Thema: Tipps zu Andalusien gesucht  (Gelesen 16870 mal)

Worldonabudget

« Antwort #15 am: 03. März 2016, 22:04 »
Tapas haben wir übrigens nicht gratis zu unseren Getränken bekommen, sondern mussten diese immer extra bestellen und bezahlen. Vielleicht hat sich das ja geändert?
Das scheint sich dann wirklich geändert zu haben. Vielleicht im Nachgang der Wirtschaftskrise? Da haben die Bars wohl auch nichts mehr zu verschenken. Schade eigentlich.

War bei uns im Frühjahr letzten Jahres auch schon so (Sevilla, Cadiz, Tarifa, Malaga). Lediglich in Granada haben wir immer gratis Tapas bekommen und mussten während unseres 2-tägigen Aufenthaltes nur frühstücken.
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pad

« Antwort #16 am: 06. März 2016, 16:28 »
Ich mache hier gleich mal weiter. Bin zwar erst gerade zurück aus Südamerika, hab nun recht schnell eine Stelle gefunden und so bleibt bis zum Arbeitsbeginn am 1. April noch etwas Zeit zum Reisen. Nach etwas rumstöbern soll es nun Andalusien werden.

Hab einen günstigen Flug nach Malaga gefunden (Reisezeitraum vom 9.-27. März), 2.5 Wochen vor Ort. Ich hoffe mit dem Wetter klappt es irgendwie, aber Temperaturen um die 15-20 Grad und etwas Sonnenschein sollte meiner Recherche nach schon drin liegen.

Mein erster Routenentwurf wäre: Malaga > Granada > Cordoba > Sevilla > Cadiz > Conil de la Frontera (Tipp von hier) > Tarifa  > ggf. Ausflug nach Tangier > Ronda > Malaga. Jerez ist im Bild auch markiert, werde ich aber wohl auslassen.



Allerdings scheint mir das für 2.5 Wochen noch etwas hektisch. Voraussichtlich bin ich alleine Unterwegs, daher wird's wohl eine Reise per ÖV werden. Zwar sind Mietwagen echt sehr günstig (ab. 10 Euro pro Tag voll versichert), aber zusammen mit dem Sprit anderen Kosten (parken in den Städten) wird's wohl trotzdem teurer als Zug und Bus. Kann hier jemand etwas dazu sagen? Der Schwerpunkt würde dann halt auf Städten liegen und weniger auf Landschaften und Wandern.

Was haltet ihr von der Route? Wo würdet ihr kürzen bzw. sollte es dennoch machbar sein, ohne das viel Hektik aufkommt? Da ich eben erst von einer langen Reise zurück bin und im Anschluss der Berufseinstieg bevorsteht, soll es im Zweifelsfall eher etwas gemächlicher werden.

Zum Wetter: Kann man generell sagen, dass einige Regionen in Andalusien eher kälter und Schlechtwetter-anfälliger als andere sind?
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arivei

« Antwort #17 am: 06. März 2016, 20:33 »
Erstmal gratuliere ich dir zu dem wunderbaren Entschluss, Andalusien zu bereisen! Ich liebe es...

Das Wetter ist um diese Zeit meist schon sehr mild (außer in höheren Lagen) und Regen gibt es sowieso sehr selten - im Inland noch weniger als an der Küste. Ich hab in Cordoba studiert (mann, das ist schon fast 10 Jahre her  ???) und selbst im Januar konnte man zum Teil im T-Shirt im Café auf der Terrasse sitzen.


