Thema: Bosnien und Herzegowina - Kurzurlaub  (Gelesen 1127 mal)

gismarett

« am: 10. Januar 2025, 21:00 »
Hey :)

Ich beginne gerade damit meine Urlaube für 2025 zu planen. Neben 2 "größeren" Reisen habe ich auch den einen oder anderen Kurztrip eingeplant.

Ich habe gerade günstige Flüge für den 19.06 (verlängertes WE wegen Feiertag) nach Banja Luka gefunden. Ankommen würde ich gegen Mittag, hätte also noch den halben Tag. Und sicherlich würde ich dann auch nach Sarajevo weiterreisen. Ich könnte dort Montag Abend gegen 20 Uhr zurückfliegen.

Würde sich da ein Abstecher nach Dubrovnik lohnen oder würdet ihr euch vor Ort noch etwas besonderes anschauen? Denkbar wäre auch eine Art Rundreise mit dem Mietwagen. Bin da im Moment etwas hin und her gerissen...

Für Städte wie Sofia habe ich einen Tag gebraucht. Koppenhagen oder Porto 2 Tage. Natürlich nur die Highlights. In Porto hätte ich noch viele Tage verbringen können :) Was ich damit sagen möchte: In Städten bin ich recht schnell unterwegs.

Liebe Grüße und Danke für eure Antworten und Hinweise
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Marla

« Antwort #1 am: 11. Januar 2025, 12:21 »
Ich würde auf keinen Fall die Herzegowina auslassen. Hat mir mindestens so gut gefallen wie Sarajewo. Mostar ist m.E. ein Muss, aber auch die Tagestour nach Blagaj, Počitelj und Kravica von Mostar aus - organisiert z.B. über Hostel oder alternativ mit Mietwagen - fand ich super.

In Banja Luka war ich nicht, aber ich könnt mir vorstellen, dass dafür ein halber Tag ausreicht. Oder du fährst direkt nach Sarajewo. Dafür würde ich einen Tag einplanen.

Ich würde, glaube ich, Dubrovnik weglassen, um Bosnien und Herzegovina gerecht zu werden. Du hast zwar insgesamt 4,5 Tage, aber für Dubrovnik würde ich 2 Tage einplanen. Ich war übrigens im April dort und fand es schon grenzwertig überlaufen. Im Juni wird das mit Sicherheit krasser sein.

Auf der anderen Seite ist Dubrovnik von Mostar aus gut zu erreichen (schneller als von anderen kroatischen Zielen). Ich hab die Strecke 2022 mit Bus gemacht, und das waren gut 3 h inkl. Grenzformalitäten. Und natürlich ist Dubrovnik absolut sehenswert.

Von daher kann ich verstehen, dass du hin- und hergerissen bist :) Schau dir doch noch mal andere Ziele in Bosnien und Herzegowina. Jajce z.B. hätte mich noch interessiert, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte.
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GschamsterDiener

« Antwort #2 am: 11. Januar 2025, 13:14 »
Auf dem Weg nach Sarajevo unbedingt Jajce und den See mit den Wassermuehlen mitnehmen. Hat mich damals sehr geflasht und war mit mein Favorit am Balkan.
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hosep

« Antwort #3 am: 11. Januar 2025, 18:42 »
Wenn du so fix durch bist mit Städten, dann reicht der halbe Ankunftstag locker aus um Banja Luka zu besichtigen. Den Tipp mit Jajce kann ich nur unterstreichen. Zumindest eine Fotopause würde ich dort einlegen.
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gismarett

« Antwort #4 am: 19. Januar 2025, 14:38 »
Danke für eure Antworten. Jajce steht bei euch allen ja sehr hoch im Kurs :)

Ich habe mich für ein Mietauto entschieden, da mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu viel Zeit verloren geht und ich das eine oder andere Ziel nur mit Touren erreichen würde. Entsprechend bin ich aber auch flexibler und kann den Reiseplan jederzeit umstellen, an einem Ort länger bleiben oder etwas vorziehen. Unterkünfte buche ich dann spontan, um flexible zu bleiben.

