Thema: Wie sag ich's meinem Chef ...  (Gelesen 16679 mal)

izzy

« Antwort #15 am: 20. Mai 2011, 16:56 »
Hallo Kroc,

ich habe zwar selbst noch nicht für meinen Traum gekündigt (starte erst Sep. 2012), denke aber du solltest das auf jeden Fall durchziehen!!! Ich kann schon verstehen, dass du vll ein schlechtes Gewissen hast, da sich deine Chefs anscheinend sehr für dich eingesetzt haben. Aber... wenn du das jetzt nicht durchziehst, wirst du es wahrscheinlich nie machen und deinen Traum nicht verwirklichen können. Dann wirst du in 10 Jahren immernoch an deinem Arbeitsplatz sitzen und darüber nachdenken, was du alles verpasst hast.
Du wirst nicht all die tollen Erfahrungen machen, die auf dich warten, während du auf deiner Reise frei leben kannst...und das nur, weil du deinen Chef glücklich machen willst?
Tu das, was DU machen willst. Getreu dem Motto: "Lebe nicht um zu arbeiten, sondern arbeite um zu leben"
:D
Ich hoffe du kannst die für dich richtige Entscheidung treffen ;)

LG isi
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CPT_CHAOS

« Antwort #16 am: 21. Mai 2011, 05:24 »
Das größte Problem, das ich in meinem Fall für die Akzeptanz/das Verständnis sehe ist, dass ich weiss was für ein großes Loch meine Kündigung reissen wird. Wir sind ein kleines Team und ich bin auf meinem Teilgebiet ein Hauptwissensträger, und wir kämpfen sowieso tagtäglich um jeder Ressource...
Von daher könnte ich mir vorstellen, dass trotz persönlichem Verständnis meines Chefs die Tatsache, dass ich es trotz der Gesamtsituation durchziehe, eher nachteilig für einen Wiedereinstieg hinterher sein wird.
...

Vielleicht bin ich da auch zu loyal, aber meine Chefs haben wirklich viel für mich getan, mich immer unterstützt und gefördert, und darum habe ich jetzt schon ein schlechtes Gewissen...obwohl ich überzeugt bin, dass ich es machen will...
Du hast EIN LEBEN. DEIN Leben. Frag dich einfach was du irgendwann mehr bereuen wirst: Deinen Firma und deinen Chef enttäuscht zu haben, oder dich SELBST und deine Träume im Stich gelassen zu haben? (Ich glaube du hast diese Frage dir gegenüber schon selbst beantwortet wenn du sagst dass du "überzeugt bist es machen zu wollen", jetzt musst du es halt nur durchziehen. Ist nicht leicht ich weiß. Aber glaub mir, die Belohnung ist es sowas von wert!!!)

Zitat
Habt ihr mit sowas Erfahrung?
Ja, ich habe mit ähnliche Zweifel gehabt, ähnliche Situation (kleine Firma, gerade erst vor nem Jahr angefangen, jeder Mitarbeiter wird gebraucht, blabla) - aber ich habe meine Ängste besiegt und bin jetzt seit 38 Tagen unterwegs, habe noch 11 Monate vor mir und BEREUE ES KEINE SEKUNDE. Ich lebe meinen Traum und egal was danach kommt - DAS WAR ES WERT! Das weiß ich mit jeder Faser meines Herzens. Wenn ich überlege ich hätte nen Rückzieher gemacht und alles das was ich jetzt schon erlebt habe (und noch erleben werde) würde ich verpassen --- und mich dann die ganze Zeit fragen "Was wäre wenn" oder "Hätt ich doch nur"   --- brrrrrr nee da ziehts mir nen kalten Schauer über den Rücken.

Wenn du den Traum hast und die Möglichkeit ihn zu verwirklichen dann TU ES. Alles andere wirst du nur irgendwann schwer bereuen. Meistens kommts eh besser als erwartet (war bei mir beim Gespräch mit den Chefs so, und Anderen geht es ja auch so wie man hier im Forum liest).

 Loyalität ist wichtig - aber nicht nur einem Arbeitgeber gegenüber sondern auch den eigenen Träumen und Zielen!
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jhein

« Antwort #17 am: 21. Mai 2011, 10:44 »
Noch viel schwieriger ist es als Chef seinen Mitarbeitern zu sagen, dass man jetzt mal 9 Monate weg ist :-) Hat aber auch geklappt und es ist niemand schreiend weg gelaufen.

