Thema: Patagonien & Torres del Paine im März?  (Gelesen 4321 mal)

LioGetz

« am: 15. Oktober 2022, 19:51 »
Schönen guten Tag liebes Forum,

dies' ist mein erster Post hier, denn auch ich erfülle mir endlich meine Weltreise :). Vorstellung und generelles Feedback zur Reiseroute folgt in anderen Postings, allerdings hätte ich hier einige konkrete Frage:

Start der Reise ist voraussichtlich am 20.03.23 (+/- 5 Tage) und los gehts erst Mal nach Südamerika.
Ich habe grundsätzlich ein paar Länder auf dem Plan (Argentinien, Chile, Peru, Bolivien, Brasilien...) die ich in den späteren Monaten (April, Mai, Juni) bereisen möchte.
Interesse hätte ich auf jeden Fall am Torres del Paine und generell Patagonien, was ich - auf Grund der Lage - wohl direkt an den Anfang der Reise legen würde (da es in den folgenden Monaten ja noch schlechter wäre). Ich habe das Forum auch schon diesbezüglich durchsucht, allerdings sind ein paar Fragen offen geblieben:

- Hat jemand Erfahrungen aus der Jahreszeit? Ist Mitte/Ende März schon zu spät bzgl. Temperatur & Regen?
- Ich bin jetzt nicht so der Super-Camper sondern würde lieber auf Hostel-Übernachtungen setzen. Was genau kann man da machen? Übernachtungen im Park scheinen sehr teuer zu sein (300+ Euro die Nacht), allerdings scheint die nächste Stadt (Puerto Natales) auch 2 Stunden weg zu sein. Ist das die einzige Möglichkeit "in der Nähe" zu übernachten und dann Tagestouren von dort zu starten? Dann jedes Mal mit einer 2-Std. An- und Abreise für eine Tagestour  :o?
- Lohnen sich die geführten Tagestouren oder kann man das auch gut auf eigene Faust machen?
- Angenommen man fliegt nach Punta Arenas, dann mit dem Bus nach Puerto Natales, dann ein paar Tage in den Park...und dann? Kommt man gut mit Bussen z.B. zum Los Glaciares NP und dann auch weiter nördlich oder macht es mehr Sinn zurück nach Buenos Aires zu fliegen?
- Falls es mit Bussen weiter geht: Dann eher auf der argentinischen oder auf der chilenischen Seite?
- Ganz generell: Wenn man nach Punta Arenas fliegt, gibt es noch weitere Empfehlungen da in der Gegend?

Danke im Voraus für alle Tipps!
LG, LioGetz 8)





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Jef Costello

« Antwort #1 am: 16. Oktober 2022, 10:58 »
Den Torres-del-Paine Nationalpark macht man als 4-9 tägige Wanderung. Die Routen heißen W, O oder Q. Manche Refugios bieten dir die Möglichkeit, in Betten zu schlafen. Das muss man vorher reservieren:

https://torresdelpaine.com/en/accommodation-list/?tipos=shelter&destinos=torres-del-paine-en
https://www.vertice.travel/?op=reservas

Das solltest du aber unbedingt schon so früh wie möglich machen. Der Park ist sehr einfach bewanderbar. Mit dem Fahrrad kann man in Puerto Natales die Höhle des Riesenfaultiers besuchen.

Nach Punta Arenas musst du eigentlich gar nicht fliegen. Du kannst von Santiago direkt nach Puerto Natales reisen.

Wenn du mit Puerto Natales fertig ist, kannst du mit dem Bus nach El Calafate fahren und den Perito-Moreno-Gletscher besuchen. Danach geht es nach El Chalten zum Fitz Roy. Von El Calafate fliegst du dann nach Buenos Aires. Du musst dir hier insgesamt gut überlegen, ob du lieber in Buenos Aires oder Santiago starten willst. Sonst wird es mit Flügen später teuer.