In 2,5 Wochen kann man schon ganz schön viel sehen. Für Malaga reicht mM ein Tag, Granada, Cordoba und Cadiz eigentlich auch, wenn es nur um Sehenswürdigkeiten geht, um das Flair einzuatmen natürlich mehr :). Für Sevilla würde ich 2-3 empfehlen. Marokko würde ich nicht noch mit reinquetschen - dafür hat Andalusien viel zu viel zu bieten!
Wenn du 'nur' die Städte/Strände machen willst, finde ich das in der Zeit gut mit Öffis machbar.
Mit einem Mietwagen hast du halt auch mehr Freiheit. Dann hast du schöne Städte und auch tolle Landschaften, kannst gemütlich rumcruisen und musst nicht immer dein ganzes Zeug mitschleppen. Es gibt viele schöne kleine Städte und Dörfer wo man schön cruisen kann (z.B. in den Subbeticas - und eigentlich überall... Iznajar, Zuheros, Alcala la Real und so viele mehr) und wo du problemlos einen kostenlosen Parkplatz finden solltest. In den großen Städten wär es natürlich praktisch, wenn bei der Unterkunft eine Möglichkeit zum Parken gäbe. Ansonsten einfach ein bisschen außerhalb parken und den Bus ins Zentrum nehmen. Ein Auto würde ich zumindest für eine Woche  oder 1,5 empfehlen und dann z.B. von Malaga in die Sierra Nevada, Granada, Subbeticas, Cordoba, Ronda, Malaga und dann mit Bus nach Sevilla und Cadiz (Tarifa kenn ich nicht).
Kennst du diese Seite http://www.spain.info/de/? Die find ich echt super zur Inspiration.


pad

« Antwort #18 am: 06. März 2016, 21:20 »
Vielen Dank arivei für deinen Beitrag und den Link!

Ich werde mir die Mietwagen-Geschichte nochmals überlegen, will mich jetzt noch nicht festlegen. Grössere und kleinere Städte sollten alle problemlos mit Bus und teils Bahn erreichbar sein. Vielleicht finden sich in Hostels ja auch Leute, die bereits einen Mietwagen haben oder einen teilen möchten. Ansonsten sollte sich über die gängigen Portale auch noch sehr kurzfristig ein Wagen finden lassen.

Ich stöbere gerade im sehr informativen Reiseführer von Thomas Schröder. Da wird erwähnt, dass ein Mietwagen in den grösseren Städten schon eher als Belastung zu sehen ist und parkieren sehr teuer wird. Ggf. werde ich mich auf dieser Reise auch eher auf Städte konzentrieren und beim nächsten Mal etwas mehr Natur und kleinere Orte mitnehmen.

Nach den ersten Recherchen bin ich eh schon erschlagen von all den Dingen, die man in Andalusien sehen kann. Da dürfte es wohl auch nicht bei einer Reise bleiben (zumal ich überrascht war, dass man sogar ab Zürich sehr günstig hinfliegen kann). Du hast recht, den Abstecher nach Marokko streiche ich besser wieder raus (will das Land eh früher oder später bereisen).

Weitere Ortsnamen, auf die ich gestossen bin (sieht alles sehr hübsch aus):
Mijas, Nerja, Frigiliana

Die von dir erwähnten Orte sehen alle auch toll aus. Da werde ich mich wohl mal wieder entscheiden müssen...

Ich hab eben noch bemerkt, dass ich genau in der Semana Santa vor Ort bin. Für die letzten Tage meiner Reise sind viele Städte schon sehr gut gebucht und die Preise ziehen stark an. Kann jemand noch Tipps abgeben, wo man das Fest am besten miterlebt oder welche Städte man vielleicht eher meiden sollte?

Wie sieht's eigentlich mit Hitchhiking aus? Ist das akzeptiert bzw. verbreitet? Hätte ich irgendwie auch mal wieder Lust :P
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traveldey

« Antwort #19 am: 06. März 2016, 22:16 »
Moechte noch ein paar Anmerkungen hinzufuegen.

Wenn Ihr unbedingt wollt probiert's aus - aber die spanische Mittelmeerkueste ist nur auf den noerdlichsten 250km zwischen Tarragona und der franzoesischen Grenze schoen (und auch da bei weitem nicht durchgehend)  - und an zwei, drei Oertchen in der Naehe von Valencia/Murcia. Ansonsten kann man die total vergessen.
Das gilt insbesondere fuer die Provinz Malaga - es sei denn man will sein Luxus-Resort/seine Luxus-Motoryacht nur zum Golfen, Shoppen, Beachclub-Aufenthalt oder Essen im Nobelrestaurant verlassen, und zwar wirklich fast im 'klimatisierten Erster-Klasse-Waggon mit verhaengten Fenstern'.

