Thema: Wanderwege der Welt  (Gelesen 4228 mal)

Nausikaa

« am: 13. Oktober 2010, 19:27 »
Hallo, liebes Forum!

Anscheinend gehört Wandern zu den Standardaktivitäten auf großen und kleinen Reisen um die Welt. Mich würde mal interessieren, was Eure Lieblingsstrecken waren und warum.
 
Achja, und was ich mich auch frage: Seid Ihr Wanderer, die auf Weltreise gehen - oder habt Ihr das Wandern erst beim Reisen für Euch entdeckt?

Bin gespannt auf Eure Antworten! :)

Liebe Grüße
Nausikaa
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Sonja Sonnenschein

« Antwort #1 am: 14. Oktober 2010, 11:33 »
Hallo Nausikaa,

eine der schönsten Wanderungen, die wir bisher gemacht haben war in Neuseeland der "Gertrude Saddle"- eine wunderbare, ca. fünf Stunden lange Tour kurz vor dem Milford Sound. Die Strecke ist schön und wenn man oben angekommen ist, hat man einen traumhaften Ausblick auf den Sound...allerdings sollte man schwindelfrei sein, oben wirds recht eng und steil.

Wir wandern auch daheim gerne, allerdings nicht so oft und so lange wie auf reisen....

Liebe Grüße
sonja
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marica

« Antwort #2 am: 14. Oktober 2010, 11:38 »
Hallo Nausikaa!  :)

Ich für meinen Teil hab das Wandern vor ein paar Jahren wiederentdeckt. Als Kind gabs mit der Familie ausschliesslich Wanderferien, was ich damals auch toll fand, in einem gewissen Alter (Pubertät natürlich  ;D) dann nicht mehr.
Und jetzt find ich es einfach wieder Klasse und wandere auch ab und zu. In der Schweiz hat man ja das Glück nie weit fahren zu müssen um eine schöne Wanderung machen zu können.

Für mich gehört das Wandern auf Reisen auch dazu. Sobald ich in einer Bergregion bin schau ich mir die Berge an und es juckt mich einfach unter den Zehennägeln da hoch zu wandern!  ;) Für mich geht es aber in erster Linie nicht um die sportliche Aktivität sondern um das langsame aber stete Vorwärts- und Hochkommen, draussen in der Natur sein, Ruhe und Stille in der Abgeschiedenheit geniessen, usw. Ich finde das sehr entspannend, und gerade auf Reisen wo immer so viele neue Eindrücke auf einen niederprasseln ist dies eine angenehme Abwechslung.

In der Türkei bin ich einen kleinen Teil des Lykischen Wegs geganen. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen.
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Nausikaa

« Antwort #3 am: 18. Oktober 2010, 00:22 »
Hi Ihr Zwei!

Leider bin ich nicht besonders schwindelfrei (tolle Voraussetzung zum Wandern!), deswegen würde ich den Lykischen Weg dem Gertrude Saddle wohl vorziehen! :) Beide sind aber bestimmt eine Reise wert. Und beide Länder stehen praktischer Weise sowieso schon auf meiner Liste!  ;)

Bin gespannt auf weitere Highlights! Achja, und über Tipps für schöne Einsteigerstrecken oder Eintagesausflüge freu ich mich auch! ;D

Eine gute Nacht an alle!
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CPT_CHAOS

« Antwort #4 am: 23. Oktober 2010, 22:21 »
Ich gehe schon immer gerne "zu Fuß" unterwegs und mag es auch völlig in der Natur zu sein. Und das geht halt super beim Wandern. Wenn man reist hat man natürlich noch mehr Zeit und Musse und kann es mehr genießen - auch weil der Exotik-Faktor noch dazukommt. Außerdem ist es eine der wenigen Aktivitäten die praktisch überall in der Welt möglich sind und nix (oder fast nix) kosten...
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Nausikaa

« Antwort #5 am: 14. November 2010, 23:32 »
A propos Kosten: Ich spiele gerade mit dem Gedanken, ein paar Wochen in der Türkei zu verbringen und da auch zu wandern, z. B. in Kappadokien und einen Teil des Lykischen Weges. Der ganze dauert wohl zu lang. :)

Ich hab gelesen, dass man auf dem Lykischen Weg in Pensionen übernachtet oder zeltet, möchte aber eigentlich kein Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Essensvorräte usw. mitschleppen. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie ich das alles tragen soll. Deshalb meine Frage: Braucht man das unbedingt oder gibt es ausreichend viele Pensionen, und wenn ja, wie viel kosten die so im Schnitt? Ich wäre irgendwann zwischen April und Juni unterwegs.
Und wie schaut's mit der Verpflegung aus? Auch da hab ich gelesen, dass es zu Engpässen kommen könnte...?