Tag 1: Ankunft 14 Uhr - Anschließend Banja Luka City: Nach meinen Recherchen sollte mir hier tatsächlich ein halber Tag ausreichen für die Highlights.
Tag 2: Um 8:30 Uhr bekomme ich das Mietauto. Fahrt nach Jajce (ca. 1,5h). In Jajce steht die Festung, Wasserfall und der See mit den Windmühlen inkl. kleiner Wanderung/Spaziergang auf dem Plan. Weiterfahrt nach Travnik (1,5h) und besichtigung u.a. Bunte Mosche, Festung, Stadt.
Tag 3: Fahrt nach Mostar (ca. 3h). Neben der berühmten Brücke soll die Stadt wohl sehr schön sein. In der Gegend möchte ich mir das Kloster in Blagaj anschauen.
Tag 4: Die Kravica Wasserfälle und Počitelj. Počitelj wird vermutlich eher ein kürzerer Stop. Kann man bei den Wasserfällen gut Wandern? Abends Weiterfahrt nach Sarajevo (ca. 3h).
Tag 5: Sarajevo: Abgabe Mietauto um 08:30 Uhr in der Stadt. Am Flughafen muss ich um 19:30 Uhr sein, wenn ich 1,5h einplane (nur Handgepäck). Die Zeit dazwischen habe ich für die City. Je nachdem wie schnell ich bin schaue ich mir auch Vrelo Bosne und das Tunnelmuseum nahe Flughafen an. Letzterer macht leider schon um 16 Uhr zu...
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GschamsterDiener

« Antwort #5 am: 19. Januar 2025, 14:59 »
Klingt nach einem effizienten Plan, um mal alles anzuteasen. Mostar ist sehr schoen, aber da bist du schnell durch. Ich wuerde eventuell einen Tag eher in Sarajevo ankommen wollen, da gibt es mehr zu tun.
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Kama aina

« Antwort #6 am: 13. Mai 2025, 23:31 »
Ist das schon dein fester Plan?
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gismarett

« Antwort #7 am: 15. Mai 2025, 20:00 »
Bis auf die Flüge und das Mietauto habe ich noch nichts gebucht. Fest ist also nur der Zeitraum und Start in Banja Luka bzw. Ende in Sarajevo. Sonst bin ich noch recht flexibel.

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Kama aina

« Antwort #8 am: 16. Mai 2025, 21:21 »
Ah, okay.

Zum ersten Teil kann ich dir leider nicht viel sagen, da wir damals mit WizzAir nach Tuzla geflogen sind und von da unsere Route gestartet haben.

Hier mein alter Forumsbeitrag zu der Reise:
https://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=14187.15

Hervorheben möchte ich in chronologischer Reihenfolge auf jeden Fall das Lamm von Jablanica.
Von dem leckeren Essen reden wir heute noch und die Restaurants, welche es auf der Strecke am Stausee anbieten, liegen auch landschaftlich sehr reizvoll. Die ganze Fahrt durch den Canyon am Neretva-Fluss war eh sehr sehenswert.
Und da müsstest du auf deiner Strecke auch durchkommen.

Mostar ist unglaublich toll, aber auch sehr klein im sehenswerten Teil und damit wärst du auch recht schnell durch. Abends wenn die Tagestouristen weg sind, dann gehört einem die Stadt gefühlt alleine. Und Nachts ist die Brücke vom Fluss her auch ein wahrer Augenöffner.

Weil Mostar recht überschaubar ist, haben wir in der Umgebung das Blagaj Kloster, was wirklich toll ist, aber auch ein wenig Zeit in Anspruch nimmt, wenn man rein gehen will; in Radimlja einen Stecci Friedhof und Pocitelj angeschaut.
Wobei du, wenn du Pocitelj ganz erfassen willst, auch bis oben auf die Festung willst, schon was mehr Zeit einplanen solltest, weil die Wege den Hang hoch schon sehr lange und teilweise steiler sind.

Wenn du zeitlich in Sarajevo planst gut durch zu kommen, dann kann ich dir noch die Belagerungstour ans Herz legen. Hatte das in meinem Beitrag auch beschrieben. So ist man nochmal was um Sarajevo herum gekommen und die olympischen Ruinen, wie auch die Belagerungsgeschichte waren schon eindrücklich.

