Thema: Reisebericht Pantanal und Nationalpark Chapada dos Guiamaraes (20.9. - 18.10.17)  (Gelesen 10059 mal)

dirtsA

Sag mal, Beate, wieviel kosteten die Unterkünfte so ungefähr? Wenn da Buffett und Touren etc dabei waren?

Knud65

Ich habe eine Tour gemacht im nördlichen Pantanal für 4 Tage/3 Nächte mit Transport, englisch sprechenden Guide, Unterkunft, Essen (Frühstück/Mittag-/Abendessen), 3 Bootstouren, Ausritt auf dem Pferd und walking Tour für 573 €.

Die Tour startete und endete in Cuiaba, wobei ich dann noch die kostenlose Übernachtung im Anschluß an die Tour in Cuiaba dazu bekommen habe. Ich habe erst in Cuiaba gebucht, nachdem ich bei mehreren Anbietern angefragt habe. Dabei habe ich mit den Anbietern persönlich gesprochen und geschaut, wer am besten zu mir passt. Das preisliche Angebot ging extrem auseinander, wobei der beschriebene Leistungsumfang überall gleich klang. Ob es dann so wesentlich bessere Unterkünfte oder Essen waren, die bis zum doppelten Preis führten, weiß ich nicht. Wer Zeit hat sollte auf jeden Fall vor Ort sich die Anbieter anschauen und erst dort entscheiden. Highlight waren sicherlich die 3 Bootstouren und wir haben auf jeder Tour die „kleinen“ lieben „Katzen“ gesehen, aber nicht nur diese.

Ich habe es nicht bereut die Tour gemacht zu haben, was aber sicherlich auch an der Gruppe (wir waren 5 Personen) und an dem tollen Guide gelegen hat, der auf alle unsere Wünsche eingegangen ist und es sehr flexible gehandhabt hat.

Beate

Hallo Astrid,
ich habe leider die einzelnen Preise nicht mehr genau. Jedenfalls haben wir für den gesamten Trip, inclusive der Airport-Hotels und des Hotels an der Copacabana in Rio im Schnitt 90 Euro pro Zimmer und Tag bezahlt. Das teuerste war das Hotel in Porto Jofre, das ohne Bootstrip ca. 100 Euro/Zimmer/Nacht gekostet hat. Alle anderen Hotels waren deutlich günstiger, jeweils mit Vollpension (ohne Getränke) und pro Tag eine Safari, entweder per Boot oder im Safariwagen über Land.
Wir haben es damals durchgerechnet. Aber abgesehen davon, dass wir nie mit geführten Touren unterwegs sind, wir wollen selbständig entscheiden, war es auch billiger, selber zu buchen und selber zu fahren.


dirtsA

Alles klar! 90 Euro für alles finde ich einen guten Deal. Wir machen auch lieber selbst, was möglich ist.

Beate

Wir müssen wieder mal weiter. Vormittags sitzen wir noch gemütlich und faul am Flussufer und beobachten die Tiere. Aber nach dem Mittagessen ist Abfahrt nach Norden, Richtung Pocone.
Auch diese Fahrt wird wieder als Game-Drive genutzt. So sehen wir direkt an der Strasse diesen schönen Hirsch:




und Papageien:




Als wir vor 10 Tagen, auf dem Herweg, dieses Jabiru-Nest fotografiert hatten, hat man die Jungen kaum über dem Nestrand gesehen. Jetzt sind sie schon fast flügge:




Das Pantanal blüht, zumindest die Wasser-Hyazinthen bilden grosse Blütenteppiche:




Um 15.30 h lassen wir die Transpantaneira hinter uns und fahren durch Pocone. Gerade als wir auf den Parkplatz des Supermarktes fahren, springt die Tankuhr auf "Reserve". Glück gehabt, denn auf der gesamten Transpantaneira hätte es keine Möglichkeit zum Tanken gegeben.

Wir kaufen ein paar Kleinigkeiten, vor allem Wasser und Wein und fahren dann etwas Richtung Norden aus der Stadt raus, zu unserer heutigen Unterkunft, die Facenda Haras Santa Rita:




Das ist eine sehr schöne Anlage. Im Garten laufen Pfauen herum:




Und wir geniessen erst mal den grossen Pool:




Gegen Abend ziehen dicke Wolken auf. Das sieht gar nicht gut aus für morgen:






Beate

Beate

Wir müssen heute zurück nach Cuiaba, aber vorher wollen wir noch einen weiteren Zugang zum Pantanal anschauen. Es gibt etwas östlich der Transpantaneira eine Strasse nach Süden, die zu einer Hotelanlage SECS, führt. Dort hatten wir eigentlich vor, zu übernachten, aber auf unsere Anfrage und zweimalige Rückfrage erhielten wir einfach keine Antwort.
Marco, der Eigentümer unserer ersten Unterkunft, erzählte uns dann, dass dieses Superhotel SECS zwar aus Steuergeldern von der Regierung gebaut wurde, aber dort nur "Bonzen" übernachten dürfen. Das erklärte natürlich alles.

