Thema: 5 Wochen in Ostafrika - Reiseroute, Safariplanungen, weitere Tipps?  (Gelesen 2941 mal)

GschamsterDiener

Hallo!

Es wird wieder Zeit, sich durch die 3. Welt durchzugrinden. Ein sehr loser Plan steht, den ich aber gerne mit euren Erfahrungen und Tipps verdichten und auffetten möchte. Ich bin erst am Anfang der Recherche und für Anregungen und Ausgestaltungsoptionen offen.

Hinflug am 23.11 nach Tansania (Flughafen Kilimanjaro bei Arusha), Rückflug am 29.12 von Rwanda (Kigali). Dorthin möchte ich overland über Kenia und Uganda kommen. Fokus sollen Tierwelt und Natur sein, entfernt auch Kultur und Geschichte. Städte würde ich mir anschauen, wenn sie in die Reiseroute passen, weil ich ein gewisses Faible für verbaute Molochs habe - sie sind aber nicht in meinem Fokus. Kein Interesse habe ich an Souvenirs, Stränden, Menschenzoos. Ich reise zügig, alleine, bin mit niedrigem bis mittlerem Standard zufrieden, muss aber nicht jeden Euro umdrehen. Sehr viel Reiseerfahrung, mittlerweile aber nicht mehr so viel Energie wie früher (man wird bequem...).

Fixpunkte Stand jetzt sind:
1. Tansania:
- Mehrtägige Safari von Arusha aus - Serengeti, Ngorongoro, wenn möglich Lake Natron, etc. Diese Safari möchte ich vor Ort buchen. Zeitrahmen 4-8 Tage.
(- Kein Interesse an Sansibar)
2. Kenia:
- Ein paar Game Drives im Süden
3. Uganda:
- Gorillatrekking, das ich vorab buchen müsste (habe ich aber noch nicht). Denn Ruanda ist - laut meinem letzten Infostand von 2019 - unverschämt teuer und Virunga lässt aktuell keine Touristen hinein.
4. Rwanda:
- Lake Kivu, ein paar Gedenkstätten

Fragen:
1. Allgemein: Wie könnte ich diese sehr lose Route vervollständigen?
2. Wie funktioniert das mit der Safaribuchung vor Ort in Arusha? Wo muss ich hingehen? Gibt es empfehlenswerte Anbieter? Worauf muss ich aufpassen?
3. Kenia: Gibt es interessante Orte Abseits des Südens?
4. Uganda: Hier fehlt mir das Gefühl darüber, was es überhaupt zu sehen gibt. Tipps? Anregungen?
5. Zwischen den Safaris möchte ich ein bisschen entspannen. Welche Optionen habe ich dafür abseits der Küsten? Kann man in den Seen überhaupt baden?
6. Darüber hinaus Empfehlungen für Orte, Erlebnisse, Essen, Hotels?

Bin für eure Gedanken und Assoziationen dankbar! :)


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Railjeter

« Antwort #1 am: 23. September 2022, 15:44 »
1. Tansania:
- Mehrtägige Safari von Arusha aus - Serengeti, Ngorongoro, wenn möglich Lake Natron, etc. Diese Safari möchte ich vor
2. Wie funktioniert das mit der Safaribuchung vor Ort in Arusha? Wo muss ich hingehen? Gibt es empfehlenswerte Anbieter? Worauf muss ich aufpassen?

Zu Tansania.
Wir haben vor etlichen Jahren einige Nationalparks ab Arusha besucht.
1. Arusha-NP Tagestour, ein kleiner aber sehr interessanter NP (allerdings keine Löwen, Leoparden Geparden)
Dafür kann man dort Wanderungen mit einem NP-Ranger buchen. Hat uns sehr gut gefallen.
2. Kilimandscharo-NP Tagestour
Also nicht auf den Gipfel sondern bis zur ersten Hütte durch den sehenswerten Regenwald.
https://kedanieastafricaadventures.com/produkt/1-tag-kilimandscharo-trekking-zur-marangu-mandara-hutte/?lang=de
Kann man als Tagestour ab Arusha planen, weniger stressig ab Moshi, da die Anreise früh morgens entfällt.
Diese Tour kann man auch alleine unternehmen.
Gebucht haben wir die beiden Touren bei
https://www.tanzania-experience.com/de/safaris/tagestouren/arusha-nationalpark/

