Dann hoffe ich, dass mein Bericht nicht zu spät kommt!?
Aber ich war sehr faul die letzte Zeit, hatte noch ne neue Reise geplant und wohl auch was viel zu arbeiten!
Aber wie war es?
Es war wirklich ein
Tropenparadies, was ich nur jedem ans Herz legen kann!
Wir sind von Frankfurt über Doha nach
Victoria auf
Mahe, der Hauptinsel der Seychellen, geflogen.
Das war dann schon mal ein positiver Kulturschock, denn der internationale Flughafen der Seychellen ist eigentlich nicht viel mehr als ein
Provinzflughafen. Sehr klein und sympathisch einfach.
Die Einreise war trotz des kleinen Flughafens sehr schnell, weil ausnahmsweise auch mal jeder Schalter offen war.
Der Wechselkurs am
Flughafen-ATM war genauso wie an den anderen Automaten auf der Insel. Von daher braucht man hier keine Angst aufgrund der vermeintlichen Monopol-Stellung zu haben.
Unseren
Mietwagen haben wir über einen kleinen deutschen Anbieter reserviert, welchen ich schon mal für Mauritius hatte. Und auch diesmal lief alles sehr gut, wobei auch ein wenige relaxt. Typisch für die Seychellen. "No stress on the island!"
Wir wurden empfangen und zum Mietwagen gebracht. Alles läuft sehr auf Vertrauen ab. Man wollte nur meinen Führerschein sehen und nach einem Abgleich der Daten und der Übernahme des Wagens war alles erledigt. Selten so eine einfache Mietwagenübernahme gehabt.
So machten wir uns dann auf nach
Anse a la Mouche zu unserem
Self-Catering-Apartment.
Hier hatten wir zu Anfang schon einen Jackpot gezogen! Wir hatten eine fantastische Sicht vom Hügel auf die Bucht und das Meer und das Apartment hätte als Hotel in Europa sicherlich 5 Sterne verdient. Es wurde wie anscheinend überall auf den Seychellen jeden Tag, außer Sonntags, sauber gemacht. Das hatte ich bei einem Apartment nicht erwartet. Umso schöner war es dann für uns.
Schon die Fahrt zu unser Unterkunft ließ uns sehen was die nächsten Wochen auf uns zukommt!
Traumstrände und dichter Regenwald unterbrochen von kleinen Siedlungen, die sich aber passend an die Natur anschmiegen.
Nachdem wir uns eingerichtet hatten, fuhren wir zu diversen
Mini-Markets um uns ortskundig zu machen und fürs Frühstück und die Erkundungsfahrten einzukaufen.
Später stellten wir fest, dass nahezu alle Minimärkte ein ähnliches Sortiment haben und die Preise eigentlich auch überall gleich sind.
Hier merkten wir dann aber, dass was wir vorher schon wussten: Die Seychellen sind ein sehr teures Reiseland!
Für 5 Tage Frühstück mit Standart-Produkten zahlten wir 90 Euro. Dafür entdeckten wir die Bauernstände mit riesigen frischen Früchten für uns. Avocados, Mangos gehörten damit jeden Tag zum Frühstück!
Im weiteren Verlauf schauten wir uns dann schon mal nach den auf den Seychellen sehr beliebten
Take-Aways um.
Oftmals sind das "Imbiss-Buden" die Einheimische neben ihren Häusern gebaut haben, wo die Köchinnen 5-8 Gerichte vorgekocht haben, welche sie dann verkaufen (6-12 Euro ein Hauptgericht / Restaurant: über 20 Euro, ehr 30-40 Euro oder mehr). Hier lohnt es sich oft schon früher da zu sein und das Essen dann im Kühlschrank bis Abends zu lagern. Denn hier gilt: Wenn es weg ist, dann kommt auch nichts mehr nach!
Nachdem wir also mit dem ganzen Organisatorischen durch waren gönnten wir uns dann erstmal bei einem Restaurant ein Take-Away Gericht. Denn auch jedes Restaurant bietet hier seine Gerichte zum Mitnehmen an.
Kreolisches Hühnchen mit Reis. Sehr sehr lecker, nachdem man Knochen und Haut vom Fleisch entfernte! Hehe!
Andere Länder, andere Küchen!
Um den Anreisetag dann aber noch zu nutzen fuhren wir die
Westküste entlang und hielten beim ersten Strand an, der uns geeignet fürs Schnorcheln erschien. Und so viel die Wahl auf den
Anse Louis Beach.
