Thema: Der Orient lockt (Oman 2016)  (Gelesen 5635 mal)

Beate

« am: 11. Mai 2020, 16:26 »
Hallo,

heuer hatte ich irgendwie unsere Reisen nicht so richtig terminlich auf die Reihe bekommen. So hatten wir im Februar viel zu viel Zeit, die wir hätten in München bleiben müssen, was mir ja gar nicht gefiel. Also fragte ich in einem Reiseforum nach Ideen und bekam dort u.a. den Oman genannt. Naja, ein muslemisches Land war ja nicht gerade DAS, was ich mir vorgestellt hatte. Aber mein Mann war von dieser Idee sofort begeistert. Also begann ich mich einzulesen und stellte fest, SO schlimm scheint der Oman nicht zu sein, also probieren wir es mal.

Am 2. Februar gings also von München im Nonstop-Flug direkt nach Muskat, mit Oman-Air. Und das war schon die erste positive Überraschung: Es gab genügend Platz, der Service war gut, die Stewardessen nicht nur sehr hübsch (ja, sogar ich als Frau habe das bemerkt  ;D) sie waren auch sehr freundlich.

Inseat Entertainment:




Nachdem wir erst spätabends landeten, fuhren wir mit dem Taxi zu unserem Hotel und holten erst am nächsten Morgen am Airport unseren Mietwagen ab.
Dann ging es ganz schnell zur grossen Moschee, um noch vor den Touristenströmen dort zu sein.

Die Grosse Moschee ist die einzige Moschee im Land, die man auch als Nicht-Muslim betreten daf. Und es ist der einzige Ort im Land, an dem strenge Kleidervorschriften herrschen. Kopftuch, Knie und Arme bedeckt. Und darauf wird streng geachtet.








Danach ging es in den Souk. Auch hier war die Überraschung gross. Wir kennen es von Tunesien, dass man nicht in Ruhe durch einen Souk gehen kann, sondern überall wird man bedrängt. Hier war das nicht der Fall. Die Händler warteten, bis man von sich aus Interesse zeigte.








Auch den Fischmarkt am Hafen besuchten wir noch:






Beate

Beate

« Antwort #1 am: 12. Mai 2020, 13:34 »
Nach einem Tag in Muscat hat es uns natürlich raus in die Natur gezogen. Wir sind entlang der Küste gefahren, mit 1 Zwischenübernachtung bis zur Turtle Research Station in Al Jinz.




Wadi Tiwi:






Wadi Shab:
Eingang:




Wanderung im Wadi Shab:






Alles klar?:




Das Spielzeug ist immer dabei:





Durch die Wüste nach Süden:




Unser Zelt in der Turtle Research Station:




Schildkröte bei der Eiablage:




Schildkrötenspuren am Strand:




Verkehrszeichen:




Diese Turtle Research Station war der einzige Reinfall auf der gesamten Strecke. Das Hotel und das Abendessen überteuert, eine Alternative gab es nicht. Und obwohl überall geschrieben stand, dass man das ganze Jahr Schildkröten beobachten kann, kam an diesem Abend erst sehr spät abends eine einzige Schildkröte an Land. Und zu der wurden dann ca. 100 bereits seit Stunden wartende Touristen geführt. Jeweils in Gruppen zu ca. 30 Mann hatte jede Gruppe 5 Minuten Zeit zum schauen. Das wars dann auch schon.

Mir hat nur die Schildkröte leid getan. Die wird es sich bestimmt überlegen, ob sie nocheinmal an diesen Strand kommt.

Beate


Beate

« Antwort #2 am: 13. Mai 2020, 14:32 »
Jetzt gehts weg von der Küste, nach Westen, ins Landesinnere:
Zuerst zum Wadi Bani Khalid:








Und dann gehts ab in die Wüste, zum Al Wasil Desert Camp.
Eigentlich wollten wir gar nicht in einem Wüstencamp übernachten, da wir ja schon so oft mit Dachzelt in der Wüste waren. Aber auch hier die Überlegung: wenn man schon mal da ist, dann machen wir das mit. Und dieses Wüstencamp hat uns dann auch wirklich gut gefallen. Aber in der Umgebung kann man die Nachteile des Tourismus gut erleben: wir sind an der Hauptstrassen, von der alle Abzweigungen in die div. Wüstencamps abgehen, ca. 5 mal von "Schleppern" angesprochen worden.. Jeder wollte uns in sein Camp locken. Wir sagten dann einfach, wir wären auf dem Weg nach Muskat. Damit waren wir dann uninteressant.








Abends stiegen wir noch auf die Düne hoch zum Sonnenuntergang. Unten sieht man das Camp:






Auf dem Weg zurück in die Zivilisation am nächsten Tag sahen wir dann diesen Kamel-Transport:




und dieses Albino-Kamel:




Beate



Beate

« Antwort #3 am: 14. Mai 2020, 18:33 »
Montag, 8.2.