Ich habe selbst auch einen Kollegen, der nächstes Jahr für 12 Monate in ein Sabbatical geht. Den größten Gefallen, den Ihr Eurem Chef machen könnt (ausser dableiben natürlich) ist es möglichst frühzeitig zu sagen. Je früher man das weiss, desto besser kann man planen, desto mehr kann man selbst zeigen, dass man der Firma nicht schaden will und jemanden anderen gut einarbeiten und desto besser sind die Chancen wieder neu einzusteigen.

Ich würde auch immer erstmal versuchen eine Beurlaubung o.ä. zu bekommen. Beim heutigen Fachkräftemangel in manchen Bereichen sind viele Firmen glücklich, wenn sie wissen der Kollege kommt nach dem Jahr wieder. Und nur kündigen, wenn es gar nicht anders geht.

Gruß,
Julian
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dirtsA

« Antwort #18 am: 23. Mai 2011, 15:56 »
Ich schließe mich hier mal mit einer Frage an, die mich gerade sehr beschäftigt:

WANN ist der richtige Zeitpunkt!?  ???

Zu meiner Situation: Ich möchte im Jan los, habe 3 Monate Kündigungsfrist, müsste also im Sept. zum 31.12. kündigen. Sprich, ich könnte/müsste auch erst im Sept. Bescheid sagen. Momentan sind es noch ca. 7 Monate bis Jahresende, also schon noch ein laaaanger Zeitraum. Ich weiß fix, dass ich prinzipiell keine Probleme bekommen würde, wenn ich jetzt schon Bescheid sage. Aber es würde halt die ganze Zeit im Vordergrund stehen "sie verlässt uns bald" und ich könnte wahrscheinlich nicht mehr normal arbeiten, weil mir öfter Steine in den Weg gelegt werden würden (in Richtung: kann doch dir egal sein, bist eh bald weg etc.). Außerdem soll ich gerade in einer höheren Position ein paar Leute einlernen, wo es auch eher "ungut" wäre, wenn gleich von Anfang an feststeht, dass ich ihnen nicht mehr lange für Fragen zur Verfügung stehe.
Andererseits nehme ich diese Position erst ein und fühle mich ein bisschen schlecht, dass ich so viel Verantwortung bekomme (und ne ziemlich große Chance) - um dann "Tschüss" zu sagen...  ::)  :'(
Daher frage ich mich, ob eine Klärung jetzt gleich nicht doch das Beste wäre.

Klar, endgültig muss es ICH entscheiden... Aber mich würden mal eure Meinungen interessieren, oft ist ja auch etwas dabei, an das man selbst noch nicht gedacht hat...

Danke schon mal :)
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weltentdecker

« Antwort #19 am: 23. Mai 2011, 16:54 »

WANN ist der richtige Zeitpunkt!?  ???

Da würde mich eure Meinung auch sehr interessieren. Hatte wahrscheinlich vor, ca. 8 Monate vor Abflug (also diesen August) schon Bescheid zu geben, da ich erstens dann eh ein Zielgespräch mit meinem Chef habe und zweitens ja auch mal anfragen möchte, ob die Möglichkeit für unbezahlten Urlaub besteht (obwohl ich da wenig Hoffnung habe). Wenn dann der unbezahlte Urlaub nicht genehmigt wird, muss ich natürlich noch 8 Monate dort arbeiten und alle wissen, dass ich bald weg bin. Andererseits ist das dann auch genug Zeit für meinen Chef, die Stelle neu zu besetzen (kann ja manchmal extrem langwierig sein) und dann ist ja evtl. auch noch Zeit, dass ich meine Nachfolgerin einarbeiten kann.

Hmh, bin auch noch unentschlossen, tendiere aber doch dazu, es früh zu sagen.  :-\
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Susu

« Antwort #20 am: 24. Mai 2011, 06:00 »
Hallo Leute,

wenn klar ist, dass es keinen bezahlten Urlaub/Sabbatical/Auszeit gibt, habe ich folgende Meinung:

Die Kündigungsfrist (egal ob ein Monat, drei Monate oder sonst was) ist doch ein von beiden Seiten, also euch und eurem Arbeitgeber, vereinbarter Zeitraum. Es ist also für beide Seiten nur legitim gemäß der Kündigungsfrist zu kündigen. Warum macht ihr euch da so ein schlechtes Gewissen?

Ich finde, auch wenn ihr nach eurer Reise evt. einen Wiedereinstieg bei demselben Unternehmen plant, könnt ihr euch an eure Kündigungsfrist halten und braucht nicht schon Monate vor Ablauf eurer Kündigungsfrist eure Lebenspläne mit eurem Arbeitgeber teilen. Das würdet ihr doch auch nicht machen, wenn ihr Nachwuchs plant, oder?