Danach haben wir ab Arusha einen alten Land Rover Defender gebucht und als Tagestour den Lake-Manyara-NP besucht
https://de.wikipedia.org/wiki/Lake-Manyara-Nationalpark
Dort darf man selbst durch den Park fahren und an einigen Stellen zum Beobachten aussteigen (auch keine Löwen, Geparden, Leoparden), aber sonst sehr viele Tiere, die zwischen See und den Felsen der Afrikanischen Platte leben.
Übernachtet in der Nähe und am nächsten Tag den Ngorongoro-NP besucht.
Auch als Selbstfahrer mit dem Land Rover. Bei den genannten Parks kann man den Eintritt am Eingang mit KK bezahlen.
Nicht so beim Ngorongoro-NP. Da kauft man sich bei Travel-Agents (zb auch der Autovermieter) vorab eine Eintrittskarte.
Vielleicht inzwischen anders, also ev. noch recherchieren wie es derzeit ist.
Man kann als Selbstfahrer den Krater besuchen, allerdings muss man einen einheimischen Ranger mitnehmen.
Am Weg vom Tor zum Krater ist die Ranger-Station und dort bekommt man einen Ranger zugeteilt (bereits im Preis enthalten). Das ist auch durchaus empfehlenswert um nicht sinnlos im Krater nach Tieren zu suchen und auch wieder den richtigen Weg raus zu finden. Besser als eine gebuchte Safari!

Gewohnt haben wir in Arusha hier http://www.equator-hotel.com/tmp/
Das ist in der Nähe vom Arusha Clock Tower, also im Zentrum Arushas.
Es gibt aber dort ausreichend andere Unterkünfte.
Wir haben nicht im Ngorongoro-NP übernachtet, da doch erheblich teurer.
Unsere Lodge war auf der Anhöhe (Afrikanische Platte) Richtung Ngorongoro etwas abseits der Straße mit einem herrlichen Ausblick auf den Lake-Manyara ... https://www.serenahotels.com/lake-manyara
Nicht billig, aber wir konnten uns einen Preis aushandeln. ;D
Aber es gibt im Ort am See auch diverse Unterkünfte, die damals etwas günstiger waren.


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GschamsterDiener

Ich bin schlauer geworden und habe nun eine etwas bessere Skizze meiner Reiseroute erstellt, die ich - teils auch für mich selbst - hier mitteilen möchte. Evtl. finden sich durch das Konkretere weitere Stimmen mit hilfreichen Anregungen?

Etappe 1 - 24.11-30.11 (oder 1-2d kürzer): Norden Tansanias mit einer Safari von Arusha aus. Serengeti, Ngorongoro, Lake Manyara, Tarangire und evtl. noch etwas mehr. Danach Transfer nach Nairobi.

Etappe 2 - 01.12-11.12 (oder 1d kürzer): Süden Kenyas mit 1-2d Masai Mara (eigenständig hin oder von Nairobi (1d Aufenthalt) organisiert), Hells Gate NP (2d), Lake Nakuru (2d). Danach Transfer nach Kampala.

Etappe 3 - 12.12-23.12: Uganda. Kurzer Aufenthalt in Kampala, danach nach Fort Portal (3-4d), weil es in der Umgebung viel zu sehen gibt. Danach in den Süden mit Aufenthalt in Katanguru bei Lake Edward und Lake George (2d), von dort chimpanzee trekking (soll gut und "günstig" sein), von dort nach Bwindi Gorilla Trekking (wenn ich ein Permit bekomme), danach optional zum Lake Bunyonyi fürs Auschillen. Geliebäugelt habe ich mit Murchison Falls, aber mir ist das a) zu weit weg, b) individuell schwer machbar und c) ziemlich teuer für das Gebotene.

Etappe 4 - 24.12-29.12 (oder 1-2d kürzer): Rwanda. Die NP-Highlights lesen sich teuer, ähnlich wie in den anderen Ländern, dafür individuell ohne eigenes Auto nicht machbar. Ich beschränke mich damit auf lake Kivu (wahrscheinlich Kibuye 1-2d), ein paar genocide memorials außerhalb Kigalis und Kigali selbst (1-2d inkl. Abreisetag).