Hier konnte wir an einem Traumstand auch noch eine faszinierende Unterwasserwelt genießen.
Wobei man hier schon deutlich die Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte sieht. Im Endeffekt gibt es auf den Seychellen keine ausgeprägten Küstenriffe mehr. Diese sind alle kaputt oder sehr stark geschrumpft. Aber man merkt, dass sie sich langsam wieder erholen und die Tiere sind auch schon in großer Zahl wieder zurück. Allerdings kann man hier keine Verhältnisse wie auf den Malediven erwarten.
So war dann der Anreisetag auch schon vorbei und wir genossen bei einem weiteren Curry vom Take-Away den Abend auf unserer Terrasse, mitsamt traumhaftem Sonnenuntergang und vielen Flughunden.
Die nächsten
4 vollen Tage verbrachten wir dann auf
Mahe.
Grob unterteilten wir es in eine
Südtour, eine
Nordtour, eine
Westtour und einen
Wandertag.
Bei unser
Südtour starteten wir beim
Le Jardin du Roi. Einer alten Plantage, welche durch die Besitzer aber sehr schön in einen prächtigen Naturgarten umgebaut wurde. Neben dem kolonialen Herren- und Nebenhäusern gab es tolle Aussichten und diverse unterschiedliche Pflanzen zu bewundern, die wir hier in Europa vielleicht nur in Miniaturformat kennen. Auch kann man hier in einem Freilaufgehege die
Rieseschildkröten bewundern.
Weiter ging es dann zu einem der wirklichen Traumstrände, dem
Anse Royal Beach (das Beach spare ich mir dann im weiteren Verlauf bei den jeweiligen Anse).
Trotz seiner vermeintlich unschönen Lage direkt an der Küstenstraße, bietet er doch prächtige Gesteinsformationen und tolle Farbenspiele. Trotz des Umfeldes einer unser liebsten Strände.
Von hier fuhren wir dann weiter zum
Anse Parnel und
Anse Marie Louise, welche aber aufgrund der Jahreszeit stark mit Seegras belegt war. Der Wind kam zu unser Zeit von Osten her. Daher waren diese Traumstrände dann nicht ganz so traumhaft. Aber dennoch eine tolle Natur!
Unser Weg führte uns dann weiter in die abgeschiedene
Police Bay und zur
Petite Police Bay. Auch hier darf man das Prädikat Traumstrand vergeben. Der eine klassisch schön, der andere wild und zerklüftet!
Der nächste Traumstrand war dann der
Anse Intendance. Allerdings fanden wir den linken Buchtbereich wesentlich besser als die Mitte oder den rechten, welcher durch ein Hotel belegt ist.
Leider sind auch auf Mahe einige tolle Buchten von Hotels so abgeriegelt, dass man trotz der Öffentlichkeit aller Strände nahezu nicht auf diese gelangen kann.
Daher war dann unser Tagesabschluss eine ausgedehnte
Schnorcheltour am
Anse Soleil, mit Rochen und Riffhaien.
Auf unserer
Westtour führte uns unser Weg zuerst auf die Ostseite der Insel zur
Takamaka Brennerei. Ein tolles Gelände im Kolonialstil. Sehr sehenswert gepflegt und erhalten. Und der Rum ist natürlich sehr spannend!
Von dort aus ging es weiter zu einem alten Plantagengelände, was sich heute
Vilaz Artizanal nennt. Auch hier konnten wir die Kolonialarchitektur vergangener Zeit bewundern. Gut erhalten und für den ein oder anderen finden sich hier auch noch paar gute Mitbringsel. Das anliegende Restaurant hat übrigens auch ein fantastisches Oktopus Curry.
Die
Maison St. Joseph ist ein tolles altes Herrenhaus, welches aktuell aber grade renoviert wird, bzw. den Eindruck erweckt. Könnt mir ja berichten ob es dort weiter geht!
Über die
Passstraße Chemin Montagne Posee erreichten wir dann den Westen der Insel. Fast alle Passstraßen auf Mahe sind wunderschön, weil man durch dichten üppigen Regenwald fährt und immer wieder grandiose Aussichten genießen kann.
Hier machten wir Stopps am
Grand Anse und dem
Anse L`Islette, bevor wir zu dem sehr sehenswerten
Sauzier Wasserfall fuhren bzw. gingen. Am Anse L`Islette fand ich auch die besten Mangos die ich bei den ganzen Bauernständen gefunden habe.
