Wir sind wieder zurück und es war eine sehr spannende Reise!
Vieles was wir erwartet hatten war eingetreten, aber wir wurde auch überrascht oder vom Gegenteil überzeugt.
Z. B., dass die Albaner genauso lebensmüde Auto fahren wie die Kosovaren, was die vielen Kreuze und Grabtafeln am Wegesrand dokumentieren.
Die Montenegriner allerdings nicht!
Auch erschien uns das Land wesentlich gepflegter als Albanien, was eigentlich sehr schade für Albanien ist.
Albanien war auch nicht so günstig wie erwartet, wohingegen Montenegro überraschend günstig war.
Die Fremdsprachenkenntnisse, gerade das Englische betreffend, haben uns in beiden Ländern sehr verblüfft.
In der Summer aller Erfahrungen war es auf jede Fall wieder ein lohnenswerte Reise.
Aber was haben wir gemacht?
Wir sind in
Podgorica gelandet und haben sehr problemlos die Einreise (mit Stempel, in Albanien gab es sowas nicht) hinter uns gebracht und den Mietwagen entgegengenommen!
Dann fuhren wir, weil der Tag eh schon zu weit angebrochen war nach Tirana runter.
Tirana hat uns im Zentrum sehr verblüfft. Zwar mit nicht wirklich vielen Sehenswürdigkeiten ausgestattet, war das Zentrum aber sehr sehr sauber und gepflegt. Rund um den Skanderbergplatz sammeln sich nahezu alle Sehenswürdigkeiten und man ist ausschweifend in gut 2-3 Stunden durch. Ehr weniger.
Verlässt man die Stadt fängt dann der Dreck und das Ungepflegte an, was uns nahezu überall im Land begleitet hat.
Bauruinen, wildgewachsene Gewerbe- und Industriegebiete, ungepflegte und verwahrloste Privatbesitze und das alles in nicht sonderlich schöner Landschaft.
Hier zeigt sich Albanien mit einer "Scheiß-egal-Einstellung", gepaart mit dem suizidalen Verkehrsverhalten denkt man sich wieso ist man hier eigentlich?
Die Frage relativiert sich, wenn man weiter in den Süden kommt.
Unser Ziel war
Apollonia, eine römische Ausgrabungsstätte, welche zwar auch mit Stahlbeton (sehr römisch) wieder aufgebaut wurde, aber das Gelände hatte Charme und Authentizität. Der Blick vom Hügel auf die Adria und die Berge in der Ferne, lassen den "dörflichen Charme" ("Drecksl..her) der Umgebung vergessen.
Von Apollonia angetan erwartet wir für
Berat schon einiges und wurden nicht enttäuscht.
Die Stadt der 1000 Fenster zeigte sich am Abend in einem dramatischen Licht, was die Zitadelle, den Talkessel und die am Fluss liegenden historischen Ortsteile Berats überaus fotogen präsentierte.
Die Schönheit Bertas wurde uns dann am anderen Morgen nochmal mit wolkenfreiem Kaiserwetter versüßt und wir haben uns Berat einfach nochmal angesehen.
Ein absolutes Highlight für mich auf der Tour in Albanien.
Von Berat aus ging es dann wieder hoch nach
Durres.
Der pure Sonnenschein ließ uns über den Wildwuchs der Stadt und die zum Teil slumartigen Abbruchhäuser direkt neben den historischen Sehenswürdigkeiten hinwegsehen. Absolutes Negativ-Highlight war hier die Entsorgung eines Eimers menschlicher Exkremente in ein Abbruchhaus direkt neben unserem Auto!
Es stellte sich nur die Frage, warum man eine Stadt so verkommen lässt, bzw. so weiter baut. Albanien verschenkt hier wieder viel von seinen Möglichkeiten.
Die Rest vom römischen Theater und der Hauptplatz mit Moschee sind allerdings wirklich schön hergerichtet.
In
Kruje erwartete uns in spektakulärer Hanglange eine weitere wild gewachsene Stadt, allerdings mit sehr sehr schöner Festung, samt "historische, Bazarviertel" (Touri). Das Mittagessen bei so einer Aussicht tat allerdings sehr gut.
Am frühen Abend erreichten wir dann über
Lezha, wo wir uns das Skanderberg Mausoleum angeschaut haben (sonst gibt es dort nicht viel),
Shkodra.
