Thema: Angst vor Einsamkeit und Zweifel/ psychische Instabilität  (Gelesen 7497 mal)

reisende

Hallo,
 im Oktober soll sie losgehen, die grosse Reise. Habe noch unzureichend geplant und verwende jede freie Minute um darüber nachzudenken oder Infos zu bekommen.

Aber es kommen auch immer wieder Zweifel: So lange werde ich alleine unterwegs sein.
Ich weiss, dass Einsamkeit mir nicht gut tut. Da kann ich schon depressiv werden und alles infrage stellen:
Wieso mache ich das alles? Ist das sinnvoll? Was wäre denn sinnvoll? Und quäl mich dann sehr.

Einsamkeit kann bei mir sogar dazu führen, dass ich verschlossen werde und es mir schwer fällt, auf Menschen zu zugehen, was ja helfen würde.

Ausserdem leide auch unter Zukunftsangst (weswegen ich mir noch überlegen muss, ob ich meinen Job wirklich kündige).

Meine Kurztrips sind auch nicht immer super gewesen, z.B. wurde ich einmal fast vergewaltigt in Griechenland.
Und in Marokko hatte ich echt Angst... Wie einsam fühlte ich mich Russland...

Und so befürchte ich, dass da auch schwere Zeiten kommen während der Reise. Vor allem in Millionenstädten.
Kennt jemand das Thema und was macht ihr dagegen?


Grüße,
die reisende
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Skraal

« Antwort #1 am: 03. Juli 2010, 13:06 »
Kein leichtes Thema.

Ich ſelbſt bin ſchon mit einer reaktiven Depreſſion gereiſt und kann es nur bedingt empfehlen.
Einerſeits hatte ich einen gewiſſen Antrieb, etwas zu unternehmen, Unterkunft, Transport, uſw. organiſieren, und auch Sightſeeing zu machen, weil ich den daheimgebliebenen über meine Reiſeberichte quaſi „Rechenſchaft ablegen“ mußte.
Andererſeits habe ich auch Tage heulend im Hotel verbracht und war ſehr einſam.
Das war allerdings auch eine „richtige“ kliniſche Depreſſion und nicht „nur“ ſchlechte Stimmung.

Du kennſt das Problem, daß Du Dich einſam fühlſt, wenn Du alleine biſt. Verſuche auf der Reiſe dagegen anzugehen.
Bleibe auf dem „beaten track“, wo es viele andere Reiſende gibt, und ſprich ſie an, auch wenn's ſchwer fällt. Und niemals kann man leichter Kontakte knüpfen als unter Travellern.
Bleibe in Bewegung. Wenn Du irgendwo alleine biſt, wo es nicht viel zu tun gibt, oder Du merkſt, es geht Dir nicht gut, fahr weiter. Wenn Du unterwegs biſt, biſt Du beſchäftigt. Verausgabe Dich aber nicht.
Laß Dich unterwegs von Freunden oder Familie beſuchen.
Probiere Couchsurfing aus. Das ſpart nicht nur Übernachtungskoſten, Du haſt auch faſt immer jemanden, der Dir Geſellſchaft leiſtet, oder dem Du zumindeſt erzählen mußt, was Du den ganzen Tag gemacht haſt - was eine Motivation ſein kann, rauszukommen.
Das wären ſo ins Blaue hinein meine Tipps.

Ich kann mittlerweile wieder ſehr gut alleine ſein, und bin nie einſam. Und bei mir hat ſich die Zukunftsangſt, bzw. das Sicherheitsbedürfnis mit Vorbereitung auf meine 14 Monate (in 27 Tagen geht's los) ziemlich gelegt, weil ich endlich meinen Traum erfülle.

