Thema: Suche Coworking Space auf den Kanaren  (Gelesen 408 mal)

Finian

« am: 10. Juli 2025, 18:11 »
Habe die folgende Frage an euch: Nebst Home Office wird es uns auf der Arbeit auch gestattet, dass wir 4 Wochen im Jahr im EU-Ausland arbeiten dürfen (natürlich müssen wir die Kosten hierfür selbst übernehmen).

Ich habe mit dem Gedanken gespielt, irgendwo auf den Kanaren (möglichst Gran Canaria, Fuerteventura oder Teneriffa) für 1-2 Wochen zu arbeiten um dann gleich auch noch etwas spanisch zu lernen, was ich schon die ganze Zeit wollte.

Habt ihr einen guten Tipp, wo man in dieser Zeit wohnen könnte z.B. in einem Hotel, die einen Workspace für einen 8-9 Stundentag anbieten mit sehr guter Internetanbindung?

Es sollte auch eine Gegend sein, wo man einfach essen gehen kann, eventuell im Hotel, da ich mich jetzt nicht von morgens bis abends selbst versorgen wollte wie daheim (ok einen Salat bei Superdino zu kaufen ist schon in Ordnung). Vielleicht auch eine Gegend, wo man etwas Sport machen kann im Gym, ist jetzt aber eher sekundär wichtig.

Danke für eure Tipps  :) Hoffe ihr vielleicht etwas für mich  :D
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pad

« Antwort #1 am: 11. Juli 2025, 11:55 »
Ich kann dir zwar kein spezifisches Coworking empfehlen, habe aber selbst schon recht viel remote gearbeitet.

Allgemein und global gültig: Auf Google Maps findest du die meisten Coworkings gut und kannst dir gleich die Bewertungen sowie oft viele Fotos anschauen. Zudem gibt's für viele Länder, Städte oder Region auch Übersichtsseiten, die allerdings meiner Erfahrung nach weniger vollständig als eine Google-Maps-Suche sind.

Ein allgemeiner Gedanke: Es muss längst nicht immer ein Coworking oder Hotel mit speziellen "Workspaces" sein. Unterm Strich habe ich die meiste Zeit meiner Remote-Arbeit aus einem "normalen" Hotelzimmer oder Apartment gearbeitet und eher selten für mehrere Tage am Stück in einem Coworking Space. Das liegt einfach daran, dass man im eigenen Zimmer viel mehr Ruhe hat und problemlos telefonieren bzw. an Meetings teilnehmen kann. Ich hatte aber immer recht viele Meetings und musste grosse Teile des Tages für Anrufe erreichbar sein. Wenn das bei dir kaum der Fall ist und du meist "in Ruhe gelassen" wirst, sieht es für dich vielleicht ganz anders aus.

In einem Coworking kannst du üblicherweise – mal abgesehen von teuren Privatbüros oder besonders lauten Zonen – nur an speziell definierten Orten wie kleinen Phone Booths telefonieren (nicht alle halten sich an diese Regeln, ernten dafür dann aber mehr oder weniger böse Blicke). Diese oft unangenehm kleinen Telefonzellen mit meist schlechter Belüftung musst du manchmal reservieren oder darfst sie nur für eine begrenzte Zeit nutzen. Das ist mühsam, wenn ein Meeting mal länger dauert oder du ungeplante Calls hast.

Ausserdem zahlst du doppelt: einmal für das Hotel und dann noch für das Coworking. Es gibt zwar eher selten auch Hotels mit Coworking-Konzept, aber diese sind m.E. preislich oft nicht besonders attraktiv (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich investiere das gesparte Geld vom Coworking lieber in ein besseres Zimmer und achte auf einen Schreibtisch im Zimmer und gerne auch einen Balkon oder Veranda. Übrigens haben mir viele Hotels in den etwas "unkomplizierteren" Ländern auf Nachfrage auch schon mit einem grösseren Schreibtisch ausgeholfen.