In Punta Arenas kann man z.B. Pinguinkolonien besuchen, einen Tagesausflug auf das chilenische Feuerland buchen.
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LioGetz

« Antwort #2 am: 16. Oktober 2022, 14:41 »
Hi Jef,

danke für die Antwort.
Das mit dem W, O und Q-Track hatte ich auch in Erfahrung gebracht, aber genau das ist ja mein Klemmer. Lohnt es sich, bzw. macht es Sinn in den TdP zu fahren wenn man keine dieser längeren Tracks macht?
Hintergrund: Die normalen Unterkünfte sind super teuer und Zelten würde ich - auf Grund von Ausrüstung und Erfahrung - zu der Zeit eher vermeiden wollen. Es wäre meine erste Station auf meiner Weltreise, habe so etwas noch nie gemacht und weiß nicht ob es dann so eine gute Idee ist gleich mit einer 5-Tages-Wanderung im Zelt zu beginnen :o.

Die Route Puerto Natales - El Calafate - El Chalten klingt super, danke!
Ich habe noch gelesen dass Bariloche weiter nördlich sehenswert wäre. Ist das so? Falls ja, gibt es noch gute Zwischenziele von El Chalten bis dahin oder lohnt sich das nicht und man fliegt wirklich direkt nach Buenos Aires oder Santiago?

Grundsätzlich steht meine Route für Chile / Argentinien noch nicht, deshalb weiß ich noch nicht welche Stopps da gut sind ?!

Danke für die Hilfe!
LG, LioGetz  8)





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Jef Costello

« Antwort #3 am: 16. Oktober 2022, 17:27 »
Wenn du auf die Links gehst, siehst du die Refugios für jeden Zeltplatz auf dem W-Trek. Du kannst für $40 die Nacht in einem Dorm schlafen. Ansonsten sind die Zeltplätze sehr geschützt. Wie man ein Zelt aufbaut, kannst du zu Hause üben. In Puerto Natales bekommt man die Ausrüstung im Hostel. Da wirst du auch viele Gleichgesinnte treffen. Ich würde es auch ohne Erfahrung machen.

Nach El Chalten kann man im Ort "Los Antiguos" einen Stop einlegen. Dort kannst du die Cueva de las Manos besuchen. Weiter nördlich gibt es Esquel mit dem Los-Alerces Nationalpark. Wieder weiter nördlich liegt El Bolson. Bariloche ist sehr schön. Wenn du aber nicht Monate dort wandern willst, musst du dich für 1-2 Orte entscheiden.

Wahrscheinlich reicht es zeitlich aus, wenn du Santiago => Puerto Natales => Torres del Paine => El Calafate => El Chalten => Bariloche => Mendoza => Buenos Aires machst.
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Vombatus

« Antwort #4 am: 16. Oktober 2022, 19:51 »
Ich fand Bariloche furchtbar und abgesehen von einem schönen See-Berg-Panorama gar nicht schön :) Aber die Ausflüge ins Umland waren lohnenswert.

Nicht auf der Strecke ist Puerto Madryn, nicht gerade schön, aber mir hat es gefallen. Je nach Saison Wale sehen oder mit Seelöwen schnorcheln. Der Umweg lohnt sich aber nicht wirklich.

Wie wäre ein Zwischenstopp in Pucón? Zwischen Santiago und Puerto Natales?
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dirtsA

« Antwort #5 am: 17. Oktober 2022, 07:59 »
Wenn du keine mehrtägige Wanderung machen willst, würde ich mir überlegen, den Torres del Paine auszulassen und halt in El Chalten die 2 typischen Tageswanderungen zu machen - zum Fitz Roy und zum Cerro Torre Viewpoint. Dann kannst du ganz bequem in El Chalten im Ho(s)tel übernachten.