Wo geht's denn im Oktober los? (Bin dann gerade in Iran und Pakiſtan und auf dem Weg nach Indien, falls das auf Deiner Route läge.)
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farmerjohn1

« Antwort #2 am: 03. Juli 2010, 13:18 »
Kann die Empfehlungen von Skraal nur bestaetigen. Depressionen etc. sind meiner Ansicht nach eher zu Hause zu befuerchten - jedenfalls wenn man sich so weit unter Kontrolle hat, dass man nicht echte Dummheiten macht, wie z.B. in Indien Leitungswasser zu trinken, im brasilianischen Slum mit geoldener Rolex herumzulaufen, in der Karibik unter fremden Partygaesten Komasaufen und Drogenexzesse zu unternehmen, in Marrokko freizuegige Sexparties auf dem Dorfplatz zu veranstalten, etc.
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dirtsA

« Antwort #3 am: 03. Juli 2010, 19:04 »
Ich würde mir für meine erste Station einen Reisepartner suchen. Dann hast du erst mal gleich jemanden und bist nicht am Anfang gleich alleine... Couchsurfen ist auf jeden Fall eine sehr gute Möglichkeit! Oder vielleicht magst du ein paar soziale Projekte, Sprachschule, Tauchschein oder Surfkurs,...etwas in der Richtung einbauen? Da ist man automatisch in einer Gruppe und kann dann evtl. auch gemeinsam weiterziehen... :)

Für mich geht's morgen das erste Mal ganz alleine wohin und ich bin mir auch noch nicht sicher, ob das was für mich ist. Aber ich bin in einem Surfcamp und somit unter Leuten / in einer Gruppe. Mal schauen...
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CPT_CHAOS

« Antwort #4 am: 04. Juli 2010, 16:38 »
Ich hab auch oft Zweifel, aber ich denke das ist normal, ich sehe es inzwischen als einen Teil der Erfahrung "Weltreise" an: Zweifel haben und es DENNOCH machen. Seine Ängste überwinden. Der Furcht ins Auge blicken und nicht nachgeben...  Daran wächst man ja auch. Das ist denk ich eine ganz wichtige Sache. Dinge im Leben zu tun vor denen man Angst hat (natürlich nicht aus Prinzip, sondern wenn man eigentlich weiß dass man es wirklich will)

Was mir dabei oft hilft ist dass ich mir denke (neine eher 100% sicher bin) dass ich eher Depressionen bekommen werde wenn ich meinen Traum NICHT erfülle - aus Angst/Sicherheitsbedürfnis/Konformität zum Status Quo etc. Denn ich kenne mich und nichts tut so weh als das Gefühl zu haben sich selbst um etwas betrogen zu haben von dem man tief in seinem Herzen weiß das man es mit aller Leidenschaft will - es aber nicht getan hat nur um "Auf Nummer sicher" zu gehen (Was sowieso ziemlich absurd ist - wenn man bedenkt dass man nur ein Leben hat). Was ich sagen will: Was wirst du mehr bereuen in 20 Jahren? Was wird dich psychisch mehr belasten? Zu wissen dass du einen Traum hattest ihn aber nicht verwirklicht hast - oder aber dass du eine Reise machst mit allen Höhen und Tiefen - aber egal wie es läuft - hinterher zurückblicken kannst und sagen daß du so gelebt hast wie du es wolltest - und nicht wie andere es von dir erwarten...
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Flynn

« Antwort #5 am: 05. Juli 2010, 11:02 »
Jeder hat Angst und Unsicherheiten bei einem so riesigen Projekt. Wir haben es so angegangen, dass wir eine Generalprobe in Spanien gestartet haben.

Jetzt hast du ja schon einige Reisen alleine unternommen wie du schreibst. Nur ist die Frage ob das der "Weltreisen-Art" entsprochen hat. Wenn nicht, dann lassen sich locker 14 Tage einbauen in dem du das austesten kannst.

Jetzt auf Teufel komm raus eine Weltreise durchzuziehen bei der es dir 50% der Zeit einfach nur bekackt geht, finde ich persönlich eher ein Zeichen von schlechter Selbsteinschätzung als von Durchhaltevermögen. Klar kannst du auf dem Zahnfleisch laufen und Willen beweisen, aber nichts wird dann weiter von deinem eigentlichen Traum entfernt sein.

