Thema: Projekt 2023 - Wir geben nicht auf!  (Gelesen 4466 mal)

GD1893

« am: 15. Juni 2020, 13:27 »
Hallo zusammen

Das nenn ich mal eine verkorkste Reise.
Zuerst sind wir nach über einem Jahr Planung im Oktober 2019 auf unsere einjährige Fahrrad-Südostasien-Reise (genauere Details findet man hier: https://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=15520.msg111310#msg111310) gestartet.

Hatten aber nach 3 Wochen einen schweren Unfall. Nach Spitalaufenthalt in Malaysia, Ambulanzflug zurück in die Schweiz und 3-monatiger Genesung (wir hatten Glück, dass alles so schnell verheilt ist und keine bleibenden Schäden zu erwarten sind!! Dafür sind wir sehr dankbar!), sind wir Anfang dieses Jahres nochmals (diesmal ohne Fahrrad) nach Südostasien gestartet.

Nach 10 Tagen fing ich mir eine Lebensmittelvergiftung ein und verbrachte 2 Nächte im Spital.
Planänderung...Wir lassen Asien hinter uns und fliegen erstmal nach Neuseeland.
Neuseeland ist absolut der Hammer :D
Für 2 Wochen. Bis Corona kam und wir nach Hause mussten...

Zusammenfassend:
Viel Leid, viel Aufwand, hohe finanzielle Verluste und nur ein Bruchteil der Zeit konnten wir geniessen.

Wir sind aber zum Glück Gesund und das ist das Wichtigste!
Mittlerweile haben wir uns wieder in der Schweiz installiert und arbeiten beide auch wieder.

Der Traum einer Weltreise ist natürlich aber nicht gestorben (auch wenn wir sicher Grund dazu hätten, nach all dem was passiert ist). Wir kämpfen weiter!

Unser neuer (sehr grober) Plan lautet nämlich:

- Start Frühling 2023 - von Zuhause bis nach Portugal LAUFEN.
- Nach 4-5 Monaten (wie lange auch immer wir brauchen bis nach PT) - Flug nach USA
- USA - Mietwagen quer durch das Land von Ost- nach Westküste
- Flug nach Neuseeland - Rest unserer Tour fertig machen
Danach entweder:
- Flug nach Australien - Camper mieten 2-3 Monate der Ost- oder Westküste entlang
- Flug nach Osteuropa und nach Hause laufen.

Budget: Rund EUR 30'000.- pro Person

Was haltet ihr davon bzw. kennt sich jemand aus mit Fernwanderungen in Europa?

Liebe Grüsse aus Basel
Gregory



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Knud65

« Antwort #1 am: 15. Juni 2020, 16:05 »
Hallo,

Finde ich toll, dass Ihr Euch nicht unterkriegen lassen wollt. Nur schade, dass Asien keine Rolle in Eurer Planung mehr spielt, kann ich aber auch nachvollziehen.

Fernwanderungen in Europa, kann ich nur vom Jakobsweg (Camino frances) berichten. Dieser ist gut ausgebaut mit guten Unterkunftsmöglichkeiten und guten Essensmöglichkeiten. Abhängig wann man den geht, kann es nur gut voll werden. Ich bin den im März/April gelaufen, da war es in Ordnung.
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Bobsch

« Antwort #2 am: 15. Juni 2020, 18:42 »
Ich kann nicht allzuviel beitragen, aber in Portugal ist die ruta Vicentina wirklich toll
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dirtsA

« Antwort #3 am: 15. Juni 2020, 20:52 »
Wow, super, dass ihr nicht aufgebt!! Habe damals den Anfang eurer Rad-Reise mitverfolgt und war ganz schockiert, dass so ein schlimmer Unfall passiert ist. Dass ihr nochmal aufgebrochen seid und es dann nochmal blöd lief, hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Aber... alle guten Dinge sind 3 oder!? :) Insofern muss es nächstes Mal ja perfekt laufen!