Ansonsten freu dich auf das leckere Essen und den Geruch von Kohleöfen. Das blieb mir auf der Fahrt durch die Landschaft auch sehr eindrücklich in Erinnerung. Überall qualmten die Öfen und es roch nach Kohlegrill! :)
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gismarett

« Antwort #9 am: 24. Juni 2025, 19:46 »
Hier noch mein Reisebericht:

Die Tage vor meiner Reise waren beruflich sehr arbeitsintensiv und endsprechend bin ich ziemlich ausgelaugt gestartet. Ich war froh, dass ich mir schon eine Route überlegt hatte und habe es ehrlicherweise nicht mehr geschafft noch größere Änderungen daran vorzunehmen.

Bosnien-Herzegowina hat mir sehr gut gefallen. Die Ähnlichkeit zu anderen Ländern auf dem Balkan ist natürlich gegeben egal, ob es um die Landschaft, Gebäude oder das Essen geht. Und das Essen war echt überragend  ;)

Tag 1: Banja Luka: Landung am Flughafen um 14 Uhr. Mit dem Bus für 5 Euro in die Stadt (1h). Banja Luka hat eher den Charme eine Kleinstadt und nach ein paar Stunden war ich mit der City durch. Auf dem Plan stand: Ferhadija-Moschee, Festung, Veselina Masleše (Innenstadt), Christ Erlöser Kathedrale, Schlendern an der Vrbas (Flus). Es gab ein paar schöne Ecken aber so wirklich vom Hocker gehauen hat mich die Stadt nicht.

Tag 2: morgens um 08:30 Uhr habe ich mein Mietauto abgeholt (ohne wäre die Reise vermutlich sehr schwer geworden) und bin ca. 1,5h nach Jajce gefahren. Die Strecke ist übrigens sehr schön, da man teilweise am Wasser entlang fährt oder an tollen Klippen und Berglandschaften. Von der Festung hat man einen guten Ausblick (Eintritt 2,5 Euro) und die Innenstadt hat schon etwas Charme. Laut ChatGPT ist der Wasserfall einzigartig, da es keinen anderen größeren Wasserfall in einer Altstadt gibt. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen aber der Blick von oben (Wasserfall und in Richtung Altstadt) war schon schön. Wer den Wasserfall von unten sehen will, muss nochmal 5 Euro zahlen.
Highlight waren aber definitiv die Wassermühlen (Mlinčići). Von Jajce kann man auch eine ca. 6Km Wanderung (pro Weg) machen. Ich bin selbst mit dem Auto gefahren aber der Weg (bzw. der Teil, der nicht am Wasser verläuft) hätte mir für eine Wanderung nicht so wirklich gut gefallen. Am See selbst bin ich dann ca. 2-3km spazieren gegangen.
Anschließend bin ich nach Travnik (ca. 1,5h) gefahren und dort habe ich auch übernachtet. Gefühlt ist das Programm immer gleich. Festung (2,5 Euro Eintritt), Moschee… Die Mosche ist von Wasser umgeben was mir nochmal ganz gut gefallen hat. War schon schön dort, aber man war doch recht schnell durch. Theoretisch hätte ich weiterfahren können, wenn ich nicht schon meine Unterkunft gebucht hätte.