Coworking ist meiner Meinung nach eher etwas für Socializing, Lifestyle, Inspiration und Netzwerk, eventuell auch wegen Events. Oder halt für Firmenkunden, die einem kleinen lokalen Team einen gemeinsamen Ort geben wollen. An den Events kann man manchmal auch so teilnehmen. Und ansonsten kann man sich ja auch einfach mal für eine Stunde in ein Café oder in eine Bibliothek setzen.

Wenn du dir noch nicht so sicher bist, ob Coworking-Spaces für dich das richtige sind, würde ich es eher erst etwas ausprobieren (Tagespässe). Auch bei den Hotels hab ich generell erst für ein paar Tage angetestet und oft vor Ort nochmal was passenderes gefunden. Das klappt vielleicht weniger gut bei sehr hoher Auslastung.

Zudem schreibst du ja, dass du noch Spanisch lernen möchtest. Einfach so für dich oder in einer Sprachschule? Wenn mit Sprachschule, hast du ja auch dort noch den Austausch mit anderen.

Internet: Meine globale Erfahrung ist, dass du ausserhalb von Coworking-Spaces über das Mobilfunknetz oft am besten und flexibelsten versorgt bist (meist besser als mit dem Hotel-WLAN). Gerade 5G ist wirklich schnell und hat kurze Latenzzeiten, und auch 4G ist oft besser und stabiler als viele WLANs. Ich habe wochenlang am Stück den mobilen Hotspot am Smartphone verwendet und später auch einen mobilen Router gekauft, was noch etwas besser ist. Wenn du keine besonderen Anforderungen hast, reicht eine Internetverbindung mit etwa 30 Mbps Download meist völlig aus. Mühsam bei WiFi's ist halt oft die Stabilität. Auch gut: Speedtest-App auf dem Handy installieren oder einfach mit speedtest.net oder fast.com vergleichen.

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GschamsterDiener

« Antwort #2 am: 11. Juli 2025, 12:14 »
Ich würde ein AirBnB in Maspalomas vorschlagen. Es gibt ein gut bestücktes Gym, das man tageweise nutzen kann, und eine Sprachschule, die mir gut gefallen hat.
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Finian

« Antwort #3 am: 11. Juli 2025, 15:23 »
Ich kann dir zwar kein spezifisches Coworking empfehlen, habe aber selbst schon recht viel remote gearbeitet.

Allgemein und global gültig: Auf Google Maps findest du die meisten Coworkings gut und kannst dir gleich die Bewertungen sowie oft viele Fotos anschauen. Zudem gibt's für viele Länder, Städte oder Region auch Übersichtsseiten, die allerdings meiner Erfahrung nach weniger vollständig als eine Google-Maps-Suche sind.

Ein allgemeiner Gedanke: Es muss längst nicht immer ein Coworking oder Hotel mit speziellen "Workspaces" sein. Unterm Strich habe ich die meiste Zeit meiner Remote-Arbeit aus einem "normalen" Hotelzimmer oder Apartment gearbeitet und eher selten für mehrere Tage am Stück in einem Coworking Space. Das liegt einfach daran, dass man im eigenen Zimmer viel mehr Ruhe hat und problemlos telefonieren bzw. an Meetings teilnehmen kann. Ich hatte aber immer recht viele Meetings und musste grosse Teile des Tages für Anrufe erreichbar sein. Wenn das bei dir kaum der Fall ist und du meist "in Ruhe gelassen" wirst, sieht es für dich vielleicht ganz anders aus.

In einem Coworking kannst du üblicherweise – mal abgesehen von teuren Privatbüros oder besonders lauten Zonen – nur an speziell definierten Orten wie kleinen Phone Booths telefonieren (nicht alle halten sich an diese Regeln, ernten dafür dann aber mehr oder weniger böse Blicke). Diese oft unangenehm kleinen Telefonzellen mit meist schlechter Belüftung musst du manchmal reservieren oder darfst sie nur für eine begrenzte Zeit nutzen. Das ist mühsam, wenn ein Meeting mal länger dauert oder du ungeplante Calls hast.