Mein Tipp: bleibt moeglichst in den Provinzen Cordoba, Cadiz, Sevilla, Granada. Malaga nur vom und zum Flieger.

Seht lieber zu die Verbindung von Tarifa/Barbate zurueck nach Sevilla zu finden, oder wohin auch immer (stoesst nicht weit von Jerez auf die Autobahn) ueber die Sierra PNN de los Alcornocales zu nehmen, geht in der Naehe von Barbate ab. Ueber Vejer de la Frontera, Medina Sidonia, Arcos de la Frontera, Ubrique, Setenil und Zahara de la Sierra, und ein para andere Doerfer mehr die ich jetzt vergessen habe. Per Mietwagen -  da ist wenigstens schoene Natur und man kann spazierengehen und sogar in huebschen Doerfern uebernachten.

Zum Thema Auto allgemein: Zugtickets sind teuer geworden in Spanien? Dann ist ein Auto/Mietwagen mehr denn je zu empfehlen. Die Ueberlandbusse haben vom Konzept her fast nichts mit denen in Lateinamerika gemein (naemlich Volks-Fortbewegungsmittel Nr.1 fuer Entfernungen ab 10km aufwaerts). Sondern es sind entweder Verbindungen zwischen den Grossstaedten in Konkurrenz zu RENFE und Billigfluegen, oder auf lokalen/regionalen Arbeitskraefte-Pendelverkehr ausgerichtete Zubringer. 
Natuerlich: wenn Du nur Sevilla/Cadiz Innenstadt betrachtest - da ist ein Auto der helle Wahnsinn. Natuerlich ist man da mit Bus und Bahn guenstiger dran als mit Mietwagen, Extra-Benzin fuer's Verfahren und Parkgebuehren. Aber das Theater faengt schon an wenn Du in irgendeinen Vorort musst, wo kein Direktverkehr vom Stadtzentrum aus hingeht, oder irgendein Castillo oder Dorf oder Aussichtspunkt besichtigen willst wo nicht so gut wie jeder Passagier hin muss. Mit Zeitverlust durch Umsteigen, Staus, Baustellen, verschiedenen Haltestellen und oertlich weit auseinandergelegenen Busbahnhoefen verschiedener Busgesellschaften, betraechtlicher Entfernung vieler Sehenswuerdigkeiten von Verkehrsknotenpunkten, teuren Taxifahrten, Zeitdruck und sights die Du streichen musst weil Du einfach nicht hinkommst, bist Du kostenmaessig und nervlich besser mit einem Mietwagen aufgehoben, auch und gerade im Urlaub beim Ueberland-Sightseeing.

Was sich auch lohnt (ist zwar umstaendlich, aber allemal lohnender als Malaga) waere ein Abstecher in die Provinz Huelva, oder sogar nach Extremadura. Von Sevilla aus in die anderen Richtungen gedacht jetzt.

Ob man nach Tanger/Marokko ueberfahren sollte oder nicht haengt meinr Meinung nach v.a. davon ab ob man schon arabische/islamische  Laender bereist hat oder nicht. Wer Laender dieses Kulturkreises noch nicht kennt, dem wuerde ich schon einen Abstecher nach Marokko empfehlen, und sei es nur ein Tagesausflug nach Tanger, um die Stimmung einzufangen und ein Gespuer fuer den Einfluss im historischen und heutigen Spanien zu bekommen. Auch mal von den Entfernungen her; an der schmalsten Stelle ist die Meerenge kaum 3km breit.
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pad

« Antwort #20 am: 06. März 2016, 23:37 »
Vielen Dank traveldey.

