Thema: 9-10 Wochen Reisezeit im Mai/Juni. Inspiration und Routenvorschläge  (Gelesen 1757 mal)

pad

Liebe Community

Recht kurzfristig bietet sich mir ein 9-10 wöchiger Reiseslot für den Mai und Juni an. Da sage ich natürlich nicht nein. Ursprünglich hatte nur mit 3-4 Wochen im Mai gerechnet. Dafür werde ich dann im Jul/Aug/Sep wieder mehr oder weniger voll arbeiten.

Viel Zeit für eine Planung bleibt nicht mehr, aber das ist auch nicht so schlimm. Ich kann mir vorstellen, die ganzen 9-10 Wochen am Stück mehr oder weniger in der gleichen Region zu reisen, aber auch ein Aufsplitten auf mehrere Regionen (mit oder ohne Zwischenstopp zu Hause) ist denkbar. Vom Budget her bin ich ziemlich frei. Mittlere bis schnelle Reisegeschwindigkeit, will also eher nicht länger am gleichen Ort verweilen.

Aktuell suche ich noch etwas Inspiration für die Auswahl der Ziele und Routenplanung. Über folgende Destinationen habe ich mir bereits Gedanken gemacht. Von der Reisezeit/Klima her sollten aller Regionen recht gut passen.

Zentralasien
Diese Region kenne ich noch gar nicht, will aber schon länger mal hin. Von der Reisezeit her dürfte es recht gut passen, ausser vielleicht für die sehr hoch gelegenen Gebiete noch nicht. Aus kultureller/architektonischer Sicht möchte ich sicher Usbekistan mitnehmen. Gemäss verschiedenen Recherchen sollten hier aber 10-12d schon weit reichen. Gut dazunehmen könnte ich also noch Ziele in Kirgistan (kein Visum, kein PCR nötig) und Kasachstan (kein Visum, aber PCR nötig). Tadschikistan verlangt schon 2 PCR Tests und auch ein Visum (seit Jan 22 wohl nicht mehr). Turkmenistan ist sicher am kompliziertesten. Insgesamt würde ich in Zentralasien wohl ca. einen Monat verbringen. Was ist hier eure Einschätzung? Viel mehr (ganze 9-10W, oder gar weniger)? Wahrscheinlich wäre ich alleine mit ÖV unterwegs, vielleicht für Abschnitte noch mit einem Freund.

Kaukasus
Nur in Tiflis (Georgien) war ich schon kurz. Sowohl Georgien, Armenien als auch Aserbaidschan würden mich reizen. Einreise für Armenien und Georgien sollte gem. ersten Recherchen ohne PCR oder weitere Hürden möglich sein, für Aserbaidschan wäre noch ein PCR Test nötig. Von der Reisezeit her sollte die Region recht gut passen. Liesse sich wohl auch noch gut mit Zentralasien verbinden. Auch in der Türkei gäbe es noch ein paar Ecken, die mich interessieren würden. Bis zu einem Monat wäre denkbar, wohl aber eher 2-3 Wochen (für ein Teil der oben erwähnten Ziele).

Jordanien
Steht auch schon länger auf meiner Liste, hier würde ich wohl 1-2 Wochen verbringen. Könnte mit obigen Zielen verbunden werden. Mich reizt vor allem Petra.

Iran
Würde mich sicher auch faszinieren, denke aber, das der Planungshorizont für Visa etc. knapp ist. Könnte also auch gut in einer anderen, eigenen Reise mal reinpassen. Wenn, dann ausreichend lange (3-4 Wochen).

Diverse Ziele in Europa
Mit Fokus auf Länder oder Hauptstädte, die ich noch nicht besucht habe. Nordmazedonien, Kosovo, Litauen oder Insel-Hopping in Griechenland. Allerdings passen diese Ziele alle auch gute in kleine Reise-Slots und haben darum nicht wirklich Prio. Denkbar als Stoppover, wenn sich dadurch günstige(re) Flüge anbieten.

Sonstige Ziele
Allgemein würde ich auch gerne mal wieder nach Asien. In SOA kenne ich schon vieles und würde mir das eher für Wintermonate und/oder Remote-Working aufsparen. Was ich noch nicht kenne wäre Borneo sowie alles östlich von Lombok, von der Reisezeit her würde das wohl ganz gut passen. Südkorea könnte noch ganz gut passen, da war ich noch nicht. Wäre für den Herbst aber wohl fast noch besser?
In den USA kenne ich noch fast nichts. Es gibt viele sowohl viele Städte, die mich reizen würden, also auch coole Nationalparks und Roadtrips. Kulturell reizt es mich aber aktuell nicht wahnsinnig und Roadtrips machen mit Reisepartner mehr Spass und sind günstiger.