Ausserdem zahlst du doppelt: einmal für das Hotel und dann noch für das Coworking. Es gibt zwar eher selten auch Hotels mit Coworking-Konzept, aber diese sind m.E. preislich oft nicht besonders attraktiv (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich investiere das gesparte Geld vom Coworking lieber in ein besseres Zimmer und achte auf einen Schreibtisch im Zimmer und gerne auch einen Balkon oder Veranda. Übrigens haben mir viele Hotels in den etwas "unkomplizierteren" Ländern auf Nachfrage auch schon mit einem grösseren Schreibtisch ausgeholfen.

Coworking ist meiner Meinung nach eher etwas für Socializing, Lifestyle, Inspiration und Netzwerk, eventuell auch wegen Events. Oder halt für Firmenkunden, die einem kleinen lokalen Team einen gemeinsamen Ort geben wollen. An den Events kann man manchmal auch so teilnehmen. Und ansonsten kann man sich ja auch einfach mal für eine Stunde in ein Café oder in eine Bibliothek setzen.

Wenn du dir noch nicht so sicher bist, ob Coworking-Spaces für dich das richtige sind, würde ich es eher erst etwas ausprobieren (Tagespässe). Auch bei den Hotels hab ich generell erst für ein paar Tage angetestet und oft vor Ort nochmal was passenderes gefunden. Das klappt vielleicht weniger gut bei sehr hoher Auslastung.

Zudem schreibst du ja, dass du noch Spanisch lernen möchtest. Einfach so für dich oder in einer Sprachschule? Wenn mit Sprachschule, hast du ja auch dort noch den Austausch mit anderen.

Internet: Meine globale Erfahrung ist, dass du ausserhalb von Coworking-Spaces über das Mobilfunknetz oft am besten und flexibelsten versorgt bist (meist besser als mit dem Hotel-WLAN). Gerade 5G ist wirklich schnell und hat kurze Latenzzeiten, und auch 4G ist oft besser und stabiler als viele WLANs. Ich habe wochenlang am Stück den mobilen Hotspot am Smartphone verwendet und später auch einen mobilen Router gekauft, was noch etwas besser ist. Wenn du keine besonderen Anforderungen hast, reicht eine Internetverbindung mit etwa 30 Mbps Download meist völlig aus. Mühsam bei WiFi's ist halt oft die Stabilität. Auch gut: Speedtest-App auf dem Handy installieren oder einfach mit speedtest.net oder fast.com vergleichen.

Danke für deinen ausführlichen Text. Du schreibst Dinge, worüber ich noch gar nicht nachgedacht habe (gut wäre auch mein erster Aufenhalt im Ausland, wo ich remote arbeiten würde).

Ich würde Spanisch so für mich lernen, ohne Sprachschule. Meetings habe ich auch täglich, aber hält sich im Rahmen. Mein Chef würde es aber jetzt nicht gerne sehen, wenn ich sagen würde, kann nicht teilnehmen, da es zu laut ist oder so. Er muss es ja auch letztendlich genehmigen.
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pad

« Antwort #4 am: 11. Juli 2025, 16:41 »
Gerne. Mir war es persönlich immer am liebsten, wenn ich mit meiner Remote-Arbeit möglichst unauffällig und unkompliziert im Team bin. Sprich ich guckte wirklich auf ein störungsfreies Umfeld, gutes Internet, Pünktlichkeit und keine Ausfälle.  Und so war ich unterm Strich wohl oft einer der zuverlässigsten Meeting-Teilnehmer. Das zahlt sich m.E. schon aus, vor allem, wenn man die Remote-Arbeit später wiederholen möchte. In meinem Umfeld hat sich die Skepsis von einigen dann schnell gelegt.

Und umgekehrt gilt das natürlich auch: Man will auch nicht im Coworking (oder bspw. einer ruhigen Bibliothek) andere mit seinen Calls stören. Ich find's einfach viel stressfreier und entspannter zu wissen, dass ich immer einen ruhigen Ort hab, wo ich arbeiten und telefonieren kann.

Wenn du klar definierte Meeting-Blöcke hast, kannst du ja auch abwechseln zwischen der Arbeit aus deinem Zimmer / Apartment und gelegentlichen besuchen in Coworkings, Cafés etc.

