Thema: Sicherheit Mittelamerika?  (Gelesen 5908 mal)

missi

« am: 08. August 2019, 13:50 »
Hallo Zusammen,

ich plane für April 2019 eine Weltreise (zu zweit). Der Plan war ursprünglich in Panama zu beginnen um dann in Südamerika weiter runter zu reisen.
Nun dachte ich mir aber "Wieso nicht in Mexico beginnen?". Länder wie Mexico, Guatemala, Nicaragua, Honduras etc. sollen ja relativ günstig sein. Jedoch kommt ihnen der Ruf zwecks mangelnder Sicherheit zuvor.
War jemand erst kürzlich vor Ort unterwegs und kann seine Einschätzung abgeben?

Liebste Grüße
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dirtsA

« Antwort #1 am: 08. August 2019, 14:00 »
Abgesehen von der Sicherheit... Wenn ihr erst im April in Mittelamerika beginnt, seid ihr halt schon in der Regenzeit, v.a. wenn ihr doch so weit ben beginnt. Dafür würde dann wohl eher der Start in Panama sprechen. Dann seid ihr auch in Südamerika zu einer guten Zeit (ansonsten könnte es dafür je nachdem wie lange ihr in MA bleibt wieder etwas spät werden). Keine Ahnung, wie sehr ihr unter Zeitdruck steht oder was sonst noch ansteht. Aber das gehört nicht unter Sicherheit, sondern Routenplanung, falls ihr dazu mal Tipps sucht ;)

Zwecks Sicherheit kann ich leider nichts Aktuelles sagen, da mein MA-Aufenthalt schon 2012 war. Damals alles easy mit gesundem Menschenverstand machbar. Kann mir nicht vorstellen, dass sich das groß geändert hat. Nicaragua hatte in letzter Zeit ein paar mehr Probleme mit Protesten, das scheint aber auch wieder abgeflaut zu sein. Aber vielleicht kann jemand anders was ganz Aktuelles dazu sagen.
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santiago

« Antwort #2 am: 08. August 2019, 14:59 »
Sicherheitstechnisch sind die Länder relativ problemlos bereisbar, wobei zB Honduras doch als gefährlicher gilt (und es wird von vielen Reisenden übersprungen, da es im Vergleich nicht so viel zu sehen gibt).

In Mexico war ich selbst vor 2 Jahren, von Mexico City bis Cancun. Da war es, so man nicht leichtsinnig ist usw., sehr sicher.

In Nicaragua war ich zuletzt vor 14 Monaten. Da haben gerade massive Proteste begonnen. Diese sind, wie dirtsA schon geschrieben hat, abgeflaut. Das hat jedoch den simplen und gleichzeitig traurigen Grund, dass die Regierung und die Polizei die Proteste so lange gewalttätig niedergeschlagen haben, (und Leute komplett unschuldig verhaftet usw) dass sich niemand mehr demonstrieren traut. Als Tourist wird man davon kaum was mitbekommen, außer das mehr Polizei zu sehen ist bzw. vermummte Paramilitärs. So lange man bei den Hotspots bleibt, sich von Demonstrationen fern hält (!!!), sollte das Land jedoch problemlos bereisbar sein.

Ganz allgemein: Wer durch Südamerika reist, muss sich im die Sicherheit in Mittelamerika auch keine Sorgen machen ;-)
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Jef Costello

« Antwort #3 am: 08. August 2019, 16:29 »
Die Städte in Zentralamerika sind halb so wild, egal ob Guatemala-Stadt, Tegucigalpa oder Managua - unterscheidet sich von südamerikanischen Stadtzentren nur durch die größere Anzahl an bewaffneten Sicherheitskräften. Man sollte nächtliche Busfahrten vermeiden. In den Chicken-Bussen sein Gepäck immer gut auf dem Schoß bewahren. In den typischen Backpackerstädten sollte man immer geführte Touren machen, Überfälle passieren ansonsten relativ häufig (z.B. am Atitlan-See).
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reisefieber2019

« Antwort #4 am: 08. August 2019, 19:15 »
Seit wann ist im April Regenzeit in Mittelamerika ?
Ich bin im März in México gestartet 5-6 Monate bis Panama und danach weiter bis Chile Hatte zwei kleine Schauer.
Oder hatte ich einfach nur Glück.
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dirtsA