Aktuell tendiere ich am ehesten zu einer Kombi aus Zentralasien (2-3 Länder, wahrscheinlich Uzbekistan, Kirgistan und Kasachstan) und Kaukasus (z.B. Armenien und Georgien), allenfalls noch mit ca. einer Woche in Jordanien.

Ich freue mich über eure Inputs und Anregungen.
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M.L2911

Ich war letztes Jahr 3 Wochen in Jordanien, was gefühlt definitiv zu lange war. 2-2 1/2 Wochen sollten reichen.

Iran hat mittlerweile VOA https://evisa.mfa.ir/en/visa-arrival/ sollte also easy sein
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Marla

Aktuell tendiere ich am ehesten zu einer Kombi aus Zentralasien (2-3 Länder, wahrscheinlich Uzbekistan, Kirgistan und Kasachstan) und Kaukasus (z.B. Armenien und Georgien), allenfalls noch mit ca. einer Woche in Jordanien.
Ich würde auch die Kombi aus Zentralasien und Kaukasus machen, wobei ich in beiden Regionen noch nicht war, aber sie relativ weit oben auf meiner Liste stehen. Gerade für Zentralasien reicht ja eine normale Urlaubslänge nicht.

Jordanien wäre mir schon fast zu warm für die Jahreszeit, das würde ich mir lieber für Frühjahr oder Herbst aufheben, wenn bei uns das Wetter noch/schon ungemütlich ist. Ich war im November dort und fand es perfekt vom Wetter her. Petra und Jerash hätte ich definitiv nicht so genießen können, wenn die Sonne noch mehr geknallt hätte (wenig Schatten) :) Ich hatte übrigens Jordanien mit Israel kombiniert (da warst du bestimmt schon, oder?), insgesamt 3 Wochen und würde auch nicht länger als 1,5 Wochen empfehlen. Alle, die ich getroffen hatte, waren 1-2 Wochen da.
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pad

Iran hat mittlerweile VOA https://evisa.mfa.ir/en/visa-arrival/ sollte also easy sein

Vielen Dank. Ja, habe ich auch gesehen. Allerdings war mir nicht ganz klar, ob man sich vorher jetzt doch noch online registrieren muss oder ob man einfach aufkreuzen kann. Gemäss einigen Online-Berichten kann man auch spontan anreisen, muss dann aber wohl recht geduldig sein am Flughafen. So oder so, Iran könnte ich mir auch gut als eigene Reise vorstellen. Habe einen Freund, der da recht viele Kontakte hat und den ich ggf. mal begleiten könnte.

Jordanien wäre mir schon fast zu warm für die Jahreszeit, das würde ich mir lieber für Frühjahr oder Herbst aufheben, wenn bei uns das Wetter noch/schon ungemütlich ist. Ich war im November dort und fand es perfekt vom Wetter her. Petra und Jerash hätte ich definitiv nicht so genießen können, wenn die Sonne noch mehr geknallt hätte (wenig Schatten) :)
Danke für den Tipp! Anfangs Mai ginge es wohl noch (26-28°), aber ich hab's im Zweifelsfall auch lieber ein paar Grad kühler. Du hast schon recht, das könnte man sich gut mal für den November oder März aufsparen und die Anreise ist auch recht easy und bezahlbar. Ja, in Israel war ich schon.
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Derevaja

Kaukasus, Iran und Zentralasien kann man in einer Reise ganz gut miteinander kombinieren. Im Sommer 2018 (ca. 3 Monate) bin ich von Armenien über Georgien und Aserbaidschan in den Iran gereist und dann weiter über Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan nach Kirgisien. Wenn man die Covidregeln und den Visaaufwand für Iran und Turkmenistan mal ausser Acht lässt, dann wäre ein Problem nur, dass es in den Bergen noch etwas frostig sein könnte in der Jahreszeit, und in Georgien, Kirgisien und Tadschikistan gehören die Bergregionen auf jeden Fall zu den Highlights. Andererseits sind die Wüsten sicher angenehmer als im Hochsommer.