Für mich waren gerade die langen Wanderungen das tolle an Patagonien. Aber auch als Tagesausflüge kann man einiges sehen und es ist halt dann die Frage, ob man genau den TdP gesehen haben muss oder ob einem El Chalten Umgebung auch reicht. Ich wandere sehr gerne, daher wollte ich alles erwandern, was nur geht. Aber wenn man da nicht so interessiert ist, geht das natürlich auch anders/kürzer. Tagestouren von Puerto Natales in den TdP lohnen sich meiner Meinung nach nicht wirklich, man könnte aber theoretisch einmal zum Eingang im Osten fahren und zum Torres Viewpoint rauf und runter wandern, mit dem Bus wieder zurück. Dann einmal mit dem Bus in zum westlichen Eingang und dort zum Grey Gletscher rauf wandern und wieder zurück. Ist halt dann sehr viel Fahrzeit an einem Tag und viel Hin und Her. Ich würde es mir nicht antun, aber möglich wäre es.

Bariloche als Stadt ist m. A. nach eher hässlich, aber darum geht es meisten nicht, wenn man von Bariloche spricht. In der Umgebung kann man extrem viel machen und gerade an "low effort Tageswanderungen" gibts da 100e. Also wenn dich so etwas mehr anspricht, dann plan unbedingt ein bisschen Zeit in Bariloche ein.

Pucon fand ich sonst auch noch einen guten Ausgangspunkt für Tageswanderungen. Abgesehen davon wirds dann eher abenteuerlicher / mit mehr Organisationsaufwand etc.

Ich würde evtl. nach Santiago fliegen, mir nach Valparaiso anschauen, mit dem Nachtbus nach Pucon - Bariloche - Mendoza und dann eben die 3 Puerto Natales/El Chalten/El Calafate und von dort hoch nach Buenos Aires fliegen.

Zwecks Wetter würde ich mir die Flexibilität behalten und lieber keine Inlandflüge vorbuchen sondern halt etwas mehr bezahlen und dann spontaner buchen, wenn das Ganz etwas absehbarer ist. Was hast du davon, wenn du dann 1-2 Wochen im Schnee festsitzt ohne was unternehmen zu können? Und das kann dir halt im März theoretisch schon passieren.
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LioGetz

« Antwort #6 am: 18. Oktober 2022, 12:31 »
Okey, danke für die ganzen Tipps :).

Vielleicht noch eine Frage bzgl. TdP und der W- bzw. O-Route:
Interesse hätte ich auf jeden Fall, allerdings hab ich das erst mal für mich ausgeschlossen, da ich - was so einen mehrtägigen Wander- & Camping-Trip angeht - komplett unerfahren bin. Hab ich noch nie gemacht, und stelle ich mir daher etwas "heftig" vor damit gleich zu starten.
Zudem noch die "Sorge" um das Wetter (wie gesagt, Mitte/Ende März), dann noch Jetlag, und das als allerersten Stop von einer 11-monatigen Reise...dazu noch ein fremdes Land/Kontinent (war noch nie in Südamerika), dann die Frage nach der Ausrüstung, der sportlichen Fitness und und und...
Grundsätzlich bin ich nicht so ängstlich und hab auch schon diverse Reisen hinter mir...das letzte Mal Backpacken war ich allerdings vor 10+ Jahren (bin ü40) und habe daher etwas "Respekt" davor...könnte ein mega Start aber auch ein richtiger Schlag ins Gesicht werden :o

Vielleicht an diejenigen die den TdP und/oder die Gegend schon kennen: Wie anspruchsvoll ist denn das Ganze und ist das auch als "Newbie" machbar?

Danke im Voraus  8)



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Vombatus

« Antwort #7 am: 18. Oktober 2022, 13:41 »
...könnte ein mega Start aber auch ein richtiger Schlag ins Gesicht werden :o

Hatte dort in der Umgebung nur Tagesausflüge, diese waren immer machbar ... und es gibt genug Angebote für jeden. Davon muss man sich nicht abschrecken lassen. Ich fand in Arg. die langen Strecken zum nächsten Reise-Ziel herausfordernd, falls du das per Bus und ohne Zwischenstops machen willst. Hatte aber gelesen, dass du evtl. Flüge einbauen möchtest/kannst?