Die Strasse dorthin war gut ausgebaut und natürlich sahen wir wieder jeder Menge Tiere. Unter anderen auch diesen kleinen, nur ca. 3 cm grossen Schmetterling:




Und diese blühenden Wasserhyazinthen:










Am Strassenende dann war natürlich die Zufahrt zum Hotel versperrt und gut bewacht. Aber wir konnten zumindest bis zum Fluss fahren und die dort liegenden Hausboote anschauen:




Nachdem wir kurz herumgelaufen waren, fanden wir an der Seitentür unseres Autos dieses (insgesamt nur 2 cm grosses Gelege) Insekteneier. Ich frage ich, welches Insekt das auf die Schnelle geschafft hat:




Zurück in Pocone wurde dann der Himmel total dunkel:




Und kurz darauf begann es zu regnen! Aber: was heisst "regnen". Es goss wie aus Eimern, es stürmte, sodass wir nicht mehr einen Meter weit sehen konnten. Es blieb uns nichts weiter übrig, als immer wieder von der Strasse runter zu fahren und abzuwarten, bis der Regen dazwischen mal eine kleine Pause machte.

Für diese Nacht hatten wir uns was besonderes einfallen lassen. Nachdem wir die Empfehlung bekommen hatten, dass es in Cujaba ein relativ günstiges 5-Sterne Hotel gibt, haben wir uns das ebenfalls gegönnt. Naja, 5 Sterne stand zwar am Eingang, aber bei uns hätte es dafür höchstens 3 Sterne gegeben.
Wir bekamen ein Zimmer in einem der oberen Stockwerke mit einem schönen Blick auf die Stadt:




Die Lage des Hotels ist auch nicht so berauschend, das beste daran war, dass gleich gegenüber ein sehr grosser Supermarkt war, den wir natürlich gleich besichtigen mussten.

Nachdem wir dann auch noch zu faul waren, in dieser Umgebung ein Restaurant zu suchen, schauten wir uns die Speisekarte des Hotelrestaurants an, entschieden aber dann, lieber ein Picknick im Zimmer zu machen.

Beate


Beate

Wir sind wirklich froh, dass wir heute wieder aus der Stadt raus dürfen, in die Natur. Um keine Umwege zu fahren, verlassen wir uns aufs Navi, das uns natürlich geradewegs durch einen Slum führt. Als die Strasse dann doch unpassierbar wird, kehren wir um und suchen eine "normale" Strasse aus der Stadt raus:




Heute gehts nach Norden, über Nobres nach Bom Jardin. Dort soll man wunderschön mit Fischen schnorcheln können.

Aber erst mal gibts in einem Strassenlokal ein sehr spätes Mittagessen mit einem "Bayerischen" Bier:




Unser Hotel heute ist die Pousada Serra Azul, ziemlich im Zentrum dieses kleinen Ortes. Dort wird uns dann allerdings ein Zimmer gegeben, das nur ein sehr kleines Oberlicht in einen Flur hinaus hat. Ich weigere mich wieder mal, ein solches Zimmer zu beziehen, denn irgendwie sehe ich nicht ein, mein Geld für ein "Loch" auszugeben. Uns wird erklärt, dass leider kein anderes Zimmer mehr frei ist. So entscheide ich, zum Entsetzen meines Mannes, abzufahren und eine andere Unterkunft zu suchen (notfalls hätte ich sogar im Auto übernachtet). Als wir schon aus der Tür draussen waren, werden wir zurückgerufen: es wäre doch noch ein anderes Zimmer frei, allerdings erst ab 17.00 h. Na also, geht doch........

Die Wartezeit verkürzen wir uns mit einer kurzen Fahrt zur Laguna dos Aras, wo wir bei einer See-Umrundung wirklich ein paar Aras fliegen sehen:










Als Dinner gibts wiedermal nur ein Picknick auf der Terrasse, aber mit Besuch von interessanten Tierchen:




Beate

Beate

Heute wollen wir die "Floating"-Tour machen, die überall beworben wird und wegen der wir extra hierher gefahren sind. Normalerweise wird das immer als geführte Tour angeboten, aber wir machen es ja lieber allein. Wir versuchen, so früh wie möglich am Eingang zu sein und sind wirklich die ersten.