Inzwischen hab ich leider festgestellt, dass die Alhambra-Tickets schon fast für den ganzen März vergriffen sind, vor allem zu meinen Wunschdaten. An den wenigen Tagen, wo noch was übrig bleibt, ist die Eintritts-Zeit 17.00 Uhr. Da bleibt wohl nicht mehr genügend Zeit, alles in Ruhe zu besichtigen.

Eine Alternative ist es, die Granada Card (Bono Turistico) zu kaufen. Hier ist auch ein Eintritt inkludiert, wobei Datum und Zeit recht frei gewählt werden kann. Die Karte kostet stolze 37 Euro, beinhaltet dafür noch diverse weitere Attraktionen und ÖV-Transport. Dennoch, die über 20 Euro mehr würde ich sonst wahrscheinlich eher nicht ausgeben. Nervig, aber wird wohl die einzige Lösung sein.

Welche Zeit eignet sich eurer Erfahrung nach am besten für den Alhambra-Besuch? Man muss sich ja leider schon festlegen...

Kennt jemand noch andere Möglichkeiten, an Tickets zu kommen? Tageskasse kommt ja wahrscheinlich nicht in Frage, wenn online schon alles Weg ist.
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traveldey

« Antwort #21 am: 07. März 2016, 00:00 »
Das ist bedauerlich mit der Alhambra, aber nicht allzu schlimm. Dass ich da war ist leider lange her (1998/99?) da bin ich von Madrid aus fuer umgerechnet 50 Euro hin und zurueck gefahren (mit dem Zug ueber Nacht), und der Eintritt kostete um die 10 Euro pro Person fuer den ganzen  Samstag an der Tageskasse, von morgens Oeffnungszeit (da waren wir gerade angekommen) bis spaet abends lange nach Dunkelheit, allerdings mit europaeischem Studentenausweis, und knapp 20 Euro ein einfaches Doppelzimmer im alten Zentrum Granadas. Sonntag sind wir dann gemuetlich tagsueber zurueckgefahren. War glaube ich April oder Mai - jedenfalls ein Wochenend-Ausflug von einem Sprachkurs in Madrid - aber da hatte ich Cordoba, Sevilla und vieles andere von Andalusien und im Umkreis von Madrid schon laengst gesehen, waehrend alle immer von Granada schwaermten. Ich glaube hoehstens vom Bahnhof ins Alsttadtzentrum sind wir OV gefahren, bin aber noch nicht mal mehr sicher. Sonst alles zu Fuss, ohne groessere Anstrengungen, inkl. Gepaeck.
Die Alhambra ist ein Phaenomen und ist auch schoen, in erster Linie der  Garten mit Wasserkanaelen und der Spiegelungseindruck im patio de los leones. - Lohnt sich auch noch um 17 Uhr im spaeten Maerz (die sind wahrscheinlich auch per Leuchtstrahler erhellt). Ein kurzer Blick lohnt sich auch in den Sommerpalast von Carlos I/V, der aussen viereckig und innen oval ist.  Von innen der Ring des Nibelungen, und aussen ein brutal-pragmatisch anmutendes katholisches Fort.
Ansonsten ist die arabische Architektur der Alhambra reine Spaetzeit:  protzig und praechtig - aber kitschig, wenig aus Holz geschnitzt, das meiste bemalter Gipsabdruck. Braucht man nicht im Tageslicht zu betrachten.
Der Rest der Anlage ist meiner Meinung nach sowieso ueberfluessig, und sonst gibt's in der ganzen Gegend nicht viel zu sehen. Granada hat eine huebsche, schoen gepflegte Innenstadt im andalusischen Stil - aber das ist nix einmaliges und in der Gegend auch nicht so aussergewoehnlich. Mehr als ne Stunde braucht man eigentlich gar nicht.
In Bono Turistico/Granada Card wuerde ich nicht investieren. War zwar schoen das zu sehen. Indes nicht um jeden Preis. Im Gegensatz zu anderen arabischen Bauten und vielen tollen Gaerten die es in Europa und Asien gibt, ist die Alhambra naemlich durchaus keine extrem herausragende Kulturleistung. Und wenn die so einen Krampf da veranstalten, unverschaemte Forderungen stellen, Kunden bis auf die Minute den Tag verplanen und fuer dumm verkaufen mit sinnlosen Pauschalangeboten und so, dann wuerde ich sagen: 'Das kann man sich auch ohne grosse Qualitaetseinbussen sparen!' und einen grossen Bogen um das ganze Granada herum machen.