Zu mehrtägigen Trekkingtouren kann ich nichts sagen.
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Derevaja

« Antwort #8 am: 18. Oktober 2022, 14:10 »
Ich habe mal die Distanzen und Höhenmeter recherchiert und das ist schon sportlich. Der W Trek ist eine Teilstrecke des O Trek, der insgesamt acht Tage in Anspruch nimmt. Wenn man ab und zu in den Bergen wandern geht, dann sind das normale Distanzen und Höhenmeter für einen Tag. Wenn man allerdings noch recht schwere Ausrüstung und evtl Proviant trägt, dann ist das schon ein Herausforderung, v.a. an den ersten Tagen. Bei schönem Wetter würde ich das trotzdem machen, auch wenn ich mir nicht so sicher wäre bzgl. Fitnesslevel. Bei schlechtem Wetter könnte das bei mangelnder Fitness eine ziemliche Qual werden. Bei der Ausrüstung sind natürlich Wanderschuhe und -socken essentiell und enstprechend wetterflexible Kleidung. Du kannst ja mal 20km mit 6-8kg im Rucksack im Mittelgebirge wandern und dann wirst du sehen ob das geht.

W Trek

    Tag 1: Paine Grande – Grey-Gletscher – Paine Grande: 22,7 Kilometer, 730 Höhenmeter
    Tag 2: Paine Grande – Mirador Británico – Campo Italiano: 17 Kilometer, Aufstieg: 753 Höhenmeter, Abstieg: 614 Höhenmeter
    Tag 3: Campo Italiano – Los Cuernos: 5 Kilometer, Aufstiegsmeter: 75, Abstiegsmeter: 200
    Tag 4: Los Cuernos – Campo Torres: 15 Kilometer, Anstieg 800 Höhenmeter, Abstieg 300 Höhenmeter
    Tag 5: Campo Torres – Mirador Torres – Hosteria Las Torres: 10 Kilometer, Anstieg: 400 Höhenmeter, Abstieg: 860 Höhenmeter

Quelle: https://www.bergzeit.ch/magazin/torres-del-paine-w-trek-wandern-patagonien/
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Jef Costello

« Antwort #9 am: 18. Oktober 2022, 18:50 »
An deinen längsten Tagen läufst du viel ohne Rucksack, den kannst du in deinem Zelt lassen.
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LioGetz

« Antwort #10 am: 18. Oktober 2022, 18:54 »
Oha...ja danke für die Infos!
Der W-Track klingt wirklich recht "sportlich"...meine Referenz ist der Tongariro Alpine Crossing in Neuseeland (https://de.wikipedia.org/wiki/Tongariro_Alpine_Crossing), der geht auch über knapp 20km und irgendwas zwischen 700 und 1000 Höhenmeter...das war schon "machbar", aber eher nicht mehrere Tage hintereinander :o.

Da denk' ich nochmal drüber nach...

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Marla

« Antwort #11 am: 19. Oktober 2022, 03:23 »
Ich möchte aber auch noch mal eine Lanze brechen für die Nicht-Trekker. Es ist nicht so, dass man in Südamerika mehrtägige Wanderungen machen MUSS. Klar gibt es viele Gegenden, die dafür prädestiniert sind. Aber mit Tagestouren kannst du auch viel erleben. Gerade erst erlebt im Colca Canyon in Peru. Ich dachte, wenn ich die "nicht Trekking"-Tour buche, sind außer mir nur Rentner im Bus, weil alle anderen unbedingt Trekking machen wollen. Ergebnis: Ich war die älteste auf einer Tour mit 10 Leuten :D Und die Tour war der Hammer.
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dirtsA

« Antwort #12 am: 19. Oktober 2022, 07:25 »
Da stimme ich dir absolut zu, Marla! Auch als jemand, die gerne wandert :)

Daher auch meine Ideen mit El Chalten, wo man viel als Tagesausflug sehen kann, Bariloche und Pucon. Puerto Natales/Torres del Paine eignet sich halt gerade nicht so dafür. Aber wenn man solche Berglandschaften noch nie gesehen hat, wird man die Tageswanderungen um El Chalten genauso beeindruckend finden, wie TdP. Mir hat El Chalten sogar etwas besser gefallen.