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Xenia

« Antwort #6 am: 15. November 2010, 08:55 »
Mein Highlight bis jetzt war der Overland Track in Tasmanien in 5 (oder 6? weiss gar net mehr haha) Tagen. Das war wirklich einfach ein tolles Erlebnis.
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santiago

« Antwort #7 am: 15. November 2010, 09:52 »
War hier schon jemand in Südamerika (Peru, Ecuador, Bolivien) länger wandern oder "trekken" ?

Was muss man unbedingt gemacht haben?
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After Backpacking

« Antwort #8 am: 15. November 2010, 12:10 »
Hallo liebe Wanderfreunde,

Für Südamerika bietet sich z.B. die Gegend um Huaraz in Peru an. In den Bergen der Cordillera Blanca gehört der Santa Cruz Trek wohl zu den beliebtesten. Dieser dauert vier Tage, und ist eigentlich für jeden gut machbar. Es geht zwar schon etwas hoch, aber richtig steile Abhänge gibt es nicht. Wer es dann noch ein wenig extremer mag, der kann sich am Huayhuash-Trek versuchen, 14 Tage durch das Bergmassiv der Cordillera Blanca. Dort ist dann wohl auch die eine oder andere Kletterpartie angesagt.

Und auch der Colca Canyon in der Nähe von Arequipa in Peru bietet sich zum wandern an. Auch hier gibt es Touren in all möglichen Schwierigkeitsstufen. Sehr eindrucksvolle Wanderwege gibt es hier zu bewundern.

Weiterhin darf bei einem Südamerikabesuch natürlich das berühmte W im Torres del Paine Nationalpark in Süd-Patagonien, Chile nicht fehlen. Super tolle Landschaften, jedoch kann das sogenannte "W" (benannt nach der Wanderroute, welche wie der Buchstabe W aussieht) schon zu einer gewissen Grenzerfahrung werden. Und zwar nicht unbedingt aufgrund der Schwierigkeit des Treks, sondern wegen der doch sehr wechselseitigen Wetterbedingungen: Sonne, Regen, Hagel, Schnee und vor allem eines war bei meiner Wanderung des W da, der Wind! Dennoch uneingeschränkt zu empfehlende Wanderung!

Und wenn wir schon mal ganz im Süden sind, warum dann nicht gleich nach Ushuaia? Im Nationapark Tierra de Fuego gibt es auch wieder traumhafte Seen-Landschaften und so manch gefährliches Tier wie beispielsweise Pferd, Feldhase oder Falke zu bewundern.

Mein Highlight was die in Süamerika Wanderungen betrifft war jedoch der "Ciudad Perida" oder auch "Lost City Trek" genannt, in Kolumbien. 6 Tage lang geht es auf abgelegenen Pfaden fernab jeglicher Zivilisation zur verlorenen Stadt, vorbei an unberührten Zivilisationen mitten durch den Dschungel, Spinnen, Schlangen, Riesenameisen und tropische Hitze inklusive. Die 40km sind wirklich kein Kinderspiel, denn es gilt insgesamt mehrmals einen reisenden Fluß zu überqueren (bei Überquerung Nummer 7 habe ich aufgehört zu zählen). Aber es lohnt sich!

Bei weiteren Fragen zu den einzelenen Treks, einfach nachfragen.
Tobi



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santiago

« Antwort #9 am: 15. November 2010, 12:25 »
Danke für den ausführlichen Beitrag!

Der Santa-Cruz Trekk steht auf meiner Liste auf jeden Fall weit oben! Der andere ist mir wohl zu lange...
In Huaraz wären dann noch ein, zwei Lagunen als Ausflüge intressant glaube ich.

In Boliven ist der Huayna Potosi, sollte ich die Höhe gut vertragen, auf jeden Fall noch ein Ziel!

zum SantaCruz Trek: Ich werde wohl etwa im September dort sein. Kannst du mir ev. Ausrüstungstipps geben? Nehm an Schlafsack kann man sioch dort leihen oder?
Hast du die Tour bei einem Anbieter in Huaraz gemacht und gute Erfahrungen gemacht, kannst mir also einen "Anbieter" raten?

Leider wirds bei mir zeitlich nicht reichen, um dann noch weiter in den Süden zu kommen.