Man wird mit einem Traktor 10 Minuten über das Gelände gefahren, bis zum Eingang im Regenwald:






Ab hier läuft man nocheinmal ca. 10 Minuten durch den Wald, bevor man (mit Schwimmweste!!!!) in einem kleinen See schnorcheln darf:




Wenn man meint, viel genug gesehen zu haben, sagt man dem Guide Bescheid. Nachdem es sowieso nicht viel zu sehen gibt, haben wir nach ein paar Minuten jede Ecke dieses Teiches angeschaut. Dann gehts wieder ca. 5 Minuten durch den Wald, bis man zum Fluss kommt. Diesen "floatet" man dann langsam mit dem Wasser abwärts.




Nachdem auch hier nicht viele Fische im Wasser sind, finde ich den Wald oberhalb des Wassers viel interessanter.

Nach ca. 1/2 Stunde ist man Ende angekommen und muss dann noch ca. 10 Minuten durch den Wald laufen, bevor man wieder am Traktor ist.

Der ganze Ausflug hat gerade mal 2 Stunden gedauert. Bezahlt haben wir pro Person umgerechnet 20 Euro, was ich für das Gebotene viel zu teuer fand.

Als wir wieder am Eingang des "Aquario" sind, ist dort der Teufel los. So viele Touristen!! Ich möchte nicht wissen, wie jetzt das Wasser aufgewühlt ist!!

Nachdem wir nicht wissen, was wir am Nachmittag noch machen sollen, entscheiden wir, noch ein bischen mit dem Auto rumzufahren. Wir wissen, dass gleich hinter dem Ort die Teerstrasse aufhört und wollen mal sehen, wie es dort weitergeht. Und dann kommen wir ganz zufällig an ein "Balneario", das vom Tourismus noch nicht entdeckt wurde. Hier sind nur ein paar Einheimische:






Dafür gibts aber jede Menge Fische. Sofort fahren wir zurück, holen unsere Badesachen und stürzen uns erneut ins Wasser. Und diesesmal macht es wirklich Spass. Hunderte Fische, die uns bis auf Armlänge herankommen lassen:








Als wir dann wieder am Parkplatz sind, ist dort gerade eine Horde Makaken am Toben:






Auf der Rückfahrt begegnet uns dann noch dieser "Oldtimer":




Und es gibt auch mitten im Dorf Aras:




Abends gibts wiedermal Picknick auf unserer Terrasse:




Beate


Jef Costello

Beate warst du schon in Bonito? Da kann man die Flüsse herunter"schweben" und man darf nur mit Neoprenanzug rein und Schwimmweste.

Beate

Nein, in Bonito war ich noch nicht. Ich war bisher überhaupt nur diesen einen Trip in Brasilien.



Beate

Am nächsten Morgen bewundern wir erst mal diesen schönen Nashornkäfer (ca. 5 cm gross) vor unserer Zimmertür:




Jetzt gehts aber endlich in den Nationalpark Chapada dos Guiamaraes. Nachdem das aber eine relativ kurze Fahrt ist, können wir nicht darauf verzichten, nocheinmal mit den Fischen zu schnorcheln. Und auch wieder die Affen zu beobachten.

Am späten Vormittag fahren wir dann ab. Es ist eine relativ langweilige Fahrt durch eintönige Landschaft. Erst kurz vor dem Nationalpark in den letzten 20 km wird die Landschaft interessanter:






Wir machen eine kleine Wanderung zum Wasserfall Cachoeira Veu da Noiva:




Trotzdem sind wir schon um 16.00 h an unserer heutigen Unterkunft, der Pousada do Parque. Das ist das einzige Hotel, das direkt im Nationalpark ist.

Wir geniessen erst mal den Pool mit schönem Ausblick:




Und können uns für die Wolken-Formationen begeistern:




Nach einem guten Bufett zum Dinner machen wir es uns bei 32 Grad noch vor unserem Zimmer bequem:




Beate

Beate

Nachdem hier oben die Temperaturen doch etwas niedriger sind, steht heute erst mal laufen auf dem Programm. Eigentlich wollen wir nur eine ganz kleine Runde gehen, aber dann gefällt es uns so gut, dass wir alle Wege ablaufen.

Als erstes kommen wir zur "Nähmaschine":




Weiter gehts zu einem in dieser Jahreszeit allerdings trockenen Wasserfall:




Unterwegs sehen wir diese bunte Raupe:




Und dann sehen wir im Sand diese recht frischen Spuren. Den Stock habe ich als Grössenvergleich daneben gelegt:




Abends zeigen wir die Bilder den Guides in der Pousada. Die meinen, das wäre wahrscheinlich ein Jaguar gewesen, sie hätten schon ein paar mal die Spuren von ihm entdeckt. Nachdem die Spur noch recht frisch war, brauch ich mir gar nicht vorzustellen, dass dieses Tier vielleicht nur ein paar Meter entfernt war und UNS beoabachtet hat.