Eure Reise ist Privatsache. Da muss man sich nicht für rechtfertigen oder ein schlechtes Gewissen haben, dass man kündigt.

Viele Grüße, Susu

 

Jens

« Antwort #21 am: 24. Mai 2011, 07:46 »
Also ich würde an eurer Stelle da auch nichts überstürzen. Susu hat mit den Kündigszeiten schon recht. Ich denke, dass ihr nicht unbedingt erst ganz kurz vor ablauf der Kündigungsfrist bescheid sagen müsst, aber nicht schon 8 Monate vorher. OK, bei weltenendecker ist vielleicht noch ein Hauch da unbezahlten Urlaub zubekommen, da würde es Sinn machen, jedoch würde ich das auch frühsten 6 Monate vorher machen. Also würde das doch mit deinem Zielgespräch hin hauen!
Generell ist es ja im Moment so, dass die Firmen gute Leute suchen und ihr daher schon für die Firma "haltenswert" seid. Unter Umständen kann es sogar von Vorteil sein, daher würde ich euch Beiden raten im Gespräch euren Chef anzubieten wieder zu kommen! (natürlich nur wenn ihr wollt ::) )Ihr müsst euch halt wie ein Mercedes verkaufen und ihm klar machen, dass es draußen sonst nur Trabbis gibt ;D ;D Außerdem würde ich dem Chef sagen, dass er es bitte den Kollegen noch nicht sagen soll, damit es keine Unruhe gibt, wie es DritsA beschrieben hat, so habe ich es damals mit meiner Chefin gehalten und sie war ganz glücklich damit, dass es die Mitarbeiter/Kollegen erst recht spät mitbekommen haben! ;)
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weltentdecker

« Antwort #22 am: 24. Mai 2011, 09:11 »
Es ist also für beide Seiten nur legitim gemäß der Kündigungsfrist zu kündigen. Warum macht ihr euch da so ein schlechtes Gewissen?

Ich finde, auch wenn ihr nach eurer Reise evt. einen Wiedereinstieg bei demselben Unternehmen plant, könnt ihr euch an eure Kündigungsfrist halten und braucht nicht schon Monate vor Ablauf eurer Kündigungsfrist eure Lebenspläne mit eurem Arbeitgeber teilen. Das würdet ihr doch auch nicht machen, wenn ihr Nachwuchs plant, oder?

Im Prinzip stimme ich dir zu, wenn man nicht mehr unbedingt danach ins Unternehmen einsteigen will. Aber wenn doch, finde ich es schon fairer, früher Bescheid zu sagen. Wenn Nachwuchs ansteht, weiß der Arbeitgeber ja naturgemäß auch 6 Monate vor Geburt Bescheid  :D

jedoch würde ich das auch frühsten 6 Monate vorher machen. Also würde das doch mit deinem Zielgespräch hin hauen!


Nee, das Zielgespräch wäre ja im august, also 8 Monate vorher. Naja, muss mir das nochmal alles durch den Kopf gehen lassen...
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dirtsA

« Antwort #23 am: 24. Mai 2011, 09:24 »
Zitat
Außerdem würde ich dem Chef sagen, dass er es bitte den Kollegen noch nicht sagen soll, damit es keine Unruhe gibt, wie es DritsA beschrieben hat, so habe ich es damals mit meiner Chefin gehalten und sie war ganz glücklich damit, dass es die Mitarbeiter/Kollegen erst recht spät mitbekommen haben!
Das finde ich eine gute Idee und werde ich mal genauer überdenken...

Ich finde es gerade in meiner Situation schon unfair, mich in eine Position einarbeiten zu lassen, die ich dann nicht übernehmen kann/werde. Das verursacht enormen Kosten- und Zeitaufwand und würde im Nachhinein sicher nicht gutgeheißen, wenn ich dann auf einmal erkläre, dass ich jetzt mal weg bin... Eine Weltreise ist ja doch was, was die meisten nicht spontan planen und mein Arbeitgeber kennt mich ja und weiß, dass ich viel voraus plane. Daher wäre für ihn gleich ganz klar, dass ich schon vor Beginn der Einarbeitung in meine neue Position am Planen war.   :-\

Ich will nach der Reise zwar EHER nicht zurück, jedoch will ich mir die Möglichkeit nicht komplett verbauen...
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karoshi

« Antwort #24 am: 24. Mai 2011, 09:42 »
Ich denke, wenn Du Zielvereinbarungen für ein Jahr machen sollst, dann ist es für beide Seiten praktischer, wenn klare Verhältnisse herrschen. Das muss ja nicht heißen, dass Du zu dem Zeitpunkt schon kündigst. Aber Du könntest zumindest Deine Firma in Deine Planungen einweihen.