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iuw

Wie war deine Reise? Vorallem der Uganda-Teil würde mich interessieren.
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Marla

Mich würden alle Teile interessieren, weil ich diese Kombi auch gerne mal machen würde (nur mit viel mehr Zeit). Also wäre super, wenn du berichten würdest.
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GschamsterDiener

Natürlich.

Die Route hatte am Ende so ausgesehen:

Tansania: Arusha-5d/4n Safari (Lake Manyara NP-Tarangire NP-Serengeti-Ngorongoro)-Arusha
Kenia: Nairobi (2n)-1d Masai Mara NP (von Talek aus)-Lake Naivasha (2n)-Lake Nakuru (2n)-Kisumu (1n)
Uganda: Jinja (2n)-Kampala-Fort Portal (3n)-Lake Nyamirima (2n)-Katunguru im QE NP (2n)-Chimp Trekking (0,5d)-Lake Bunyonyi (3n)
Ruanda: Gisenyi (2n)-Kibuye (2n)-Kigali (3n)

Ich werde die nächsten Tage hier meine Eindrücke, Empfehlungen und Tipps, Kritik und eine Gesamtbewertung mitteilen. Leider fehlt mir dafür im Augenblick der Schreibschwung, aber die Selbstverpflichtung lässt ja auch immer gewisse Kräfte entfalten. ;)
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GschamsterDiener

Tja, Selbstverpflichtung...

Ich fange einfach mal ins Blaue an.

Tansania
Wenn man so will: reduced to the max. Ich bin am Kilimanjaro Airport angekommen, habe 1x in Arusha übernachtet, am nächsten Morgen ging es auf Safari, danach bin ich per Bus nach Nairobi. Eine Safari in Arusha zu buchen: nichts Leichteres als das. Du buchst ein Hotel, du bekommst ein Angebot, du entscheidest dich für eine Variante und bekommst die Bestätigung binnen weniger Stunden. Alle zahlen +/- 200 USD pro Safaritag für das Standardprogramm + optional NP-Sideshows, die man, falls man sich dafür entscheiden sollte, jedenfalls vor den Highlights konsumieren sollte, damit es nicht zu antiklimatisch wird.

Nicht alles läuft optimal auf meiner Safari. Ich starte mit einem Jeep voller holländischer Krankenschwestern in Ausbildung, die sich sicherlich gut um mich gekümmert hätten, wenn ich nicht nach einem gemeinsamen Frühstück in irgendeinem Camp ohne viel Erklärung von allen verlassen worden wäre...um 2 Stunden später von einem Jeep mit einem spanischen Pärchen samt mundfaulem Guide aufgeklaubt zu werden. Gemeinsam fahren wir am Nachmittag in den Lake Manyara NP. Für eine erste Safari war das für eine Stunde aufregend, aber die Nachmittagshitze, der relativ geringe Tierbestand und ein mundfauler Guide/Fahrer verleiten mich zur Aussage, dass man Lake Manyara NP nicht unbedingt sehen muss. Am nächsten morgen fährt das spanische Pärchen ohne mich in den Tarangire NP, während ich drei Stunden im Camp warte, um dann zu einer Kreuzung gebracht zu werden, wo mich gegen Mittag der 3. Jeep abholt, um mich mitsamt der 3. Gruppe, in die ich mich zunächst gar nicht mal zu integrieren wage, am Nachmittag in den Tarangire NP zu fahren, in den ich schon in der Früh hätte fahren können. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon recht angepisst. Aber der bei weitem beste Safariguide meiner Ostafrikaexkursion und der richtig gut bestückte Tarangire NP, vor allem große Elefantenherden, aber auch ein paar Katzen, glätten die Wogen.

Logistisch-planerische Unzulänglichkeiten setzen sich bis in den letzten Tag fort, aber zumindest muss ich die Gruppe nicht mehr wechseln.