Eine andere Idee wäre noch, in El Chalten zu starten, sich dort das Ganze mal mit Tageswanderungen anzuschauen und dann spontan zu entscheiden, was du mit TdP machst. Normalerweise muss man Campsites Monate vorher buchen, es gibt aber oft kurzfristige Stornierungen, sodass wir damals auch ein paar Wochen und sogar Tage vorher uns die Campsites zusammenstückeln konnten. Und März ist ja nicht mehr Hochsaison. Und wie gesagt, es gäbe die Option für 2 Tagesausflüge, wie oben beschrieben. Dabei würdest du die 2 beeindruckensten Viewpoints vom W sehen, hättest halt jeden Tag 4h Fahrzeit aber dafür den Komfort eines Hostels in Puerto Natales und sich nicht mit der Logistik herumschlagen zu müssen. Die Wege sind sehr klar ausgeschildert bzw kann man einfach den Leuten nachlaufen.
Ich würde es so machen. Oder wenn du in El Chalten total zum Trekking-Lover wirst, kannst du ja spontan schauen, ob noch was geht mit den Übernachtungen im TdP.

Ich kann dich da total verstehen und finde deine Argumente sehr vernünftig, dass das ein etwas heftiger Einstieg sein könnte. Ohne dich zu kennen, fällt die Beurteilung der "Heftigkeit" etwas schwer. Wie sportlich bist du? Machst du andere Sportarten, bist halt nur kein Wanderer? Die Strecken sind an sich nicht lang, man kann sich über den Tag verteilt viel Zeit lassen mit vielen Pausen. Allerdings hängt es auch sehr davon ab "wie" du den W-Trek machen würdest (das O würde ich an deiner Stelle sowieso nicht anpeilen, das wäre ja noch länger und heftiger...). Sprich: komplett autark mit deinem eigenen Zelt, deinem eigenen Essen, Kochutensilien etc. Da kommen schon an die 15-17kg Gewicht zusammen, das ist schon etwas anderes, als mit einem leichten Tagesrucksack. Wenn du in Dorms übernachtest und/oder Essen in den Unterkünften kaufst, wird es teurer, aber deine Last wird leichter ;) Da muss jeder für sich die ideale Lösung finden... Wir waren im TdP schon sehr trainiert, sind mit unseren 15kg an allen Gruppen teils ohne Gepäck vorbei gelaufen und haben jeden möglichen Abstecher noch mit rein genommen ;D Aber genauso habe ich in diesen Gruppen Leute gesehen, die schon mit Trinkflasche und Mittagesjause im Rucksack an ihre Grenzen gekommen sind. Jeder ist halt anders.
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karoshi

« Antwort #13 am: 19. Oktober 2022, 08:54 »
    Tag 1: Paine Grande – Grey-Gletscher – Paine Grande: 22,7 Kilometer, 730 Höhenmeter
    Tag 2: Paine Grande – Mirador Británico – Campo Italiano: 17 Kilometer, Aufstieg: 753 Höhenmeter, Abstieg: 614 Höhenmeter
    Tag 3: Campo Italiano – Los Cuernos: 5 Kilometer, Aufstiegsmeter: 75, Abstiegsmeter: 200
    Tag 4: Los Cuernos – Campo Torres: 15 Kilometer, Anstieg 800 Höhenmeter, Abstieg 300 Höhenmeter
    Tag 5: Campo Torres – Mirador Torres – Hosteria Las Torres: 10 Kilometer, Anstieg: 400 Höhenmeter, Abstieg: 860 Höhenmeter

