Thema: Aktuelle Sicherheit in Mittelamerika ?  (Gelesen 23916 mal)

lucke99

« am: 15. Oktober 2012, 13:02 »
Hey zusammen,

wer kann mir aktuell etwas über die Sicherheitslage von Mittelamerika sagen ?
Werde am 26.11. nach Panama fahren und von dort übern Landweg nach Mexico.
Generell die üblichen Hinweise sind ja alle klar... aber dennoch werd ich meine DSLR zuhause lassen und nur mein IPhone mitnehmen...

desweiteren hab ich in Laos gesehen das Hostel nicht verbreitet sind sondern sehr viele Guesthouses auf mich gewartet haben...
Wie ist das in Mittelamerika zu sehen ?

Danke und Gruß

lucke99
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Shino99

« Antwort #1 am: 15. Oktober 2012, 13:22 »
Hi lucke99

Wenn du wie ich ein leidenschaftlicher Fotograf bist, solltest du deine DSLR nur aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht zu Hause lassen wie ich finde. Ich war zwar nur 2 Wochen in Panama, hatte dort aber niemals das Gefühl der "Unsicherheit" bezüglich meines Fotoapparats.
Ich werde nun für 3 Monate nach Nicaragua gehen, ebenfalls mit meiner DSLR Ausrüstung. Ich hoffe das läuft alles glatt :)

Grüsse Martin
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Stecki

« Antwort #2 am: 15. Oktober 2012, 13:26 »
Panama und Costa Rica sind auf jeden Fall viel weniger gefährlich als Guatemala, Honduras, Nicaragua und El Salvador. Vorsicht ist in ganz Mittelamerika angebracht, vor allem bei Dunkelheit. In Mexiko fand ich den Süden sehr sicher, im Norden hat man als Tourist im Moment nichts verloren.

Hot Spots sind Puerto Barrios (Grenze Guatemala - Honduras, wo ich überfallen wurde) und Managua (wo schon ein paar hier im Forum überfallen wurden). Busbahnhöfe sind auch nie ganz ungefährlich.

In Mittelamerika gibt es sowohl Guesthouses als auch Hostels. Ein Einzelzimmer kostet in der Regel 10 USD, ich persönlich ziehe dies jeweils einem Schlafsaal vor, welcher nur minim weniger kostet.
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Xenia

« Antwort #3 am: 15. Oktober 2012, 13:40 »
Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen berichten und die waren durchaus positiv. Wie Stecki schreibt, solltest du bei Nacht sicher aufpassen, nie zu viel Bares mit nehmen und auch sonst keine Wertgegenstände wenn du unterwegs bist. Vorallem die Kreditkarten und Co. lieber im Hostel lassen. Mir selber ist während den 4 Monaten in Zentralamerika nichts passiert und ich habe mich eigentlich auch immer sicher gefühlt.

Hostel hat es überall in Zentralamerika und die sind meistens sehr günstig (ausser in Costa Rica / Mexiko weiss ich nicht, da ich nicht dort war).
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Bienchen

« Antwort #4 am: 15. Oktober 2012, 14:20 »
Ich kann auch nur von Costa Rica und Nicaragua aus eigenen Erfahrungen berichten.
Die grundsätzlichen Regeln kennst du ja sicherlich: Nicht im Dunkeln unterwegs sein, Pass, geld, Kreditkarten nicht mit dir herumtragen und im Hostel verwahren (obwohl da ja auch schon was weggekommen sein soll).
Eine Freundin wurde ebenfalls in Honduras überfallen.

Ich finde es wichtig, dass du dich auf dein Bauchgefühl verlässt. Einige Passagen sollte man evtl. auch lieber mit anderen Reisenden zusammen machen wie z.B. Grenzübergänge.

Über die meisten Hostels kann ich nur Gutes berichten. Die kleineren Hotels finde ich eher weniger empfehlenswert. Aber das ist natürlich von sovielen Faktoren abhängig  ;)
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Stecki

« Antwort #5 am: 15. Oktober 2012, 15:11 »
Zu erwähnen bleibt noch das San Pedro Sula in Honduras die momentan gefährlichste Stadt der Welt ist. Auch am hellichten Tag kommt es mitten im Zentrum zu Schiessereien (habe ich selbst miterlebt). Da es dort auch nicht allzuviel zu sehen gibt empfehle ich die Stadt zu meiden.

