Ich habe geteilte Erfahrungen gemacht.
Einzig die Israelis sind nicht so gut auf uns zu sprechen, weil wir nicht gegen Palästina sind usw.
Da kann ich nur das Gegenteil behaupten. Ich war bei mehreren Israelis zu Gast und habe nie ein böses Wort gehört, obwohl die Familie selbst von der Shoa betroffen war. Ich wurde so herzlich aufgenommen wie niergends davor und danach.
Auch auf der Starße, wenn herauskam, dass ich aus Deutschland bin, hat mich keiner krumm angeschaut.
Und der Arabische Teil bzw. die Palästinenser, so schlimm es klingt, fanden es toll, dass ich nun mal Deutsche bin.
'Wir Deutschen haben ja die Juden ermordet...'
In Irland hingegen war es anders. Da wurde ich im bus mal übel beschimpft, die Frau hatte wohl ihre Eltern verloren.
Ich kann ihre Wut verstehen, aber dass sie nicht differenzieren kann, zwischen Tätern und einer Generation, die die Shoa nur aus Büchern, filmen und Zeitzeugenberichten kennt, finde ich jedesmal ätzend.
In Indien hab ich einmal einen dummen Spruch gehört. Das war in einem Art "Freizeitparkt".
Da kam ein Mann zu mir und fragt mich erst ganz normal, woher ich denn sei usw. wie mir Indien gefalle... Wir haben uns ganz nett unterhalten, bis er dann meinte "Hitler is a great man." Zuerst war ich irritiert und hab dann geantworte, dass ich es persönlich nicht als "great" bezeichnen würde, wenn man zig Millionen Menschen aufgrund ihrer Religion oder ihrer politischen Einstellung usw. umbringt.
Er hat etwas dumm geschaut, aber wir konnten uns dann noch ganz gut unterhalten.
aber es stimmt schon, irgendwie fällt man oft als Deutscher auf.
Naja, in Frankreich und Kanada wurden ein Freund und ich auf einmal zu Schweizern, aber damit konnten wir ganz gut leben ;-)
Lg, Judith