Serengeti: Eine riesige Savanne mit großen Tierherden und gewisser Löwendurchseuchung. Wie sehr durchseucht? Wir sehen binnen weniger Stunden 2 kopulierende PLöwenpärchen ("the ceremony"). Wir machen Mittagspause im Jeep neben einem Baum, unter dem 2 Löwinnen liegen. Etc. Etc. Highlight ist der Leopard mit halber Antilope im Baum, den wir bei Fressen und Böseschauen aus wenigen Metern Entfernung beobachten können. Fazit: Die Serengeti überzeugt mit sehr abwechslungsreichem Getier, wenn man das Nashorn, das, wie wir lernen, ein scheues Tier ist, rausnehmen.

Ngorongoro Krater: Deutlich kompakter, landschaftlich schöner als die Serengeti, aber ohne das Großkatzenangebot. Highlight: Wir sehen den sehr seltenen, eigentlich nur nachtaktiven Karakol.

Fazit Tansania-Safari (denn mehr habe ich nicht gesehen): Preis/Leistungsverhältnis mittelmäßig, weil es einfach schon sehr teuer ist für Zelten mit etwas Hähnchen mit Reis (überspitzt formuliert!). Die Qualität und der Enthusiasmus des Guides machen den Unterschied zwischen OK und sehr gut aus. Unserer war sehr ehrgeizig und hat die organisatorischen Unzulänglichkeiten kompensiert. Muss man es gesehen haben? Ich befürchte, ja. Wenn man nicht der ultimative Tierfanatiker ist, der nach drei Tagen immer noch beim lieb schauenden Zebra den Jeep anhalten muss, dem sei das Standardprogramm anzuraten: 3d/2n mit Serengeti und Ngorongoro.


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GschamsterDiener

Kenia

In Kenia wird das beste Englisch in Ostafrika gesprochen, wie mir schnell bewusst wird, als ein Straßenhändler den Wetterumschwung kommentiert mit "it's gonna rain cats and dogs". Ansonsten ist Nairobi eine klassische wenig interessante Großstadt in der "3. Welt", in der ich mich trotz ihres Rufs als "Nairobbery" nie unwohl fühle. Ich nutze Nairobi zu Dekompression und Wäschewaschen nach der intensiven Safari und schaue mir en passant die 2-3 halbgaren Sights an. Merke: Museen sind für uns Mzungus teuer und es einfach nicht wert.

Mein eigentlicher Plan: Öffentlich von NP zu NP nach Uganda kommen.

Ich starte mit einem Bustransfer in die Massai Mara, den kenianischen Ausläufer der Serengeti. Ich lande vergleichsweise straightforward (Bus + shared taxi mit US-Pärchen in toxischer kodependenter Beziehung) in Talek, einer sehr übersichtlichen Siedlung, um die herum geschätzt 80-100 Camps existieren. Wer häufig reist, der weiß, dass es an vielen Orten dieses eine Hostel gibt, das nicht nur besser, sondern auch günstiger ist als der Rest. In Talek ist es das "Greenwood Safari Camp", das von einem sehr freundlichen ägyptischen Reisefotografen geführt wird, der sich auch um die Organisation und preisgünstige Zusammenlegung von Safarijeeps kümmert. Halbwegs stabiles WIFI, relativ großer Pool, Solarleuchten im Zelt, die man mit einer Fernbedienung einschaltet, super Essen - alles eine Klasse besser als das, was ich in Tansania erleben durfte. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Zur Safari: die Massaii Mara ist deutlich kompakter als die Serengeti und präsentiert ihre durchaus üppige Artenvielfalt auf entsprechend weniger Raum. Wir starten sehr früh mit Hyänen und Schakalen, erwischen eine Löwenfamilie (2 Weibchen + 3 niedliche Cubs) on its way auf einer Erdstraße, zudem sehen wir recht früh Gepard und Leopard (allerdings liegend im Gras, also eher eine B-Sichtung) und - einer meiner Lieblinge - den Serval. Wer sich die Serengeti nicht antun möchte, weil teuer, weit und verstaubt, der kann sich an der Massai Mara recht gut schadlos halten, weil es hier ein wenig weniger teuer und weit ist, wiewohl ebenso verstaubt. Eines gebe ich allerdings zu bedenken: die großen Herden, die Serengeti und Ngorongoro ausmachen, wird man hier zumeist eher nicht vorfinden.