Zitat einer nicht allzu seriösen, meinungsBILDenden Zeitung: "San Pedro Sula, zweitgrößte Stadt (700 000 Einwohner) von Honduras, hält einen traurigen Weltrekord. Mit 159 Ermordeten pro 100 000 Einwohner ist San Pedro Sula der gefährlichste Ort der Welt. Das sind mehr Tote als in den Kriegsgebieten Irak und Afghanistan. Generell wird von Busfahrten und Spaziergängen in der Nacht abgeraten. Auch Taxi-Fahrten können zur tödlichen Falle werden. Extreme Armut und kriminelle Banden treiben die Mordrate in diese schwindelerregenden Höhen. Seit 2008 besteht eine Städtepartnerschaft mit Duisburg (Mordrate: 0,8)."
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pillendreherin

« Antwort #6 am: 15. Oktober 2012, 20:25 »
Ich war mehrmals in Costa Rica und fand den Westen sehr sicher, bin auch abends allein dort durch Alajuela gestrolcht -allerdings ohne Rucksack, nur mit ein paar Colones für einen Happen zu Essen. Den Osten fand ich unangenehmer und hab auch von mehreren Leuten gehört, dass sie in Purto Limon beklaut wurden.
In Nicaragua war ich nur im Süden, dort hab ich mich sher wohl gefühlt und auch auf der Isla Ometepe (die wirklich wunderschön ist) hatte ich nie Probleme. Aber eine Portion Vorsicht ist sicher angebracht. LG
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lucke99

« Antwort #7 am: 16. Oktober 2012, 00:33 »
suppi... ihr seid echt die besten... dankeschön... ich werd mir eure orte gleich mal rot im planet anmalen ;-)
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Xenia

« Antwort #8 am: 16. Oktober 2012, 08:39 »
Also generell kann man sagen, dass du die grösseren Städte in Zentralamerika so gut wie möglich auslassen solltest.
San Jose in Costa Rica, Managua in Nicaragua, Guatemala City in Guatemala, San Pedro Sula in Honduras, San Salvador in El Salvador und so weiter sind alle relativ unsicher (Costa Rica und Panam gehen noch) bis hin zu sehr gefährlich (Honduras, Guatemala, Nicaragua und El Salvador sind echt nicht lustig). Die Städte haben aber selten wirklich was tolles zu bieten (zumindest für mich). Ausserdem sind Hafenstädte zum Teil ein Problem, wie eben Puerto Limon. Dort halten sich halt meistens Drogenschmuggler und andere zwielichtige Leute auf.
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karoshi

« Antwort #9 am: 16. Oktober 2012, 09:06 »
Auch das hier schon erwähnte Puerto Barrios ist eine Hafenstadt. Und ich möchte noch Colon, Panama, mit in die Liste der Städte aufnehmen, die unbedingt zu meiden sind. Aufpassen muss man auch an der Nordküste von Honduras (am Festland, nicht auf den Bay Islands). Auf der anderen Seite sind ländliche Gegenden ziemlich sicher, und die Inseln meistens auch.

Nicht empfehlen würde ich auch Ticabus, mit dem viele Gringos fahren. Diese Langstreckenbusse kommen gerne mal spät abends in Großstädten an (besonders übel: zwingender Übernachtungsstopp in Managua), und jeder Bandido in Zentralamerika weiß, dass da viel zu holen ist. Auch die Mitarbeiter der Busgesellschaft selbst stehen in dem Ruf, an Grenz-Abzocke und dem einen oder anderen Überfall zumindest passiv beteiligt zu sein. Besser ist, mit ganz normalen (guten) Bussen kürzere Etappen bei Tag zu fahren. Die Strecken sind ja generell nicht so weit.
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crazy_culture

« Antwort #10 am: 30. Dezember 2013, 23:55 »
Ich kram das Thema mal wieder hervor, weil mich bezüglich Dunkelheit und Mittelamerika etwas interessiert.
Da es (nah) am Äquator ist, wird es ja auch schon sehr zeitig dunkel und ich lese immer wieder man sollte bei
Dunkelheit möglichst nicht mehr unterwegs sein.
Ist damit dann auch tatsächlich schon der frühe Abend gemeint?
Also z.B. besser im Hostel essen?
Denn ich denke mal so bis 20 Uhr sind ja auch noch mehr Einheimische unterwegs als später.
Speziell interessieren würde mich das für Mexico und Costa Rica.
Guatemala, Honduras und Panama sind grad eher maybe´s als must see´s.
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Stecki

« Antwort #11 am: 31. Dezember 2013, 00:05 »
Ja, am besten sperrst Du Dich ab 16:00 im Badezimmer ein. Nein ernsthaft,klar ist Mittelamerika ein heisses Pflaster, aber es gibt doch nicht für alles eine Patentlösung aus dem Forum. Benutzt doch einfach mal Euren gesunden Menschenverstand, redet mit den Leuten vor Ort und entscheidet nach Bauchgefühl. Ausserdem ist Mittelamerika gross, man fragt ja auch nicht ob man in Europa nachts noch raus sollte. In Lateinamerika spielt sich das Leben auf den Strassen ohnehin erst nach Anbruch der Dunkelheit ab.
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Vombatus

« Antwort #12 am: 31. Dezember 2013, 01:01 »
In Zentralamerika sind eine Menge Touristen unterwegs und den meisten passiert nichts. Man sollte nicht zu übervorsichtig sein, aber dennoch wachsam und sich bewusst verhalten. Mit der Zeit spielt sich das Sicherheitsgefühl ein. Wie Stecki schon schreibt (und auch in vielen anderen Beiträgen zu lesen ist) sollte man sich bei Einheimischen erkundigen, bestimmte Verhaltensregeln beachten und auf sein Gefühl vertrauen.