Viel wichtiger, interessanter und vor allem aelter sind die Saeulen der Mezquita in Cordoba, das ist reinste, feinste arabische Architektur in sauberer mathematischer Exaktheit. Auf die wuerde ich zwei Tage verwenden, oder nochmal spaeter hinfahren - im Zweifelsfall auf Granada verzichten und Cordoba vertiefen. Cordoba ist ein echtes Kleinod. Und auch hier, diesmal von kastilischer Reconquista-Seite, der inquisitorische, dunkle, eiserne, kolonial vergoldete Katholizismus, dem schlichten und doch formschoenen Minimalismus der damaligen Wuestenzivilisierer aufgepfropft. Und dann das herrliche, ueberbordende Sevilla mit den Zuckerbaeckereien der Einnahmen aus Kolonialhafen und ein paar echt alten Gebaeuden...
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traveldey

« Antwort #22 am: 07. März 2016, 01:55 »
Die Semana Santa wuerde ich moeglichst ausserhalb Spaniens verbringen.  Aber da's nun so gekommen ist, habt Ihr drei Moeglichkeiten.
1) Mitmachen- Ihr seid ueber das Osterwochenende in Sevilla. Moeglichst in der Kathedrale. Das ist dann wenigstens richtig was g'scheits. Mit Umzuegen von Selbstgeisslern mit schwarzen Bedeckungen, die Eisenkugeln an Ketten hinter sich herziehen, blutende ueberlebensgrosse Christusfiguren an Kreuzen, usw.. Auch an den vertorbenen Journalisten Scholl-Latur denken mit seinen Erzaehlungen aus der Jugend im Jesuiteninternat ('Heulen und Zaehneklappern'). Die Erde als Jammertal. Das ungeschminkte, wahre Antlitz des Menschen eine daemonisch verzerrte Fratze, und der gekreuzigte und auferstandene Jesús Christus die Konsequenz davon und einzige Erloesung.
2) Ihr seid an der Costa de la Luz huebsch in einem netten Hotel und spaziert die 2-3 Tage nur am Strand auf und ab, stundenlang und ohne rechts und links zu blicken. Das geht auch.
Alles andere ist ueberfuellt, ueberteuert, schlecht, geschlossen, funktoniert nicht, traurig und Zeitverschwendung.
Hitch hiking ist nicht sehr ueblich, in der Semana Santa auch nicht allzu sinnvoll weil oft grosse Familien alle verfuegbaren Plaetze im Auto besetzen.
3) Tanger-Tage
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karoshi

« Antwort #23 am: 07. März 2016, 07:04 »
Inzwischen hab ich leider festgestellt, dass die Alhambra-Tickets schon fast für den ganzen März vergriffen sind, vor allem zu meinen Wunschdaten. An den wenigen Tagen, wo noch was übrig bleibt, ist die Eintritts-Zeit 17.00 Uhr. Da bleibt wohl nicht mehr genügend Zeit, alles in Ruhe zu besichtigen.

Eine Alternative ist es, die Granada Card (Bono Turistico) zu kaufen. Hier ist auch ein Eintritt inkludiert, wobei Datum und Zeit recht frei gewählt werden kann. Die Karte kostet stolze 37 Euro, beinhaltet dafür noch diverse weitere Attraktionen und ÖV-Transport. Dennoch, die über 20 Euro mehr würde ich sonst wahrscheinlich eher nicht ausgeben. Nervig, aber wird wohl die einzige Lösung sein.