Per mühsamem Matatu (Sammel-Minivan, der vollgestopft wird, regelmäßig anhält und häufig wartet, bis er wieder vollgestopft ist – ich habe Matatus in Afrika zu hassen gelernt) erreiche ich Naivasha, eine freundliche am gleichnamigen See gelegene mittelgroße Stadt. Ursprünglich will ich in den Hell’s Gate NP, wo man, mangels gefährlicher Tiere, mit dem Fahrrad rumfahren kann. Aber ich habe kurzfristig keinen Bock aufs Radeln unter afrikanischer Sonne, um ein paar Zebras und Antilopen zu sehen. Ich entscheide mich deswegen für das andere „Standardpaket“ in Naivasha: eine kurze Bootstour samt Besuch auf Crescent Island. Auf der sehr kompakten Crescent Island wurde vor Jahrzehnten „Jenseits von Afrika“ gedreht. Dafür wurden extra Tiere hingekarrt und dann einfach dort gelassen. Seitdem leben die Tiere, geschützt von einer Stiftung, auf dem Areal, das man zu Fuß bewandern kann. Die Tiere – vor allem Zebras, Antilopen, Giraffen, Wasserhirsche, Gnus und Affen - sind Besuch gewohnt, schauen neugierig und lassen die Wanderer bisweilen bis auf wenige Meter heran. Die Freiheit zu Fuß und die Nähe zu den Tieren war mein schönstes Erlebnis in Afrika. Zur Bootstour muss man wissen: Vor wenigen Jahren gab es in der Gegend Jahrhundertregen, wodurch sich der See stark ausdehnte. Die Spuren der heftigen Überflutungen sieht man bis heute (tote Baumstümpfe, Häuserruinen). Die Bootstour hat dadurch einen leicht apokalyptischen Charakter. Davor war der See von Flamingos bedeckt (wenn man googlet, sieht man noch diese „klassischen“ Flamingobilder), die nun aber fast vollständig weggezogen sind. Ansonsten sieht man: spähende Seeadler auf abgestorbenen Bäumen, illegale Fischer im Wasser neben potenziell lebensgefährlichen Nilpferdfamilien, sehr viele unterschiedliche Vogelarten. Ich lege das jedem ans Herz!

Ich ziehe einen See weiter zu Lake Nakuru und einem komplett anderen Seeerlebnis. In Naivasha ist der See halbwegs in die Stadt integriert mit Hotels, Bootstouren, zugänglichen Ufern und Poachern. In Nakuru sind der See und seine Umgebung als NP definiert und man macht wieder klassisch Safari. Größenvergleich: So, wie sich Serengeti zu Massai Mara verhält, so verhält sich Massai Mara zu Nakuru. Wir haben es hier mit einem kompakten Terrain zu tun. Der USP: Die hohe Dichte an Nashörnern. Die Morgensafari (halber Tag genügt) ist pekuniär schmerzhaft (ich bin alleine im Jeep und zahle entsprechend 100 USD + Eintritt; leider nicht zum letzten Mal…), wird aber mit einer schnellen Sichtung von Löwen belohnt, die sich aufgrund der moderaten Morgentemperaturen sogar ein wenig bewegen und Interesse zeigen an den in Entfernung streifenden Tieren. Merke: Besser als Löwen sind Löwen mit nicht komplett gelangweiltem Mienenspiel. Und wie angekündigt sehe ich Nashörner in vielen möglichen Konstellationen.

Ich komme in Kenia gut voran und habe Zeit übrig. Ursprünglich plante ich, den direkten Bus nach Kampala zu nehmen, möchte mir aber die lange Strecke bei Nacht (16 Stunden mit Grenzübergang) nicht antun – ich bin ja kein 30jähriger armer Backpacker mehr; man wird bequem, die Bereitschaft für Selbstausbeutung sinkt. Ich spiele unterschiedliche Varianten durch, denn zu sehen gibt es auf der Strecke zwischen Nakuru und Uganda einiges, aber am Ende wirkt jede Option (eine Teeplantage in Kericho, ein Wandergebiet im Regenwald in der Nähe von Kakamega) unbequem und eher nach Ersatzstress für den Stress einer langen Busfahrt. Ich entscheide mich daher für einen Zwischenstopp in Kisumu, einer friedlichen Großstadt am Victoriasee ohne größeren touristischen Mehrwert für Reisende, die nicht alles geil finden. Von dort sind es nur 3 Stunden per Matatu bis zur ugandischen Grenze.
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GschamsterDiener

