Thema: Kleidung & Ausrüstung: Lieber einmal gut oder öfter schlechter?  (Gelesen 2210 mal)

Scodischarge

Hallo ihr Lieben!

Da ihr meine Fragen in den nächsten Monaten wohl noch häufiger werdet "ertragen" müssen, möchte ich mich noch einmal kurz vorstellen, bevor wir zu meiner "Frage des Tages" kommen (aus dem "Neuvorstellungen"-Board kopiert): Ich bin Alex, 18 Jahre alt, aus dem nördlichen Bayern, bis 2011 aufgewachsen in Zambia - meine Reiselust können wir wohl darauf schieben :) Als ich mich der Frage stellen musste, was wohl nach meinem Schulabschluss dran ist, ist mir Christopher Schachts Buch "Mit 50€ um die Welt" über den Weg gelaufen -- und nach langem Denken, Beten und Reden habe ich beschlossen, es ihm gleichzutun. Das heißt: Ab Juni nächsten Jahres (2022) werde ich mit 50 Euro in der Tasche, ohne Flugzeug und ohne bestimmten Zeitplan um die Welt reisen.

So, und jetzt wird es langsam ernst mit den Reisevorbereitungen. Eine ganz konkrete Frage, mit der ich mich gerade beschäftige, ist: Qualität oder Quantität? Heißt, ist es lohnender, zu Beginn der Reise in gute (und entsprechend teurere) Kleidung, Schuhwerk etc. zu investieren, oder ist es sinnvoller, sich durchschnittliche Qualität zu besorgen, die dann regelmäßig im Laufe der Reise ersetzt werden muss? Wenn es sich bei verschiedenen Teilen der Ausrüstung unterschiedlich verhält, macht den Unterschied gerne in eurer Antwort deutlich.

Danke euch allen für eure Hilfe! :)

Nachtrag, da es in der Vorstellung fehlt und es hier relevant sein könnte: Transportmäßig werde ich versuchen, möglichst viel als Anhalter zu reisen. Übernachten werde ich (wo es sicher ist) in Zelt/Hängematte.
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Nocktem

« Antwort #1 am: 30. Dezember 2021, 10:50 »
ohne dir die reise madig reden zu wollen, du wirst es nicht schaffen ....er hatte damals den vorteil das man keine tests für corona zahlen musste um mal n bsp zu nennen.... auserdem vermute ich das anhalter nicht mehr soo gerne mitgenommen werden, man könnte sich ja anstecken und so gehts weiter, die welt ist in einer gewaltigen veränderung..

solltest du dich trotzdem auf den weg begeben viel spaß und glück...
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Einmalrundum

« Antwort #2 am: 30. Dezember 2021, 13:46 »
Ich denke auch 50 EURO sind etwas knapp, trotzdem, gute Füsse scheinst du ja zu haben und mal loslaufen kann man auch. Europa ist auch schon gross und wenn du von Deutschland nach Sizilien spazierst oder wohin auch immer ist das doch auch schon toll. Man muss ja nicht immer gleich die ganze Welt umrunden wollen.
Ich habe eine Bekante die ist schon einige male weit gelaufen, vorallem in den USA da gibz es so trails von Nord nach Süd. Ich mag mich errinnern das die Aurüsstung da wichtig war, vorallem wegen dem Gewicht und der Qualität. Sie ging auch schon Monate vor dem Reisebeginn viel laufen, nur um die Füsse und Beine an die Strapatzen zu gewöhnen. Sie hatte am anfang trotzdem viele Blasen und schmerzende Füsse. Mach dich doch mal schlau, ich denke es gibt manche long distance hike comunities
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hosep

« Antwort #3 am: 31. Dezember 2021, 02:11 »
Willkommen im Forum!

Also bei vernuenftigen Schuhen und einem guten Rucksack wuerde ich nicht sparen und Wert auf Qualitaet legen. Habe meinen Rucksack immer noch und der ist schon 9 Jahre und etliche Reisen alt. Eine gute Wetterjacke und ein Zelt waeren mir bei deinem Vorhaben ebenfalls von Bedeutung. Das wars aber auch schon, alles andere kann nachgekauft werden.

Ich kenne das Buch. Ich sage mal so, alles ist moeglich. Aber deine Komfortzone sollte dann von Tag 1 bereits sehr weit sein. Wenn ich es versuchen wuerde, dann trotzdem mit etwas Geld fuer ein paar Wochen/Monate in der Hinterhand. Sonst koennte die Reise vorbei sein ehe du D verlassen hast.

Was Nocktem schrieb kann ich bestaetigen. Ich trampe sehr gerne und habe das auch in D gemacht wenn ich meine Eltern besuchen war, was vor Corona sehr einfach war. Danach dann hats nicht mehr geklappt. Und Arbeit/Gelegenheitsjob gibts momentan auch eher weniger als mehr.