Den heissen Mittag verbringen wir wieder am Pool und beobachten, wie eine grosse Echse von den rundum brütenden Vögeln verjagd wird:




Zum Sonnenuntergang machen wir die kleine Wanderung hoch zum Aussichtsturm:




Dort haben wir Glück: ein Tukan sitzt ganz nah in den Ästen:




Und eine Eidechse sonnt sich am Geländer:




Beate

Beate

Es muss auch mal ein fauler Tag sein. Und der ist heute. Wir wissen nicht so recht, was wir machen sollen.
Also fahren wir noch vor dem Frühstück zu einem kleinen See auf dem Gelände der Pousada. Dort sollen viele Vögel sein. Nun ja, das einzige was uns über den Weg läuft, sind Jung-Stiere. Und vor denen habe ich ja mehr Angst als vor jedem Löwen:






Auf der Wiese gleich neben dem Parkplatz brüten Vögel. Ob das gutgeht?




Nach dem Frühstück laufen wir nochmal zur "Nähmaschine", mit ein paar seitlichen Abstechern:




Der Nachmittag wird am Pool vertrödelt. Und da es nichts weiter zum erzählen gibt, noch ein paar Bilder von der Pousada und dem Restaurant:














Beate

Beate

Wir müssen den Nationalpark verlassen und fahren in die nahegelegene Stadt Chapada dos Guimaraes.

Auf dem Weg dorthin gibts noch eine Wanderung zum Wasserfall Namorados. Der Weg geht am selben Parkplatz los, wo wir vor ein paar Tagen schon zum Wasserfall Cachoeira Veu da Noiva gelaufen sind. Damals waren wir allein auf dem Parkplatz. Aber heute ist Freitag und Feiertag. Und es ist der Teufel los, wir müssen sehen, überhaupt noch einen Parkplatz zu bekommen. Auf dem Trail dann ist eine Völkerwanderung: ganze Grossfamilien mit Kühlboxen und Campingstühlen sind unterwegs, obwohl es bis zum Wasserfall fast eine Stunde zu laufen ist. Am Wasserfall selbst ist es dann gar nicht so schlimm:






Auf dem Rückweg machen wir auch noch einen kleinen Stopp am Cachoeirinho (übersetzt: kleiner Wasserfall). Hier ist gar nichts los:




Auf dem Rückweg sehen wir an einem Baumstamm diese Grille:




Und entdecken hoch in einem Baum dieses Gebilde. Wir nehmen an, es ist sowas ähnliches wie ein Wespennest, obwohl die Form etwas anders aussieht:




Gerade als wir nach 2 Stunden wieder am Auto ankommen, geht ein Gewitter mit Platzregen los. Glück gehabt.

Das Pferd ist hier immer noch ein beliebtes Transportmittel:




Wir fahren nach Chapada dos Guimaraes und suchen im Regen nach der gebuchten Pousada Canto da Mata. Das ist gar nicht so einfach, wir haben diese schon daheim auf de GPS nicht einwandfrei orten können. Letztendlich kommen wir an, mitten im Urwald! Die Besitzer dieser Pousada sind Deutsche, die vor vielen Jahren ausgewandert sind. So können wir uns ausgiebig unterhalten.




Nachdem erst früher Nachmittag ist, laufen wir nochmal los für eine Urwald-Wanderung, natürlich wieder zu einem Wasserfall:




Diese Blüte wird "hot lips" genannt. Der Name passt doch, oder?




Für abends haben wir uns heute ein "candle light dinner" bestellt, auf der Terrasse serviert:




Beate

Beate

Vom heutigen Tag gibts nicht viel zu erzählen.
Als wir aufwachen, ist draussen dicker Nebel. Wir wollen trotzdem ins Städtchen fahren, aber nach ein paar hundert Metern auf der Hauptstrasse geben wir auf. Der Nebel ist so dick, dass man keine 10 m weit sieht. Und in Brasilien gibts keine Nebelschlussleuchten, bei Nebel wird mit der Warnblinkanlage gefahren, allerdings genau so schnell wie sonst auch. Das ist mit einfach zu gefährlich. Also drehen wir erst mal um und machen es uns nochmal im Zimmer bequem.

Gegen Mittag versuchen wir es nocheinmal. Es ist allerdings immer noch dicker Nebel, aber nicht mehr so viel Verkehr auf der Strasse. Also fahren wir mal nach Chapada rein.




Stadtpark:




Aber in diesem Wetter macht auch ein Stadtbummel keinen Spass. Also gehen wir ins nächste "All you can eat"-Restaurant zum Mittagessen:




Und dann gehts zurück in unsere Unterkunft zu einem faulen Nachmittag und noch fauleren Abend auf der Terrasse:




Beate

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