Thema: "Marching Powder" und das Gefaengnis in La Paz  (Gelesen 3171 mal)

Niels

« am: 14. April 2010, 23:13 »
Hey,

ich war gestern hier in Quito in meinem Lieblingsbuchladen und habe von dem britischen Besitzer das Buch "Marching Powder" empfohlen bekommen, welches sich um das Gefaengnis San Pedro in La Paz und 2 ehemalige Insassen dreht.

Im Netz finden sich sehr kontraere Standpunkte zu den wohl noch immer moeglichen Gefaengnistouren.
Ich kann ein gewisses Interesse nicht leugnen, allerdings denke ich das mir dies einen Schritt zu weit geht.

Hat von Euch schonmal jemand naeheres dazu gehoert, oder ist selbst dort gewesen?
Gracias,
desde Quito

Niels

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After Backpacking

« Antwort #1 am: 15. April 2010, 03:18 »
Hi,

Als ich im letzen Jahr in La Paz war, habe ich von diesem Gefaengnis auch zum ersten Mal gehoert. Es gab wohl wirklich eine Zeit lang gefuehrte Gefaengnistouren, diese sind nun aber aufgrund von diversen Vorfaellen verboten worden. Natuerlich kann man versuchen, dort privat eine der illegalen Touren zu finden. Mir war das ganze dann doch zu gefaehrlich, denn die Zustaende in diesem Gefaengnis muessen doch sehr schlimm sein. Ich war selber nie da, gut interessant waere es gewissermassen bestimmt, aber ob es die Gefahr wirklich wert ist, ich weiss nicht. Das muss dann jeder fuer sich selbst entscheiden.

Touren gibt es jedenfalls keine mehr.
Gruesse aus Melbourne
Tobi

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tanileha

« Antwort #2 am: 15. April 2010, 06:11 »
Uiii das klingt ja so was von spannend, aber da hätte ich zu fest Angst, bin nämlich da sometimes ein kleiner Angsthase ;)
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Tom

« Antwort #3 am: 15. April 2010, 15:08 »
Hab darüber gelesen. Im Buch "71.000km mit dem Fahrrad um die Welt" schreibt der Author (Peter Smolka) über seinen Besuch. Gefährlich klang es nicht, da immer 2 Wächter in der Nähe waren.
Aber schon komisch dieses Gefängnis. Die Touren werden ja von den Insassen gemacht.
Auf lemlem.de kann man die Berichte glaube ich noch lesen.

Tom.
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Toby

« Antwort #4 am: 15. April 2010, 23:43 »
Ich wollte die Tour diesen Februar auch machen, habs dann aber ebenfalls aus Sicherheitsbedenken sein gelassen. Wie ich gehört habe von andern Backpackers ist es offiziell nicht mehr möglich, wenn man sich jedoch mittels Zigaretten-Geschenk oder ähnlichem mit einem Wärter anfreundet solls aber anscheinend noch möglich sein. Es ist jedoch schon vorgekommen, dass Leute im Gefängnis als Geisel genommen wurden... Die Wärter haben da eh nichts zu sagen, die trauen sich noch nicht mal selbst in gewisse Trakte. So viel vom hören sagen aus La Paz, die Gerüchteküche brodelt da natürlich (wie auch im Internet), getroffen hab ich leider niemanden ders wirklich getan hat.
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Flynn

« Antwort #5 am: 16. April 2010, 08:52 »
...die Frage ist halt auch wozu ich dann das Gefängnis sehen will. Für mich reicht es nicht als Grund beim Fotozeigen sagen zu könnnen "Jawohl, und das da ist der gefährlichste Knast der Welt - da war ich übrigens auch". Dann darf ich mich nämlich auch nicht über die BILD beschweren, denn die niederen Instinkte hätten da dann auch wiedermal bei mir zugeschalgen ;)

Sieht man was da wirklich interessantes oder gehts nur darum eben mal im Knast gewesen zu sein?
Hat jemand Hintergründe zu dem Gefängnis? Warum ist das so bekannt? Hoffentlich nicht nur wegen der Gewalt die dort herrscht...
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Eidechsenkönigin

« Antwort #6 am: 16. April 2010, 11:03 »
 :D einfach nur sensationslüstern ein gefängnis zu besuchen, das noch in betrieb ist, stelle ich mir (wenn ich mich gerade in die situation hineinversetze) echt etwas befremdlich vor: man läuft dann also in kleineren grüppchen mit seinem rucksack auf und evtl. einigen vorher gekauften souvenieren in einem beutelchen im gefängnis umher und "bestaunt" die insassen und die zustände unter denen sie dort hausen?!
gut, alcatraz hat wenigstens noch etwas geschichtlichen hintergrund und sind dort auch keine menschen mehr inhaftiert aber alles andere würde für mich nicht in frage kommen...außer solche geschichten vielleicht in form eines krimis in einem buch zu lesen  ;D
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Niels

« Antwort #7 am: 16. April 2010, 15:06 »
:D einfach nur sensationslüstern ein gefängnis zu besuchen, das noch in betrieb ist, stelle ich mir (wenn ich mich gerade in die situation hineinversetze) echt etwas befremdlich vor:

Ich weiss nicht was du bereits ueber das Gefaegnis gehoert oder gelesen hast, aber es ist ganz sicher nicht lediglich ein Gefaengnis, sonst haette ich diesen Thread gar nicht erstellt.

Nach einigen Berichten im Internet ueber die Konsequenzen des Buches und einem damit zusammenhaengenden Aufstand bin ich auch von einem Besuch abgerueckt. (hier nachzulesen: http://www.boliviabella.com/san-pedro-prison-tour.html)
Dem Grundsatz folgend oefters mal was neues zu sehen, finde ich aber dennoch ein Gefaengnis in dem die Insassen ihre Appartments (die meisten "Zellen" sind tatsaechlich mit normalen Tueren, teils eigenen Badezimmern, Cable-tv und Kueche ausgestattet) kaufen, oder mieten und es zahlreiche Restaurants, Shops, Fotolaeden etc. gibt durchaus interessant.
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Eidechsenkönigin

« Antwort #8 am: 16. April 2010, 15:25 »
niels, klar magst du da recht haben...doch jeder verteilt sein interesse an dingen natürlich auch anders. ich fänd es, ob es nun nur ein gefängnis ist oder eben mehr als ein solches, trotzdem befremdlich. man sollte halt eben immer schauen, aus welchen beweggründen heraus man solche orte besuchen möchte. ich habe dir persönlich natürlich keine sensationslust unterstellt   ;D ... ich habe mir nur bildlich vorgestellt, wie so etwas rüber kommen könnte  :)
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Eidechsenkönigin

« Antwort #9 am: 16. April 2010, 15:51 »
nun gut...ich hab gerade mal noch eine arte-reportage von diesem "gefängnisdorf" angeschaut (vom März 2009) ...wusste gar nicht, dass es so etwas gibt. ich verstehe, wenn ein interesse an dieser ungewöhnlichen "lebensform" innerhalb eines gefängnisses besteht. es ist wirklich recht aufschlussreich, wie der alltag dort so verläuft etc. , da sich das leben in dem "gefängnis" doch kaum vom leben außerhalb unterscheidet...
ob es trotzdem "touristisches ausflugsziel" sein sollte...ich weiß nicht  :-\
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