LG Santiago
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Xenia

« Antwort #10 am: 15. November 2010, 13:12 »
Danke für die Berichte Tobi :)
Vorallem der Lost City Trek hat mich grad gepackt. Von wo aus startet man da?
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After Backpacking

« Antwort #11 am: 19. November 2010, 01:14 »
Hallo Ihr zwei!

Hier nun kurz die Antworten.

Für den Santa Cruz Trek braucht man eigentlich keine besondere Ausrüstung. Ich habe die Wanderung im Oktober 2009 gemacht. Es ist zwar nicht die beste Jahreszeit dafür, aber mit meinem kleinen Schlafsack ging es ohne Probleme. In Huaraz wimmelt es nur so von Touranbietern, es gibt dort wie immer sehr gute, aber leider auch recht viele schwarze Schafe. Ich hatte noch einigermaßen Glück, an der Tour und am Guide gab es bei mir nichts zu meckern, das war top. Doch eigentlich sollte ich mit einer anderen Gruppe loswandern, aber aufgrund von zu wenigen Teilnehmern wurde ich kurzerhand in eine andere Gruppe gesteckt, und das waren dann 10 Israelis und ich. Ich habe wirklich nichts gegen dieses Landsleute, aber manchmal bestätigen sich gewisse Vorurteile eben doch, diese Erfahrung werdet Ihr in Südamerika auch noch machen, ganz bestimmt.

Zurück zum Thema, ich kann Euch aber trotzdem einen Anbieter empfehlen, und zwar: http://www.cafeandino.com/lacima/ Vom Anbieter La Cima Logistics habe ich bisher nur gutes gehört, denn dieser ist wohl auch Mitglied in so einem Wanderverein, in etwa mit dem deutschen Alpenverein zu vergleichen. Und das Hostal im Cafe Andino in Huaraz ist auch ganz toll. Dort gab's wohl den besten Cafe in ganz Südamerika, mal abgesehen von der Zona Cafeteria in Kolumbien.

...was für eine Überleitung, der Hammer, nicht wahr??? :-)

Nun zum Ciudad Perida, irgendwann wirst du zwangsläufig in dem kleinen Örtchen Taganga im Nordosten von Kolumbien landen, und dann wohl auch im tollen Hostal Casa Felipe (http://www.lacasadefelipe.com/) Dieses Örtchen ist zum einen Augangspunkt zum schönen Tayrona Nationalpark, und für die beschriebene Lost City Tour. Diese kann in Taganga gebucht werden, und dann gehts auch schon los. 5 oder 6 Tage, je nachdem wie schnell mal durch den Dschungel laufen möchte. Vor der Tour unbedingt große Plastikbeutel besorgen, sodass du alles mögliche im Rucksack vor der Feuchte und dem Wasser im Fluss schützen kannst. Und natürlich dem Regen.

Hier noch meine Berichte zum Santa Cruz Trek und Ciudad Perida.

- Tayrona NP & Taganga: http://goo.gl/3ycf4
- Ciudad Perida: http://goo.gl/yg4Ig
- Santa Cruz Trek: http://goo.gl/MQT2y

Naja, ist dann doch etwas länger geworden, Ihr seht schon, Südamerika hat mich total begeistert, und tut es noch immer!
Bei weiteren Fragen, einfach melden.

Tobi
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Xenia

« Antwort #12 am: 19. November 2010, 08:18 »
super Tobi, vielen Dank! Hast du die Hängematte selber mitdabei gehabt, oder gabs die für die Tour? Hab schon öfters gelesen, das Hängematten eine gute Sache seien, vorallem für die Boote im Amazonas usw.
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After Backpacking

« Antwort #13 am: 19. November 2010, 11:18 »
Hallo Xenia!

Hängematte hatte ich keine dabei, auf der Tour würde ich schon darauf achten, wirklich nur das allernötigste mitzunehmen.

Du schläfst eigentlich jede Nacht in der Hängematte, die Guides haben diese dabei.

In Ecuador, auf dem Markt von Otavallo habe ich mir aber eine gekauft, und das ist dann schon toll, sofern die Temperaturen hier in Deutschland irgendwann auch mal wieder wärmer werden.

Tobi

 
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Xenia

« Antwort #14 am: 19. November 2010, 11:29 »
Ok danke für die Antwort :) Ich habe zu Hause schon eine schöne Hängematte aus Mexiko, welche mir meine Eltern zurück gebracht haben, ich schlaf ganz wunderbar in den Dingern.
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