Andere Ideen für Ziele im Mai / Juni: Mit dem Zug in den Iran, Marokko, Türkei, Tauchen in Bonaire, Australien Norden, Taiwan + Südkorea evtl

In Europa wäre mir alles nördlich von Rom noch etwas zu kalt und unbeständig.
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Marla

Kaukasus, Iran und Zentralasien kann man in einer Reise ganz gut miteinander kombinieren. Im Sommer 2018 (ca. 3 Monate) bin ich von Armenien über Georgien und Aserbaidschan in den Iran gereist und dann weiter über Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan nach Kirgisien. Wenn man die Covidregeln und den Visaaufwand für Iran und Turkmenistan mal ausser Acht lässt, dann wäre ein Problem nur, dass es in den Bergen noch etwas frostig sein könnte in der Jahreszeit, und in Georgien, Kirgisien und Tadschikistan gehören die Bergregionen auf jeden Fall zu den Highlights. Andererseits sind die Wüsten sicher angenehmer als im Hochsommer.
Das klingt nach einer richtig tollen Kombi, könnte ich mir auch mal vorstellen. War das echt so unkompliziert bis auf die beiden Visa? Bist du nur überland gereist? Mit Bussen/Zügen? Wusste bisher übrigens nicht, dass man mit dem Zug in den Iran kommt, danke für den Tipp!

Zitat
In Europa wäre mir alles nördlich von Rom noch etwas zu kalt und unbeständig.
Lustig, wie unterschiedlich die Jahreszeiten-Einschätzungen sind. Marokko fände ich "verschwendet" für Mai/Juni, da ist es doch auch fast im Winter noch warm, gerade im Süden. Ich finde Mai/Juni auch für Mitteleuropa schon OK. Klar hat man mal Regentage, aber das kann einem doch im Hochsommer auch passieren. Dafür hat man weniger Touristen und niedrigere Preise als im Juli/August. Noch besser ist natürlich der (frühe) Herbst.
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Nocktem

mit georgien würde ich aktuell leider etwas warten da knirscht es mit russland aktuell n bisschen gleiches gillt leider auch für zentral asien.
politisch gesehen wäre mir da aktuell die lage evtl zu heikel.

nur als kleine anmerkungen zu verstehen nicht als tipps zu sehen :)
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pad

Vielen Dank für die tollen Inputs!

@Derevaja
Vielen Dank für deine Einschätzung. Ich bin mir schon ziemlich sicher, dass Zentralasien der Schwerpunkt der Reise wird. Ganz so viel Zeit wie du damals habe ich leider nicht. Ich könnte also z.B. entweder Kaukasus + Zentralasien oder Iran + Zentralasien machen (tendiere z.Z. eher auf Kaukasus). Wobei ich mir für den Iran noch nicht sicher bin, ob es mit dem Visa so kurzfristig noch klappen könnte. Zum Visa on Arrival fand ich sehr unterschiedliche Infos, anscheinend soll das teils so seine Tücken haben. Wenn es konkreter werden sollte, würde ich da nochmals genauer recherchieren. Vielleicht hat hier jemand schon Erfahrungen gesammelt? Gemäss Caravanistan soll es wohl recht gut klappen (https://caravanistan.com/visa/iran/#visa-on-arrival), wobei neuere Erfahrungsberichte (nach Corona) fehlen.

Georgien, Armenien und Aserbaidschan gingen wohl recht easy, das Visum für Aserbaidschan sollte online auch sehr kurzfristig klappen (auch 2 von 3 Ländern wären ok). Baku reizt mich irgendwie. In Georgien müsste ich halt schauen, was man an Wanderungen schon machen kann. Denke aber, es sollte hier so oder so genug zu tun geben. Generell würde ich für den Kaukasus-Teil höchstens 1/3 der Reisezeit veranschlagen. Ich rechne damit, dass ich diese Region auch später wieder einmal besuchen werde.

Turkmenistan würde natürlich schon interessieren, allerdings müsste ich dazu ein Transfervisum besorgen. Wäre dann spannend, wenn ich Iran machen würde.

