Thema: Dengue erkrankt in Costa Rica  (Gelesen 1948 mal)

Mat91

« am: 12. Dezember 2022, 01:21 »
Liebes Forum,

bin ganz frisch angemeldet und möchte gleich mit einem Erfahrungsbericht starten.

Ich bin am 28.11 gemeinsam mit der Freundin in Costa Rica gelandet. Wir haben uns die nächsten Tage mit einem Mietauto Richtung Arenal begeben und anschließend Monteverde - Also sehr tropisch insgesamt. Ich hatte zu dem Zeitpunkt etwa 3-4 Mückenstiche.

Ich habe dann nach etwa einer Woche, also am 6.12 etwa 38 Fieber bekommen. Zu dem Zeitpunkt waren wir bereits auf der Pazifikseite. Im Glauben es handle sich um einen einfachen Infekt, habe ich das Fieber einfach mit Paracetamol gesenkt.
2 Tage später kamen sehr plötzlich Halsschmerzen und Schwindel dazu. Daraufhin hat mich die Freundin ins Krankenhaus gebracht.
Aufgrund der Symptome hat der Arzt alle tropischen Krankheiten ausgeschlossen. Ein Kollege von ihm übrigens auch. Erst der Bluttest hat mir offenbart, dass ich an Dengue-Fieber erstmalig erkrankt bin.
Ich bin dann einfach ins Hotel gefahren und habe mich schon auf eine harte Woche eingestellt. Das Highlight war jedoch kurzzeitig 39 Fieber am selben Abend noch und etwas müde am nächsten Tag. Das war es dann aber auch schon. Bin nach den 2,5 Tagen wieder zu 95% fit und setze meine Reise wieder fort.

Ich zweifle ehrlich gesagt etwas dran, dass das wirklich Dengue-Fieber war. Die Blutwerte haben zwar auf „Schwach positiv“ hingewiesen, die Symptome waren aber kaum deckend mit einem typischen Verlauf. Keine Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Hautausschlag, etc. Eher wie eine schwache Grippe.
Ich werde in Wien jedenfalls einen weiteren Test machen und Bescheid geben.

Mein Hinweis an alle: Mich hat es bereits nach wenigen Tagen und trotz Anti-Mückenspray erwischt.

Habe aber gelesen, dass die EMA bereits eine Impfung von Takeda diese Woche zugelassen hat. Also im besten Fall brauchen wir alle künftig keine Sorge vor einem 2. Stich haben :-)

LG Mat
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dirtsA

« Antwort #1 am: 14. Dezember 2022, 09:41 »
Schön, dass es bei dir mit 2,5 Tagen vorbei und insgesamt nicht so schlimm war! Würde mich auch interessieren, wenn du in Wien herausfindest, ob es wirklich Dengue Fieber war, oder nicht. Die Symptome klingen, bis auf das Fieber, wirklich nicht eindeutig nach Dengue und als ich Dengue hatte, konnte man das währenddessen noch gar nicht durch einen Test feststellen - erst im Nachhinein (!?), vielleicht hat sich das aber geändert.

Mit so wenigen Stichen sich Dengue einzufangen ist natürlich extremes Pech aber kann halt auch passieren. Ich hatte 2011 Dengue nach meiner Rückkehr nach Österreich von Koh Tao, hatte dort aber sehr viele Stiche bekommen. Erfuhr dann nach meiner Genesung vom Tropeninstitut in Wien, dass es wohl das 2. Mal Dengue gewesen wäre. Über das 1. Mal kann ich nur mutmaßen... wahrscheinlich am Ende meiner Myanmar-Reise 2009. Jedenfalls sind seither fast 12 Jahre vergangen und Dengue Nr. 3 und 4. haben sich glücklicherweise nicht blicken lassen. Und das, obwohl ich seither weiterhin extrem viel in potentiellen Dengue-Gebieten unterwegs war und mich die Moskitos nach wie vor lieben...

Von daher bin ich froh zu hören, dass der Fokus endlich mal auf Impfstoffe für Dengue (und auch Malaria) rückt...
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serenity

« Antwort #2 am: 27. Dezember 2022, 08:04 »
Ich zweifle ehrlich gesagt etwas dran, dass das wirklich Dengue-Fieber war. Die Blutwerte haben zwar auf „Schwach positiv“ hingewiesen, die Symptome waren aber kaum deckend mit einem typischen Verlauf. Keine Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Hautausschlag, etc. Eher wie eine schwache Grippe.

Schon mal an Covid gedacht? Ich hatte mich im Sommer in England infiziert und haargenau die selben Symptome, auch bei mir war nach 3 Tagen alles vorbei. Auch erst an ne leichte Erkältung gedacht, aber stark positiver Covid-Test!
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Mat91

« Antwort #3 am: 01. Januar 2023, 08:51 »
Bin wieder in Wien angekommen und meine Blutwerte sind alle normal.

Dengue hat sich bestätigt. Typisch ist auch der biphasische fiebrige Verlauf den ich hatte. Leichte grippeähnliche Symptome kommen lt. Aussage des Arztes übrigens häufiger vor.

Wenn jemand noch Infos braucht, lasst es mich wissen.

LG
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Mat91

« Antwort #4 am: 01. Januar 2023, 08:54 »
und als ich Dengue hatte, konnte man das währenddessen noch gar nicht durch einen Test feststellen - erst im Nachhinein (!?), vielleicht hat sich das aber geändert.

Mittels IGM-Test kann die Infektion innerhalb von etwa 3-5 Tagen nach Ausbruch nachgewiesen werden, danach scheinbar nur noch über einen IGG Antikörper-Test.
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dirtsA

« Antwort #5 am: 01. Januar 2023, 13:06 »
Stimmt, jetzt wo du das sagst... war bei mir auch währenddessen irgendwann aber halt nicht gleich zu Beginn. Da wurde auf Malaria mit Schnelltest getestet und nachdem der negativ war dann die (vorerst) Annahme Dengue. Und danach wurden eben Antikörper getestet wo dann eben auch scheinbar feststellbar war, dass ich Antikörper für 2 der 4 Typen habe, also gegen 2 immun bin. Aber scheinbar wird der Verlauf ja immer schlimmer. Hoffentlich muss ich 3 und 4 nie ausprobieren, Nr 2 hat mir gereicht...
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Mat91

« Antwort #6 am: 01. Januar 2023, 20:23 »
Wobei die Tropeninstitute in Deutschland und Österreich immer ausführen, dass die 2. Ansteckung nicht zwangsläufig schwerwiegender sein muss:
Z.b. hier

https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/nach-einer-denguefieber-erkrankung-sind-weiterhin-tropenreisen-moeglich.html

Oder hier

https://www.tropeninstitut.wien/krankheiten/dengue-fieber/

War dein erster Verlauf denn leichter als der zweite?
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dirtsA

« Antwort #7 am: 02. Januar 2023, 08:24 »
Ist glaub ich einfach noch zu wenig untersucht. Für mich klingt die Logik hinter der Erklärung warum es immer schlimmer wird, einleuchtend. Hat man mir in Wien im Tropeninstitut auch so erklärt und mir dringend angeraten, in keine tropischen Regionen mehr zu reisen.

Mein 1. Mal hab ich gar nicht bemerkt, könnte evtl am Ende meiner Myanmar Reise gewesen sein, wo ich mich einen Tag lang schwach gefühlt habe mir Durchfall - dachte damals nur an Magen-Darm, aber wann anders fällt mir jetzt auch nicht ein... Aber das 1. Mal verläuft ja oft unbemerkt.
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