Thema: Gelbfieberimpfung für Bolivien - zwingend notwendig?  (Gelesen 8465 mal)

Angel

Hallo,

der 3-wöchige Bolivienurlaub steht kurz vor der Tür und ein kleines Problemche hat sich aufgetan.
Ich war ja schon vor ein paar Jahren in Südamerika und war da auch kurz in La Paz. Damals hat mich keiner nach dem Impfausweis gefragt.
Vor ein paar Tagen hat meine mitreisende Freundin gemeint, dass es jetzt verpflichtend ist und nachgewiesen werden muss.
Stimmt das? Wir werden sowieso über den Landweg einreisen.  Ich weiß jetzt nicht, wie genau die das da nehmen mit den Kontrollen.
Wie sind eure Erfahrungswerte? Brauche ich die Impfung überhaupt? Wenns nicht sein müsste, würde ich mir das gerne sparen, außerdem ist auch nicht mehr soviel Zeit übrig bis zum Abflug

danke, lg
angel
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thrones_of_blood

« Antwort #1 am: 26. Juni 2012, 10:49 »
Hallo angel,

Zitat Auswärtiges Amt:

Alle Reisenden, die älter als 12 Monate sind und vorhaben, in Gelbfieber gefährdete Gebiete Boliviens zu reisen, müssen auf Verlangen bei Einreise ein Gelbfieber-Impfzertifikat vorweisen können. Es ist empfehlenswert, stets ein Impfzertifikat mitzuführen, auch wenn keine Gelbfieber gefährdete Gebiete besucht werden, da die Rechtslage und die Verwaltungspraxis nicht immer übereinstimmen. Siehe dazu auch Medizinische Hinweise. Die Impfung muss spätestens 10 Tage vor der Einreise erfolgen.

Somit müsste deine Kollegin recht haben. Ausserdem würde ich persönlich die Impfung auch machen, wenn sie nicht obligatorisch wäre, da Gelbfieber in manchen Fällen einen sehr ernst zu nehmenden Krankheitsverlauf haben kann!

Mfg
thrones
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Oli

« Antwort #2 am: 26. Juni 2012, 13:35 »
Hallo Angel,

da Bolivien auf meinem Reiseplan steht habe ich mich auch mit dieser Thematik beschäftigt.
Mein Kollege war vor 2 Jahren in Bolivien und meinte sein Impfpass wurde vom Grenzbeamten überprüft. Ich würde an deiner Stelle allerdings auch kein gesundheitliches Risiko eingehen und schon allein aus diesen Gründen zur Impfung raten.

Zur Impfung sei noch gesagt, ich empfand die Gelbfiberimpfung als die bisher gutverträglichste.

Gruß Oli

Jens

« Antwort #3 am: 26. Juni 2012, 15:04 »
Und falls du von Südamerika nach Australien weiterreisen solltest, dann wirst du sie auch an der Immigration vorlegen müssen!
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Angel

« Antwort #4 am: 26. Juni 2012, 15:33 »
ich bin aber "nur" auf einem normalen 3-wöchigen Urlaub, da ist mir ein Kontinent mehr als genug :-)
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manado

« Antwort #5 am: 26. Juni 2012, 16:20 »
Das Gelbfieber, auch Ochropyra oder Schwarzes Erbrechen (in älteren Texten auch Siamesische Krankheit) genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch das Gelbfieber-Virus verursacht wird. Bei dem Virus handelt es sich um ein 40 bis 50 Nanometer großes, behülltes RNA-Virus mit positiver Polarität aus der Familie der Flaviviren.
Die Krankheit äußert sich in den meisten Fällen mit Fieber, Übelkeit und Schmerzen und klingt nach einigen Tagen wieder ab. Manchmal kommt es zu schweren, mitunter tödlich endenden Verläufen mit Leberschädigung, Entwicklung einer Gelbsucht (als Ausdruck einer Hepatitis, daher der Name der Krankheit) und Störung der Blutgerinnung (verstärkter Blutungsneigung, hämorrhagische Diathese). Das Gelbfieber zählt deswegen zu den sogenannten Hämorrhagischen Fiebern. Die WHO schätzt, dass jährlich 200.000 Personen erkranken und 30.000 Personen an Gelbfieber sterben;

... und Du überlegst, ob Du Dich impfen lässt?
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Angel

« Antwort #6 am: 26. Juni 2012, 16:55 »
um das gings mir jetzt gar nicht. Mir ist schon klar, dass es eine ernsthafte Krankheit ist. Aber wir sind uns ja noch nichtmal sicher, ob wir überhaupt in den Amazonas kommen, deswegen war da schon ein Fragezeichen.
Naja, jedenfalls hab ich übermorgen einen Termin zum Impfen, will dann auch nicht an der Grenze stehen und nicht reinkommen.