Ansonsten würde ich nach Tashkent fliegen (z.B. ab Istanbul oder Baku ganz bezahlbar) und in Uzbekistan die üblichen Städte abklappern (ca 10d). Im Anschluss würde mich bei genügend Zeit ein Abstecher nach Kazachstan mit Nursultan/Astana reizen (Flug ab Tashkent bezahlbar). Dann nach Almaty. Von da kann man in der Umgebung auch noch einiges machen. Weiter nach Kirgistan (Bischkek). Pamir Hwy würde mich eigentlich sehr reizen, bin aber nicht sicher, ob das aktuell bez. Sicherheitslage/Zugänglichkeit geht. In Kirgistan und allenfalls Tajikistan wäre ich also eher in der zweiten Hälfte, also im Juni. Für den Pamir Hwy sollte das gehen, für längere Wanderungen ist es wohl je nach Höhenlage abhängig vom Frühlingsverlauf. Ab Duschanbe dann entweder wieder nach Taschkent oder Osch und via Istanbul nach Hause. In Summe ist das wohl eher noch etwas viel, aber man kann an verschiedenen Orten abkürzen und wahrscheinlich wird auch nicht alles möglich sein.

@Derevaja, Marla
In Marokko war ich schon. Europa-Ziele mache ich lieber in kürzeren Reisen (teils auch sehr spontan, sprich mit Wetterbericht vor Flugbuchung).

Für Usbekistan, Kirgistan, Kasachstan und Tadschikistan (ganz neu seit Jan '22) braucht es kein Visum. Das GBAO Permit für den Pamir-Hwy brauchts aber m.W. für Tadschikistan trotzdem noch.

@Nocktem
Ja ich habe mir das schon auch überlegt. Allerdings gibt's gem AA (und EDA für Schweizer) keine besonderen Reisewarnungen gem. meinen ersten Recherchen und ich könnte meine Pläne recht spontan anpassen wenn nötig. Von daher bin ich mal optimistisch. Auch auf der Travel Risk Map sehen die Regionen nicht per se schlecht aus, bis auf die bekannten Konfliktregionen zw. Armenien und Aserbaidschan und die Pamir-Region in Tadschikistan. Das war aber beides auch schon vor dem Krieg in der Ukraine so. Auch in Kasachstan sollte es wieder ziemlich stabil sein.
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Sebi

Jordanien
Steht auch schon länger auf meiner Liste, hier würde ich wohl 1-2 Wochen verbringen. Könnte mit obigen Zielen verbunden werden. Mich reizt vor allem Petra.

Absolute Empfehlung, nicht nur wegen Petra. 8-10 Tage kannst du in Jordanien easy verbringen. Verlängern ggf. in Israel oder anderswo in der Region.
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Derevaja

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Das klingt nach einer richtig tollen Kombi, könnte ich mir auch mal vorstellen. War das echt so unkompliziert bis auf die beiden Visa? Bist du nur überland gereist? Mit Bussen/Zügen? Wusste bisher übrigens nicht, dass man mit dem Zug in den Iran kommt, danke für den Tipp!


Das war auch ein cooler Trip damals :) Bis auf die Strecke Baku - Teheran (aus Komfortgründen, es gab auch eine Busverbindung Baku - Täbris) bin ich alles über Land gereist, teilweise mit dem Zug (z.B. Georgien nach Aserbaidschan oder in Usbekistan), mit dem Bus (v.a. im Iran gut verbunden), mal mit einer selbstorganisierten Tour (Pamir Highway) und als Anhalter/Mitfahrer (z.B. bei einem Team der Mongol Rallye durch Turkmenistan), in Kirgisistan dann viel Mashrutka...

Das Visum für den Iran hatte ich im Vorfeld von einer Agentur organisieren lassen, das hat viel Zeit gespart. Turkmenistan muss man in Teheran selbst organisieren, das hatte ich schon mal beschrieben hier im Forum und man findet es auch auf Caravanistan soweit ich mich erinnere.

@pad
Wie auch immer du es organisieren wirst, es wird sicher eine spannende Reise. Armenien fand ich fast noch sympathischer als Aserbaidschan, der Blick auf den Ararat bleibt lange in Erinnerung. In Yerevan soll man auch einfach das Visum für den Iran erhalten können. Bezüglich Sicherheit / Kriminalität hatte ich während der ganzen Reise keine Vorfälle an die ich mich gerade erinnern könnte ... naja, 5$ Schmiergeld an der Grenze zu Turkmenistan und die Erkenntnis, dass in dieser Region keine Bergrettung oder Rega innerhalb einer halben Stunde vor Ort sein werden.
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