Unsere Route führte uns dann ans Ende der Westküste zum
Baie Ternay Marine-Nationalpark, welcher sehr schön gelegen ist. Ein abgelegener toller Traumstrand. Unseren Tagesabschluss bildete dann der
Port Launay Marine-Nationalpark.
Hier lagen wir ein einem tollen Strand und konnten in einer üppigen Unterwasserwelt wieder erfolgreiche Schnorcheltouren machen.
Die
Nordtour führte uns über eine weitere grandiose Passstraße, die
La Misere Road. Mit fantastischen Aussichten auf
Victoria war die Hauptstadt der Seychellen dann auch unser nächstes Ziel.
In Victoria sollte man sein Auto abparken und alles zu Fuß machen. Die Hauptstadt ist so klein, dass man vom
Kloster, über die
Markthalle und die
Kathedrale, vom
Uhrenturm bishin zum
Hindu-Tempel alles bequem per Pedes erledigen kann. Der Zeitansatz ist hier auch individuell wählbar, je nachdem wieviel Zeit man sich nehmen möchte bzw. ob man noch was shoppen oder essen will. Anschauen sollte man sich aber auf jeden Fall noch den alten
Bel Air Friedhof und wenn man auf
Riesenschildkröten steht, lohnt sich auch ein Besuch im
Botanischen Garten. Allerdings empfanden wir den als nicht so gut wie den Jardin du Roi, dazu recht teuer. Aber die Interaktion mit den Riesenschildkröten, welche man hier auch füttern darf, ist schon toll.
Weiter ging es hoch in den Inselnorden zum
Anse Etoile, welche wieder einer der besonderen Traumstrände darstellt.
Gefolgt von der
Carana Bay, welche grandios schön, aber durch ein Luxushotel besetzt ist. Man kann aber bei günstiger Gelegenheit abparken und dann mit etwas Fußweg den Strand erreichen. Aber auch hier sind die Felsformationen schon sehr sehr sehenswert.
Einmal um den Norden herum landete wir in
Glacis bei den Luxushotel und Apartments und gönnten uns dann unseren Tagesabschluss am
Sunset Beach. Bei Traumstand, Meeresschildkröten, Riffhaien und Rochen.
Die Küstenstraße im Norden ist wie fast jede Küstenstraße auf den Seychellen sehr sehenswert.
Unser
Wandertag sollte uns zum
Anse Major Trail führen.
Die grandiose Foret Noire Road / San Souci Road (zwei Namen für die unterschiedlichen Seiten (West/Ost) derselben Straße) konnte mit allem überzeugen. Natur pur und fantastische Aussichten. Was will man mehr!?
Auf der Strecke liegt noch eine
Tea Company mit toller Aussicht und super Tee und die
Mission Ruins, welche ebenfalls sehr sehr sehenswert im Regenwald liegen und dazu einen königlichen Aussicht liefern (Elisabeth II. schaute hier auch mal runter). Man sollte sich hier aber nicht allzuviele Ruinen erhoffen. Lohnt aber meiner Ansicht nach trotzdem.
Am "Mallorca der Seychellen" (Beau Vallon) und dem Örtchen Danzil vorbei ging es dann zum Einstieg in den
Anse Major Trail.
Hier hatten wir glücklicherweise einen super Parkplatz-Tipp eines Einheimischen, welcher uns viele hundert Meter zusätzlichem Weg ersparte.
Der Trail ist nicht wirklich lange, aber aufgrund der Luftfeuchtigkeit, Hitze und Wegführung, sehr sehr anstrengend. Aber die Aussichten sind atemberaubend. Der schwarze/braune Granit im tiefen Grün, mit den tausend Blautönen des Ozeans. Es lohnt sich so sehr.
Aber hier muss man wirklich gut vorbereitet sein, weil die Bedingungen wirklich extrem sind. Man sollte mindesten 3 Liter Wasser pro Person mithaben und Sonnenschutz, sowie Turnschuhe. Wir haben viele Leute gesehen die sehr gelitten haben.
Nach den Tagen auf Mahe wurde uns schon klar, dass was die Strände betrifft man hier dem Safari-Effekt unterliegt.
Irgendwann reicht weißer Sand, tiefblaues Wasser und grüne Vegetation nicht mehr aus, sondern man fährt lieber dort hin wo die Granitsteine am "schönsten" am Strand liegen. Schon verrückt!
Bis auf einen Abend waren wir auf Mahe immer bei einem Take-Away und waren damit sehr sehr zufrieden. Essen im Sonnenuntergang auf der eigenen Terrasse mit einem leckeren SeyBrew Bier.
Weiter geht es mit der
Insel Praslin...