Interessant finde ich auch, dass ihr jedes Mal etwas anderes plant. Also nicht nochmal auf Radreise, nein, dann nur backpacken. Dann nicht nochmal nur backpacken sondern weitwandern. Finde ich spannend, denn ich glaube ich selbst würde eher zum Ursprungsplan zurückkehren. Soll jetzt absolut nicht als Kritik gewertet werden, ich finde es nur echt interessant, dass ihr jedes Mal mit einem komplett anderen Plan startet :)

Ich finde es auch schade, dass ihr Asien keine Chance mehr gebt - aber das ist natürlich eine persönlich Entscheidung. Die neuen Ideen klingen ja auch super! Sonst kann ich leider nichts beitragen, aber wollte doch etwas dazu schreiben, weil es so eine besondere Geschichte ist. Drücke euch wirklich alle Daumen, dass dieses Mal alles "normal" läuft...
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GD1893

« Antwort #4 am: 16. Juni 2020, 08:48 »
@dirtsA

schön, dass du uns verfolgt hast. Das freut uns :)
Ja wir hoffen nun wirklich, dass der dritte Versuch sitzt :D

zum Thema Planänderung:
Ja es stimmt, wir haben zum Dritten mal einen anderen Plan. Aber das hat natürlich seine Gründe:
1. Eine Fahrradreise kommt nicht mehr in Frage. Meine Freundin hat nach dem Unfall zu grosse Angst überhaupt auf ein Fahrrad zu steigen, geschweige denn im Verkehr zu fahren und dann noch in einem fremden Land. Für das war der Unfall einfach zu traumatisierend..

2. Backpacking ist toll. Und wir werden ein Teil der Reise (wohl in Neuseeland) auch Backpackingmässig unterwegs sein. Aber trotzdem ist es so, dass wir beim Backpakcking von einem Hotspot zum nächsten gefahren sind. Das ist nicht unsere Welt. Wenn wir in einem Land sind möchten wir die Einheimischen, die Kultur, das Leben, einfach alles authentisch erleben.

Wir hatten zum Beispiel in Malaysia ein tolles Erlebnis (als wir noch mit dem Fahrrad unterwegs waren). Da haben wir in einem kleinen Dorf eine Familie kennen gelernt, welche uns eingeladen hat und uns Speis, Trank und Übernachtung angeboten hat. Der Vater ist dann mit uns auf seine Felder gefahren, hat uns alles gezeigt, erklärt und wir durften sogar Ananas selber setzen. Das ist genau das was wir suchen. Dies ist unbezahlbar.
Nach dem Unfall als wir schon ein paar Tage im Spital verbracht hatten, habe ich diesem Vater geschrieben und alles erzählt.
Er hat sofort ein Auto organisiert und ist die 300 Kilometer zum Spital gefahren, hat all unser Gepäck geholt inkl. den Fahrrädern und hat alles zu sich nach Hause geholt.
Die Sachen sind beim Unfall auf der Strasse geblieben und die Polizei hat sie mitgenommen. Auch nach mehreren Telefonaten und Besuche auf den Polizeiposten konnte ich unsere Sachen nicht ausfindig machen. Nur dank der Hilfe dieses Einheimischen sind wir fündig geworden.
Da wir im Ambulanzjet aber nur begrenzt Möglichkeit hatten Gepäck mitzunehmen, haben wir 3/4 bei ihm zu Hause gelassen. Dort sind sie immer noch inkl. den beiden Fahrräder. Das haben wir ihm nun aber alles als Dank für seine Aufrichtigkeit und Herzlichkeit geschenkt. Seine Kinder haben extrem Freude an den Fahrräder (das durch den Unfall kaputte Fahrrad meiner Freundin hat er repariert :) )  und wir bekommen regelmässig Bilder davon. Einfach genial!

Das ist es wofür wir reisen möchten und deshalb unser Entschluss zu wandern. :)
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dirtsA

« Antwort #5 am: 16. Juni 2020, 10:48 »
Das ist wirklich eine schöne Geschichte!! :) Das freut mich, dass ihr die malaiische Gastfreundschaft so erleben durftet. Ich habe mal ein Auslandsemester in Penang verbracht und auch nur positive Erlebnisse mit den Locals gehabt!

Und stimmt: in solche kleinen Dörfer kommt man normalerweise nur mit dem Fahrrad oder zu Fuss. Wobei ich Backpacken im Gegensatz zu Roadtrips noch super finde, um mit Locals in Kontakt zu kommen. Im Auto ist man doch immer sehr abgeschottet. Aber das kann man sich geplant sicher auch anders organisieren, man hat es ja selbst in der Hand! ;)
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serenity

« Antwort #6 am: 16. Juni 2020, 20:14 »
Zum Thema Fernwanderung kann ich leider nichts beitragen - aber Australien und Neuseeland haben wir in den letzten Jahren mehrfach besucht, zuletzt dieses Jahr von Januar bis März zuerst Westaustralien, danach Tasmanien und anschließend Queensland.
Sowohl für Neueseeland als auch Australien müsst ihr wirklich Zeit mitbringen. Wenn ihr von Deutschland aus in 4-5 Monaten nach Portugal laufen wollt, dürftet ihr so zwischen Juli und September dort ankommen. Dann die USA -2 Monate? Also September-November in Neuseeland, das heißt, im Norden anfangen und nach Süden reisen.