« Antwort #8 am: 27. Dezember 2023, 02:02 »
Ich bin seit fast einem Jahr noch Uganda und Rwanda schuldig. Weil ich faul bin, kopiere ich einfach meine E-Mail, die ich einem Amerikaner, den ich in Äthiopien kennengelernt hatte, geschickt habe, weil die eigentlich ziemlich ausführlich ist. Mir hat es in Uganda ziemlich gut gefallen und wenn ihr Fragen habt, beantworte ich diese gerne.

Uganda
- Jinja: this is the "adventure capital" where you can do rafting, kayaking, etc. unfortunately I did not find anyone who could help me to organize it (something that happened to me a few times in East Africa - this is not South East Asia in this regards). Inform yourself in advance if you want to do some water-based activity here.

- Kampala: The capital is good for half a day. You could have a look at the Gaddafi Mosque (there are tours; it is worth it for the climb and the view of the minarett) and the "old taxi park" which is quite photogenic; plenty of cheap accomodation

- Fort Portal: this is a medium-sized town in the west of Uganda; I stayed there 3 nights as there is plenty to do on your own on the cheap; around Fort Portal there are several volcano lakes you can walk to without a guide passing through small villages filled with friendly (!) children who will be happy to see you. Here are the names of the lakes you can walk to. Lake Kyaninga (half-day for a return walk); Lake Saaka + 2 other lakes close to it + Kweganya hill for a very nice view of everything + mahoma waterfalls which I did not visit as it costs and you need a guide for whatever reason (half-day for a return walk); "Yes Hostel" does not have the best atmosphere but it is cheap and quiet; it is a little bit outside of town center but still very well walkable; they also serve good African food but be aware that you need to order 1-2 hours in advance (as in most of East Africa)

- From Fort Portal you can take a quick jump appr. 15km south to Lake Nyamirima and Lake Nyinabulitwa which is around the corner of Kibale NP; in Kibale NP you can do EXPENSIVE (>100 USD + entrance fee for the NP, I think) chimp trekking and other stuff. What you can also do in this area is a community "swamp walk" which should be appr. 10-15 USD for 2-3 hours to see birds, different monkey species and learn about plants. The walks start from the town of "Bigodi"; in this area I stayed at "Lake Nyamirima Cottages" which is 50 USD for the cottage but you can also pinch a tent for much less; the cottages are at the rim of lake Nyamirima with spectacular views and sunrises + hippos coming up to graze at night; food was also good and they help you with cheap swamp walks and motorcycle taxis (aka "boda boda") to go anywhere; there is much more to do in this area but I did not

- Queen Elizabeth NP (QENP): coming from Fort Portal take a bus to Kikorongo (3h) and from there a motorcycle taxi to Katunguru from where you can do two activities: organize a safari at QENP and take a boat tour in the channel between lake Edward and lake George (look at the map and you will understand). I can really (really! (REALLY!)) recommend the boat tour where you will see hundreds of hippos, plenty of birds, lizards, monitors and maybe even bigger animals at drinking places. I CANNOT really recommend the safari as I did not see much then; but if you can share the car amongst a bigger group it gets cheaper and then it is fine; accomodation-wise I can wholeheartedly recommend "Engiri Game Lodge and Campsite". To quote my booking.com-review: "This is where the backpacker gets spoiled. You book a cheap tent with full board and get welcome drinks, hot towels and overall luxury lodge treatment. For me this was the best price/value in 5 weeks in East Africa." You pay 30 USD and get a tent, breakfast, lunch, dinner and good wifi. This is an unfenced lodge so there is game running through the camp in the morning/evening. Had appr. 20 waterbucks walking by in the evening of the first day.

