Tach zusammen,
sind gerade aus dem tropischen Teil Boliviens zurück und wollte mal ein paar Sachen kundtun.
In der Stadt wimmelt es nur so von Touranbietern für mehrtägige Ausflüge in die
Pampas oder den Regenwald. Die Pampas, offenes, feuchtes Grasland, gilt als der Klassiker, denn es winken Begegnungen mit Affen und Flußdelfinen. Der
Dschungel ist vielfältiger und artenreicher, gilt aber trotzdem als schwer zugänglicher für Tierbegegnungen.
Die Anbieter haben teilsweise große Preisunterschiede und eigentlich alle ködern ihre Klientel mit den Schlagwörtern ökologisch korrekt und nachhaltiger Tourismus. Bei den meisten sind das allerdings nur leere Phrasen, denn es werden immer wieder bedrohte Arten gejagt, gefangen und dann den Touristen zur Fleischbeschau vor die Photolinse gehalten. Allerdings bleibt es dabei oft nicht, denn immer wieder werden Anacondas oder auch Affen getötet und sogar verspeist. Da die Billiganbieter ihren Guides gerade einmal 4€ pro Tag zahlen, schauen sich diese natürlich nach alternativen Geldquellen um und da bietet man dem abenteuerlustigen Tourist doch gern mal einen Extraservice an. Menschen, Tiere, Sensationen.
Gerne auch mal in die lokale Touristeninfo gehen, da hängen genug Warnhinweise am Brett. Die schwarzen Schafe sind weithingehend bekannt.
Also ein gut gemeinter Hinweis, für die Konservation und eco-tourism nicht nur hohle buzzwords sind. Lieber einen teureren aber dafür seriösen Touranbieter wählen. Für die Pampas ist das eigentlich nur Bala Tours. Für den Jungle gibt es mehrere gute Anbieter wie Berraco del Madidi, Chalalan, San Miguel de Bala oder auch Madidi Travel. Man muss dann aber gut und gerne um die 60 US$ pro Tag einplanen, Marktführer und ältester Anbieter Chalalan kostet sogar 100+ US$. Nachhaltigkeit hat nun mal seinen Preis. Allerdings ist die Qualität des Transports, der Unterkunft, Essen, Kenntnis und Verhalten der Guides dementsprechend höher anzusiedeln. Es lohnt sich.
Wir selbst waren mit den exzellenten Leuten von
Bala Tours in den Pampas und haben mit
Berraco del Madidi im Jungle gezeltet, das Klo ist der Wald, man wäscht sich im Fluß, das Abendbrot wird aus dem fischreichen Rio Tuichi geholt, wir konnten ein entspanntes Flußrafting machen, haben Samen des Waldes gesammelt, um daraus Schmuck zu basteln und haben uns nachts mit dem Guide im Wald verlaufen
! Mit beiden Anbietern waren wir sehr zufrieden und haben das ein oder andere fürs Leben mitgenommen.
In diesem Sinne: immer schön sauber bleiben,
Matzepeng