Schau einfach ob es was für dich ist, so wie die meisten hier das machen. Nicht jeder Mensch kann so Reisen - es hängt immer verdammt stark mit den eigenen Prioritäten und Einstellungen zusammen. Mit 40 würde ich beispielsweise sicher keinen solchen Trip mehr machen - aber jetzt bin jetzt eben 20 und habe andere Prioritäten ;)

Es gibt im Prinzip nur zwei Wege: ins kalte Wasser springen und vorher fixe Grenzen für dich definieren nach denen du abbrichst (für den Notfall) oder aber sich langsam heranarbeiten und so länger brauchen, aber am Ende einen Weg finden mit dem du gut kannst. Auch Ersters kann wunderbar funktionieren - ist eben wie beim Aktienkauf einfach auch etwas Glück dabei ;)
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Jens

« Antwort #6 am: 05. Juli 2010, 11:37 »
Mit 40 würde ich beispielsweise sicher keinen solchen Trip mehr machen - aber jetzt bin jetzt eben 20 und habe andere Prioritäten ;)
Borrr, das ist jetzt ja schon krass, warum solltest du nicht mehr mit 40 losziehen?? Ich tue dies und finde mich auch nicht zu alt.

Du sagst selbst:
Nicht jeder Mensch kann so Reisen - es hängt immer verdammt stark mit den eigenen Prioritäten und Einstellungen zusammen.
Genau das ist es doch, es geht hier nicht um Alter - sondern viel mehrwie deine Einstellung zu dir selber und anderen Personen/Kulturen ist.

Um auf das Thema von der reisenden zurück zukommen, ich hatte eine Freundin, die auch immer gerne reisen wollte, aber wenn wir mal weg waren, dann war sie auch eher schlecht drauf. Die Symthome, die du aufgezählt hast trafen bei ihr auch zu. Ich kann und würde dir keine Empfehlung geben, da ich denke, dass du das mit jemanden dir bekannten und vertrauten Person besprechen solltest.
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Flynn

« Antwort #7 am: 05. Juli 2010, 11:39 »
Mit 40 würde ich beispielsweise sicher keinen solchen Trip mehr machen - aber jetzt bin jetzt eben 20 und habe andere Prioritäten ;)
Borrr, das ist jetzt ja schon krass, warum solltest du nicht mehr mit 40 losziehen?? Ich tue dies und finde mich auch nicht zu alt.
Ich weiß nicht, ich glaube ich bin im Grund ein ziemlich gewöhnlicher Vater mit 40 :D
Aber mal schaun, vielleicht kommt es ja anders - man weiß ja nie :)
Auf jeden Fall schätze ich mich aktuell so ein, wenn die Verrücktheiten noch bis 40 anhalten, dann bekommen meine Eltern und meine Oma sicher nen vorzeitigen Schlaganfall :D :D

Das heißt nicht, dass ich Leute verurteile die nen anderen Weg einschlagen - im Gegenteil :)
Jeder muss das Richtige für sich finden und dass das nicht bei jedem gleich ist, ist doch das tolle an der Sache :)
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jess

« Antwort #8 am: 05. Juli 2010, 11:48 »
Hallo Du reisende,

also ich glaube, du darfst eins nicht vergessen. Fuer den Fall, dass es so kommt, wie Du es Dir in Deinen schlimmsten Träumen vorstellst, dann kannst Du immer noch nach Hause fliegen.
Ich finde mit diesem Gedanken, dass man ja noch ein Zuhause hat, lässt einen doch leichter reisen.
Du fliegst ja nicht auf den Mond. Du bist nur in "unseren" Welt unterwegs in der man auch immer wieder nach Hause fliegen kann.

Hoffe es wird das tollste Erlebnis Deines Lebens und das Du eine ganz neue reisende an Dir entdeckst !!!

