Auch wenn die Bauern auf teurem Land sitzen, glaube ich nicht, dass sie sich allwoechendlich den Zug leisten koennen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es die Eisenbahn-Eigentuemer erlauben wuerden, dass Bergbauern mit Huehnern, Schafen, mit saecken frisch geschorener Lama-, Vicuña- und Schafwolle, mit Sacken voller Mais, Bohnen und Duenger in ungepflegter Kleidung mit ihren etwas rauen Sitten in einem Zug fahren duerfen, fuer den Luxus-Turisten 100 USD und mehr bezahen, wo sogar auf derFahrt folklorische Darbietungen geboten und Indianer-Geschichten erzaehlt werden. Ich habe jedenfalls keine solchen gesehen. Packstuecke - ja, die wurden hochoffziell verladen, aber in einer Verpackung, mit der nur Grossgrundbesitzer und wohlhabende Haendler ihre Ware verladen wuerden. Meine Erfahrungen beziehen sich letztendlich eher auf Brasilien und Kolumbien, Peru habe ich nur einmal kurz bereist. Klar, die Leute in Suedamerika sind passiv bis duldsam, auch teilweise aus Angst. Bei Dingen, wo in Deutschland laengst hundert Klagen und Gerichtsprozesse laufen wuerden, halten sie still. Gleichzeitig sind sie aber auch ausgesprochen erfinderisch darin, was Verschleierungen von Tatsachen und heimliche, versteckte Loesungen zur Vermeidung von Unbequemlichkeiten anbelangt - Loesungen, die von den Maechtigen stillschweigend geduldet werden. Wo so offen und so nackt Macht ausgeuebt wird wie in Suedamerika, da gibt es immer verdeckte Schleichwege. Natuerlich wuerden sie diese Infos nur gegen etwas Geld an Auslaender verkaufen, bzw. obwohl die Dinge meistens sehr einfach zu begreifen sind, muss man vor allem viel Zeit haben, um dahinterzukommen - und da kann es sein, dass man mit Suchen und Uebernachtungen am Ende mehr ausgibt als die 100 USD fuer den Zug. Aber ein halbwegs gelaendegaengiges Fahrzeug kommt sicher zwischen Ollantaytambo und Aguas Calientes durch, wenn es mir auf eine Woche nicht ankaeme, wuerde ich es versuchen. Ich denke nur an den Tag, als ich mit dem Taxi von Brasilien bei Foz do Iguazu nach Pto. Iguazu nach Argentinien gefahren bin: da kamen uns 20m neben der Grenzstation auf einem parallel zur asphaltierten Strasse verlaufenden Feldweg um 11h morgens bei strahlendem Sonnenschein eine Kolonne von fuenf knallweissen und knallroten VW-Bussen entgegen, da sagte der Taxifahrer: 'Sehen sie, das sind die Schmuggler,die bringen heimlich Ware nach Brasilien, und fahren Feldwege, damit die Grenzposten nichts merken!'