Ansonsten stimme ich den Vorrednern zu, die sagen, dass man kein schlechtes Gewissen haben sollte. Es gibt nur wenige Arbeitnehmer, die gegenüber ihrer Firma irgendwie in der Schuld stehen. Im Gegenteil, meistens wird ja sogar eine Arbeitsleistung gefordert, die über die vertraglich vereinbarte weit hinaus geht. Und die meisten Firmen haben auch wenig Probleme damit, ihrerseits Arbeitsverträge zu kündigen, wenn sie es dürfen und es ihnen nützt.

Ich finde es gerade in meiner Situation schon unfair, mich in eine Position einarbeiten zu lassen, die ich dann nicht übernehmen kann/werde. Das verursacht enormen Kosten- und Zeitaufwand und würde im Nachhinein sicher nicht gutgeheißen, wenn ich dann auf einmal erkläre, dass ich jetzt mal weg bin...
Das ist in der Tat ein wichtiger Punkt. Da wäre jeder Chef zu Recht beleidigt. Natürlich kann niemand von Dir verlangen, dass Du einen Karrieresprung von Dir aus ablehnst, solange Du Dir noch nicht 100%-ig sicher bist, dass Du auf die Reise gehst. Aber sobald das fest steht (das tut es glaube ich, oder?) solltest Du aus Gründen der Fairness mit Deinem Chef sprechen.

LG, Karoshi
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Vombatus

« Antwort #25 am: 24. Mai 2011, 18:19 »
Ich möchte einen weiteren Gedanken einwerfen. Für mich stand der Zeitpunkt der meiner Kündigung schon viele Monate im Voraus fest. Als es dann soweit war und ich aufgrund der "Fairness" 4 Monate vor Beendigung der Arbeitsverhältnisses kündigte, (damit noch genug Zeit bleibt Ersatz zu suchen und einzuarbeiten etc. ) sank meine Arbeitsmotivation plötzlich von Woche zu Woche. Und das mehr als ich es mir je vorstellen konnte.

Ich weiß nicht ob das nur bei mir so war oder bei anderen auch. Jedenfalls könnte es bei dir dirtsA vielleicht auch so sein und irgendwann spiegelt sich das dann auch in der Arbeitsleistung der letzten Wochen/Monate wider. Alles in allem keine gute Situation, du hast anderes im Kopf und dein Chef ist unzufrieden weil er merkt dass du schon "weg" bist. Im Nachhinein würde ich es nicht mehr so machen, sondern kurz und schmerzlos, (je nach Kündigungsfrist) 4 Wochen davor.
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dirtsA

« Antwort #26 am: 25. Mai 2011, 10:57 »
Zitat
Aber sobald das fest steht (das tut es glaube ich, oder?)
DASS ich eine Reise machen werde, steht zu 100% fest. Nur bin ich etwas am schwanken, da ich mir wirklich eine SEHR große Karrierechance entgehen lassen würde. Allerdings in einem Bereich, in dem ich aus jetziger Sicht nach der Reise nicht mehr arbeiten möchte...  ::) Gut, das kann ich nur selbst entscheiden, muss es aber wohl bald mal, da viel davon abhängt, wie eben auch der richtige Zeitpunkt, um etwas anzudeuten, klare Worte zu sprechen bzw. zu kündigen.......  :-\
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AlpenCheGuevara

« Antwort #27 am: 25. Mai 2011, 11:41 »
Also ich würde an eurer Stelle da auch nichts überstürzen. Susu hat mit den Kündigszeiten schon recht. Ich denke, dass ihr nicht unbedingt erst ganz kurz vor ablauf der Kündigungsfrist bescheid sagen müsst, aber nicht schon 8 Monate vorher. OK, bei weltenendecker ist vielleicht noch ein Hauch da unbezahlten Urlaub zubekommen, da würde es Sinn machen, jedoch würde ich das auch frühsten 6 Monate vorher machen. Also würde das doch mit deinem Zielgespräch hin hauen!