Lg jess
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farmerjohn1

« Antwort #9 am: 05. Juli 2010, 16:59 »
Angst ist meistens ein schlechter Ratgeber. Du musst Dich selbst so gut kennen, dass Du Dich in jeder voraussichtlich auftretenden Situation unter Kontrolle hast, sonst hat es keinen Zweck, da es sonst echt gefaehrlich werden kann. Ich bin zwar keine Frau, aber ich kann Dir versichern, dass man das Vergewaltigungsrisiko zwar nicht ganz ausschliessen, aber weltweit stark minimieren kann, indem man sein Auftreten sowie seine Aktivitaeten und deren Tageszeiten entsprechend gestaltet.
Ansonsten wuerde ich immer fuer die Reise plaedieren, v.a. weil der allgemeine  Auftrieb, der von einer Reise ausgeht, ueber vieles hinweghilft.
Mir hilft immer die Auseinandersetzung mit den Verhaeltnissen, die Angst, Einsamkeit, Zweifelund psych. Instabilitaet ausloesen.
Was ist z.B. eine Millionenstadt? Der Ort, an dem Millionen von Menschen dem Selbstbetrug froenen, mit Hilfe technischer Mittel ueber die engen Verhaeltnisse hinaus zu leben, die ihnen ihrer eigenen Haende Feldarbeit bieten wuerde. Was ist vielfach die Folge? Frust, Armut, Kriminalitaet, Gewalt oder im besseren Falle unnatuerlicher Luxus, Konsum von nicht notwendigen Dingen und Selbstbetaeubung. Fazit: ich gehe da nur der Transportwege, Beheoerdengaenge, Geschaeftangelegenheiten und einzelner Atrraktionen (wie z.B. Museen, besondere Bauten, Stadtviertel, Bibliotheken  oder Theater- und Konzertbesuche) wegen hin,   halte mich da also nicht lange genug auf, um Depri zu kriegen. Ist doch gerade auf einer individuellen Reise ziemlich einfach.

Ich wuerde in Deinem Fall  folgendes tun: Barcelona, Australien, Neuguinea, USA, Kairo und Istambul aus dem Rundum-Schlag  weglassen. Zuerst  2 Monate Indien, 1 Monat Tibet, danach 4 Wochen das relativ liebliche Thailand. Nach 3 Tagen Indien weisst Du, was Du ertragen kannst und was nicht. Um da Tage heulend im Hotel zu verbringen oder vor dem Hindutempel das Vaterunser zu beten, muss man keine klinische Depression haben, das Land ist in jeder Hinsicht der Gipfel und meiner Ansicht nach das Interessante Land der Welt ueberhaupt. Eine Depression ist nur ein winziges Fitzelchen von dem, was man dort uber das Wesen des Menschen erfahren kann. Ich hatte nur zwei Wochen Zeit, aber man kann zehn Stunden auf der Strasse stehen und beobachten, und das kommt einem vor wie ein kurzer Augenblick. Dass da Leute ihr Leben lang als Fakir auf einem Bein stehen, ist kein Wunder. Um das fuer mich Wesentliche zu kapieren, waren zwei Wochen genug, aber bei Gelegenheit wuerde ich durchaus wieder hinfahren. Dann nach Hause. Dann ein bis zwei Monate Kairo und Istambul, wuerde aber alles dazwischen (sofern nicht Krieg herrscht) per Overland-Trip mitnehmen, z.B. auch urchristliche Gemeinden wie Armenier und Kopten auf dem Weg besuchen. Dann wieder nach Hause. Anschliessend vier Wochen New York als Kontrast.
Danach hast Du mit Ausnahme von China, Korea und Japan diejenigen Kulturen besucht und gesehen, die den Rest der Welt praegen. Spanien wuerde ich unabhaengig davon machen, vielleicht vorher, und da nicht nur Barcelona, sondern eine Rundfahrt, die sowohl den Norden Kastiliens wie auch Andalusien mit einschliesst. Ist heute bei den guten EU-Strassen mit einem Mietwagen oder per Zug bequem machbar, sogar in einem zweiwoechigen Urlaub vor Kuendigung des Jobs.
Dann wuerde ich warten, wie das alles auf Dich wirkt, und anschliessend vor dem Hintergrund der erworbenen Eindruecke entscheiden, ob es zur Freiwilligenarbeit lieber nach Neuguinea, Indien, Afrika oder Suedamerika gehen soll, oder ob Du genug gesehen hast.
Was haelst Du von der Idee?
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CPT_CHAOS