« Antwort #5 am: 08. August 2019, 20:58 »
Dann hattest du Glück. :) Google mal beste Reisezeit / Regenzeit Mittelamerika.
Also wegen April hätte ich mir auch noch nicht groß Gedanken gemacht, das sollte noch passen. Aber wenn sie im April erst in Mexiko starten, wird das ja sicher April-Juli oder länger in Mittelamerika. Da bist du dann wirklich mitten in der Regenzeit. Kann gut gehen (wie bei dir), oder es ist eben eine normale Regenzeit - die dir je nach Land und Monat mehr oder weniger die Reise vermiesen könnte.
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reisefieber2019

« Antwort #6 am: 08. August 2019, 23:02 »
Echt. ?? Wundert mich habe aber keine Zeit zu schauen.
Grade ich der jedes schlechte Wetter meidet. 😊
Also ich hab geschaut März México und im Juli habe ich nee Mail aus Panama gefunden.  Das heist ich muss im Juli eventuell August nach Kolumbien geflogen sein.

Echt keine Probleme gehabt !!!!
In Panama würde es aber langsam schwierig.  Zwei Schauer aber richtig in Panama City. Und San blas auch ein wenig regen.
Aber sonst echt fast nichts.
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missi

« Antwort #7 am: 09. August 2019, 07:35 »
Oh wow, vielen Dank für die schnellen Antworten! :-*

Die Zeit ist kein Problem -  solange das Geld uns trägt, solange werden wir reisen ;) Immerhin ist der Job und die Wohnung gekündigt - das muss sich gelohnt haben  :P
Da ich nicht weiß wann ich das nächste Mal wieder so lange und so weit verreisen kann (immerhin werde ich nächstes Jahr 30) würde ich am liebsten ganz viele Länder der Welt mitnehmen, daher der Gedanke mit Mittelamerika. Auch eure Erfahrungsberichte scheinen so, dass man dort durchaus sicher reisen kann.
Aber der Einwand bezüglich des Wetters ist richtig, hatte ich gar nicht mehr bedacht. Selbst April mit Start in Panama ist nicht gerade die beste Reisezeit für eine Reise Richtung Süden. Je später wir dort sind umso kälter und nasser wird es. Als Frostbeule die wenig Gepäck mit sich tragen möchte not so cool.  ;D

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Jef Costello

« Antwort #8 am: 09. August 2019, 23:42 »
Also ich finde nicht, dass es eine beste Reisezeit für Zentralamerika gibt. In der Regenzeit ist alles grün, die Tiere sind einfacher zu entdecken und die Preise sind günstiger. Der nachmittägliche Regen hilft beim Abkühlen. Die Wolken können bei ganz wenigen Orten nerven (z.B. Vulkane oder Atitlan-See). Man sollte nur den schlimmsten Regenmonat vermeiden, finde ich.
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Marla

« Antwort #9 am: 10. August 2019, 11:18 »
Aus Sicherheitsgründen würde ich Mittelamerika nicht weglassen. Ich habe bisher Costa Rica, Panama und Nicaragua bereist, und die anderen Länder sind nächstes Frühjahr dran :) Aktuelle Informationen habe ich nur aus zweiter Hand (über Bekannte, Familie von Freunden etc.) über Mexiko, Guatemala und Nicaragua. Nicaragua hat sich seit letztem Jahr wieder beruhigt. In den anderen ist es etwa gleichbleibend in den letzten Jahren. Klar, es gibt große Probleme mit (Banden- und Drogen-)Kriminalität, aber Touristen kriegen i.d.R. davon nichts mit.

Wichtig ist aber, und das gilt für Südamerika genauso, dass man sein Verhalten an die Sicherheitslage anpassen muss. Dafür sollte man sich über aktuelle Reiseführer und Gespräche mit Locals vor Ort (z.B. im Hostel) informieren, was OK ist und was nicht. In manchen Gegenden, die tagsüber völlig OK sind, sollte man nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr spazieren gehen. Wie schon erwähnt sollte man wegen der Überfallgefahr manche beliebten Ausflugsziele lieber als Tour machen. In jedem der Länder gibt es Gegenden, die von Touristen (gut) besucht werden und wo keine besonderen Sicherheitsprobleme existieren und andere, in die man besser nicht reisen sollte (ebenso in Südamerika). Was mir auf meiner letzten Reise noch aufgefallen ist: Nur weil man zu zweit ist, sollte man nicht unbedingt weniger vorsichtig sein als alleine. Habe in Santa Marta/Kolumbien gleich mehrere Leute getroffen, die nachts überfallen wurde, als sie zu zweit bzw. zu dritt unterwegs waren.