Heute dann das Kontrastprogramm, es geht in die Berge, auf den Jabal Akhbar, 2000 m hoch. Dort oben ist eine Hochebene, die Sayb Ebene. Diese wird vom Militär kontrolliert. Demzufolge steht das Militär unten an der Bergstrasse, kontrolliert jedes Auto und lässt nur Allrad-Fahrzeuge durch. (Obwohl die Strasse sehr breit, durchgehend geteert und wirklich kein Problem ist). Oben auf der Hochebene hat man dann die herrlichsten Ausblicke:

Auffahrt:




Kuppel in der Rezeption unseres Hotels:




Auf dem Hochplateau:












Terrassen-Feldbau:




Rast im teuersten Hotel auf dem Plateau (pro Nacht 400 Euro, ÜF)




Beate

Beate

« Antwort #4 am: 15. Mai 2020, 18:21 »
Vom Jebel Akhdar ging es weiter nach Nizwa. Diese Stadt war immer das religiöse Zentrum und früher sogar Hauptstadt des Oman. Aber ich muss gestehen, für die Geschichte habe ich mich nicht interessiert, mich interessieren eher Landschaften und Menschen.

Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Abstecher zum Wadi Tanuf:










Fort Bahla:




Beate

« Antwort #5 am: 16. Mai 2020, 21:21 »
Wenn man in Nizwah ist, dann sollte man unbedingt den Souk besuchen. OK, machen wir. Nur heute ist gar nicht viel los:






Also fahren wir weiter, zum "Grand Canyon of Oman", in den Wadi Ghul. Wieder so eine schöne Strasse durch einen engen Canyon.








Auf der Rückfahrt machen wir noch einen Abstecher nach Mizfah. Angeblich das schönste Dorf des Oman.
Na ja......




Aber der Blick von aussen ist doch ganz gut:



Beate

Beate

« Antwort #6 am: 17. Mai 2020, 20:21 »
Freitag, 12.2.

Heute ist Freitag, und da ist in Nizwa Tiermarkt. Wir wollen zwar weiterfahren, aber diesen Markt müssen wir uns doch anschauen.

Schon auf der Fahrt zum Markt sehen wir den ersten LKW mit Kamelen. Obwohl doch auf dem Markt nur Ziegen und Kühe verkauft werden.




Heute ist im Souk der Teufel los. Ganz anders als gestern:




Sehr früh ist noch alles ok. Aber dann werden die Touristen angekarrt, ganze Busladungen. Und wirklich nicht immer in angemessener Kleidung. Da wundere ich mich, wie gelassen die Omanis das sehen.

Rindermarkt:




Ziegenmarkt:






Verladung:




Nebenan werden Teppiche verkauft:




Dann gehts wiedermal den Berg hoch, auf den Jebel Shams. Wir machen einen kleinen Umweg und schauen uns noch die Turmgräber von Al Ayn an.






Oben am Berg können wir den Grand Canyon von oben sehen und sehen auch, wo wir gestern reingefahren sind:




Und das ist unsere Unterkunft für heute: das Sunrise Resort. Es besteht aus Beduinen-Zelten! Die sind zwar mit doppelter (Zelt)-Wand und haben auch Heizung (Radiator). Aber diese Radiatoren schaffen auf Höchstleistung gerade mal 14 Grad im Zelt und es zieht durch alle Ritzen. Wir nehmen alle vorhandenen Decken. Das ist zwar schwer, aber trotzdem nicht allzu warm.






Dort oben am Sunrise Resort haben wir einen schönen Sonnenuntergang beobachtet:




Dasselbe Motiv am anderen Morgen:




Beate

Beate

« Antwort #7 am: 18. Mai 2020, 20:27 »
Samstag, 13.2.:

Vormittags fahren wir alle Aussichtspunkte nochmals ab.




Und dann fahren wir zum Jabal Hat. 100 m bevor diese berüchtigte Bergstrasse anfängt gibts ein neues Hotel, da übernachten wir heute.




Das Zimmer sah ganz normal aus. Aber das Waschbecken im Bad gefiel mir sehr gut:




Und noch ein Foto der Hotelanlage von aussen:




Gerade als wir oben am Aussichtspunkt standen kam ein Auto den Berg rauf. Wir fragten die Leute, wie denn die Strecke sei. Es stellte sich heraus, es war ein deutsches Ehepaar, die schon seit Jahren im Oman leben. Sie gaben Entwarnung: bis auf ein paar scharfe Kurven mit steilem Gefälle wäre es kein Problem.

Nun, morgen bleibt uns nichts anderes übrig, als da runter zu fahren. Mal sehen, wie es uns ergeht.