Welche Zeit eignet sich eurer Erfahrung nach am besten für den Alhambra-Besuch? Man muss sich ja leider schon festlegen...

Kennt jemand noch andere Möglichkeiten, an Tickets zu kommen? Tageskasse kommt ja wahrscheinlich nicht in Frage, wenn online schon alles Weg ist.

Bono Turistico ist die einzige Methode, die kurzfristig funktioniert. Es gibt zwar auch eine Tageskasse, dort werden aber nur wenige Tickets verkauft, und die Schlangen sind seeeeehr beeindruckend, selbst früh am Morgen schon. Stell Dich bloss nicht dort an, wenn Du ein Bono Turistico hast! Es gibt einen separaten Eingang für BT-Inhaber, an dem eigentlich nie eine Schlange steht.
Wir haben damals unser BT einen Tag vorher in der Stadt gekauft und konnten noch zwischen mehreren vernünftigen Uhrzeiten wählen. Man kann es aber auch online im Voraus kaufen (würde ich empfehlen). Die Uhrzeit gilt übrigens nur für die Besichtigung der Nasridenpaläste, während der Rest der Alhambra jederzeit zugänglich ist. Aber das weißt Du wahrscheinlich schon.

Bleibt noch die Frage, ob sich das Geld lohnt. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen. Ich persönlich würde sagen: Wenn man nicht auf den Cent schauen muss, schon. Anderenfalls muss ich traveldey recht geben: Im Vergleich mit ähnlichen Anlagen anderswo (ich denke da vor allem an Rajasthan) wird um die Alhambra schon ein ziemlicher Hype gemacht.

LG, Karoshi
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traveldey

« Antwort #24 am: 07. März 2016, 08:06 »
Gibt noch eine Moeglichkeit. Auf dem Gelaende der Alhambra ist ein Hotel, Parador Nacional, im Gebaeude es alten Kalifenpalasts. Die Uebernachtungsgaeste des Hotels laufen fast zwei Tage und eine ganze Nacht frei im Alhambragelaende herum, da der Alhambra-Eintritt im Zimmerpreis inbegriffen ist. Das ist zwar nicht billig - fuer Maerz habe ich als bestes Angebot 260 Euro pro DZ und Nacht gefunden. Andererseits muss man im Einzelfall konkrete Preisvergleiche machen. Wenn man jetzt fuer zwei Personen und zwei Tage Bono Turistico kauft, ist man schon auf 150 Euro, und dann noch eine Uebernachtung ausserhalb fuer 2 Personen, plus Parkgebuehren oder Taxi - da ist man dann auch auf 200, 250 Euro. Je nach  Saison kommt das aufs gleiche raus, oder zumindest sehr aehnlich...
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pad

« Antwort #25 am: 07. März 2016, 09:58 »
Vielen Dank für eure Hinweise. Granada möchte ich schon nicht weglassen. Alleine die Sicht auf die Festungsanlage sieht auf Bildern schon sehr eindrücklich aus. Wahrscheinlich werde ich dann in den sauren Apfel beissen und das BT vorab online kaufen. Ich muss nicht jeden Cent zweimal umdrehen, hatte schon beim Flugpreis Glück und bin sonst eher sparsam unterwegs. Natürlich werde ich mir für Sevilla und die anderen Städte dennoch ausreichend Zeit nehmen. Gibt es noch weitere Sehenswürdigkeiten, die ich zwingend vorbuchen müsste?

@traveldey: Ich bin alleine unterwegs und werde wahrscheinlich meist in Hostels oder Privatunterkünften übernachten. Dafür werde ich pro Nacht zwischen 20-40 Euro ausgeben (Dormbett, AirBnB-Zimmer, einfaches Einzelzimmer in einer Pension). Daher kommt für mich das Hotel in der Anlage weniger in Frage. Vielen Dank dennoch für den Hinweis, vielleicht kann später mal jemand davon profitieren.