Wegen Regenzeit: Da bin ich zwiegespalten. War 3 Wochen in Costa Rica am Ende der Regenzeit, das war völlig OK, der Regen hat mich echt nicht gestört. Gerade weil er immer zur selben Uhrzeit kommt, kann man sich auch gut darauf einstellen. Andererseits, 5 Monate am Stück Regenzeit und auch die Hauptmonate mitnehmen, je nach Land in Mittelamerika so Juni/Juli, wäre mir dann doch zu viel. Übrigens ist es in der Regenzeit nicht kalt, häufig sind das sogar die heißesten Monate.

Du kannst auch das Reisezeiten-Tool
https://weltreise-info.de/route/reisezeiten.html
nutzen und schauen, wie eure Route klimatechnisch passt. Und du kannst das Ergebnis hier posten (oder in einem anderen Thread, in diesem geht es ja um Sicherheit), um dir Meinungen dazu einzuholen.
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Knud65

« Antwort #10 am: 15. August 2019, 05:42 »
Ich war im Frühjahr (Januar/Februar 2019) zunächst in Panama und dann noch in Nicaragua. Mit Nicaragua hatte ich zunächst auch mein Problem, wegen der Demonstrationen und dem harten Durchgreifen der Polizei mit vielen Toten und Verletzten und hatte mich so erst dagegen entschieden. Habe dann aber in Südamerika ein paar Leute getroffen, die gerade da waren und mich dann doch dafür entschieden. Und es war Klasse.
Ich war teilweise der einzige Tourist, da es einen starken Einbruch bei der Anzahl der Touristen gegeben hat. So waren die Preise sehr günstig und spontan zu reisen und zu buchen überhaupt kein Problem. Ich habe es sehr genossen und die Leute waren sehr dankbar, dass man gekommen ist. Die Hauptstadt habe ich dabei etwas gemieden, aber dafür den Rest des Landes ohne Probleme bereisen können. Auch beim Transport mit den öffentlichen Busen von A nach B war kein Thema. Und das Land bietet rech viel. Also hin da und geniessen.
Panama war auch Klasse und auch kein Sicherheitsproblem. In das Land hatte ich keine großen Erwartungen, aber bin dafür auch sehr positiv überrascht worden und wäre gerne noch etwas länger als die zwei Wochen dort gewesen. Hatte aber vorher schon die Weiterreise gebucht, die ich teilweise auch nachweisen musste, als ich das Land betreten habe. In Panama City sind aber ein paar Stadtteile sogenannte No-Go-Areas, wo man als Tourist nicht hin sollte. Um diese zu erfahren, sollte mann im Hotel nachfragen bzw. beim Touristen-Büro. Aber auch hier bin ich ohne Probleme mit dem öffentlichen Bus gefahren und hatte kein Problem.

Aber aufpassen: als ich von Panama nach Nicaragua gereist bin, wäre ich in Panama fast nicht mitgenommen worden, weil ich die Gelbfieberkarte nicht hatte. Habe bis heute nicht verstanden, was das ist. Konnte ich mit meinem internationalen Impfausweis nachweisen, dass ich gegen Gelbfieber geimpft bin, wollte das nicht akzeptiert werden, um an Board der Maschine nach Nicaragua zu gehen. Am Schalter wurde ich von dem Personal abgelehnt und die waren auch nicht willig zuzuhören. Hatte ich mich erstmal hingesetzt und über Alternativen nachgedacht, da wechselte das Personal am Schalter und die wollten mich zunächst auch nicht mitnehmen, aber ich konnte ihnen dann erklären und nachweisen, dass ich gegen Gelbfieber geimpft bin und nach endlosen Diskussionen konnte ich dann doch mit. Hier also Zeit am Flughafen einplanen. In Nicaragua hat mich dann keiner danach gefragt.

Wetter im Januar/Februar war in beiden Ländern toll und zum Teil gut heiß.

Viel spaß!
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missi

« Antwort #11 am: 21. August 2019, 14:21 »
Besten Dank für eure Antworten!
Schweren Herzens haben wir uns entschieden. Der Plan ist von Panama weiter nach Südamerika zu reisen. Aber allein nur aufgrund der Reisezeit...Bezüglich der Route werde ich nochmals ein anderes Thema öffnen, sobald wir mit der Planung weiter vorangekommen sind. :)
Bezüglich der Sicherheit habt ihr meine Bedenken genommen. Klar, man muss aufpassen wohin man sollte und wohin nicht und sollte nicht gerade mit der Guccitasche proletenhaft rumlaufen.  ;D (sollte man das überhaupt irgendwo?  :P)
Die Seite des auswärtigen Amtes schüchtert aber oft ein wie im Bespiel Nicaragua und Guatemala  :o :D


Besten Dank für eure Hilfe!

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