Ich habe meinen Wunsch 8 Monate vorher geäußert. Dies hat aber auch den Grund, dass ich absolut keine Angst hatte, dass jemand überreagiert und ich ein gutes Verhältnis zu einigen Vorgesetzten habe.
Die Firma hat zwar überrascht, aber sehr positiv darauf reagiert und sich auch bedankt, dass ich ihnen so früh Bescheid gegeben habe. Allerdings muss ich sagen, dass ich auch auf einer Position arbeite, wo man nicht innerhalb von 3-4 Monaten jemanden leicht ersetzen kann.
Und da beide Seiten zufrieden mit der Lösung sind, kann ich nach meiner Reise auch wieder in der Firma anfangen :-)

lg
stefan
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MiCo

« Antwort #28 am: 29. Mai 2011, 13:20 »
Also ich habe bewusst kurz vor dem Zeitpunkt der Kündigungsfrist gekündigt. Obwohl mein Verhältnis zu meiner Vorgesetzten ganz ok war, wäre es für mich persönlich nicht in Frage gekommen, meine Pläne sehr viel frühzeitiger zu kommunizieren.

Denn so viel Vertrauen habe ich nun auch nicht in mein Unternehmen, dass man mich nicht aus irgendeinem Grund kündigt, zu einem Zeitpunkt, der mir ungelegen kommt. Ich konnte auch nicht gut einschätzen, wie man auf mein Vorhaben reagiert. Aber ich habe es so gemacht, dass ich das Gespräch mit meiner Chefin gesucht habe und ihr erzählt habe, was ich plane. Die Kündigung hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht dabei. Das war für mich dann ein guter Kompromiss, denn mit der Kündigung direkt schon in der Tür zu stehen, wäre mir auch eher unangenehm gewesen.

Und es war schon schwer, vor allem, weil mir mein Job viel Freude macht. Und ich war vor diesem Gespräch und auch einige Wochen nach dem Gespräch bzw. dann der Kündigung auch ziemlich traurig, dass ich den Job/das Unternehmen verlasse.
Bereut habe ich es allerdings nicht. Und jetzt (mittlerweile ist es zwei Monate her) ist die Traurigkeit darüber auch verschwunden. Ich freue mich auf das, was kommt - egal wie es läuft.

Meine Arbeitsmotivation hat an und für sich nicht nachgelassen. Ich muss halt auch noch sechs Monate weiterarbeiten. Aber ich habe sogar neue Projekte bekommen und habe komischerweise überhaupt nicht das Gefühl, dass man denkt "Ach, die ist ja eh bald weg." Und somit macht das Arbeiten natürlich Spaß.

Was mich besonders gefreut hat, sind die Reaktionen von ganz, ganz vielen Kolleginnen und Kollegen, die sagen, dass sie super finden, was ich plane, sie das bewundern und sie schade finden, dass ich gehe.

Das ist natürlich schön und jetzt ist es so, dass ich teilweise noch lieber in die Firma gehe, als zuvor.

Grüße
MiCo
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tetsi

« Antwort #29 am: 29. Mai 2011, 16:46 »
Ich habe das Gespräch mit meinem Chef gerade hinter mir (will zum Ende des Jahres weg) und glaube das ganz gut hinbekommen zu haben. Ich glaube der "richtige" Zeitpunkt hängt immer von vielen Sachen ab, Firmengröße, eurer Position, Verhältnis zum Chef, unterstützt eure Firma solche Vorhaben prinzipiell (z.B. über x Jahre auf einen Gehaltsteil verzichten und dann während der Pause weiter Gehalt beziehen) etc.

Bei mir war es so, ich hatte Anfang letzten Jahres beim Zielgespräch schonmal angekündigt, dass ich sowas irgendwann in naher Zukunft vorhabe - da kam dann sogut wie keine Reaktion drauf. Damit wusste ich woran ich bin und hab's auf sich beruhen lassen. Dieses Jahr im April hab ich es dann konkret mit Zeitpunkt (Ende 2011) benannt und mein Chef war schon nicht glücklich, aber es ist jetzt genug Zeit jemanden zu suchen und einzuarbeiten. Wie und ob wir das Arbeitsverhältnis beenden, haben wir jetzt genug Zeit zu entscheiden. Wir sind auch eine recht kleine Firma - da tut ein Weggang meist etwas mehr weh. Wir sind so verblieben, dass ich nach Möglichkeit auch hinterher wiederkomme.

Und ich glaube das Wichtigste ist, dass ihr keine verbrannte Erde hinterlasst. Schaut dass ihr das für euch verantworten könnt und versucht so fair zu sein wie möglich. Wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass ihr "gemobbt" werdet, wenn ihr es ansagt, dann macht es so spät wie möglich. Wenn ihr Unterstützung vom Chef / Personalabteilung wollt, dann solltet ihr es relativ früh ansprechen. Letztlich wollt ihr ja auch ein gutes Zeugnis bekommen ;)

Grüße Steffen
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