@karoshi: Wie hast du den Gegenwert für's BT insgesamt empfunden? Habt ihr von den anderen inkludierten Sehenswürdigkeiten (Kathedrale, Klöster, Museen) auch noch einige mitgenommen?

Zur Semana-Santa: Ja, mir wär's auch lieber, wenn ich die hätte umschiffen können. Nun, meine Wahl wäre auch so auf Andalusien gefallen (hab's erst nach dem Flugticketkauf bemerkt). Ich war inzwischen schon recht oft in Ländern unterwegs, wo zeitweise sehr viel los war (Karneval in Brasilien, Chinesisches Neujahr in Malaysia, irgendeine Chinesische Feiertagswoche mit tonnenweise Chinesen in Taiwan etc.). Da war es immer etwas mühsam und teurer, an brauchbare Unterkünfte zu kommen. Das kann Nerven kosten, aber irgendwie ging es doch immer. Toll ist auch, dass Hostels mit Dorm-Betten meist deutlich weniger betroffen sind von solchen Anlässen, da der meiste Lokaltourismus solche Optionen nicht in Betracht zieht. Auch auf AirBnB findet man auch dann meist noch ein Zimmer, wenn auf den Buchungsplattformen nur noch überteuerte Restzimmer verfügbar sind.
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dirtsA

« Antwort #26 am: 07. März 2016, 11:40 »
Also ich finde es eher ein Plus, dass du die Semana Santa mitbekommen wirst!! Sieht auf den Bildern jedenfalls sehr spektakulär und interessant aus. Ich habe auch erst im Nachhinein darüber gelesen (nachdem unser Sevilla Trip im Feb gebucht war) und hab es dann fast bereut, nicht stattdessen das Osterwochenende genommen zu haben :) Klar ist viel los, andererseits ist es was Einmaliges und ich finde es immer super, wenn man lokale Bräuche mitbekommt! Ist mir leider noch nicht sooo oft gelungen...
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karoshi

« Antwort #27 am: 08. März 2016, 07:49 »
@karoshi: Wie hast du den Gegenwert für's BT insgesamt empfunden? Habt ihr von den anderen inkludierten Sehenswürdigkeiten (Kathedrale, Klöster, Museen) auch noch einige mitgenommen?
Nicht super günstig, aber auch kein Nepp.
Wir waren noch in der Kathedrale und im Science Museum (Regentag), letzteres ist besonders für Kinder ganz nett, aber kein Muss. Wenn man nicht ins Science Museum will, braucht man eigentlich auch keinen öffentlichen Transport in Granada, alle Sehenswürdigkeiten liegen sehr zentral. Lohnen könnte sich noch der Bus auf den Albacin. (Runter aber unbedingt zu Fuß durch die kleinen Gassen!)
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arivei

« Antwort #28 am: 08. März 2016, 21:42 »
Die Semana Santa wuerde ich moeglichst ausserhalb Spaniens verbringen.   


Auf gar keinen Fall!!! So ein Fest mitzuerleben ist etwas ganz besonderes!
Einerseits wollen die Leute (ok, natürlich längst nicht alle) zum Loi Krathong oder Holi und sowas soll man dann verpassen? Warum?

Ostern wird in Spanien groß gefeiert mit tollen Umzügen, traditionellen Gewändern, Musik... Vielerorts wird dem Namen 'Semana Santa' alle Ehre gemacht und es gibt tatsächlich einige 'Veranstaltungen' über die ganze Woche verteilt - der Höhepunkt ist dann ja Karfreitag bis Ostersonntag.
Auf der Seite http://www.andalucia.org/es/semana-santa/ findest du Infos zu Orten, an denen es besonders schön sein soll - teilweise auch sehr kleine Orte, wo es sicherlich eher ursprünglich abläuft und wahrscheinlich auch die Unterkunft kein Problem ist (toll wäre es hier einen CS-Host zu finden, der einem die Traditionen erklären kann :) aber natürlich ist das während solchen 'Familienfeiertagen' immer nicht so leicht)