Danach käme ab November - Januar Australien. Da würde sich zunächst die Ostküste anbieten, von Adelaide bis Brisbane, weiter oben ist es um diese Zeit zu nass. Dann rüber fliegen nach Perth und die einfach wunderbare Westküste hoch und runter fahren bis Exmouth und/oder unten entlang bis Esperance und über Kalgoorlie (Goldgräberstadt) zurück nach Perth.

Falls ihr allerdings Wale sehen wollt, ist es nach November zu spät, dann solltet ihr von Neuseeland aus gleich nach Westaustralien fliegen. Aber Wale könnt ihr auch in Kaikoura auf der Südinsel sehen, dort das ganze Jahr über.
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GD1893

« Antwort #7 am: 18. Juni 2020, 09:13 »
Kaikoura waren wir jetzt im März schon. Es war einfach genial. Wir konnten Wale und Delfine beobachten und auch sonst war dieser Ort einfach nur traumhaft.
Aber wieso nicht ein zweites Mal dorthin. Würde ich nicht Nein sagen :D
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Eka

« Antwort #8 am: 28. Juni 2020, 19:34 »
Ich war vor einer Woche in der Rhön am Kloster Kreuzberg und dort habe ich ein Plakat mit internationalen Wanderwegen nach Santiago de Compostela entdeckt.

Die Wanderwege erstrecken sich innerhalb Europas und es gibt es sehr gute Routen Richtung Portugal, evtl. ist für euch etwas dabei

https://www.jakobus-franken.de/pilgerwege.html
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GD1893

« Antwort #9 am: 29. Juni 2020, 09:17 »
Ich war vor einer Woche in der Rhön am Kloster Kreuzberg und dort habe ich ein Plakat mit internationalen Wanderwegen nach Santiago de Compostela entdeckt.

Die Wanderwege erstrecken sich innerhalb Europas und es gibt es sehr gute Routen Richtung Portugal, evtl. ist für euch etwas dabei

https://www.jakobus-franken.de/pilgerwege.html

Wow, sehr hilfreich!
Vielen Dank dafür :)
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Knud65

« Antwort #10 am: 29. Juni 2020, 09:57 »
Ich war vor einer Woche in der Rhön am Kloster Kreuzberg und dort habe ich ein Plakat mit internationalen Wanderwegen nach Santiago de Compostela entdeckt.

Die Wanderwege erstrecken sich innerhalb Europas und es gibt es sehr gute Routen Richtung Portugal, evtl. ist für euch etwas dabei

https://www.jakobus-franken.de/pilgerwege.html

Vielen Dank ich habe mir den Link gleich mach abgespeichert, träume ich doch noch davon von Deutschland nach Santiago de Compostela zu wandern. Den spanischen Teil bin ich schon gewandert, aber ich möchte mal von Deutschland in einem durchwandern. Mal schaun!
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Surfy

« Antwort #11 am: 30. Juni 2020, 14:15 »
Toll dass ihr noch immer am Ball seid!

Wandern in der Natur - würde ich immer dahin gehen wo ich keinen oder wenig Verkehr habe. Und/Oder tiefere Einblicke in die Natur erhalte und Wege beschreite die mir mit anderen Verkehrsmitteln verwehrt würden.

Jakobsweg liest sich daher nicht schlecht - immerhin wenig Verkehr! Gäbe es auch in der Schweiz (https://jakobsweg.ch/de/eu/ch/weg/). Denke aber es gäbe exotischere Einblicke  von Island, Neuseeland, Galapagos? 

Wer will Ersthaft in Laos, Namibia, Mali oder Argentinien. Wandern oder mit dem Fahrrad auf Dirttracks fahren - wo jedes motorisierte Fahrzeug eine riesige Staubglocke nachzieht? Hab ich mich immer gefragt, während ich abbremste und die Locals fleissig an ihnen vobeigezischt sind.

Wer nach den schönsten Wandertracks googelt, stellt aber fest dass vieles davon nicht wirklich so abgelegen ist wie gedacht.

Surfy

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