Trotzdem viel Glueck!
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Nocktem

« Antwort #4 am: 31. Dezember 2021, 11:13 »
nachtrag, das buch kenne ich auch :) wie gesagt, vor corona glaube ich auch das es möglich war, nur aktuell... (siehe eigentlicher beitrag)
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Jef Costello

« Antwort #5 am: 31. Dezember 2021, 13:30 »
nachtrag, das buch kenne ich auch :) wie gesagt, vor corona glaube ich auch das es möglich war, nur aktuell... (siehe eigentlicher beitrag)

Ich glaube auch, dass mittlerweile viele Menschen diesen Begpacking-Trend ziemlich kritisch sehen.
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reisefieber2019

« Antwort #6 am: 31. Dezember 2021, 13:44 »
@ nocktem  aus meiner Sicht weniger mit Corona zu tun sondern das scheitern oder nicht scheitern wird eher an der Persönlichkeit liegen.
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Scodischarge

« Antwort #7 am: 31. Dezember 2021, 14:49 »
Danke schonmal für alle Antworten soweit. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ob ich mich auf diese Reise begebe ist keine Frage mehr. Natürlich habt ihr die Erfahrung, die mir noch fehlt, deswegen weiß ich eure Warnungen und Hinweise zu schätzen. Es wäre hirnrissig und furchtbar naiv von mir anzunehmen, dass in dieser Zeit alles glatt gehen wird, aber wenn mir ein leichtes Leben das Höchste wäre, hätte ich mir was anderes gesucht. Ich bin bereit, mit den Schwierigkeiten umzugehen, wenn sie auftreten -- und wenn die einzige Möglichkeit dazu ist, mir ein Flugticket nach Hause zu buchen, dann sei es so. Aber bis dahin muss ich davon ausgehen, dass das Vorhaben machbar ist. Ansonsten kann ich's gleich sein lassen.

That being said, danke für eure Hinweise und Glück-Wünsche. Speziell danke an @hosep, dass du auch auf meine konkrete Frage eingegangen bist.
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Stecki

« Antwort #8 am: 31. Dezember 2021, 16:25 »
In meinen Augen ist dies genau DIE Art zu reisen, welche die Welt, insbesondere in der aktuellen Lage, ganz bestimmt nicht braucht. Ich will Dir nichts vorwerfen, da ich nicht genau weiss was Du vorhast um über die Runden zu kommen, aber wenn ich in armen Ländern bettelnde Backpacker sehe kommt mir schlichtweg das Kotzen. Reisen mit wenig/ohne Geld, geht meistens auf Kosten der meist armen, jedoch hilfsbereiten Bevölkerung des jeweiligen Landes.

Und um auf Deine Frage einzugehen: Ja, kauf Dir was Richtiges, denn mit Deinem "Budget" wirst Du unterwegs sicher nichts nachkaufen können.

 So, das waren meine 5 Cents zu dem Thema, mehr wird nicht mehr kommen.
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Scodischarge

Im Mai habe ich eine 50-Euro-Reise nach Spanien gemacht, um das Konzept vor der großen Reise zu testen. Deswegen hier ein kurzes Update von meiner Seite, um denen, die in Zukunft in meiner Position sind und auf dieses Thema stoßen, einige Sorgen zu erleichtern.
Natürlich gelten für alles, was ich hier schreibe, zwei caveats: 1. Ich war vier Wochen unterwegs, nicht jahrelang; 2. Ich habe mich nur im europäischen Ausland bewegt. Wie es im größeren Maßstab aussehen wird, ist natürlich eine ganz andere Frage, trotzdem hoffe ich, dass meine Erfahrungen hilfreich sein können.

Die am häufigsten gestellte Frage war wohl, ob trampen heutzutage (sprich: post-Corona) noch möglich sei. Kurze Antwort: ja. Ich habe natürlich keinen Vergleich, wie es vor Corona aussah, aber ich habe es nicht als wesentlich schwieriger wahrgenommen als erwartet. Unvorhersehbare Zeitplanung und potenziell stundenlange Wartezeiten gehören natürlich immer dazu, aber in der Regel waren ein paar hundert Kilometer / Tag kein Problem.

Wie weit reichen 50€ heutzutage noch? Bei großer Sparsamkeit, 4 Wochen oder mehr. Da Essen meine einzige regelmäßige Ausgabe war und ich mich sehr sparsam ernährt habe, musste ich mein Notfallgeld nicht anrühren.

Und wie ist das mit der Arbeit? Dazu kann ich leider keine persönliche Aussage treffen, da meine Zeit in Spanien nicht gereicht hat, um an Arbeitssuche zu denken. Allerdings habe ich etliche Backpacker getroffen, die ähnlich unterwegs waren und für die es wohl kein Problem war, an ihrem jeweiligen Ort einen Job zu finden.

In diesem Zuge möchte ich außerdem ein Missverständnis aufklären: Einige von euch standen wohl unter dem Eindruck, dass ich mich während der Reise mit betteln durchschlagen möchte. Das ist nicht der Fall: Die einzigen Dinge, um die ich auf der Spanienreise ohne Gegenleistung gebeten habe, waren Wasser, Transport und Schlafplatz, und so werde ich es mir auch weiterhin beibehalten. Von "Begpacking" halte ich genauso wenig wie ihr und werde für mein Geld natürlich arbeiten.

Trotz (oder gerade wegen) euer Einwände noch einmal vielen Dank für eure Beiträge. Bis bald!
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Nocktem

In diesem Zuge möchte ich außerdem ein Missverständnis aufklären: Einige von euch standen wohl unter dem Eindruck, dass ich mich während der Reise mit betteln durchschlagen möchte. Das ist nicht der Fall: Die einzigen Dinge, um die ich auf der Spanienreise ohne Gegenleistung gebeten habe, waren Wasser, Transport und Schlafplatz, und so werde ich es mir auch weiterhin beibehalten. Von "Begpacking" halte ich genauso wenig wie ihr und werde für mein Geld natürlich arbeiten.

die aussage gefällt mir daran am meisten und genau das ist es wie ich es auch anfangs gedacht habe genau daher habe ich auch nicht so negativ von vorne herein gedacht, also perfekt, freut mich für dich das es sowohl geklappt hat als das auch über eine rückmeldung wie es geklappt hat.
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