Prinzipiell bin ich eher skeptisch bei der ganzen Impferei oder habt ihr euch gegen Vogelgrippe, Schweinegrippe oder sonstwas impfen lassen? Nur mal so als Gedanke.
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Jens

« Antwort #7 am: 26. Juni 2012, 16:59 »
Prinzipiell bin ich eher skeptisch bei der ganzen Impferei oder habt ihr euch gegen Vogelgrippe, Schweinegrippe oder sonstwas impfen lassen? Nur mal so als Gedanke.

Zu diesem Thema gibt es schon zahlreiche Meinung hier im Forum! Gib mal bei der Suche "impfen" ein....
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manado

« Antwort #8 am: 26. Juni 2012, 17:05 »
muss jeder selbst wissen.
ich finde ne krankheit, die jedes Jahr ein paar zehntausend tötet kann man ernst nehmen. impfen find ich auch nicht toll, aber wer tut das schon ...
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tortugita

« Antwort #9 am: 26. Juni 2012, 17:54 »
ich glaube nicht, dass sie dich nicht reinlassen. mir wurde gesagt, wenn man keine hat, wird sie einem an der grenze verabreicht,  aber ich habe keine ahnung ob das stimmt. ich war schon in vielen lateinamerikanischen ländern, auch in bolivien und ich wurde noch nie danach gefragt.
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Oli

« Antwort #10 am: 27. Juni 2012, 10:19 »
ich glaube nicht, dass sie dich nicht reinlassen. mir wurde gesagt, wenn man keine hat, wird sie einem an der grenze verabreicht

Das kann absolut nicht stimmen. Der Impfschutz ist bei Gelbfieber erst nach dem 10. Tag gegeben. Daher ist auch dieser Zeitraum zwingend vor einer Lateinamerikaeinreise zu beachten und einzuhalten!

tortugita

« Antwort #11 am: 28. Juni 2012, 03:20 »
naja, schlussendlich geht es denen ja nur ums geld, deshalb glaube ich nicht, dass sie dich von der einreise abhalten, wenn sie an einer impfung geld verdienen können.
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karoshi

« Antwort #12 am: 28. Juni 2012, 10:51 »
ich glaube nicht, dass sie dich nicht reinlassen. mir wurde gesagt, wenn man keine hat, wird sie einem an der grenze verabreicht

Das kann absolut nicht stimmen. Der Impfschutz ist bei Gelbfieber erst nach dem 10. Tag gegeben. Daher ist auch dieser Zeitraum zwingend vor einer Lateinamerikaeinreise zu beachten und einzuhalten!

Was kann absolut nicht stimmen? Dass man tortugita das gesagt hat, oder dass in Bolivien bei der Einreise geimpft wird? Ich persönlich halte beides nicht für so unwahrscheinlich. Ich weiß z.B. aus sicherer Quelle, dass in Brasilien in der Vergangenheit Straßenkontrollen auf dem Weg ins Amazonasgebiet gemacht wurden, und dass dort in der Tat Leute zwangsgeimpft wurden, wenn sie keinen Impfschutz nachweisen konnten. Es wurde sogar in Reiseführern empfohlen, genau für diesen Fall sterile Injektionsnadeln mitzunehmen. Dass solche Ad-Hoc-Impfungen nicht den gleichen Effekt haben wie Impfungen mit 10 Tagen Vorlauf, steht auf einem anderen Blatt. Womit wir wieder bei der Frage wären: Warum lasse ich mich impfen? Weil ich den Vorschriften genüge tun will, oder weil ich mich schützen will?

Übrigens: Ich kannte während meines Studiums einen, der Gelbfieber hatte. Er war in einem Entwicklungsland mit einem vermutlich nicht sachgerecht gelagerten (=unzureichend gekühlten = toten) Impfstoff geimpft worden und hatte gedacht, er wäre danach immun. Der hat nach einer Afrika-Reise festgestellt, dass das wohl doch nicht so war. Er hatte wohl auch einen schweren Verlauf, jedenfalls hat er sich noch Jahre später alle paar Monate mal für 2 Wochen ins Krankenhaus gelegt.
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Angel

« Antwort #13 am: 28. Juni 2012, 11:52 »
Den Gedanken hatte ich auch, wegen dem Impfen an der Grenze. Wer weiß, wie die Nadeln aussehen und wer weiß wie das Zeug gelagert wurde. Dann doch lieber hier impfen lassen!

Naja, habs eh bald hinter mehr. Prinzipiell bin ich halt kein Impf-Freund wegen der Geldmacherei, die in manchen Fällen dahintersteht. Allerdings sehe ich hier ein, dass es einfach ein Gesundheitsrisiko ist und ich mich besser vor Gelbfieber schützen werde.

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axelundsuse

« Antwort #14 am: 03. August 2012, 08:01 »
Wir wurden an der Grenze nicht kontrolliert und auch sonst nirgends im Land
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