Das klingt teilweise schon anspruchsvoll, aber man darf nicht vergessen:
  • Es gibt ein Refugio mit Campingplatz am Grey-Gletscher, Tag 1 kann man also auch splitten. Das Refugio liegt traumhaft schön (viel schöner als Paine Grande), auch wenn sich der Gletscher inzwischen sehr weit zurückgezogen hat.
  • Mirador Británico kann man machen, muss man aber nicht unbedingt.
Die Tour könnte also z. B. auch so aussehen:
  • Paine Grande - Grey-Gletscher
  • Grey-Gletscher - Campo Italiano
  • Campo Italiano - Mirador Francés/Británico (wie weit man ins Tal rein geht, ist dann von Tagesform und Wetter abhängig) - Campo Italiano - Los Cuernos
  • Los Cuernos - Refugio Chileno (Das Refugio Chileno liegt sehr schön auf halbem Weg zum Mirador Torres, hat aber keinen Campingplatz. EDIT: inzwischen scheint es einen Campingplatz mit festen Zeltplattformen zu geben.)
  • Refugio Chileno - Mirador Torres - Hosteria Torres
Das wäre für mich etwas ausgewogener, und man hätte tendenziell schönere Stopps mit drin.
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Kama aina

« Antwort #14 am: 22. Oktober 2022, 23:39 »
Mit Patagonien und dem Torres del Paine hast du dir auf jeden Fall ein Juwel ausgesucht und es lohnt sich fast bei jedem Wetter. Da schon soviel tolle und gute Hilfen und Hinweise gekommen sind will ich nur ein paar Kleinigkeiten aus meinen Erfahrungen ergänzen. Die sind natürlich alles kombinierbar mit den schon genannten Zielen.

Wir haben damals auch nur Tagesausflüge in die Region gemacht und hatten uns total mit unseren Campingambitionen vertan. Wir hatten zwar gutes Equipment und auch genug Nahrungsmittel und Wasser für die Tage der Wanderschaft dabei, aber nach der ersten Nacht haben wir festgestellt, dass es überhaupt nicht unsere Welt ist und wir lieber was anders machen wollen! :) Nen Satz mit X.

Aber zumindest hast diese Erfahrung uns die Erkenntnis gebracht, wie wir es direkt hätten planen sollen.
Und zwar lohnt es sich meiner Meinung nach auch mit nur einer Übernachtung den Torres zu besuchen.
Und zwar kannst du dich für eine Nacht im Refugio Laguna Amarga einmieten (oder den anderen, falls nicht zu teuer). Wenn du morgens den ersten Bus von Puerto Natales aus in den Park nimmst, dann hast du genug Zeit für die Wanderung zum Mirador Base Las Torres und wieder zurück. Der Weg ist zwar anstrengend, aber du hast auf dem Weg eine Vielzahl von landschaftlichen Eindrücken und das Highlight am Ende des Aufstiegs.
Morgens kannst du einen späteren Bus aus dem Park zurück nehmen und dich um das Refugio herum bewegen. Hier auf dem hügeligen Gelände haben wir viele Guanakos und auch einige Darwin-Nandus sehen können.
Hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt.

Von Puerto Natales aus haben wir dann an einem andere Tag eine Bootsfahrt zu den Gletschern Serrano und Balmaceda gemacht. Die Fahrt durch die Fjorde war sehr sehr schön und wir hatten genug Zeit zum Serrano Gletscher zu wandern und uns alles genau anzuschauen. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch auf einer Hacienda angehalten wo es feinstes patagonisches Lamm und Rotwein gab!

Und den Tipp von Jef Costello würde ich dir auch sehr ans Herz legen. Wenn du in Punta Arenas bist, dann besucht auf jeden Fall die Magellan-Pinguin-Kolonie auf der Isla Magdalena. Die ist einfach nur fantastisch! Und die meisten Touranbieter fahren dich nach dem Besuch der Pinguine noch zur Isla Marta. Da darf man zwar regelmäßig nicht an Land, aber dort ist meist eine riesige Kolonie von Seelöwen zu sehen und unzählige Scharben (Kormorane). Und mit viel Glück begleiten dich auch noch Delphine. Einfach eine traumhafte Tour!
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