Lass dir das nicht entgehen!

traveldey

« Antwort #29 am: 12. März 2016, 01:21 »
ZITAT: ''Auf gar keinen Fall!!! So ein Fest mitzuerleben ist etwas ganz besonderes!
Ostern wird in Spanien groß gefeiert mit tollen Umzügen, traditionellen Gewändern, Musik... Vielerorts wird dem Namen 'Semana Santa' alle Ehre gemacht und es gibt tatsächlich einige 'Veranstaltungen' über die ganze Woche verteilt - der Höhepunkt ist dann ja Karfreitag bis Ostersonntag.
... So ein Fest mitzuerleben ist etwas ganz besonderes!
Einerseits wollen die Leute (ok, natürlich längst nicht alle) zum Loi Krathong oder Holi und sowas soll man dann verpassen? Warum?'' ZITAT ENDE

OK,ich weiss was du  meinst. Gebe Dir prinzipiell auch recht. Adventszeit in einer mittleren europaeischen Stadt, Karneval auf einem gesunden Bauerndorf in der Naehe von Koeln; Erntedankfest in Bayern, Weinlese in Frankreich, San Juan und San Pedro in Spanien oder einigen Teilen Hispanoamerikas, Ferias in Andalusien, die katalanischen 'Correfocs'  im Spetember, chinesisches Neujahrsfest... und so weiter. Sie alle haben  etwas Charakterisches und etwas Erhebendes, sind meist froehlich und aufbauend und ein Kultur-/bzw- Folklore-Erlebnis.
Aber Ostern in Spanien - so charakteristisch und beeindruckend es auch sein mag,  so bedrueckend ist es auch. Wenn's noch der Palm-Sonntag waere... ok. Aber Karfreitag bis Ostersonntag, das ist halt stimmungsmassig bestenfalls vergleichbar mit dem Volkstrauertag in Deutschland; da von 'tollen Umzuegen/Musik' / 'besonders schoen; urspruenglich' zu sprechen kommt  mir extrem komisch vor.

Ohnehin ist das Osterfest fuer Glaeubige und Unglaeubige von allen christlichen Festen nicht gerade das einfachste. Aber waehrend die Christenheit in anderen Laendern eher die Freude ueber das Auferstehen Christi zu betonen versucht,  scheint die spanisch katholische Tradition vornehmlich die Schuld in den Vordergrund zu stellen. Moeglicherweise kommt es daher dass Oster-Umzuege in Spanien eher eine Seite der spanischen Kultur illustrieren, die mit den Spanienbildern, die die Leute sonst so kennen und lieben, nichts zu tun hat. Sondern da findet eher jenes Spanien seinen Ausdruck an dem so gut wie alle spanischen und nicht spanischen Denker und Kuenstler von jeher verzweifelt sind.  Jener Teil der spanischen Kultur, der engstirnig, kleinlich, sinnlos und unsachlich grausam, und dunkel ist, dessen Antwort auf alles was nicht in das (priesterliche) Normengeruest passt ein kategorisches 'aufgreifen-wegschliessen-Kopf ab' ist. Nach dessen Wertekanon (unter dem Deckmaentelchen des braven Christen bzw. des spottenden Atheisten)  ungehorsame Kinder mit der Bibel verpruegelt, tatsaechliche und verleumdete Andersdenkende nachts heimlich verschwinden gelassen, erlogene Gestaendnisse durch inquisitorische Folter erpresst und verherrlicht, aufklaererische Aufrichtigkeitsideale gezielt niedergemacht, sowie Neid und hemmunglose Rachsucht zum Ideal erklaert gehoeren.
Wert daruber nachzudenken ist es allemal, vor allem fuer Pad, der vor kurzer Zeit laenger in Lateinamerika war.
Ein schoenes (Reise-)Erlebnis und erbaulicher Kulturgenuss ist es aus meiner Sicht nicht...
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