Beate

Beate

« Antwort #8 am: 19. Mai 2020, 21:46 »
Sonntag, 14.2.

Heute müssen wir also die von mir gefürchtete Bergstrasse fahren. So ganz überzeugt bin ich ja noch nicht, aber es bleibt uns ja nichts anderes übrig.

Morgens hängen noch die Wolken in den Bergen:




Aber dann gehts los. Rechts sieht man den Anfang der Strasse.
Aber wir müssen ja nach unten:




Genau DA runter:




Die ersten paar Kilometer ist die Strasse direkt in die Steilwand gebaut. Zwar ungeteert, steil und kurvig, aber doch sehr breit, sodass es kein Problem ist, auch in Kurven aneinander vorbeizukommen. So ganz langsam macht sich Entwarnung in mir breit.

Aber dann ändert sich alles, und die Strasse wird doch noch ziemlich abenteuerlich:








Ungefähr auf halber Strecke kommen wir mitten im Nowhere an diesem Fussballfeld vorbei:








Die Strasse wird enger und ausgesetzter:




Und was jetzt:




Beate

karoshi

« Antwort #9 am: 19. Mai 2020, 22:21 »
Das ist doch keine ausgesetze Straße.
DAS ist eine ausgesetzte Straße:



By the Way: Das soll jetzt nicht abwertend rüber kommen, sondern ist eigentlich so eine Art Filmzitat. Und sorry für das Thread Hijacking!

Beate

« Antwort #10 am: 20. Mai 2020, 09:58 »
Hahaha, aber so ähnlich hat die Strasse oben beim Einstieg auch ausgeschaut. Nur war ich da so schockstarr, dass ich nicht fotografieren konnte. Und dann bin ich der Meinung, dass man eine solche Strasse mit dem Fahrrad leichter fährt als mit dem Auto, das Fahrrad ist ja nicht so breit  ;D ;D
Aber sag mal, Wo ist denn die von Dir gezeigte Strasse? Vielleicht wäre das mal ein Reiseziel??

dirtsA

« Antwort #11 am: 20. Mai 2020, 10:03 »
Ich fand es auch gefühlsmässig einfacher, die Strasse (Death Road in Bolivien bei La Paz) runterzufahren, als eine evtl. etwas weniger abschüssige Strasse mit dem Auto. Hatte da in Bolivien auch den direkten Vergleich, nachdem wir mit dem Bus nach Rurrenabaque gefahren sind und die Strasse genauso aussah, wie die Death Road ;D Lieber Fahrrad! Hehe

karoshi

« Antwort #12 am: 20. Mai 2020, 12:29 »
Und dann bin ich der Meinung, dass man eine solche Strasse mit dem Fahrrad leichter fährt als mit dem Auto, das Fahrrad ist ja nicht so breit  ;D ;D
Fahrrad ist definitiv weniger scary als mit dem Auto. Wobei die Kombo aus Linksverkehr und entgegen kommenden schweren LKW auch was hatte.

Hatte da in Bolivien auch den direkten Vergleich, nachdem wir mit dem Bus nach Rurrenabaque gefahren sind und die Strasse genauso aussah, wie die Death Road ;D Lieber Fahrrad! Hehe
Ja, den Vergleich hatten wir auch. Die Straße geht hinter Coroico einfach genau so weiter, das sagt einem nur vorher keiner. ;)

Jetzt aber wieder zurück in den Oman...

Beate

« Antwort #13 am: 20. Mai 2020, 20:32 »
Kein Problem. Ich liebe es ja, wenn meine Beiträge Anlass zur Diskussion geben. So sehe ich wenigstens, dass sie gelesen werden  ;D
Ist doch langweilig, nur zu schreiben und niemand reagiert. lol

Und speziell zu dieser Strasse: wir wurden vorher gewarnt, dass diese Strasse sehr schwierig zu fahren sei. Das war natürlich für meinen Mann Ansporn, diese Strecke in die Route einzubauen. Ich selbst bin da eher der Angsthase. Aber letztendlich war die Strecke nicht so schlimm wie sie dargestellt worden war.

Beate

Beate

« Antwort #14 am: 23. Mai 2020, 20:57 »

Und was jetzt:





Nach 200 m die Auflösung:




Schon ziemlich weit unten kommen wir an einem Slot Canyon vorbei (Snake Canyon), wo wir natürlich bis hinten durchlaufen müssen:






Und ein paar Kilometer weiter anscheinend derselbe Slot Canyon, aber hier heisst er Little Snake Canyon;




Ab jetzt haben wir das schlimmste hinter uns und es geht gemütlicher, aber immer noch wunderschön weiter:





Nach dieser Tour braucht unser Auto dringend eine Wäsche. Aber am Sonntag Mittag, zur Siesta-Zeit, ist es gar nicht so einfach, eine Waschanlage zu finden.




Beate

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