« Antwort #10 am: 06. Juli 2010, 01:56 »
Danach hast Du die Welt, wie sie heute ist, im Wesentlichen gesehen.
Also bis dahin fand ich deinen Beitrag ja ganz gut. Aber nach dem obigen Satz kann ich nur noch ungläubig stauen. Soso man kann also heutzutage das "Wesentliche" (wer auch immer definiert was "wesentlich" ist) der Welt in ein paar Monaten sehen. Und dabei gleich mal die halbe Welt weglassen --- Afrika mal von Kairo abgesehen, komplett Nord-, Zentral- und Südamerika - jaja New york ist dabei schon klar, komplett Ozeanien + Südsee, Karibik etc --- vom riesigen Russland und China und ach was sag' ich denn - Hunderten Regionen und Ländern alle mit ihren kleinen und großen Besonderheiten reden wir mal gar nich... also echt. Ich wette ich könnte 10 Jahre in der Welt rumreisen und würde noch soo viel verpassen...

Ich weiß jetz gar nich ob der zitierte Satz extrem trockener Humor, Ironie, Sarkasmus oder einfach nur echt ernst gemeint (echt jetz???) ist.
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jess

« Antwort #11 am: 06. Juli 2010, 04:03 »
Also ersteinmal tief durchatmen.

Finde es in einem Forum manchmal schwierig Kritik anzubringen, man möchte ja niemanden vor den Kopf stossen, aber nachdem ich den Beitrag von farmerjohn nochmal durch gelesen habe, muss auch ich sagen, dass er glaube ich nicht unbedingt eine Hilfe fuer die Reisende ist, vor allem, weil Du Dir selber ein wenig wiedersprichst und Deine Vorschläge so wenig mit einer Weltreise zu tuen hat, wie man sie hier meist findet.
Möchte Dir gerne zeigen was ich meine. Im oberen Teil schreibst du:
Zitat
Was ist z.B. eine Millionenstadt? Der Ort, an dem Millionen von Menschen dem Selbstbetrug froenen, mit Hilfe technischer Mittel ueber die engen Verhaeltnisse hinaus zu leben, die ihnen ihrer eigenen Haende Feldarbeit bieten wuerde. Was ist vielfach die Folge? Frust, Armut, Kriminalitaet, Gewalt oder im besseren Falle unnatuerlicher Luxus, Konsum von nicht notwendigen Dingen und Selbstbetaeubung. Fazit: ich gehe da nur der Transportwege, Beheoerdengaenge, Geschaeftangelegenheiten und einzelner Atrraktionen (wie z.B. Museen, besondere Bauten, Stadtviertel, Bibliotheken  oder Theater- und Konzertbesuche) wegen hin,   halte mich da also nicht lange genug auf, um Depri zu kriegen. Ist doch gerade auf einer individuellen Reise ziemlich einfach
und dann ein paar  Absätze später schlägst Du vor
Zitat
Dann ein bis zwei Monate Kairo und Istambul
sind das nicht Millionenstädte ? Oder
Zitat
Anschliessend vier Wochen New York als Kontrast.
fuer mich der Inbegriff einer Millionenstadt  ??? Und dann gleich jeweils einen Monat pro Grossstadt ?
Und dann, dass ist allerdings meine persönliche Meinung, reicht 
Zitat
Um das fuer mich Wesentliche zu kapieren, waren zwei Wochen genug, aber bei Gelegenheit wuerde ich durchaus wieder hinfahren
das in Bezug auf Indien noch nicht mal richtig fuer einen Teilbereich, oder?

