Aus einem Hotelzimmer in Bangkok.
In den vergangenen zwei Monaten hielt ich mich in Indien und Nepal auf. Für beide Länder hatte ich den LP. Um die zuletzt veröffentlichen inhaltlichen Vorwürfe gegen den Verlag bei Seite zu lassen, möchte ich die Gelegenheit nutzen um hier (berechtigt) Dampf abzulassen, über "die" Backpacker-Bibel schlecht hin.
Gokarna-Indien/ ein Hotel am Strand, wurde ausgeschrieben für vorzügliches Essen, sehr nettes Personal,äußerst günstig für ein Standart Zimmer und dazu noch geeignet mal so richtig auszuspannen - Bei Ankunft an der Rezeption ( Nebensaison ), verhielt sich der folgende Ablauf wie in einem Strafgefangenen Lager. Der Mann an der Rezeption grüßte nicht, er sagte was ich will? Passport? How long? -ich fragte was es kosten würde? -der Preis war das doppelte von dem was im LP angegeben wurde. Verhandlungsversuche vergebens ( es war kurz vor Mitternacht, Stockfinster, keine Orientierung, Hunger etc.). Lies meinen Rucksack im Restaurant und lief den Strand entlang und checkte die anderen Hotels aus. Das Hotel neben an, ein abgesperrter Komplex, die Nacht dort kostet 2500€, war im ernst der LP Tipp im Buch?? Im Hotel zurück lies ich mir ein Zimmer zeigen! Als normale Ausstattung und sauber für dieses Preissegment wurde es beschrieben. Das Gegenteil war der Fall, verrottete Schaumstoff Matratzen, Bettbelag mit Flecken die auf hunderte von mutmaßlichen Ursprüngen seiner Entstehung zurück zu führen wären, vorausgesetzt man nähme sich die Zeit darüber nachzudenken. Aus dem Duschkopf kamen nur eineinhalb winzige Strahler heraus, weil der Rest mit einer verklumpten Masse aus grün-grauen harten Kalk überwachsen war.
Abschließendes Detail für diese Nacht- das Restaurant welches laut LP für das Beste am Strand gelte:
ich bestellte eine Sea Food Plate. Nach einer Stunde kam etwas schwarz-orangenes an. Ich machte ein Foto von dem Teller, welches den Bildern auf Rotten erschreckend ähnelte! Die Calamari Ringe, nuanciert von schwarz bis dunkelbraun und kalt, die dunkle Schuhsohle darunter, sollte wahrscheinlich ein Filet Stück sein, ich weiß das, weil es Gräten hatte. Das einzige essbare, was für meiner derzeitigen ausgehungerten Lage entsprechend den Hunger stillen sollte, waren die labrigen dunkel gelben Pomes-frits, die in ihrer Konsistenz an solche erinnern, die man bei der monatlichen Autowäsche unter dem Fahrersitz auffindet.
Mit Sicherheit gibt es Hotels die nach ihrer Preis Krönung von Lonely Planet, in Sachen Qualität usw. schnell nachlässig werden und sich möglicherweise auf ihren Titel ausruhen. Ich kann es verstehen, wenn der Preis aufgrund diesen und jenem besonderen Merkmales nach oben geht, weil es Beliebtheit bei den Gästen findet. Aber das was ich oben beschrieben habe, ist mir nun sehr oft passiert! Wie ein beschriebenes Restaurant in Delhi, das zu einem teureren Preissegment gehörte, denn nach 2 Monaten indischen Essen, dachte ich mir eine Abwechslung zu gönnen! Im LP stand: ein Menü von 15 bis zu 35 Euro! Meine Rechnung war 45 Euro! Was ich habe ich gezahlt? 86 Euro! Warum? -Weil mir ja keiner gesagt hat, das diese Nobel Dinger richtig saftige VAT und TAX auf die Rechnung knallen. Im LP fand das keine Erwähnung.Sollte ein Reiseführer das nicht auch erwähnen? In Goa, wurde ein Hotel beschrieben das gar nicht existierte, zumindest laut LP Karte?! An der Stelle, eine Kreuzung mit Kirche, gegenüber sollte das Hotel sein. Ich fand dort nur einen Misthaufen mit zwei bis drei gackernden Hühnern?? Der eine Einheimische zeigte die Straße nach Osten, der andere nach Süden und wieder ein anderer sagte, das dieses Hotel erst in der nächsten Stadt sei!?
Ist die ursprüngliche Philosophie nicht entstanden, zweier Langhaariger Hippies aus den 60'ern, die mit wenig Geld die Welt erkundet haben und ihre Erfahrungen als Reiseführer niedergeschrieben haben FÜR Leute, die auch lange Haare hatten und wenig Geld? In Nepal angekommen wollte ich den LangTang Trek machen, ebenfalls mit LP im Gepäck. Nach dem ersten Marsch, 7 Stunden nur steil Berg auf kam ich am frühen Abend im "Hotel Lama" an. LP schreibt, kostenlose Unterkunft und 10 % auf Essen, wenn man ohne Guide unterwegs ist. Aber warum kann LP nicht schreiben das dafür das Essen im Vergleich zur Tal Region um das vierfache teurer ist? Ich stand dann einfach im Wald und musste wieder umdrehen weil klar wurde, das es keinen Geldautomaten auf 3500 Meter gibt. Ich habe hohen Respekt vor den Sherpas und wie hart der Transport ist, ohne nichts außer den eigenen Füßen und ich finde den Preis auch völlig gerecht fertigt ( ausgenommen eine Kanne Tee für 14€ ). Aber warum erwähnen die das im Buch nicht?
Ich könnte noch mehrere identische Ärgernisse aufzählen. Ich nehme diesen Verlag nicht mehr ernst und witme mich nun dem Buch von Hr. Kohnstamm.