Also ich habe bewusst kurz vor dem Zeitpunkt der Kündigungsfrist gekündigt. Obwohl mein Verhältnis zu meiner Vorgesetzten ganz ok war, wäre es für mich persönlich nicht in Frage gekommen, meine Pläne sehr viel frühzeitiger zu kommunizieren.
Denn so viel Vertrauen habe ich nun auch nicht in mein Unternehmen, dass man mich nicht aus irgendeinem Grund kündigt, zu einem Zeitpunkt, der mir ungelegen kommt. Ich konnte auch nicht gut einschätzen, wie man auf mein Vorhaben reagiert. Aber ich habe es so gemacht, dass ich das Gespräch mit meiner Chefin gesucht habe und ihr erzählt habe, was ich plane. Die Kündigung hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht dabei. Das war für mich dann ein guter Kompromiss, denn mit der Kündigung direkt schon in der Tür zu stehen, wäre mir auch eher unangenehm gewesen.
Und es war schon schwer, vor allem, weil mir mein Job viel Freude macht. Und ich war vor diesem Gespräch und auch einige Wochen nach dem Gespräch bzw. dann der Kündigung auch ziemlich traurig, dass ich den Job/das Unternehmen verlasse.
Bereut habe ich es allerdings nicht. Und jetzt (mittlerweile ist es zwei Monate her) ist die Traurigkeit darüber auch verschwunden. Ich freue mich auf das, was kommt - egal wie es läuft.
Meine Arbeitsmotivation hat an und für sich nicht nachgelassen. Ich muss halt auch noch sechs Monate weiterarbeiten. Aber ich habe sogar neue Projekte bekommen und habe komischerweise überhaupt nicht das Gefühl, dass man denkt "Ach, die ist ja eh bald weg." Und somit macht das Arbeiten natürlich Spaß.
Was mich besonders gefreut hat, sind die Reaktionen von ganz, ganz vielen Kolleginnen und Kollegen, die sagen, dass sie super finden, was ich plane, sie das bewundern und sie schade finden, dass ich gehe.
Das ist natürlich schön und jetzt ist es so, dass ich teilweise noch lieber in die Firma gehe, als zuvor.
Grüße
MiCo