Die Aussage "in der Dunkelheit nicht unterwegs sein" bezieht sich u.a. auch auf Brennpunkte. Es gibt Städte und/oder Stadtviertel, Orte, dort sollte man als Gringo keinen Fuss vor die Tür setzten, das sind dann aber auch Viertel und Gegenden, in denen du als Tourist sowieso nicht bist. (Normalerweise). Oder dich nur kurz aufhältst. (Bahnhofsnähe)

Ansonsten gilt bei Dunkelheit: Schlecht beleuchtete und leere Straßen meiden. Lieber einen Umweg durch belebte Straßen machen. Selbstbewusstes Auftreten und so tun, als ob man den Weg kennt. Besser in der Gruppe, als alleine unterwegs sein. Sich und andere nichts beweisen wollen. Nicht total besoffen durch die Gegend schwanken. Keine Wertsachen zur schau stellen. … Das Internet ist voll mit Tipps, Ihr müsst dann nach eurem Gefühl vor Ort schauen wie wohl ihr euch fühlt.

http://weltreise-info.de/sicherheitstipps/index.html

Wenn du gerade angekommen bist und die Gegend nicht kennst, solltest du auch nicht einfach nachts darauf loslatschen sondern mit den Leuten vom Hostel reden. Und dann trotzdem nicht zu weit weg. Im Zweifel lieber ein Taxi nehmen. Vor allem wenn man nachts am Busbahnhof ankommt und jetzt glaubt lieber 5 Euro sparen zu wollen, weil das Hostel nur drei Straßen weit weg ist. Oder ein Hotel im Rotlichtviertel oder am Stadtrand nehmen weil es das billigste weit und breit ist.

In Managua lies ich mir eine Pizza bestellen, weil ich mich um 22 Uhr nicht mehr rausgetraut habe. Auf dem Weg zum Hotel sah ich jede Menge "Gestalten" denen man Nachts nicht gerne begegnen möchte. Und wenn es heißt: "dass Mittelamerika ein heisses Pflaster ist". Dann stimmt das zwar, vor allem Verglichen mit SOA. Aber das Unsicherheitsgefühl (gerade im Vorhinein) ist größer, als die tatsächliche Bedrohung vor Ort. Die Länder sind auf jeden Fall sehenswert.

100% Sicherheit gibt es nicht. Ich gehe mal davon aus, dass euch nichts passieren wird. Und wenn, ist der Schock größer als der Verlust. Hinterher weiß man es immer besser. Lasst euch nicht verrückt machen und macht euch nicht zu viele Sorgen.


EDIT: Vielleicht gibt es hier jemanden, der erst vor kurzem dort war und von seinen Erfahrungen/Eindrücken berichten kann?
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crazy_culture

« Antwort #13 am: 31. Dezember 2013, 10:43 »
Ja, am besten sperrst Du Dich ab 16:00 im Badezimmer ein.

Da hätt ich ja tatsächlich auch selbst drauf kommen können  ;D

Scherz beiseite - ne Bekannte von uns war gerade in Guatemala/Belize/Honduras unterwegs
und macht das aber immer mit organisierten Gruppenreisen. Wenn dann auf der Postkarte steht das die
nur mit Polizeischutz (in Guatemala) rumgefahren sind und auch immer nen Security bei den Tempeln dabei
hatten kommt man schon ins grübeln.

Ich war zwar schon in Chile und Argentinien, aber nur kurz in Santiago, Vina del Mar und Valparaiso. In den kleineren
Städtchen die wir sonst besucht haben sind wir z.B. in Puerto Natales noch nachts um 2 durch die Gegend gelaufen ohne das
es irgendwie beängstigend gewesen wäre. Da bin ich schon etwas verwöhnt. Naja und im Hochsommer in Patagonien
wird es eh erst seeehr spät dunkel.
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Stecki

« Antwort #14 am: 31. Dezember 2013, 11:08 »
Scherz beiseite - ne Bekannte von uns war gerade in Guatemala/Belize/Honduras unterwegs
und macht das aber immer mit organisierten Gruppenreisen. Wenn dann auf der Postkarte steht das die
nur mit Polizeischutz (in Guatemala) rumgefahren sind und auch immer nen Security bei den Tempeln dabei
hatten kommt man schon ins grübeln.

Mal abgesehen davon dass ich hier etwas am Wahrheitsgehalt zweifle ist so ein Verhalten einfach nur lächerlich. Man kann es mit der Panikmache auch übertreiben.
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