Und falls du die Coworking-Atmosphäre allgemein noch nicht so kennst und einfach mal reinschnuppern willst, kannst du das ja vielleicht auch in deiner Stadt / Umgebung schon mal tun. Viele bieten auch einen gratis Schnuppertag oder ähnliches an und haben auch recht detaillierte Infos und viel Bildmaterial auf ihren Websites.

Die Coworkings rund um den Globus unterscheiden sich jetzt auch nicht so extrem. Klar, es gibt verschiedene Grössen und in warmen Ländern kann man eher auch mal draussen sitzen. Aber auch die Art der Leute, die da so ein und aus geht, ist immer etwas ähnlich. Kleine, besonders "seriöse" Coworkings sind eher wie Gemeinschaftsbüros, manche haben besonders viele Firmenkunden, und wiederum andere fühlen sich wirklich eher wie Orte zum abhängen an :).
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Finian

« Antwort #5 am: 11. Juli 2025, 19:41 »
Wie hast du dich immer versorgt? Gehst du meistens ins Restaurant oder kochst du dir das Essen dann immer selbst und holst dir das Futter aus dem Supermarkt?
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dreistein

« Antwort #6 am: 13. Juli 2025, 21:47 »
Hallo Finian,

ich selbst habe schon einmal einen Urlaub auf den Kanaren mit drei Wochen Teleworking verlängert (eine Woche auf Gran Canaria und zwei Wochen auf Teneriffa). Im Wesentlichen kann ich das, was Pad geschrieben hat, so unterschreiben. Nach meiner Erfahrung eignen sich auch speziell die Kanaren hervorragend für Teleworking.

Ich hab mir damals allerdings kein Hotelzimmer, sondern jeweils ein kleines Apartment gesucht. Wichtig war mir dabei ein kleiner Schreibtisch und ein verlässliches WLAN. Die Bewertungen auf den diversen Buchungsplatformen waren da eine große Hilfe: Die Kanaren sind fürs Teleworking anscheinend sehr beliebt, also findet man da oft auch Bewertungen, die etwa auf die Qualität des WLAN eingehen. Für die Einschätzung des Schreibtisches waren auch die Fotos oft schon sehr aussagekräftig.

Im Endeffekt hatte ich mit dem WLAN meiner Unterkünfte übrigens überhaupt keine Probleme. Die Verbindung war mit jeweils rund 100 Mbps sogar schneller als bei mir zu Hause.

Auf Gran Canaria war ich übrigens in Las Palmas, in Gehweite vom (Nordende des) Strand Las Canteras. Ich war mit dieser Lage sehr zufrieden, denn ich konnte meinen Arbeitstag um 15:00 Uhr Ortszeit beenden (16:00 Uhr MESZ), und hatte danach noch immer ein paar Stunden am Strand. Nur eine Klimaanlage habe ich (Anfang Oktober) in meinem (südseitigen) Apartment dann doch mehr vermisst als gedacht.

Auf Teneriffa war ich in Los Gigantes - ein noch immer recht touristischer Badeort, aber nicht ganz sooo touristisch wie der Süden (also die Region rund um Costa Adeje, Los Christianos & Co.). Auch dort gab es eine (kleinen) Stadtstrand und ein paar gemauerte Meeresschwimmbecken zum Abkühlen nach der Arbeit - und die Sonnenuntergänge über den Felsklippen sind kitschig-schön.

Zitat
Wie hast du dich immer versorgt? Gehst du meistens ins Restaurant oder kochst du dir das Essen dann immer selbst und holst dir das Futter aus dem Supermarkt?

Nachdem ich in Apartments gewohnt habe, habe ich teilweise selbst gekocht. Aber gerade in Las Palmas gibt es viele nette Lokale entlang der Playa de las Canteras, und da bin ich dann auch öfters mal essen gegangen. Ich hab die Preise (2022) auch als recht moderat in Erinnerung (angesichts der Lage direkt am Strand).

Kurz und gut: Go for it! 8)
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Finian

« Antwort #7 am: 14. Juli 2025, 17:39 »
Cool  8) Danke für eure Infos. Dann werde ich mal darauf vorbereiten  :)
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