbringen konnte. Andere haben so etwas nie, weil sie immer beschäftigt sind und es gibt doch enorm viel, was man über sich lernen kann. Es ist auch wirklich schön sich selbst kennenzulernen.
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