- Cheap chimp trekking: From QENP take a boda boda (but there should also be matatus which are much cheaper) 25km south to "KALINZU central forest reserve" which is directly at the main road; here you can embark on an appr. 3h jungle trek to see chimps with high probability (I saw plenty); costs: appr. 40 USD incl. knowledgeable guide. Get there in the morning and start trekking

- Lake Bunyonyi: from Kalinzu you can get to lake bunyonyi with 2 matatus (you might need to wait a little bit for the connecting matatu to fill up); lake bunyonyi is a pleasant chill-out destination. The lake itself is gorgeous with plenty of islands you can visit, great views and trips in dugout canoes. As there are neither dangerous animals (hippos, crocs, etc.) in the water nor any tropical diseases (like malaria or bilharzia) you can swim in the lake; I stayed at OM Hostel in a hut directly at the lake shore where I was able to jump into the water from my private veranda. A little bit basic but with quite fast wifi, good food and they also make a bonfire in the evening. Good for birding but mainly to relax. Make sure you check out the view over the lake and its islands from "Arcadia Lodges" which is a little bit of halong bay style.

From lake bunyonyi you can go to Rwanda within 1 day: either to Kigali (there are cheap direct shuttles) or, a little bit longer, to Lake Kivu via Kisoro (matatu), Cyanika border (boda boda) and Ruhengeri (bus) to arrive at Gisenyi (the northern lake town in Rwanda).

There is of course more to see in Uganda (e.g. Murchison Falls NP) but I did not go
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GschamsterDiener

« Antwort #9 am: 27. Dezember 2023, 02:09 »
Ich habe in Rwanda nicht mehr viel gemacht und die drei Tage im SEHR zivilisierten Kigali waren eigentlich viel zu lang für einen schnelle Reisenden wie mich. Es ist aber die ideale Stadt, um sich nach/vor dem "wahren" Afrika ein paar Tage zu entspannen.

Rwanda:
There are NPs in Rwanda where you can see a lot of animals but my research told me that it is complicated to do without your own transport and it is more expensive than in neighboring countries; thus I concentrated on lake Kivu and Kigali

- Gisenyi: bordering DRC's Goma this is a very clean medium-sized town with a 2m wide beach and actually nothing else to do there. I wouldn't stay too long but continue to:

- Kibuye: the most scenic lake town in Rwanda where you can walk/bike/kayak a lot and do a boat trip to surrounding islands to see a lot of fruit bats; you could also go for a swim with cows which inhabit the islands and swim in between; of course also plenty of water birds to see here

- Kigali: a very clean town with good Indian food and some memorials/museums; have a coffee in Hotel Mille Collines (aka "Hotel Rwanda"); apart from this not much to do; there are 2 famous memorial churches close to town which you can visit with a motorcycle taxi in half a day. I did not go but I heard they are "impressive" (plenty of bones, etc.). There is cheap accomodation in Kigali and it is a good place to decompress in a clean city after a longer trip "in the wild" before starting into another adventure.
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SpeedyGonzalez

« Antwort #10 am: 04. Februar 2024, 12:18 »
Kalinzu hat zum 01.01.2024 die Preise für das Schimpansen Tracking für Ausländer von USD 50 auf USD 130 erhöht. Als Alternative für USD 50 bleibt dann noch das Chimps Tracking in der Kyambura Gorge.

“Cheap chimp trekking: From QENP take a boda boda (but there should also be matatus which are much cheaper) 25km south to "KALINZU central forest reserve" which is directly at the main road; here you can embark on an appr. 3h jungle trek to see chimps with high probability (I saw plenty); costs: appr. 40 USD incl. knowledgeable guide. Get there in the morning and start trekking.”
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GschamsterDiener

« Antwort #11 am: 04. Februar 2024, 18:19 »
Kalinzu hat zum 01.01.2024 die Preise für das Schimpansen Tracking für Ausländer von USD 50 auf USD 130 erhöht. Als Alternative für USD 50 bleibt dann noch das Chimps Tracking in der Kyambura Gorge.

“Cheap chimp trekking: From QENP take a boda boda (but there should also be matatus which are much cheaper) 25km south to "KALINZU central forest reserve" which is directly at the main road; here you can embark on an appr. 3h jungle trek to see chimps with high probability (I saw plenty); costs: appr. 40 USD incl. knowledgeable guide. Get there in the morning and start trekking.”

Schade, war ein Produkt mit tollem P/L-Verhältnis.
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