Wie schon angekündigt kommt hier mein Reisebericht aus Mexiko aus der Prä-Corona-Ära
Ich habe den Bericht wie gesagt schon vor über einem Monat geschrieben, und bei manchen meiner Aussagen, insbesondere dass es irgendwo menschenleer war, bin ich im Nachhinein nicht sicher, ob das nicht schon allererste Corona-Effekte waren. Andererseits war es an anderen Orten dann auch wieder ziemlich voll. Lässst sich jetzt sowieso nicht mehr rausfinden, von daher lass ich das so stehen.
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Seit Jahren höre ich immer wieder von Leuten, dass sie Mexiko bereist haben, und so gut wie alle meinen damit (ausschließlich) die Yucatán-Halbinsel. Auch hier im Forum berichten fast alle nur davon und ggf. noch Chiapas, Oaxaca und Mexiko City (CDMX).
Mich hatte daher schon früh in meiner Planung der Rest von Mexiko besonders gereizt. Tatsächlich mochte ich dann Yucatán (außer Campeche) noch weniger als befürchtet. Das lag auch daran, dass die Empfehlungen von Freunden bereits mindestens 2-3 Jahre alt waren und es in dieser Zeit noch viel touristischer (und teurer) geworden ist. Klar, gibt Leute, die das nicht stört, aber ich gehöre nicht dazu. Andererseits bereue ich es auch nicht, da mich meine Eltern in dieser Zeit besucht haben, und für nicht so abenteuerlustige Ü70-jahrige ohne Budgetbedenken ist es ideal. Außerdem sicherlich gut als Einstieg für Lateinamerika geeignet (wobei es da m.E. auch viele andere Gegenden gibt).
Campeche, Chiapas, Oaxaca und Mexiko City haben mir viel besser gefallen. Aber da es auch dazu schon einige Infos hier gibt, berichte ich nur vom Rest meiner Reise.
Puebla liegt auf dem Weg von Oaxaca nach CDMX, deswegen war ich überrascht, vglw. wenig Touristen dort zu sehen. Also wenige dafür, was die Stadt zu bieten hat, und auch im Vergleich zu ihrer historischen Bedeutung. Was mir bei der Stadt besonders gefallen hat, ist die Kompaktheit des historischen Zentrums. Man kann in einem Tag alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen und hat nicht das Gefühl, in einer der größten Städte Mexikos unterwegs zu sein. Sehr schöne Atmosphäre! Den klassischen Tagesausflug nach Cholula habe ich auch gemacht, aber die Pyramide (inkl. Besichtigung der Tunnel) hat mich weniger begeistert als erwartet. Also kann man schon machen, ist auch ganz einfach organisiert, aber war für mich nicht das totale Highlight.
Danach bin ich in die Silberstadt
Taxco gefahren. Wie auch beim Rest meiner Reise musste ich feststellen, dass es leider häufig keine direkten Verbindungen zwischen den wichtigsten Touristenorten gibt. Konkret hieß das hier, Umstieg in CDMX. Taxco ist klein, aber wunderschön. Insbesondere die Lage in den Bergen hat mich begeistert. In 1,5 Tagen habe ich vielleicht 5 ausländische Touristen gesehen. Inländische Touristen sind ja etwas schwieriger zu erkennen, aber ich bin recht sicher, dass es auch davon nur wenige gab. Mir hat das schon leid getan für die Geschäfte, insbesondere Schmuckläden. Ich selber bin gar nicht der Shoppingtyp. Für das Städtchen reicht ein halber Tag (d.h. eine Übernachtung), aber der lohnt sich wirklich. Nachteil ist, dass man schon sehr auffällt als Westler.
Über CDMX ging es weiter nach
Guanajuato (Weltkulturerbe). Tolle Kolonialbauten in einer schönen Lage in den Bergen, wenn auch die Lage nicht ganz so spektakulär ist wie in Taxco. Die charakteristische Aussicht vom Monumento El Pípila über das Zentrum mit den vielen bunten Häusern war für mich das Highlight. Da ich gesundheitlich etwas angeschlagen war, habe ich die meisten Museen ausgelassen, ebenso wie den geplanten Tagesausflug nach San Miguel de Allende. Aber da ich in Guanajuato die US-amerikanischen Touristen schon deutlich gemerkt habe und SMdA noch mehr haben soll, hat es mir darum nicht so leid getan.