Damit solls auch gut sein.
Bitte reisende entschuldigung, mein Beitrag hier, hatte natuerlich mit Deiner Fragestellung da oben rein gar nichts zu tuen.

Euch allen einen wunderschönen Wochenanfang !!
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farmerjohn1

« Antwort #12 am: 06. Juli 2010, 05:41 »
@jess: die Widersprueche kommen daher, dass ich mit meinem Text auf die Reiseplaene von 'reisende' eingegangen bin, die ich an anderer Stelle hier im Forum gefunden habe. Ich habe versucht, diese Reiseplaene mit den geaeusserten Befuerchtungen in Einklang zu bringen, es ist also nicht MEINE Idee, in nordamerikanische Staedte, Istambul, Kairo und Barcelona zu reisen, sondern ich habe versucht, in reisende's Plaenen ein Muster zu erkennen, und das ist meiner Meinung nach eindeutig Sinnsuche, teilweise sogar religioese, denn es ist mehrmals von Pilgerreisen die Rede, bzw. meine ich in reisende's Plan und Befuerchtungen eine Frage zu erkennen, naemlich: wer hat den wertvolleren Inhalt, die alten, religioesen Kulturen mit ihrer Suche nach Gott, bzw. dem eigenen Selbst in der Meditation, oder Hollywood, der American Way of Life, der Gipfel der heutigen radikalen Diesseitigkeit und der Hedonismus- und Konsum-Verherrlichung?
Die Strecke Kairo-Istambul fuehrt eben durch sehr wichtige Gebiete des nahen Ostens.

@CTP_CHAOS:
Zu der anderen Kritik, die ja im Grunde darauf hinauslaeuft, dass man mir einen Vorwurf daraus macht, verschiedenen Kulturen verschiedene Wichtigkeit und Qualitaeten zuzusprechen: daran kann ich nichts machen. Es gibt Leute, die koennen es nicht vertragen, wenn man nicht jede Kultur auf gleiche Stufe stellt.
Die zu Kultzwecken fuer den Regengott verwendete Strohhuette eines Indianerdorfes im Amazonas ist nun einmal einfacher und primitiver als der mit kolizierten Ornamenten und Malereien, Halbedelsteinen, Gold und mehrfarbigen Spiegelchen versehene Buddha-Tempel in Thailand, darueber braucht kein vernuenftiger Mensch zu diskutieren. Wer den Buddhismus studiert, der kann auch den amazonischen Regengottkult eines Indianerstammes verstehen, wer aber den amazonischen Regengott-Kult studiert, der muss noch viel arbeiten, um den Buddhismus zu verstehen, da letzterer kultivierter, staerker durchdacht und komplexer ist, ein hoeheres Niveau hat.
Um jetzt den Bogen zu meinem Beitrag zu schlagen: China, Korea und Japan habe ich deshalb unerwaehnt gelassen, weil ich ja auf die Reiseplaene von 'reisende' eingegangen bin, die diese Lander nicht vorgesehen hatte und Russland schon bereist hatte. Was Ozeanien, Afrika, Nord- und Suedamerika, die Karibik etc. anbelangt, so bin ich tatsaechlich der Meinung, dass es vollkommen ausreicht, wenn man Mittel- und Suedeuropa, Indien, Thailand, ein paar Laender im Nahen Osten gesehen hat, um sich grob aber zutreffend vorzustellen, wie es in etwa in Ozeanien, Karibik, Afrika, Nord- und Suedamerika aussieht, vielleicht mit der Ausnahme der USA, wofuer New York hier nur als plakativtses Beispiel genannt ist, denn die Idee des individuellen 'persuit of happiness' ist schon ein Element, was es anderswo so nicht gibt, wenn auch ansonsten  eher mit Europa vergleichbare/aehnliche Verhaeltnisse herrschen.