Auch hier fanden wir nicht all zu viele Sehenswürdigkeiten in der Stadt, allerdings reichten sie gut für einen Spaziergang im letzten Licht des Tages aus.
Die alte Festung von Shkodra, welche wir am nächsten Morgen bei Kaiserwetter besichtigten, ist m. M. n. das wahre Highlight von Shkodra. Die Ausblicke in die weiten Ebenen um Shkodra sind schon wunderschön und teils dramatisch schön.
Gerade der Blick über den
Skutarisee, welchen sich Albanien und Montenegro teilen, ist atemberaubend. Wie ein gigantischer Kessel schaut die Umgebung aus und man kann sogar bis Podgorica schauen.
Das sollte man nicht verpassen.
Von hier aus ging es dann rüber nach
Montenegro.
Erster Stopp an der Küste war die Stadt
Ulcinj. Ein moderater Einstieg in die Küstenstädte Montenegros.
Kurz und knapp gehalten ist die Altstadt auf dem Zitadellenhügel einen kurzen Stopp wert, allerdings auch nicht mehr.
Die historische Altstadt von
Bar, welche ein großes Freilichtmuseum ist, sollte man auf auf jeden Fall nicht verpassen.
Wer Ruinen liebt wird hier auf seine Kosten kommen. Dazu kommen tolle Ausblicke und eine schöne Bergumgebung.
In
Budva waren wir erst erschrocken, als wir diese scheinbar riesige Stadt mit ihren Hochhäusern gesehen haben.
Gerade noch voller toller Ausblicke entlang der Küste gefahren, fühlt man sich fast wie in einer Großstadt.
Zum Glück sorgt die historische Altstadt schnell dafür, dass man sich in die Glanzzeit Venedigs entlang der Adria zurückversetzt fühlt. Zum Glück waren nicht viele Touristen in der Stadt und wir hatten Kaiserwetter.
Am Abend kamen wir dann in
Kotor an und konnten die Stadt entleert von den Tagestouristen bewundern.
Ein Traum einer Stadt. Der Charme und der Flair sind spürbar und die glattpolierten Marmorstraßen und toll gepflegten Gebäude zeigen wie sehr man sich nach den schweren Erdbeben um die Stadt gekümmert hat.
Ein Traum zum Bummeln und Schauen. Venedig in Montenegro!
Am nächsten Morgen ging es dann bei stahlendem Sonnenschein die Festung hinauf um die allseits bekannten Ausblicke auf die
Bucht von Kotor zu genießen. Jeder Schritt hinauf war es wert!!!
Die Spaziergang in den sonnendurchfluteten Gassen Kotor am Mittag war allerdings dann ein Wettlauf gegen Horden von Tagestouristen und Kreuzfahrern (zum Glück nur 2 Schiffe vor Ort).
Aber wir waren erfolgreich.
Von Kotor aus ging es dann nach
Cetinje. Die alte Königsstadt hat sicher einen gewissen Flair und hier und da ein schönes Gebäude, reicht aber als kurzer Stopp auf dem Weg nach Podgorica.
Ein wahrhaftes Highlight liegt in der Umgebung und zwar das
Restaurant Belvedere.
Zum einen war das Essen super gut und sehr günstig und zum anderen liegt das Restaurant am Hang mit Blick auf den
Skutarisee. Der Blick in den gigantischen Talkessel ist spektakulär und man will am liebsten Stunden starren.
Ende der Reise war dann die hässlichste Hauptstadt in der ich jemals war.
Podgorica hat im Grunde gar nicht zu bieten und das wenige was da ist, gibt es woanders 100 mal besser.
So war die Rooftopbar im Hilton unser bester Freund für den Abend.
Die Stadt hat keinen Flair und keinen Charme und scheint lieblos geplant und gebaut worden zu sein.
Hier und da gibt es sicherlich mal ein interessantes Fotos zu machen. Aber alles in allem ist die Stadt nur was für Spot-Sammler oder zum Reisestart/-ende geeignet.
Da die tollen Spots uns so gefesselt haben und wir ja auch Länder kennenlernen wollen, so wie sie in Wirklichkeit sind, war die Reise durch Teile der zwei Länder sehr spannend und erfolgreich.
Nach Montenegro werde ich sicherlich zurückkehren und der Süden Albaniens und die Berge bekommen sicherlich auch nochmal eine Chance von mir.