Tag 3: Fahrt zu den Kravica Wasserfällen (ca. 3h). Eintritt ist mit 10 Euro schon recht hoch und die Wasserfälle sind extrem touristisch… Trotzdem waren die Wasserfälle wunderschön. Wie schön die Wasserfälle wohl ohne Restaurants, Bootsverlei und anderen Tourikram wären… Ich war 2h dort und auch Schwimmen.
In Počitelj (Fahrt ca. 30 min). gibt es eine schöne Festungsanlage, die sich von den anderen kleineren Festungen deutlich abhebt. Die Aussicht ist auch hier schön aber die Anlage ist deutlich größer und in der Festung befinden sich viele sehr alte Wohngebäude. Viele Touristen gab es dort nicht. Kleiner Tipp: Parkt oben auf dem Berg, dann spart ihr euch die Parkgebühren (und auch einen Teil des doch recht steilen Aufstiegs)
Blagaj Tekke (Fahrt ca. 45 min) kann ich ebenfalls empfehlen. Ist zwar klein, aber fein. Eintritt waren 5 Euro. Wer nur ein Bild machen will, kann einfach auf die andere Seite des Flusses gehen und hat von dort den perfekten Fotospot.
Anschließend ging es nach Mostar (ca. 30 min) und die Stadt war ebenfalls ein kleines Juwel. Die Brücke ist das highlight aber die Gassen drum herum sind zum Schlendern auch gut geeignet. Außerdem gibt es noch eine Kleinere Brücke über einen kleinen Flussarm mit Restaurants drum herum die mir beleuchtet sogar noch besser gefallen hat als die große Brücke.
Alle Spots sind recht klein aber mit dem Auto sehr gut kombinierbar. Der Tag war gut gefüllt aber für mich hat das so super gepasst.

Tag 4: Fahrt nach Sarajevo ca. 3,5h. Die Strecke am Neretva-Fluss war ebenfalls sehr spektakulär. Ankunft gegen Mittag und Besichtigung des Parks Vrelo Bosne (etwas außerhalb vom Zentrum). Ich dachte eigentlich das wäre ein großes Wandergebiet, aber es handelt sich um einen kleinen, aber trotzdem sehr schönen Park. Gerade in der Mittagshitze ein sehr beliebter Ort bei den Locals. Das Tunnelmuseum habe ich nicht besichtigt, weil die Straße gesperrt war und ich nach dem 3. Anlauf aufgegeben hatte. Schade… Danach ging es in die Stadt und die hat mir wirklich sehr gut gefallen. Auf dem Plan standen: Ewige Flamme, Kathedrale Herz Jesu, Ferhadija Moschee, Gazi Husrev-Bey Moschee, Baščaršija Moschee, Sebilj, Rathaus, Lateinerbrücke, Gelbe Bastion (Sonnenuntergang), Ort des Attentats und das Museum (2,50 Euro Eintritt). Ja auch hier war ich innerhalb eines halben Tages durch… Alle Sehenswürdigkeiten sind nur 2-3 min voneinander entfernt.

Tag 5: Mit Sarajevo war ich eigentlich durch… Mietauto abgegeben und ausgecheckt. Bis zum Flug um 21 Uhr bin ich durch die Stadt. Hier mal ein Eis, hier mal was futtern, hier mal ein Tee und da ein Kaffee… Alles in allem ein eher langweiliger Tag.

Was mich erstaunt hat ist, wie viele Touristen einfach an einem der Geschichtsträchtigsten Orte vorbeigelaufen sind, ein Bild von der Brücke gemacht haben, den eigentlichen Ort gar nicht bemerkt hatten und dann weiter sind. An diesem Tag war ich nochmal am Ort des Attentats und habe es für mich gedanklich rekonstruiert. Historisch und politisch sicherlich ein sehr interessantes Thema. Jedenfalls mindestens für Europa ein wegweisendes Ereignis. Sarajevo war auch der eigentliche Grund, warum ich nach Bosnien gereist bin.

2 Dinge hätte ich an meiner Reiseroute nachträglich geändert:
In Travnik zu übernachten war sicherlich kein Fehler, aber vermutlich wäre es besser gewesen, wenn ich direkt nach Mostar weitergefahren wäre. Ich wäre dort bei Dunkelheit angekommen und hätte vermutlich erst am nächsten Tag mit Mostar und Umgebung gestartet. Aber dann hätte ich entweder ausschlafen können oder noch ein weiteres Ziel aufnehmen können.
Der 2. Tag in Sarajevo war etwas langweilig. Klar habe ich viel über Geschichte nachgedacht, aber Ich hätte vermutlich Dubrovnik oder ein anderes Ziel gut in meine Route integrieren können.
Sprich an Tag 2 noch nach Mostar, Tag 3 dann Mostar + Umgebung und weiterfahrt nach bspw. Dubrovnik, Tag 4 Dubrovnik City und Anfahrt Sarajevo, Tag 5 Sarajevo Stadt.



 

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