In diesem Sinne hatte ich auch davon gesprochen, damit habe man das Wesentliche der Welt gesehen, ich habe inzwischen die Formulierung geaendert.  
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djmuh

« Antwort #13 am: 06. Juli 2010, 14:21 »
Hey Leute,

meine gedanklichen Ergüsse zum Thema:

Abgesehen davon, dass bei nur zwei Wochen in Indien von Zusammenhängen begreifen meiner Einschätzung nach keine Rede sein kann, lasse ich deine Aussagen, farmerjohn, mal unkommentiert im Raum stehen...

Jedenfalls würde ich dir, der reisenden, nicht unbedingt Indien als Startpunkt empfehlen, wenn du vorher schon Zweifel hast. Indien polarisiert. Entweder man liebt es, oder man hasst es. Dazwischen gibt es nichts. Auch erfahrene backpacker sind aus Indien regelrecht geflohen und die Gefahr wäre bei dir aus meiner Sicht einfach zu groß, dass du deine gesamte Reise und nicht nur den Indienaufenthalt abbrichst, wenn es dir nicht gefallen sollte. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass wenn du Millionenstädte nicht magst, in Indien mit seinen 1,1 Mrd. Einwohnern generell am falschen Platz sein könntest.

Lass dich aber nicht entmutigen! Wie schon gesagt wurde, wenn es dir gar nicht gefällt, kannst du zur Not immer noch einfach nach Hause fliegen. Ansonsten ziehst du einfach weiter.

Mit dem Job würde ich mir auch gar keine Sorgen machen, du kannst auf der ganzen Welt (auch in Deutschland) als alles mögliche (wenn auch nicht unbedingt im gelernten Beruf) arbeiten, wenn du nicht so unflexibel wie eine Immobilie bist. Außerdem musst du dir klar machen, dass du aus dem Land mit dem (wenn auch nicht perfekten) so doch besten Sozialsystem kommst. Was müssen da Traveller aus anderen Ländern für Ängste haben.

Zieh es auf jeden Fall durch. Einmal unterwegs, ändert sich sowieso alles und wirklich "alleine" wirst du garantiert nie sein. Die beste Option ist es, alleine los zu ziehen, unterwegs wirst du auf endlos viele Gleichgesinnte treffen. Kontakte knüpfen ist kinderleicht. Bleib zur Sicherheit am Anfang auf den Travellerpfaden...

Viel Spaß! Und berichte mal, wie es läuft!

LG

djmuh
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CPT_CHAOS

« Antwort #14 am: 06. Juli 2010, 15:34 »
Was Ozeanien, Afrika, Nord- und Suedamerika, die Karibik etc. anbelangt, so bin ich tatsaechlich der Meinung, dass es vollkommen ausreicht, wenn man Mittel- und Suedeuropa, Indien, Thailand, ein paar Laender im Nahen Osten gesehen hat, um sich grob aber zutreffend vorzustellen, wie es in etwa in Ozeanien, Karibik, Afrika, Nord- und Suedamerika aussieht, v
Sorry ich checks nich. Was hat Indien mit Argentinien zu tun. Wie kann ich von Thailand auf Afrika schließen, wie von ein paar Ländern im nahen Osten auf die Karibik. Sorry finde das wenig einleuchtend. Klar kann ich mir grob vorstellen wie ein Land aussieht. Aber das kann ich auch wenn ich daheim im Internet surfe und mir Bilder und Google Maps angucken. Aber das hat mit Reisen ungefähr soviel  zu tun wie Unterwäsche-Models im Otto-Katalog gucken mit richtigem Sex.  Und ist von der Erfahrung wohl auch genau so "zutreffend".

(sorry falls ich dir damit auf den Schlips trete ist nicht bös' gemeint. Nur meine Meinung)
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